Fragen und Antworten

Mit Fragen und Antworten möchte ich 2022 eine weitere Serie starten und Euch damit durchs Bienenjahr begleiten. Eine Zusammenfassung findet Ihr dann auch zusätzlich zu den Bereits dort gelisteten im entsprechenden Menüpunkt „FAQ„.

Wie entstehen die Fragen? Oft stehe ich mir die Fragen selber und versuche darauf eine Antwort zu finden oder ich werde auch darauf angesprochen. Die Antworten zu den Fragen versuche ich jedoch aus zuverlässigen und vor allem wissenschaftlich belegten Quellen zu suchen und finden. Alle meine Antworten können daher auch mit Fakten belegt werden und wurden nicht durch Erzählungen und Vermutungen frei erfunden. Für mich zählt nicht die Aussage von so manchem Imker:

„Das haben wir schon immer so gemacht. Warum soll ich daran etwas ändern?“

Vor allem unsere ältere Imkergeneration neigt gerne dazu altbewährtes, obwohl es schon längst überholt ist, weiter zu pflegen. Ich bin der Meinung man sollte durchaus für modernere Methoden aufgeschlossen sein, denn man kann immer neues dazu lernen.

Darf man bereits geernteten Honig, weil er zu viel Wassergehalt aufweist wieder verfüttern?
Oft stellen Imker*innen erst nach dem Honigschleudern fest, dass der Honig aufgrund eines zu hohen Wassergehaltes eine minderwertige Qualität hat und so nicht in den Verkehr gebracht werden kann. Handelt es sich um Honig der eigenen Bienen vom eigenen Bienenstand, dann spricht nichts dagegen. Hat der Honig jedoch bereits zu gehren begonnen, dann ist er für die Verfütterung nicht mehr geeignet. Ebenfalls darf er nicht mehr verfüttert werden, wenn er beim Wiederverflüssigen zu hoch erhitzt wurde. Beim Erhitzen erhöht sich der sogenannte Hydroxymethylfurfural (HMF)-Wert im Honig. Ein zu hoher HMF-Wert ist für Bienen schädlich und kann im schlimmsten Fall zum Bienentot führen. Selbiges gilt für zu lange gelagerten Honig. In der EU gilt ein Grenzwert von maximal 40 mg/kg für Honig, der unter europäischen Bedingungen produziert wurde. Jährlich nimmt der Wert je nach Lagertemperatur um rund 20mg zu. Honig aus anderen Betrieb darf nicht verfüttert werden. Hier wäre die Gefahr zu groß sich über den Honig die Amerikanische Faulbrut (AFB) in den Betrieb zu holen. Bei der Amerikanischen Faulbrut handelt es sich um eine, durch das Bakterium Paenibacillus (P.) larvae hervorgerufene, ansteckende Erkrankung der Bienenbrut, die im Falle des Auftretens umfangreiche Bekämpfungs- und Sanierungsmaßnahmen erfordert. Gemäß dem neuen Tiergesundheitsrecht der EU (Verordnung [EU] 2016/429 und der delegierten Verordnung [EU] 2018/1629) besteht bei Ausbruch bzw. Krankheitsverdacht Anzeigepflicht.
Hydroxymethylfurfural (HMF) – was ist das?

Die Substanz Hydroxymethylfurfural (HMF) bildet sich aus Fruchtzucker, wenn der Honig höheren Temperaturen ausgesetzt ist. Frisch geschleuderter Honig enthält kein HMF. Wird er kühl gelagert, das heißt unter 14 °C, steigt der HMF-Wert nur gering an: je nach Honigsorte um 3-6 mg pro kg und Jahr. Liegt die Lagertemperatur dagegen über 21 °C, kann der HMF-Gehalt in einem Jahr bereits auf 20 mg und bei 70 °C innerhalb von 20 Stunden auf Werte von 80 mg ansteigen.

Für den menschlichen Verzehr spielt ein erhöhter HMF Wert keine Rolle und ist unbedenklich. Ein erhöhter HMF Wert ist jedoch für Bienen giftig und erhöht die Sterblichkeit. Da der HMF Wert nicht nur bei Honig eine große Rolle spielt, sondern auch bei der Zubereitung von Flüssigfutter und dem erwärmen von Zucker oder Zuckerwasser ist hier besondere Vorsicht geboten. Der Honig oder das Flüssigfutter darf niemals über 40° C erreichen.

