FAQ

Allgemeines

Alle Fragen und Antworten die in kein sonstiges Kapitel passen würden

Darf man bereits geernteten Honig, weil er zu viel Wassergehalt aufweist wieder verfüttern?
Oft stellen Imker*innen erst nach dem Honigschleudern fest, dass der Honig aufgrund eines zu hohen Wassergehaltes eine minderwertige Qualität hat und so nicht in den Verkehr gebracht werden kann. Handelt es sich um Honig der eigenen Bienen vom eigenen Bienenstand, dann spricht nichts dagegen. Hat der Honig jedoch bereits zu gehren begonnen, dann ist er für die Verfütterung nicht mehr geeignet. Ebenfalls darf er nicht mehr verfüttert werden, wenn er beim Wiederverflüssigen zu hoch erhitzt wurde. Beim Erhitzen erhöht sich der sogenannte Hydroxymethylfurfural (HMF)-Wert im Honig. Ein zu hoher HMF-Wert ist für Bienen schädlich und kann im schlimmsten Fall zum Bienentot führen. Selbiges gilt für zu lange gelagerten Honig. In der EU gilt ein Grenzwert von maximal 40 mg/kg für Honig, der unter europäischen Bedingungen produziert wurde. Jährlich nimmt der Wert je nach Lagertemperatur um rund 20mg zu. Honig aus anderen Betrieb darf nicht verfüttert werden. Hier wäre die Gefahr zu groß sich über den Honig die Amerikanische Faulbrut (AFB) in den Betrieb zu holen. Bei der Amerikanischen Faulbrut handelt es sich um eine, durch das Bakterium Paenibacillus (P.) larvae hervorgerufene, ansteckende Erkrankung der Bienenbrut, die im Falle des Auftretens umfangreiche Bekämpfungs- und Sanierungsmaßnahmen erfordert. Gemäß dem neuen Tiergesundheitsrecht der EU (Verordnung [EU] 2016/429 und der delegierten Verordnung [EU] 2018/1629) besteht bei Ausbruch bzw. Krankheitsverdacht Anzeigepflicht.
Wie verflüssigt man fest gewordenen Honig richtig?

Die Grundregel lautet, Honig sollte nie über 40° C erwärmt werden. Würde er über 40° C erwärmt werden, gehen wichtige Inhaltsstoffe verloren und der (Hydroxymethylfurfural) HMF-Wert steigt. Ein niedriger HMF ist ein Zeichen für einen naturbelassenen und hochwertigen Honig.

Am besten eignet sich dafür ein Honigauftauschrank, wie ich Ihn in einem Beitrag im September 2021 beschrieben habe. Wer keinen so einen Wärmeschrank besitzt und auch nicht einen selber bauen oder kaufen möchte, der kann dies auch mit einem Obstdörrautomaten erledigen. Dieser kostet jedoch auch etwa 200,- € und mehr.

Vorsicht ist geboten beim Verflüssigen im Backofen oder im Wasserbad. Hier wird oft die Temperatur überschritten. Es muss dabei unbedingt ein Thermometer verwendet werden.

Honig muss als Lebensmittel mit einem Mindestenshaltbarkeitsdatum (MHD) gekennzeichnet werden. In der Regel werden 2 Jahre ab dem Schleuderdatum am Etikett empfohlen, was allerdings nicht heißt, dass Honig danach schlecht wird. Honig kann jahrelang gelagert und verzehrt werden, jedoch verändern sich dabei oft der Geschmack und die Inhaltsstoffe.

Je älter Honig ist, umso höher wird auch der HMF-Wert. Im Gegensatz dazu sinkt die Invertaseaktivität mit der Zeit. Invertase ist ein Enzym, das Bienen dem Honig beimischen. Je höher der Invertasewert ist, desto frischer und reifer ist der Honig. Dieser Wert stellt somit ein weiteres Qualitätsmerkmal des Honigs dar. Wer diese Werte vom eigenen Honig wissen will, muss eine Honigprobe ins Labor senden.

Was versteht man im Winter unter einem schwachen Volk?

Ein Volk sollte im Spätherbst über mindestens 5000 bis 6000 Bienen verfügen. Kleinere Volksstärken sollten nicht über den Winter geführt werden. Hier empfiehlt sich diese mit anderen schwachen Völker zu vereinen.

Sind in einem Volk nach der Jahreswende nur mehr 2000 Bienen enthalten, so spricht mach bereits von einem sehr schwachem Volk und die Gefahr droht, dass dieses es nicht mehr ins Frühjahr schafft. Das Volk kann bei sehr kalten Nächten aufgrund der geringen Bienenmasse die Brut nicht mehr ausreichend wärmen und dies führt zum Absterben der selben. Damit wird eine Kettenreaktion ausgelöst. Keine oder wenig Brut ergibt weniger Bienenmasse und das wiederum noch weniger Bienen, bis das Volk zugrunde geht. Auch im Winter können schwache Völker ohne weiteres mit anderen Völkern vereinigt werden. Einfach die Kiste auf ein anderes Volk aufsetzen. Den Rest erledigen die Bienen von selber.

Wie weit reicht der Flugradius von Bienen?

Bienen fliegen nur so weit, wie sie müssen, um Futterquellen zu besuchen. So bevorzugen sie meist die Quellen in der Nähe ihres Stockes. Doch Sie können ihren Flugradius auch drei Kilometer und weiter zum Sammeln von Nektar und Pollen ausdehnen.

Was ist die optimale Lagertemperatur um Honig zu lagern?

Am besten wäre es den Honig einzufrieren. Aber die optimale Temperatur ist 15° C in einem dunklen nicht feuchten Raum. Gegebenenfalls können die Eimer noch mit einer Frischhaltefolie abdeckt werden, bevor man den Deckel für die Lagerung schließt.

Wie kann man Futterwaben lagern?

Die einfachste Methode ist die Futterwaben den Bienen zu lassen. Wer jedoch für Ableger beim Auffüttern Futterwaben produziert hat, sollte diese kühl unter 15 Grad lagern. Es dürfen aber nur verdeckelte und vor allem unbebrütete gelagert werden. Ansonsten  schlägt die Wachsmotte zu.

