Jänner 2022 – Was gibt es zu tun?

In diesem Jahr möchte ich eine Beitragsserie starten mit der die wichtigsten Tätigkeiten in einem Imkerjahr monatlich zusammengefasst werden. Ein kurzer Überblick soll zeigen, welche Tätigkeiten heran stehen und was alles zu erledigen ist.

Der Jänner zählt sicherlich in der Imkerei zum ruhigsten Monat des Jahres. Die Restentmilbung ist längstens abgeschlossen und auch der Honigverkauf der vor Weihnachten seinen Höhepunkt erreichte, bricht wieder etwas ein. Dennoch sollte man diese Zeit nützen, sich jenen Dingen zu widmen, die im restlichen Jahr vielleicht vernachlässigt wurden. Dazu zählen zum Beispiel die Inventur des vorhandenen Materials, der Kauf von noch fehlenden Verbrauchsmaterialien, Fortbildung oder auch kleine Reparaturarbeiten an Beuten und Rähmchen. Hier eine kurze Aufstellung jener Tätigkeiten, die sich im Jänner besonders anbieten.

Am Bienenstand

  • Kontrolle am Bienenstand in Bezug auf Schäden durch Vandalen oder auch durch tierische Räuber verursacht.
  • Einmalige Futterkontrolle im Monat Jänner sollte durchaus genügen.
  • Kontrolle der Fluglöcher, sind diese frei oder mit Gegenständen oder Totenfall verstopft.
  • Abräumen von eventuell verendeten Völkern und feststellen der Todesursache.

In der Imkerei

  • Auch in der Imkerei lohnt sich eine Invetur im Lager.
  • Vorbereiten der neuen Stockkarten
  • Gebrauchte Rähmchen werden gereinigt und allenfalls saniert.
  • Stark beschädigte Rähmchen ausscheiden, denn eine Reparatur lohnt sich oft nicht.
  • Wachs umarbeiten lassen oder dies selber durchführen.
  • Mittelwände und Ersatzteile (Abstandshalter, Nägel, Draht usw.) bestellen.
  • Mittelwände eventuell selber gießen wer etwas Geld sparen möchte.
  • Einlöten der mittelwänden in die bereitgelegten Rähmchen.
  • Beuten-Böden und Innendeckel reparieren bzw. erneuern und von Kitthartz befreien.
  • Planen wie viele Beuten und Rähmchen werden in der nächsten Saison benötigt.

Ihr seht also, auch der Jänner kann durchaus auch anspruchsvoll gestaltet werden. Je nachdem, wie viele Völker man selber betreut, kann da schon einiges an Arbeit zusammen kommen.

Was habe ich diese Woche selber so getan? Zunächst habe ich aus meiner Sicht das wichtigste im Lager durchgeführt. Ich habe mir anhand einer Inventarliste einen Überblick verschafft, welche Beutenbestandteile sind in meinem Lager vorhanden. Dazu habe ich mir eine kleine Inventarliste angefertigt, anhand der ich quasi eine Inventur in meiner Imkerei durchführe. Das Ergebnis dieser Inventur dient bei mir dann als Grundlage für die Planungsphase für die nächste Saison. Damit Ihr auch eine Vorstellung habt, wie so etwas aussehen könnte, hier zur Veranschaulichung meine aktuelle List. Darin enthalten ist bei mir jetzt nur jenes Material, welches sich bei mir im Lager befindet. Die Beuten auf den Bienenständen sind nicht auf der Liste enthalten. Aufgrund der geringen Anzahl an Völker, ist dass sehr schnell zusammen gezählt.

Inventur

Aktuell stehen bei mir auf insgesamt zwei Bienenständen 10 Völker. Davon werden sechs in einer Zarge und die übrigen vier auf zwei Zargen durch den Winter geführt. Das bedeutet für die kommende Saison, dass wenn alle Völker es über den Winter schaffen, benötige ich ab März je nach Witterung mindestens sechs weitere Zargen mit jeweils 10 Rähmchen um die Völker auf Zweizarger aufzurüsten. Hier hilft mir nun die Inventurliste und ich sehe sehr rasch, Zargen und Rähmchen sind noch genügend auf Lager.