Wie hoch darf der gesetzliche Grenzwert für HMF in Honig sein?

Der gesetzliche Grenzwert für HMF in Honig beträgt 40 ppm (mg pro kg), als Merkmal für die „Frische“ und Unbehandeltheit des Honigs (siehe dazu auch die Richtlinie der Europäischen Union über Honig vom 20.12.2001).

Andere Qualitätskriterien wie etwa für Gütesiegel sind da noch strenger und erlauben geringere Werte, Ausnahmen gibt es für Honige mit angegebenem Ursprung in Regionen mit tropischem Klima und Backhonige (Österreichische Honigverordnung).

Wie verflüssigt man fest gewordenen Honig richtig?

Die Grundregel lautet, Honig sollte nie über 40° C erwärmt werden. Würde er über 40° C erwärmt werden, gehen wichtige Inhaltsstoffe verloren und der (Hydroxymethylfurfural) HMF-Wert steigt. Ein niedriger HMF ist ein Zeichen für einen naturbelassenen und hochwertigen Honig.

Am besten eignet sich dafür ein Honigauftauschrank, wie ich Ihn in einem Beitrag im September 2021 beschrieben habe. Wer keinen so einen Wärmeschrank besitzt und auch nicht einen selber bauen oder kaufen möchte, der kann dies auch mit einem Obstdörrautomaten erledigen. Dieser kostet jedoch auch etwa 200,- € und mehr.

Vorsicht ist geboten beim Verflüssigen im Backofen oder im Wasserbad. Hier wird oft die Temperatur überschritten. Es muss dabei unbedingt ein Thermometer verwendet werden.

Honig muss als Lebensmittel mit einem Mindestenshaltbarkeitsdatum (MHD) gekennzeichnet werden. In der Regel werden 2 Jahre ab dem Schleuderdatum am Etikett empfohlen, was allerdings nicht heißt, dass Honig danach schlecht wird. Honig kann jahrelang gelagert und verzehrt werden, jedoch verändern sich dabei oft der Geschmack und die Inhaltsstoffe.

Je älter Honig ist, umso höher wird auch der HMF-Wert. Im Gegensatz dazu sinkt die Invertaseaktivität mit der Zeit. Invertase ist ein Enzym, das Bienen dem Honig beimischen. Je höher der Invertasewert ist, desto frischer und reifer ist der Honig. Dieser Wert stellt somit ein weiteres Qualitätsmerkmal des Honigs dar. Wer diese Werte vom eigenen Honig wissen will, muss eine Honigprobe ins Labor senden.

Was versteht man im Winter unter einem schwachen Volk?

Ein Volk sollte im Spätherbst über mindestens 5000 bis 6000 Bienen verfügen. Kleinere Volksstärken sollten nicht über den Winter geführt werden. Hier empfiehlt sich diese mit anderen schwachen Völker zu vereinen.

Sind in einem Volk nach der Jahreswende nur mehr 2000 Bienen enthalten, so spricht mach bereits von einem sehr schwachem Volk und die Gefahr droht, dass dieses es nicht mehr ins Frühjahr schafft. Das Volk kann bei sehr kalten Nächten aufgrund der geringen Bienenmasse die Brut nicht mehr ausreichend wärmen und dies führt zum Absterben der selben. Damit wird eine Kettenreaktion ausgelöst. Keine oder wenig Brut ergibt weniger Bienenmasse und das wiederum noch weniger Bienen, bis das Volk zugrunde geht. Auch im Winter können schwache Völker ohne weiteres mit anderen Völkern vereinigt werden. Einfach die Kiste auf ein anderes Volk aufsetzen. Den Rest erledigen die Bienen von selber.

Wenn ich im Winter (Jänner bis März) in den Boden schaue, dann liegen dort 200 bis 300 tote Bienen. Ist das ein Problem?

Nein, auch im Winter sterben ständig Bienen. Können die Bienen bei Kälte nicht aus dem Stock fliegen, dann gehen sie aus der Traube, verklemmen und fallen auf den Gitterboden. 

Wenn ich wissen will wie viele Bienen es jetzt tatsächlich sind, dann nimmt man ein leeres Honigglas (500 g) und gibt die Bienen in dieses Glas. Ein volles Glas ergeben ca 500 Bienen.