Warum muss ich bei der Futterkranzprobe bebrütete Zellen nehmen?

Die AFB verbreitet sich vorwiegend über die Brut, denn es ist eine Brutkrankheit. Daher ist grundsätzlich nur die bebrütete Zelle befallen. Da die Bienen aber auch ständig Futter umtragen, verbreiten sie so auch die Erreger in andere Zellen.

Wenn ich im Winter (Jänner bis März) in den Boden schaue, dann liegen dort 200 bis 300 tote Bienen. Ist das ein Problem?

Nein, auch im Winter sterben ständig Bienen. Können die Bienen bei Kälte nicht aus dem Stock fliegen, dann gehen sie aus der Traube, verklemmen und fallen auf den Gitterboden. 

Wenn ich wissen will wie viele Bienen es jetzt tatsächlich sind, dann nimmt man ein leeres Honigglas (500 g) und gibt die Bienen in dieses Glas. Ein volles Glas ergeben ca 500 Bienen.

Natürlich kommt es auch drauf an, wie stark die Völker sind. War es schon ein sehr sehr schwaches Volk, dann wird es problematisch, denn sie können die Traube nicht mehr wärmen.

Wenn ich im Winter erkenne, dass die Bienentraube am Rand sitzt und sich vom Futter weiter weg entfernt, soll ich dann die weiter entfernteren Futterwaben näher zur Traube hängen, oder so lassen wie es ist?

Ja, denn wenn es kalt bleibt, kann der Futterstrom abreißen und die Bienen verhungern. Sie schaffen es dann möglicherweise nicht mehr zum Futter. Gewöhnlich schaut man aber im Winter nicht direkt ins Volk und man bemerkt nicht, dass sich die Traube vom Futter entfernt. Dies ist auch oft nur bei sehr schwachen Völkern der Fall. Da lag eben der Fehler schon im Herbst beim Einwintern der Völker. Starke Völker schaffen es eigentlich immer zurück zum Futter zu gelangen. Daher ist es besonders wichtig nur starke Völker in den Winter zu führen!

Wie hoch darf der gesetzliche Grenzwert für HMF in Honig sein?

Der gesetzliche Grenzwert für HMF in Honig beträgt 40 ppm (mg pro kg), als Merkmal für die „Frische“ und Unbehandeltheit des Honigs (siehe dazu auch die Richtlinie der Europäischen Union über Honig vom 20.12.2001).

Andere Qualitätskriterien wie etwa für Gütesiegel sind da noch strenger und erlauben geringere Werte, Ausnahmen gibt es für Honige mit angegebenem Ursprung in Regionen mit tropischem Klima und Backhonige (Österreichische Honigverordnung).

Wie viele Völker sollten auf einem Bienenstand maximal stehen?

Wenn man zu große Stände hat, also mehr als 20 Völker ist die Gefahr sehr groß, dass Räuberei entsteht. Wenn man alle Völker durcharbeiten muss, braucht man zu lange bis man fertig ist. Da beginnt relativ rasch die Räuberei. Optimal sind je Bienenstand  10 Wirtschaftsvölker und 10 Jungvölker.

Ansonsten gibt es keine Einschränkung in Bezug auf die Völkeranzahl, auch nicht auf die Honigernte. Zur Völkeranzahl an einem Bienenstand hat es Studien gegeben und es konnte dabei tatsächlich nicht festgestellt werden ob es auf den Honigertrag Auswirkungen hat. Wichtiger ist dabei wo die Völker stehen und welche Tracht es im Umfeld gibt.

Es ist ein gutes Beispiel dafür, dass nicht alles wissenschaftlich erfasst werden, obwohl es dazu sehr viele Untersuchungen gegeben hat.

Wie lange können gekäfigte Königinnen eingesperrt bleiben?

Königinnen die gemeinsam mit vier bis fünf Pflegebienen gekäfigt werden, sollten nicht länger als drei Tage aufbewahrt werden. Dabei muss der Käfigverschluss mit Futterteig verschlossen sein und der Käfig darf natürlich noch nicht aufgebrochen worden sein. Diese Zeit reicht um auch die Königin als Lebendtransport mit der Post versendet zu werden. Sie können auch einige Tage länger gekäfigt bleiben, sie könnten aber dann eventuell nicht mehr akzeptiert werden, denn die Bienen glauben dann vermutlich, dass mit der Königin etwas nicht mehr stimmt und weiseln dann gerne still um.

Muss man die Bienen besonders wärmedemmen?

Am erster Tag Anfängerkurz nach lernen wird nach bereits 15 Minuten:

Die Bienen heizen nur die Traube und nicht die Kiste. Offener Boden und keine Diagnosewindel eingeschoben, ist im Winter der richtige Weg. Ist die Windel eingeschoben, bildet sich Kondenswasser und die Waben und Kiste beginnen zu gammeln.

Bei der Hohenheimer Einfachbeute ist dies nicht notwendig.

Ab wann wird im Frühjahr begonnen Völker zu schröpfen?

Ab dem Zeitpunkt, wo der Drohnenrahmen ausgebaut und verdecket wurde, wird eine Woche nachdem der erste geschnitten wurde, mit dem Schröpfen begonnen. Abwechselnd wird dann Drohnenrahmen geschnitten und eine Woche später eine Brutwabe geschröpft. Dies hält man solange bei, bis der Schwarmtrieb nachlässt. Dies ist meist nach der Sommersonnenwende. Möglicherweise ein paar Wochen darüber hinaus. Zieht man nur eine Wabe als Brutwabe, dann hat man auch kaum Honigverlust.

Wann sollte man den Gitterboden sauber machen?

Grundsätzlich machen die Bienen das selber. Will man den Bienen aber die Arbeit abnehmen, kann man das immer machen. Ist man an den Bienen dran, dann schüttet man einfach den Boden aus und es ist erledigt.