Anders sieht es aber dann schon aus, wenn die Völker mit einer dritten Zarge für die Honigernte ausgestattet werden müssen. Da erkenne ich sehr schnell, hier werden noch Rähmchen und weitere Zargen benötigt. Jetzt werdet Ihr zwar bei genauerer Betrachtung der Inventarliste schnell feststellen, da sind ja doch genug auf Lager. Das stimmt durchaus, aber ich möchte dieses Jahr auch wieder einige Jungvölker bilden und auch für diese werden dann Zargen und Rähmchen benötigt.

Nicht vergessen darf man dabei auch die notwendigen Mittelwände für die Rähmchen. Ihr seht jetzt auch, wie wichtig es ist, einen kleinen Überblick darüber zu haben, was noch auf Lager ist und wo noch etwas fehlt. Planung ist auch in der Imkerei ein sehr wichtiger Bestandteil für die Gestaltung des Bienenjahrs.

Ich möchte jetzt nicht mehr näher darauf eingehen, was ich jetzt genau bestellen werde und noch selber in der Werkstätte bauen muss. Es sollte ja nur als Denkanstoß dafür dienen, welche Themen im Jänner angegangen werden müssen.

Reparatur der Rähmchen und Vorbereitung auf die nächste Saison

Da ich ja im Herbst die Rähmchen nur ausgeschmolzen und einer groben Reinigung unterzogen habe, standen bei mir dieses Wochenende das Reparieren und vorbereiten der Beuten für die nächste Saison am Plan. Jeder der sich damit schon mal beschäftigt hat weiß, dass dies nicht in wenigen Minuten erledigt ist. Das eine oder andere Rähmchen droht zu zerfallen und benötigt einen neuen Nagel, sofern man mit Abstandhalter arbeitet fehlt vielleicht mal der eine oder andere und auch die Drähte gehören teilweise nachgespannt. Muss man nun ein paar hundert Rähmchen durchsehen, vergeht doch einiges an Zeit.

Gleiches gilt für die Beuten. Hier befindet sich oft im Bereich der Rähmchenauflage ein dicke Schicht Kitthartz. Damit die Rähmchen in der Beute später wieder leichter gezogen oder verschoben werden können, schadet es nichts dieses abzuschaben um wieder genügend Spielraum zu schaffen.

5 neue Innendeckel zur Vervollständigung meiner lagernden Beuten.

Ebenfalls schon seit dem letzten Sommer liegen bei mir im Lager die bereits zugeschnittenen Teile für weitere fünf Innendeckel. Im Rahmen der Umstellung von der Ameisensäurebehandlung auf die TuB Methode, musste ich ja im Spätsommer schnell einige Böden zusammenbauen. Dabei habe ich auch gleich einige Innendeckel mehr zugeschnitten. Da ich diese nicht sofort benötigte, war es nun auch eine gute Gelegenheit auch diese zusammenzuschrauben. In den nächsten Tagen und Wochen werde ich noch die fehlenden Mittelwände einlöten, um zumindest für den Saisonstart im März gerüstet zu sein. So gibt es dann keine Überraschungen und es kommt nicht zu unnötigem Stress bereits zum Saisonbeginn.

Im Februar überlege ich mir dann wie viele Jungvölker ich erstellen möchte und welches Material dafür noch notwendig ist. Aber darüber mehr im Blogbeitrag für den Monat Februar.

Ein toller Nebeneffekt der sich bei diesen Arbeiten auch einstellt ist die Vorfreude auf das nächste Bienenjahr und ich kann es kaum erwarten, dass wieder die wärmere Jahreszeit ins Land zieht und das unüberhörbare Summen im Garten zu hören sein wird. In diesem Sinne wünsche ich Euch alles Gute, durchalten, der nächste Frühling kommt bestimmt.

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