Natürlich kommt es auch drauf an, wie stark die Völker sind. War es schon ein sehr sehr schwaches Volk, dann wird es problematisch, denn sie können die Traube nicht mehr wärmen.

Wenn ich im Winter erkenne, dass die Bienentraube am Rand sitzt und sich vom Futter weiter weg entfernt, soll ich dann die weiter entfernteren Futterwaben näher zur Traube hängen, oder so lassen wie es ist?

Ja, denn wenn es kalt bleibt, kann der Futterstrom abreißen und die Bienen verhungern. Sie schaffen es dann möglicherweise nicht mehr zum Futter. Gewöhnlich schaut man aber im Winter nicht direkt ins Volk und man bemerkt nicht, dass sich die Traube vom Futter entfernt. Dies ist auch oft nur bei sehr schwachen Völkern der Fall. Da lag eben der Fehler schon im Herbst beim Einwintern der Völker. Starke Völker schaffen es eigentlich immer zurück zum Futter zu gelangen. Daher ist es besonders wichtig nur starke Völker in den Winter zu führen!

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Jänner 2022 – Was gibt es zu tun?

In diesem Jahr möchte ich eine Beitragsserie starten mit der die wichtigsten Tätigkeiten in einem Imkerjahr monatlich zusammengefasst werden. Ein kurzer Überblick soll zeigen, welche Tätigkeiten heran stehen und was alles zu erledigen ist.

Der Jänner zählt sicherlich in der Imkerei zum ruhigsten Monat des Jahres. Die Restentmilbung ist längstens abgeschlossen und auch der Honigverkauf der vor Weihnachten seinen Höhepunkt erreichte, bricht wieder etwas ein. Dennoch sollte man diese Zeit nützen, sich jenen Dingen zu widmen, die im restlichen Jahr vielleicht vernachlässigt wurden. Dazu zählen zum Beispiel die Inventur des vorhandenen Materials, der Kauf von noch fehlenden Verbrauchsmaterialien, Fortbildung oder auch kleine Reparaturarbeiten an Beuten und Rähmchen. Hier eine kurze Aufstellung jener Tätigkeiten, die sich im Jänner besonders anbieten.

Am Bienenstand

  • Kontrolle am Bienenstand in Bezug auf Schäden durch Vandalen oder auch durch tierische Räuber verursacht.
  • Einmalige Futterkontrolle im Monat Jänner sollte durchaus genügen.
  • Kontrolle der Fluglöcher, sind diese frei oder mit Gegenständen oder Totenfall verstopft.
  • Abräumen von eventuell verendeten Völkern und feststellen der Todesursache.

In der Imkerei

  • Auch in der Imkerei lohnt sich eine Invetur im Lager.
  • Vorbereiten der neuen Stockkarten
  • Gebrauchte Rähmchen werden gereinigt und allenfalls saniert.
  • Stark beschädigte Rähmchen ausscheiden, denn eine Reparatur lohnt sich oft nicht.
  • Wachs umarbeiten lassen oder dies selber durchführen.
  • Mittelwände und Ersatzteile (Abstandshalter, Nägel, Draht usw.) bestellen.
  • Mittelwände eventuell selber gießen wer etwas Geld sparen möchte.
  • Einlöten der mittelwänden in die bereitgelegten Rähmchen.
  • Beuten-Böden und Innendeckel reparieren bzw. erneuern und von Kitthartz befreien.
  • Planen wie viele Beuten und Rähmchen werden in der nächsten Saison benötigt.

Ihr seht also, auch der Jänner kann durchaus auch anspruchsvoll gestaltet werden. Je nachdem, wie viele Völker man selber betreut, kann da schon einiges an Arbeit zusammen kommen.

Was habe ich diese Woche selber so getan? Zunächst habe ich aus meiner Sicht das wichtigste im Lager durchgeführt. Ich habe mir anhand einer Inventarliste einen Überblick verschafft, welche Beutenbestandteile sind in meinem Lager vorhanden. Dazu habe ich mir eine kleine Inventarliste angefertigt, anhand der ich quasi eine Inventur in meiner Imkerei durchführe. Das Ergebnis dieser Inventur dient bei mir dann als Grundlage für die Planungsphase für die nächste Saison. Damit Ihr auch eine Vorstellung habt, wie so etwas aussehen könnte, hier zur Veranschaulichung meine aktuelle List. Darin enthalten ist bei mir jetzt nur jenes Material, welches sich bei mir im Lager befindet. Die Beuten auf den Bienenständen sind nicht auf der Liste enthalten. Aufgrund der geringen Anzahl an Völker, ist dass sehr schnell zusammen gezählt.