Aber nur dann, wenn man theoretisch auch Waben ziehen kann und das Wetter passt. Hat es zu tiefe Temperaturen, dann lässt man die Bienen in ruhe und stört sie nicht.

Soll ich ein Volk, wo ich keinen Milbenfall diagnostiziere auch eine Behandlung durchführen?

Völker die keinen Milbenfall haben, sollte man sicherheitshalber nochmals für drei Tage die Diagnose wiederholen um Fehler auszuschließen. Falls dennoch keine Milben gezählt werden können, dann braucht man nicht behandeln. Das bedeutet aber nicht, dass keine Milben drinnen sind. In der Regel hat man einen guten Start in die Saison. Oxalsäure ist aber sehr schonend für die Bienen und man kann daher auch ohne Milbendiagnose durchaus behandeln ohne damit die Bienen zu gefährden. So wird es auch empfohlen. Wichtig ist aber dass man etwas macht und das ist schon die Diagnose alleine.

Was sind böse Bienen?

Wenn ihr den Deckel öffnet und irrtümlich die Folie mit abnehmt und ihr habt plötzlich einen schwarzen Streifen am Körper, dann ist das Böse. Wenn nur ein paar Bienen auffliegen, dann ist das nicht böse. Das kommt auf das Wetter und sehr viele andere Umstände an.

Daher gilt: Nicht vor schlechtem Wetter an die Völker oder sehr spät am Abend gehen, wenn der Flugbetrieb bereits eingestellt ist.

Wer beginnen möchte ohne Schleier zu arbeiten, soll besonders ruhig arbeiten, keine hektischen Bewegungen machen und vielleicht zuerst bei Ablegern ohne Schleier arbeiten. Die sind generell friedlicher und mit andern Dingen beschäftigt.

Oder vielleicht zuerst ohne Handschuhe und erst später ohne Schleier.

Wann ist die beste Zeit im Winter die Bienen auf einen anderen Stand umzustellen der innerhalb des selben Flugbereiches ist?

Für diesen Fall wartet man bis es drei bis vier Wochen lange kaltes Wetter hat, damit sie nicht fliegen können. Das ist in den letzten Jahren erst nach Weihnachten gewesen. Zu Weihnachten hat es immer mal wieder warme Tage gegeben wo sie fliegen konnten. Will man die Bienen nur wenige Meter im Garten verlegen, wählt man am besten sehr kalte Temperaturen und transportiert sie ganz vorsichtig.

Müssen sie jedoch in ein Fahrzeug verladen werden, sind Temperaturen zwischen 5 und 8 Grad am besten. Denn dann schaffen es auch Bienen die aus der Traube fallen wieder zurück und erfrieren nicht.

Begriffe

Begriffe die im Zusammenhang mit der Imkerei immer wieder verwendet werden.

Bee Space

Der Bienenabstand (englisch bee space) beschreibt in der Imkerei eine Distanzspanne zwischen Flächen innerhalb der Bienenwohnung. Der Bee Space wurden 1851 vom amerikanischen Imker Lorenzo L. Langstroht entdeckt.
Der von ihm entdeckte Abstand legt eine definierte Distanz von den einzelnen Bauteilen in einer Beute fest, ohne dass diese von den Bienen mit Kittharz oder Waben verbaut werden. Der Abstand beträgt im Mittel  8 (+/- 2) Millimeter und findet hauptsächlich Anwendung in der Magazinimkerei.

HACCP

HACCP steht für Hazard Analysis Critical Control Point und bedeutet „Gefährdungsanalyse kritischer Kontrollpunkt“ im Zusammenhang mit der Erzeugung und Verarbeitung von Lebensmitteln. Um den Schutz des Verbrauchers sicherzustellen, sorgt die Gesetzgebung durch die EU-Verordnung (EG) Nr. 852/2004 über Lebensmittelhygiene dafür, dass jeder, der Lebensmittel behandelt oder in Verkehr bringt, zur Einrichtung eines HACCP Konzeptes verpflichtet ist.

Faulbrut

Bei der Faulbrut handelt es sich um bakterielle Brutkrankheiten der Honigbienen. Man unterscheidet zwischen der durch Melissococcus plutonius (Familie Enterococcaceae) ausgelösten Europäischen Faulbrut (EFB) und der durch Paenibacillus larvae (Familie Paenibacillaceae) ausgelösten Amerikanischen Faulbrut (AFB). Die relativ harmlose Europäische Faulbrut wird auch als Gutartige Faulbrut oder (aufgrund des entstehenden sauren Geruchs) als „Sauerbrut“ bezeichnet. Die Amerikanische Faulbrut hingegen wird auch Bösartige Faulbrut genannt und ist in Deutschland und Österreich anzeigepflichtig und in der Schweiz meldepflichtig, siehe Kapitel Organisation der Tierseuchenbekämpfung bei Tierseuche. (Quelle: Wikipedia)

Hämolymphe

Das Blut der Bienen heisst „Hämolymphe“

Insekten besitzen wie wir Verdauungsorgane, ein Nervensystem, ein Atemsystem und einen Blutkreislauf. Wie alle Insekten haben Honigbienen zum Beispiel einen offenen Blutkreislauf. Ihr „Blut“ ist gleichzeitig auch Gewebsflüssigkeit (Lymphe) und wird Hämolymphe genannt. Anders als bei uns transportiert es keinen Sauerstoff und enthält deshalb auch kein oder nur wenig Hämoglobin. Darum ist die Hämolymphe auch nicht rot, sondern meistens durchsichtig oder grünlich-gelb. Ihre Funktion ist der Transport von Nährstoffen, Proteinen, Hormonen und Abfallstoffen zwischen den Organen. Außerdem enthält sie spezielle Zellen, die Wunden reparieren und Krankheitserreger bekämpfen.

Varroamilbe

Die Varroamilbe ist eine (als adultes Weibchen) ca. 1,1 Millimeter lange und 1,6 Millimeter breite Milbe aus der Familie Varroidae, die als Parasit an Honigbienen lebt. Die Milbe entwickelt und vermehrt sich in der verdeckelten Brut im Bienenstock. Der Befall von Bienenvölkern durch die Milbenart wird als Varroose bezeichnet. Varroa destructor gilt als der bedeutsamste Bienenschädling weltweit. Quelle: Wikipedia

Hydroxymethylfurfural (HMF) – was ist das?

Die Substanz Hydroxymethylfurfural (HMF) bildet sich aus Fruchtzucker, wenn der Honig höheren Temperaturen ausgesetzt ist. Frisch geschleuderter Honig enthält kein HMF. Wird er kühl gelagert, das heißt unter 14 °C, steigt der HMF-Wert nur gering an: je nach Honigsorte um 3-6 mg pro kg und Jahr. Liegt die Lagertemperatur dagegen über 21 °C, kann der HMF-Gehalt in einem Jahr bereits auf 20 mg und bei 70 °C innerhalb von 20 Stunden auf Werte von 80 mg ansteigen.

Für den menschlichen Verzehr spielt ein erhöhter HMF Wert keine Rolle und ist unbedenklich. Ein erhöhter HMF Wert ist jedoch für Bienen giftig und erhöht die Sterblichkeit. Da der HMF Wert nicht nur bei Honig eine große Rolle spielt, sondern auch bei der Zubereitung von Flüssigfutter und dem erwärmen von Zucker oder Zuckerwasser ist hier besondere Vorsicht geboten. Der Honig oder das Flüssigfutter darf niemals über 40° C erreichen.

Bienen

Alles rund um das Thema Bienen und deren Geschlechter und Arten.

Was ist ein Drohn?

Der Drohn ist nur für die Befruchtung von jungen Königinnen zuständig. Drohnen existieren normalerweise nur von Ende April bis Mitte Juli und werden im Hoch bzw. Spätsommer von den Bienen ausgetrieben. In der Fachsprache spricht man dann von der Drohnenschlacht.

Welche Rolle spielt die Bienen-Königin?

Die Königin ist nur für den Nachwuchs im Bienenvolk zuständig. Im Mai und Juni legt sie bis zu 2000 Eier pro Tag. Das entspricht ihrem eigenen Körpergewicht. Eine Königin kann bis zu 5 Jahre alt werden. Sie verlässt den Bienenstock nur wenn sie ganz jung ist und zum Hochzeitsflug ausfliegt oder wenn das Bienenvolk schwärmt.

Worum handelt es sich bei einer Arbeiterin?

Die Arbeiterin ist die Biene die wir alle kennen. Sie pflegt den Nachwuchs im Bienenstock und sammelt später Nektar um Honig daraus zu produzieren und Pollen um damit den Nachwuchs zu füttern. Arbeiterinnen werden im Frühjahr und im Sommer etwa 6 Wochen alt. Die Winterbienen werden ab September geboren und können bis zu 9 Monate alt werden.

Was ist die Ammenbiene?

Die Ammenbiene ist eine sehr junge Biene, die sich hauptsächlich um die Brut und deren Versorgung (Füttern) und die Temperatur im Brutbereich kümmert.

Futterkontrolle

Alle Fragen rund um das Thema Einfüttern, Futterkontrolle, Notfütterung und vieles mehr zu diesem Thema.

Wie füttert man Jungvölker richtig?

Jungvölker sitzen gewöhnlich auf einer Zarge. Damit diese auch die Möglichkeit haben eine ordentliche Volksstärke zu erreichen, beginnt man Anfang Oktober mit der Fütterung. Natürlich darf auch in der Zeit davor kein Futtermangel herrschen.

Gefüttert wird in kleinen Mengen. Werden große Mengen auf einmal eingefüttert, besteht die Gefahr, dass das Brutnest eingeengt wird und es können weniger Winterbienen gebildet werden.

Wieviel Futter braucht ein Volk für den Winter?

Hier muss man unterscheiden ob es sich um ein Wirtschaftsvolk oder ein Jungvolk handelt.

Je nach Standort sollten die Jungvölker mit insgesamt folgenden Futtermengen versorgt sein: an wärmeren Standorten (also in meinem Fall) ca. 6 gefüllte Zanderwaben (=12 kg fertiges Winterfutter in den Waben), bis zu 9 gefüllte Zanderwaben (=18 kg) bei kühleren Standorten (zB höheren Lagen oder in Gebirgstälern).

Damit diese Winterfuttermenge erreicht werden kann, müssen etwas 10 kg Reinzucker oder 14 kg bzw. 10 Liter Apiinvert oder Weizenstärkesirup an warmen, bzw. 15 kg Reinzucker oder 21 kg bzw. 15 Liter Apiinvert oder Weizenstärkesirup an kühlen Standorten eingefüttert werden.

Bei großen Wirtschaftsvölkern die auf mindestens zwei Zargen sitzen sollten mindestens 16 kg Futter in den Waben eingelagert sein, bei kälteren Standorten entsprechend angepasst mehr.

Wenn ich den Eindruck habe, dass ein Volk zu wenig Futter hat, kann ich jetzt bei großer Kälte Futterwaben umhängen oder einhängen?

Man kann jetzt auch Futterwaben aus dem Wabenlager einhängen oder aus anderen Völkern umhängen. Es empfiehlt sich jedoch auf wärmere Temperaturen zu warten. Herrschen zu niedrige Temperaturen, kann zum einen die Wabe nur sehr schwer aus der Beute herausgezogen werden und auch die Bienentraube wird zu sehr dabei in Unruhe versetzt. Bei Temperaturen über Null Grad ist dies aber kein Problem.

Die Futterwabe wird dabei auch nur am Rand der Bienentraube platziert. Die Bienen schaffen es von selber zum Futter zu gelangen. Es kommt in der Regel nicht vor, dass Völker unter Futterabriss leiden. Es wird zwar immer davon gewarnt, dass Bienen unter Futterabriss verenden, aber wenn ausreichend Bienen im Volk vorhanden sind, dann schaffen es die Völker sich zur nächsten Futterwaben durchzureichen.

An Futterabriss verenden nur jene Völker, die zu schwach eingewintert wurden. Zu schwach bedeutet im Oktober unter 5000 Bienen.