Inventur

Aktuell stehen bei mir auf insgesamt zwei Bienenständen 10 Völker. Davon werden sechs in einer Zarge und die übrigen vier auf zwei Zargen durch den Winter geführt. Das bedeutet für die kommende Saison, dass wenn alle Völker es über den Winter schaffen, benötige ich ab März je nach Witterung mindestens sechs weitere Zargen mit jeweils 10 Rähmchen um die Völker auf Zweizarger aufzurüsten. Hier hilft mir nun die Inventurliste und ich sehe sehr rasch, Zargen und Rähmchen sind noch genügend auf Lager.

Anders sieht es aber dann schon aus, wenn die Völker mit einer dritten Zarge für die Honigernte ausgestattet werden müssen. Da erkenne ich sehr schnell, hier werden noch Rähmchen und weitere Zargen benötigt. Jetzt werdet Ihr zwar bei genauerer Betrachtung der Inventarliste schnell feststellen, da sind ja doch genug auf Lager. Das stimmt durchaus, aber ich möchte dieses Jahr auch wieder einige Jungvölker bilden und auch für diese werden dann Zargen und Rähmchen benötigt.

Nicht vergessen darf man dabei auch die notwendigen Mittelwände für die Rähmchen. Ihr seht jetzt auch, wie wichtig es ist, einen kleinen Überblick darüber zu haben, was noch auf Lager ist und wo noch etwas fehlt. Planung ist auch in der Imkerei ein sehr wichtiger Bestandteil für die Gestaltung des Bienenjahrs.

Ich möchte jetzt nicht mehr näher darauf eingehen, was ich jetzt genau bestellen werde und noch selber in der Werkstätte bauen muss. Es sollte ja nur als Denkanstoß dafür dienen, welche Themen im Jänner angegangen werden müssen.

Reparatur der Rähmchen und Vorbereitung auf die nächste Saison

Da ich ja im Herbst die Rähmchen nur ausgeschmolzen und einer groben Reinigung unterzogen habe, standen bei mir dieses Wochenende das Reparieren und vorbereiten der Beuten für die nächste Saison am Plan. Jeder der sich damit schon mal beschäftigt hat weiß, dass dies nicht in wenigen Minuten erledigt ist. Das eine oder andere Rähmchen droht zu zerfallen und benötigt einen neuen Nagel, sofern man mit Abstandhalter arbeitet fehlt vielleicht mal der eine oder andere und auch die Drähte gehören teilweise nachgespannt. Muss man nun ein paar hundert Rähmchen durchsehen, vergeht doch einiges an Zeit.

Gleiches gilt für die Beuten. Hier befindet sich oft im Bereich der Rähmchenauflage ein dicke Schicht Kitthartz. Damit die Rähmchen in der Beute später wieder leichter gezogen oder verschoben werden können, schadet es nichts dieses abzuschaben um wieder genügend Spielraum zu schaffen.

5 neue Innendeckel zur Vervollständigung meiner lagernden Beuten.

Ebenfalls schon seit dem letzten Sommer liegen bei mir im Lager die bereits zugeschnittenen Teile für weitere fünf Innendeckel. Im Rahmen der Umstellung von der Ameisensäurebehandlung auf die TuB Methode, musste ich ja im Spätsommer schnell einige Böden zusammenbauen. Dabei habe ich auch gleich einige Innendeckel mehr zugeschnitten. Da ich diese nicht sofort benötigte, war es nun auch eine gute Gelegenheit auch diese zusammenzuschrauben. In den nächsten Tagen und Wochen werde ich noch die fehlenden Mittelwände einlöten, um zumindest für den Saisonstart im März gerüstet zu sein. So gibt es dann keine Überraschungen und es kommt nicht zu unnötigem Stress bereits zum Saisonbeginn.

Im Februar überlege ich mir dann wie viele Jungvölker ich erstellen möchte und welches Material dafür noch notwendig ist. Aber darüber mehr im Blogbeitrag für den Monat Februar.