Wie viel Futter sollte in einem Ableger drinnen sein?

Jedes Jungvolk entwickelt sich ein wenig anders. Dementsprechend haben manche Völker genügend Futter und man muss nicht füttern. Sie sollten ja nur über genug Erhaltungsfutter verfügen, um auch vor allem im Frühjahr kältere Nächte gut zu überstehen. Man spricht von ca. 2kg Futter.

Es gibt aber auch Völker, die sofort je nach Tracht am Bienenstand mit dem Futtereintrag beginnen. Beides ist schlecht. Ist zu wenig Futter drinnen, verhungern sie, haben sie zu viel, dann verhonigt das Brutnest und es kann keine Brut mehr angelegt werden und sie bauen dann sehr rasch Wildbau aus. Das Erweitern wird dann etwas schwieriger. Daher ist es am besten bei der Bildung auch die Schätzmethode anzuwenden und das Futter so genau wie möglich zu bestimmen.

NÖ Bienenzuchtgesetz

Das NÖ Bienenzuchtgesetz regelt die Haltung von Bienenvölkern sowie die Bienenzucht einschließlich der Bienenköniginnenzucht ohne Rücksicht auf den Zweck und die Art der Haltung, die Anzahl der Völker und ihre Stärke.

Wer darf Bienen halten?

Im Grunde genommen Jeder und Jede…

Gemäß dem NÖ Bienenzuchtgesetz steht es jeder Person frei, in Niederösterreich die Imkerei zu betreiben. Damit gibt es auch (derzeit) keine gesetzlich vorgeschriebene, berufliche Mindestqualifikation zur Ausübung der Imkerei.

Muss ich mich irgendwo melden?

Ja, und zwar innerhalb von 7 Tagen…

Personen, die mit der Bienenhaltung beginnen, müssen sich innerhalb einer Frist von 7 Tagen bei der zuständigen Bezirksverwaltungsbehörde melden, um sich beim Veteriärinformationssystem (VIS) zu registrieren. Die An- und Abmeldung der Bienenhaltung kann bei den Veterinärabteilungen der zuständigen Bezirksverwaltungsbehörde, bei manchen Ortsvereinen oder online über ein Registrierungsformular erfolgen.

Nach der schriftlichen Verständigung über die Aufnahme ins VIS und die Übermittlung der VIS Zugriffsberechtigung müssen von der Imkerin/vom Imker innerhalb von 30 Tagen die Angaben zu den Bienenstandorten im VIS eingetragen werden. Jede Änderung der Bienenstandorte sowie die Aufgabe eines Standortes müssen innerhalb einer Frist von 7 Tagen im VIS eingetragen werden.

Zwei Mal pro Jahr muss die aktuelle Anzahl der insgesamt betreuten, besiedelten Bienen­stöcke ins VIS eingetragen werden, und zwar zu den Stichtagen

  • 30. April, diese Angabe muss bis spätestens 30. Juni im VIS eingetragen werden
  • 31. Oktober, diese Angabe muss bis spätestens 31. Dezember im VIS eingetragen werden.
Wie sind Bienenstände zu kennzeichnen?

Mit Namen, Adresse, Kontaktdaten und VIS-Nummer…

Stellt man Bienenstöcke außerhalb von eingefriedeten Grundstücken auf, muss man sie gemäß Bienenzuchtrecht deutlich lesbar und dauerhaft mit

  • Name
  • Wohnadresse
  • Telefonnummer (bzw. sonstige Erreichbarkeit)

der Imkerin/des Imkers kennzeichnen.

Zusätzlich sind gemäß der Tierkennzeichnungs- und Registrierungsverordnung (TKZVO 2009) des Bundes alle Bienenstände auf Kosten der Imkerin/des Imkers an gut sichtbarer Stelle mit der

dauerhaft zu kennzeichnen.

Was ist ein Heimbienenstand?

Ein Heimbienenstand ist ein dauerhafter Standort, an dem die Bienenvölker auch überwintern.

 

Was ist ein Wanderbienenstand?

Als Wanderbienenstand gelten alle Stände, die nicht der Definition des Hausbienenstandes entsprechen. Für Wanderungen mit Bienenvölkern gibt es eigene Bestimmungen.

Was muss ich bei der Aufstellung von Bienenständen beachten?

Wenn sich vor dem Bienenstand kein Hindernis befindet…

Bei der Aufstellung von Bienenständen sind Mindestabstände einzuhalten. Diese sind unterschiedlich groß, je nachdem ob sie von der Flugöffnung oder von den übrigen Seiten des Bienenstandes aus zu einer Grundgrenze oder zu einer öffentlichen Verkehrsfläche hin gerechnet werden:

  • von der Flugöffnung zur gegenüberliegenden Grundgrenze: 10m
  • von den übrigen Seiten zu Grundgrenzen: 5m
  • von allen Seiten zu öffentlichen Verkehrsflächen: 15m

Wenn sich vor dem Bienenstand ein Hindernis befindet…

Steht innerhalb dieser Mindestabstände ein Hindernis, das die Flugöffnung um mindestens zwei Meter überragt (etwa eine Mauer, Planke oder dichte Pflanzenhecke), so verringern sich die Mindestabstände auf folgende Werte:

  • von der Flugöffnung zu einer gegenüberliegenden öffentlichen Verkehrsfläche: 10m
  • von den übrige Seiten zu öffentlichen Verkehrsflächen: 4m
  • gegenüber anderen Grundstücken: 4m
Was ist bei Räuberei zu tun?

Ursache beseitigen…

Kommt es an einem Bienenstand zu einer Räuberei, dann ist die Halterin/der Halter der beraubten Bienenvölker dazu verpflichtet, die Ursache dafür festzustellen. Wenn nötig mit Hilfe einer bienenfachkundigen Person. Liegt die Ursache für die Räuberei am eigenen Bienenstand, ist diese unverzüglich zu beseitigen.

Wie sind Beuten aufzubewahren und zu transportieren?