Ein toller Nebeneffekt der sich bei diesen Arbeiten auch einstellt ist die Vorfreude auf das nächste Bienenjahr und ich kann es kaum erwarten, dass wieder die wärmere Jahreszeit ins Land zieht und das unüberhörbare Summen im Garten zu hören sein wird. In diesem Sinne wünsche ich Euch alles Gute, durchalten, der nächste Frühling kommt bestimmt.

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Zum Jahreswechsel

Was macht ein Imker im Winter wenn er nicht an den Bienen arbeiten kann?

Ganz einfach, er macht eine Kontrollrunde an den Bienenständen und sieht ob alles in bester Ordnung ist, kontrolliert den Futterverbrauch und zählt Milben nach der Restentmilbung vor Weihnachten.

Das habe ich heute auch an meinen Bienenständen so gehalten. Da meine Völker sehr nahe bei meinem Wohnhaus aufgestellt stehen, bzw. zwei Bienenstände auch mittels Kamera im Internet live betrachtet werden können, geschieht dies beinahe täglich. So musste ich nur mehr die am 18.12. eingelegte Windel aus allen Völkern ziehen und die noch gefallenen Milben abzählen. Diese Gelegenheit nutzte ich auch und kontrollierte bei jenen Völkern die nicht auf Waagen stehen das Gewicht mit einer einfachen Kofferwaage. Da ich euch das Ergebnis nicht vorenthalten möchte, hier auch noch schnell zwei Tabellen mit den ermittelten Daten.

Futterverbrauch
Futterverbrauch im Winter 2021/22

Die erste Tabelle zeigt den Futterverbrauch der Völker als Zusammenfassung vom Abschluss der Einfütterung bis zum heutigen Tag. Der Verlauf entspricht meinen Erwartungen und weicht nicht besonders ab. Der Verbrauch liegt je nach Volksstärke zwischen 0,8 kg und 1,7 kg im Monat. Er wird aber mit zunehmender Bruttätigkeit spätestens Ende Februar auf 2 kg bis 4 kg monatlich steigen. Am Höhepunkt des Frühjahrs, noch vor der ersten Tracht werden bei noch sehr kalten Nächten bis zu 1 kg in der Woche von den Bienen für das heizen der Traube verbraucht. Aber über darüber hatte ich ja letztes Jahr in einem separaten Beitrag ausführlich geschrieben. Zum nachlesen hier auch noch der Link zu diesem Beitrag.

Milbenfall in den Wochen nach der Restentmilbung mit Oxalsäure am 18.12.2021

Die zweite Tabelle fast den Milbenfall seit der Restentmilbung am 18.12.2021 zusammen. Die Aussage vom letzten Beitrag ende des Jahres wird damit nochmals bestätigt. Die Wirtschaftsvölker hatten den höchsten Milbenbefall zu verzeichnen. Die Jungvölker, welche schon beim TuB im Rahmen der Spätsommerpflege behandelt wurden, wiesen den geringsten Milbenbefall auf. Aber seht euch selber die Daten im Detail an.

Ausständig ist auch noch das Ergebnis der Futterkranzprobe, die ich ja auch im Rahmen der Restentmilbung gezogen hatte. Das Labor hat sich bei mir telefonisch gemeldet. Die Proben sind dort eingetroffen, aber wegen der Weihnachtsfeiertage ist das Labor geschlossen und die Auswertung wird erst Ende Jänner 2022 mir zugesendet werden. Bleibt also nichts anderes übrig als zu warten.

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Auswertung der Winterbehandlung 2021

Am 18.12.2021 erfolgte an meinen Bienenständen die Winterbehandlung mit Oxalsäure. Darüber habe ich in einem eigenen Beitrag berichtet. Nach der Behandlung hatte ich ja zur Diagnose die Windel in den Gitterboden eingeschoben, um mich auch von der Wirkung überzeugen zu können. Heute nach 10 Tagen führte ich die erste Auswertung durch. Das Ergebnis war wie ich es erwartet hatte.