Bienendicht verschlossen…

Leere Bienenstöcke, aber auch Honig, Waben und Wachsvorräte müssen immer bienendicht verschlossen aufbewahrt werden, um zu vermeiden, dass eine Räuberei ausgelöst wird und dass Krankheiten verbreitet werden.

Bienen dürfen nur in bienendicht verschlossenen Behausungen transportiert werden.

Welche Bienenrassen darf ich halten?

Nur Carnica…

In Niederösterreich dürfen nur Stämme von Apis mellifera carnica (auch als Kärntner Biene bezeichnet) gehalten und gezüchtet werden.

Wem gehört ein Bienenschwarm?

Das kommt darauf an, wie lange er hängt…

Laut Allgemeinem Bürgerlichen Gesetzbuch (ABGB) gehört ein Bienenschwarm zwei Tage lang dem ursprünglichen Eigentümer. Fängt er den Bienenschwarm in diesem Zeitraum nicht ein (wobei er auch fremde Grundstücke betreten darf), so darf ihn auf öffentlichem Grund jeder, auf privaten Grund der jeweilige Eigentümer einfangen und behalten. Entsteht beim Einfangen des Schwarms ein Schaden, so ist dieser dem jeweilligen Grundeigentümer zu ersetzen.

Wer und was ist meldepflichtig?

Es ist jede Person und jeder Betrieb, der bereits Bienen hält oder neu mit der Bienenhaltung beginnt, meldepflichtig. Dabei beginnt die Pflicht zur Registrierung bereits mit der Haltung von einem Bienenvolk. Sobald die Imker mit ihren Stammdaten im VIS registriert sind, erhalten diese eine Registrierungsnummer und müssen zweimal jährlich die Gesamtanzahl der betreuten Bienenvölker angeben (Stichtagserhebungen). Auch die Standorte der Bienenvölker werden erfasst. Die erstmalige Meldung der insgesamt betreuten, besiedelten Bienenstände wird ab 1. Jänner 2017 möglich sein. Ab dann ist darüber hinaus auch jede Aufstellung oder Aufgabe eines Bienenstandes innerhalb von sieben Tagen im VIS zu melden.

Es gibt zwei Meldeblöcke

  • Meldeblock I: Stammdaten des Imkers oder des Betriebes bestehend aus den Angaben zur Person, wie Name, Adresse, Geburtsdatum oder wenn vorhanden zum Betrieb, wie Name, Adresse, Rechtsform. Weitere Angaben können die Landwirtschaftliche Betriebsnummer (LFBIS) und die Angaben zur Kommunikation und Erreichbarkeit sein.
  • Meldeblock II: Standorte der Bienenstände und Gesamtvölkeranzahl an zwei Stichtagen pro Jahr. Jährlich wird es zwei Erhebungsstichtage für die Eintragung der insgesamt betreuten Bienenvölker geben, nämlich den 30. April und den 31. Oktober.

Recht

Rechtsgrundlagen, Gesetze, Verordnungen in Bezug auf die Bienenhaltung und damit verbundene Produkte.

Was ist ein Gesundheitszeugnis für Bienen?

Beim Kauf und Verkauf von Ablegern und Wirtschaftsvölkern, bei Wanderungen mit Bienen oder auch nur beim Standortwechsel wird ein Gesundheitszeugnis vom Imker für seine Bienen verlangt. Von den Imkern wird es oft „Gesundheitszeugnis“ genannt. Eigentlich ist es jedoch eine sogenannte Seuchenfreiheitsbescheinigung für Bienen. Die Untersuchung, die zum Beispiel in Niederösterreich aufgrund des § 6 Abs. 3 Zif. 1 beim Wandern gefordert ist, gibt Grundsätzlich über den Gesundheitsstatus der Bienenvölker in Bezug auf den Seuchenstatus Auskunft.
Bundesweit regelt das Bundesgesetz vom 25. Mai 1988 über die Bekämpfung ansteckender Krankheiten der Bienen (Bienenseuchengesetz) im BGBl. Nr 290/1988 in der Fassung BGBl. I Nr. 67/2005 die Erbringung des Nachweises.

Wie hoch darf der gesetzliche Grenzwert für HMF in Honig sein?

Der gesetzliche Grenzwert für HMF in Honig beträgt 40 ppm (mg pro kg), als Merkmal für die „Frische“ und Unbehandeltheit des Honigs (siehe dazu auch die Richtlinie der Europäischen Union über Honig vom 20.12.2001).

Andere Qualitätskriterien wie etwa für Gütesiegel sind da noch strenger und erlauben geringere Werte, Ausnahmen gibt es für Honige mit angegebenem Ursprung in Regionen mit tropischem Klima und Backhonige (Österreichische Honigverordnung).

Teilen und Behandeln

Im Zuge des Teilen und Behandelns ergeben sich oft sehr viele Fragen die man in einem Blogbeitrag nur sehr schwer beantworten kann. Hier finden Sie alle Fragen und die passenden Antworten dazu, die sich bei der Durchführung ergeben könnten.

Warum sollte man TuB der Ameisensäure vorziehen?

TuB ist mit Abstand die beste Völkerführung im Spätsommer und Herbst, wenn es darum geht die Milbenanzahl im Volk klein zu halten. Gleichzeitig wird die Wabenhygiene durch Austausch der dunklen Brutwaben sichergestellt, eine junge Königin gebildet und ein starkes Wirtschaftsvolk gebildet ohne Brut zu vernichten.
Wenn etwas naturnahe von den Konzepten der Varroabehandlung ist, dann ist es Teilen und Behandeln. Schade ist, dass bis auf wenige Bieneninstitute dieses Konzept in ihr Programm mit aufgenommen haben.

Sollte man nicht beim Brutling nach 9 Tagen nach der Teilung alle Nachschaffungszellen brechen?

Nein, Versuche von Dr. Gerhard Liebig haben gezeigt, dass bei mehr als 1000 geteilten Völkern noch nie ein Volk geschwärmt ist. Man teil bei dieser Methode ja Völker die auf drei Zargen sitzen – einem Honigraum und zwei Brutzargen. Wenn man davon ausgeht, dass ein Volk Ende Juli rund 30.000 Bienen und rund 20.000 verdeckelte Brutzellen hat, dann teilt sich bei dieser Methode das Volk. Die älteren bereits eingeflogenen Sammelbienen landen im Flugling. Das sind in etwa 2/3 der Bienen, also ca 20.000. Die verbleibenden 10.000 Amenbienen bleiben jedoch mit den 20.000 Brutzellen im Brutvolk. Diese Völker wollen niemals schwärmen. Dies wurde statistisch an tausenden Völkern beobachtet und ist somit bewiesen.

Wird die Nachschaffungskönigin noch so spät begattet?

Nachschaffungsköniginnen werden solange begattet wie noch Hochzeitsflugwetter herrscht. Hochzeitsflugwetter herrscht bei schönem Wetter, rund 20° Celsius und Windstille vom späten Vormittag bis zum frühen Nachmittag.
Im Mai bis Juni kommen laut Statistik 80% der Königinnen vom Hochzeitsflug begattet zurück. Das gilt sowohl bei der Ablegerbildung mit einer Brutwabe, als auch für Sammelbrutableger. Beim TuB machen die Nachschaffungsköniginnen des Brutvolkes den Hochzeitsflug erst im August bis September und da liegt die Erfolgsquote statisch gesehen bei mehr als 90% um nicht zu sagen sie liegt bei 100%.
Die Nachschaffungsköniginnen im August bis September haben es mit älteren Drohnen zu tun und diese haben auch bereits die Drohnenschlacht überlebt. Andere Ursachen dafür konnten nicht ermittelt werden. Es lag auch der Verdacht nahe, dass es an der großen Anzahl an Pflegebienen liegen könnte. Es wurden daher auch Versuche durchgeführt mit Ablegern und mehr als 10.000 Bienen im Juni bis Juli. Das Ergebnis war das gleiche, die Erfolgsrate lag nur bei 80%. Es macht daher keinen Sinn Ableger mit mehr als 1.000 Bienen zu bilden. Bei 10 Ablegern mit rund 1.000 Bienen kommen eben nur 8 Königinnen begattet vom Hochzeitsflug zurück. Das wurde statistisch ermittelt und gilt als bewiesen.

Können anstelle von Honigwaben auch Rähmchen mit neuen Mittelwänden verwendet werden?

Bienen bauen Waben nur aus, wenn von draußen Futter rein kommt. Danach wird keine Wabe mehr ausgebaut. Es ist daher nicht zu empfehlen den Flugling nur mit Mittelwänden zu bilden. Es sollten mindestens zwei bis drei fertig ausgebaute Rähmchen in der Mitte des Fluglings hängen.

Muss der Flugling gefüttert werden?

Ja der Flugling muss über ausreichend Futter für die nächsten zwei Tage verfügen. Der Honigraum ist ja in der Regel nach dem Abschleudern des Honigs leer. Am besten entnimmt man bei der Teilung aus der oberen Brutzarge eine der beiden Randwaben. Dies sind in der Regel sehr gut beidseitig mit Futter (Honig) gefüllt. Anstelle der Randwabe gibt man eine leere Honigwabe. Die so gewonnene Futterwabe hängt man im Flugling an den Zargenrand.

Wer pflegt im Flugling die frisch geschlüpften Larven wenn es sich bereits um alte eingeflogene Bienen handelt?

Bei einem Flugling ziehen die alten Flugbienen die junge Brut auf. Flugbienen erleben so ihren zweiten Frühling. Damit das Überleben eines Bienenvolks sichergestellt wird, beginnen sich die Bienen im Flugling ähnlich wie bei einem geschwärmten Volk umzustellen und fliegen weniger und kehren zur Brutpflege zurück. Dadurch verbrauchen sie anscheinend weniger Energie und leben damit länger um so das Überleben des Volks sicherzustellen.

Es heißt ja natürlicher Milbenfall. Wenn ich jetzt auf der Windel eine Milbe herumkrabbeln sehe, muss ich diese dann auch zählen?

Ganz einfach erklärt, wird 15 Minuten später nochmals gezählt, liegt die Milbe bereits tot auf der Windel. Ja alle Varroamilben die sich auf der Windel befinden müssen mitgezählt werden.

Wie erkennt man die Vorzeichen der Räuberei?

Man sieht viele Bienen umherfliegen und man glaubt sie wissen nicht wo es reingeht in die Völker. Dies muss aber auf alle Fälle verhindert werden, vor allem wen man schwächere Völker am Bienenstand stehen hat.

Kann ich den Flugling auch mit frisch ausgeschleuderten Honigwaben bilden?

Man sollte niemals den Flugling mit frisch ausgeschleuderten Honigwaben bilden. Man holt den Honig und bringt am selben oder nächsten Tag die Honigräume zurück um sie putzen zu lassen. Erst ein paar Tage später kann man dann TuB. Frisch ausgeschleuderte Honigräume duften so verlockend, dass eine Räuberei um diese Jahreszeit kaum vermieden werden kann. Daher muss auch das Flugloch eingeengt werden, bevor man die Honigräume wieder aufsetzt.

Warum muss ich beim Bilden des Flugling und Brutling das Flugloch einengen?

Wird TuB angewendet, fliegen die Flugbienen vom Brutling ab in den Flugling. Dabei handelt es sich um die älteren Sammelbienen die auch gleichzeitig die Stockwache bilden. Auf der Seite des Flugling führt der Duft der frisch ausgeschleuderten Honigräume auch noch Tage später zu Räuberei. Damit dies verhindert wird, müssen bei beiden Volksteilen, Flugling und Brutling die Fluglöcher stark eingeengt werden. Nur so sind die Völker in der Lage das Flugloch zu verteidigen und so die Räuber abzuwehren.

Ist es nicht zu riskant bereits am Tag 21 nach der Teilung die Königin zu suchen? Sie könnte ja gerade ihren Hochzeitsflug absolvieren!