Kontrolle mit der Diagnosewindel – Volk 5, 6 und 10 befinden sich am Bienenstand Hochfeld

Das Volk 1 und 2 hatte den höchsten Milbenfall. Beide Völker sind Wirtschaftsvölker die auf zwei Zargen (20 Rähmchen) verteilt sitzen. Diese beiden Völker hatte ich im Spätsommer mit 95%-iger Ameisensäure behandelt. Vor der Spätsommerpflege hatte Volk 1 täglich eine und Volk 2 täglich 0,75 natürlichen Milbentotenfall. Beim Volk 9 (sitzt auf zwei Zargen) handelt es sich um einen eingefangenen Schwarm. Dieser wurde nach dem Fang im brutfreien Zustand mit Oxalsäure (Oxuvar® 5,7 %) besprüht. Dieses Volk hatte Ende Julie einen täglichen natürlichen Milbenfall von 0,25 Milben. Die Daten könnt Ihr aus der nachstehenden Tabelle entnehmen.

Natürlicher Milbentotenfall im Sommer

Bei den Völkern 5, 6 und 10 am Bienenstand Hochfeld handelt es sich um Jungvölker die im Juni mittels Ableger gebildet wurden. Bei diesen sitzt lediglich das Volk 5 auf zwei Zargen. Diese wurden ebenfalls im brutfreien Stadium mit Oxalsäure besprüht.

Die beiden Wirtschaftsvölker 3 und 4 wurden mit der TuB Methode (Teilen und Behandeln) im Spätsommer geführt, jedoch danach nicht mehr vereinigt. Somit wurden vier Völker daraus gebildet. In der Tabelle werden der Fluglinge mit einem F und der Brutlinge mit einem B gekennzeichnet. Auch diese beiden Völker wiesen vor der Teilung einen sehr geringen natürlichen Milbentotenfall auf.

Als Resümee kann ich sagen, dass die Behandlung der Völker im brutfreien Zustand mit Oxalsäure wesentlich effektiver wirkt, als jene mit Ameisensäure. Das geht klar und deutlich aus der Grafik hervor. Natürlich handelt es sich um kein repräsentatives Ergebnis, denn es kann auch am mangelnden Erfolg der Ameisensäurebehandlung gelegen haben. Zusätzlich muss natürlich auch die Volksstärke mit berücksichtigt werden. Alle meine Völker wurden jedoch mit mehr als 6000 Bienen eingewintert. Dennoch beweist die Tabelle aber klar, dass alle übrigen Völker wesentlich weniger Milben hatten.

Das nächste Bild zeigt Volk Nr. 10 in der Wintertraube bei ca 0° Celsius durch die Folie fotografiert. Es ist eines der schwächsten meiner Völker.

Volk Nr. 10 am Bienenstand Hochfeld sitzt auf einer Zarge und besetzt ca 3 – 4 Wabengassen
Volk Nr 6 am Bienenstand Hochfeld sitzt auf einer Zarge und besetzt 4 Wabengassen.

Die Windel wurde nach der ersten Kontrolle gereinigt und neuerlich eingeschoben, denn der Totenfall aufgrund der Behandlung hält noch weitere ein bis zwei Wochen an. Ich werde daher neuerlich um den 7. Jänner 2022 den Totenfall zählen. Erst danach sollte sich wieder der natürliche Milbentotenfall einstellen, jedoch kaum mehr eine Milbe diagnostizier bar sein.

Abschließend noch ein paar Bilder der Diagnosewindeln.

Diagnosewindel Volk 3F am Bienenstand Am Sonnenhang
Teilausschnitt der Diagnosewindel vom Volk Nr 6 am Bienenstand Hochfeld

Betrachtet man die Windel des Volk Nr. 6 auf dem oberen Bild, so deckt sich der Milbenfall mit dem Sitz der Wintertraube. Die Milben kann man aber am Bild nur sehr schwer erkennen, denn es liegen dort auch sehr viele Wachskrümel vom Öffnen der Futterwaben.

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Futterkranzprobe – AFB Vorsorgeuntersuchung

Wie ich schon Anfang Dezember in einem Beitrag angekündigt habe, wäre kurz vor Weihnachten aufgrund der aktuellen Wettersituation der optimale Zeitpunkt für die Winterbehandlung meiner Bienen. Heute war es eben so weit. Die Außentemperaturen zeigten 4° Celsius und zwischen den Wolken schien die Wintersonne durch. Wie genau die Winterbehandlung abläuft, möchte ich an dieser Stelle nicht nochmals erklären, dazu darf ich auf die Beiträge vom letzten Jahr verweisen: Teil 1, Teil 2 und Teil 3

Was ich heuer zusätzlich noch mit erledigt habe, steht ja groß in der Überschrift. Parallel zur Winterbehandlung entnahm ich aus jedem Volk eine sogenannte Futterkranzprobe. Bei der Futterkranzprobe handelt es sich um eine Vorsorgeuntersuchung, bei der im Labor die Anwesenheit des Erregers der Amerikanischen Faulbrut (AFB) festgestellt werden kann, auch wenn noch keine klinischen Symptome im Volk sichtbar sind. Wird so die AFB frühzeitig erkannt, können rasch Sanierungsmaßnahmen eingeleitet werden.

Für die Futterkranzprobe werden aus jedem Volk ein bis zwei Löffel Futter direkt rund um das Brutnest, oder wo es zumindest gewesen ist – die Völker sind ja aktuell brutfrei – entnommen und in einen Probenbecher gegen. Es können dabei bis zu fünf Proben in einem Becher zusammengefasst werden. Da ich meine Völker auf insgesamt 3 Positionen verteilt aufgestellt habe, habe ich die dort stehenden Völker entsprechenden den Proben zugeordnet.

Die drei Probenbecher werden nach der Entnahme gut verschlossen und müssen entsprechend beschriftet werden. Die Beschriftung erfolgt am besten mit einem Etikett und muss folgende Daten enthalten:

  • Name und Adresse des Imkers
  • Bezeichnung des Bienenstandes
  • Bezeichnung der Völker
  • Datum der Entnahme (optional)
Beschriftung der Futterkranzproben

In jedem Becher sollten nicht mehr als 2 bis 3 cm Honig gefüllt werden. Für die Proben habe ich mir im Fachhandel sogenannte Urinprobenbecher mit einem Fassungsvermögen von 125ml gekauft. 25 Stück bekommt man bereits unter 10,- €.

Für die Probenname wurden die Becher durchnummeriert.

Damit das Etikett bei der Probenziehung nicht verunreinigt werden, es ist ja eine besonders klebrige Angelegenheit, habe ich die Becher zuvor mit einem wasserfesten Stift durchnummeriert. So kann auch nach der Probenziehung mit Wasser der Becher von äußerlichen Verunreinigung gesäubert und anschließend beschriftet werden.

Die Proben kamen bei mir zusätzlich noch in einen Gefrierbeutel und wurden erst dann in den Versandkarton an das Labor in Wien gesendet. So möchte ich verhindern, dass wenn ein Probenbecher während des Transport zu Bruch geht, die Honigprobe ausläuft. Aktuell verrechnet das Labor für jede Probe 12,50.- €. Der Betrag muss bereits im Voraus an den NÖ Imkerverband überwiesen werden.

Zusätzlich muss für die Untersuchung ein eigenes Formblatt ausgefüllt werden, welches unterschrieben getrennt von den Proben an den NÖ-Imkerverband gesendet werden muss. Eine Kopie des Formblattes ist auch den Proben beizulegen. Wie alles genau abzulaufen hat und wohin der Unkostenbeitrag überwiesen, die Futterkranzproben gesendet werden muss, kann unter diesem Link nachgelesen werden.

Stellt sich nur mehr die Frage wie die eigentliche Futterkranzprobe entnommen wird. Dazu gibt es ein sehr gutes Video der steirischen Imkerschule in Graz. Wen noch interessiert, was mit den Futterkranzprobe im Labor genau geschieht, den darf ich auch noch das nächste Video empfehlen.

Warum lasse ich eine Futterkranzprobe untersuchen? Ganz einfach, so wie auch jeder Mensch eine Vorsorgeuntersuchung regelmäßig durchführen sollte, sollte jeder Imker*in dies auch bei seinen Bienen durchführen. Ich möchte in der Saison 2022 selber Jungvölker verkaufen und dafür einen entsprechendes Gesundheitszeugnis meinen Kunden vorweisen. Nur so kann die Verbreitung der AFB unterbunden werden. Bei der Amerikanischen Faulbrut handelt es sich um eine anzeigepflichtige bakterielle Brutkrankheit der Honigbienen in Österreich und ich empfehle jeder angehenden Imker*in nur Völker bei Imkern zu kaufen, die ein entsprechendes Gesundheitszeugnis vorweisen können.

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