Ja das ist es. Man muss die Behandlung so durchführen, dass die Königin nicht gefährdet wird. Die Behandlung sollte außerhalb der Hochzeitsflugzeiten stattfinden. Am Tag 21 könnte der Hochzeitsflug stattfinden. Aber den macht die Nachschaffungskönigin in der Regel bei schönem Wetter ab 20 Grad am späten Vormittag bis frühen Nachmittag. Das Einengen des Brutlings auf eine Brutzarge sollte aber während des Flugbetriebs durchgeführt werden. Während dieser Zeit hat man es einfacher mit weniger Bienen zu tun. Nimmt man nun an, dass der Hochzeitsflug zwischen 10:00 und 15:00 Uhr stattfindet, dann kann man sich selber ausrechnen wann der beste Zeitpunkt für das Einengen und die Behandlung ist. Also am frühen Morgen (nicht aber schon um 7:00 Uhr) bzw. am späteren Nachmittag.
Befindet sich die Königin bereits während des Einengens oder der Behandlung auf dem Hochzeitsflug, findet sie möglicherweise bei ihrer Rückkehr nicht mehr in ihr zu Hause zurück.

Kann man einen Flugling bilden wenn man eine Wabe mit junger Brut und der daraufsitzenden Königin bildet?

Der Flugling wird ja gebildet weil er brutfrei ist. Wenn man eine Brutwabe in den Brutling hängt, kann die Oxalsäure nicht ihre volle Wirkung entfalten und somit nicht der gleiche Erfolg erzielt werden als wie bei einem brutfreien Volk. Es ist daher diese Methode nicht zu empfehlen.
Eine weitere Untersuchung hat ergeben: Offene Brut vermindert die Behandlung mit Oxalsäure. Selbst wenn nur Eier vorhanden sind, kann mit Oxalsäure nicht die volle Wirkung erzielt werden. Wenn manche Infobriefe und Beiträge von Leuten darüber schreiben, dass nur verdeckelungsreife Brut die Milben enthalten und das kein Problem sei, dass stimmt so nicht. Die statistischen Zahlen sagen eindeutig etwas anderes und es gilt als bewiesen. Oxalsäure wirkt nur dann am Besten, wenn überhaupt keine Brut in den Völkern vorhanden ist!
Das lässt sich damit erklären, dass die Temperatur auch auf die Wirkung der Oxalsäure einen Einfluss hat. Je wärmer es ist, um so schwächer ist die Wirkung. Oxalsäure wirkt im Winter bei -5 Grad besser als bei +5 Grad. Die Bienentraube sitzt zum einen einfach enger und zum anderen muss keine Brut gewärmt werden und die Temperatur in der Bienentraube ist wesentlich niedriger. Dadurch kann die Oxalsäure am besten wirken. Daher ist auch eine Behandlung bei TuB in den Abendstunden vorzuziehen, denn die Traube sitzt enger und die Temperaturen sind niedriger.

Warum wird die Königin bei der Bildung des Flugling gekäfigt?

Beim Bilden eines Fluglings wird die Königin in den beiden Brutzargen gesucht und in den aus dem Honigraum gebildeten Flugling gegeben. Wird dies ohne sie zu käfigen in die leere exHonigraumzarge gesetzt, fliegt diese in der Regel nach kurzer Zeit direkt beim Flugloch wieder hinaus. Beim Einlaufen der Königin ist ja der Flugling in der Regel nur mit jenen wenigen Bienen besetzt, die mit der Reperatur der Waben beschäftigt waren. Die Königin sucht sofort nach der Kinderstube und kann diese jedoch nicht finden. Da sie diese Kinderstube wo anderst vermutet, versucht sie über das Flugloch sie zu finden und kann dabei im Gras vor der Beute verloren gehen. Wird jedoch die Königin gekäfigt und die Öffnung des Käfigs mit Futterteil oder Marshmallow verschlossen, vergehen einige Stunden bzw. bis zu zwei Tage bis die Pflegebienen die Königin befreien konnten. In dieser Zeit kehren jedoch rund 20.000 Flugbienen in den Flugling zurück und die Königin beginnt nun die vorbereiteten Wabenzellen zu bestiften und verlässt nicht mehr den Flugling. Diese Aussage basiert auf den Untersuchungen und den Erfahrung von Dr Gerhard Liebig die er im Zuge von mehreren 1000 Versuchen durchgeführt hat.

Was mache ich wenn ich die Königin in den beiden Brutzargen nicht finde?

Für diesen Fall sucht man sich aus der oberen Brutzarge eine Brutwabe mit etwas offener jüngster Brut zum Nachschaffen. Diese Wabe, auch Weiselprobe genannt, hängt man mittig in den exHonigraum (Flugling). Zuvor sollte man jedoch noch prüfen, ob nicht bereits die Königin im Honigraum sitzt. Oft wird versehentlich durch ein defektes oder nicht richtig aufgelegtes Absperrgitter der Königin ermöglicht, in den Honigraum zu gelangen.
Sinnvoll ist es auch diese Weiselprobe mit einem Stift am Oberträger zu kennzeichnen, damit sie später wieder leichter gefunden wird. Anschließend wird wie geplant das Volk geteilt.

Man hat zwar nun keine Königin gefunden, aber man hat dafür gesorgt, dass der Flugling nachschaffen kann und die Flugbienen nicht wieder die leere Zarge wegen der fehlenden Königin verlassen. Nur wenn die Bienen im Flugling etwas zu Pflegen haben, fliegen sie nicht zum Brutling zurück. Wenn man nun zwei Tage nach der Teilung wieder kommt, um den Flugling mit Oxalsäure zu behandeln, dann ist das Flugvolk (ca. 20.000 Bienen) aus dem Brutling abgeflogen und es sollte wesentlich einfacher sein die Königin zu finden. Sie wird also nochmals gesucht und anschließend gegen die Weiselprobe zurück getauscht. Die Königin wird dabei neuerlich gekäfigt.

Es wird bei der Suche nach der Königin empfohlen nur die obere Brutzarge zu durchsuchen. Findet man sie dort nicht, wird der Flugling mit einer Weiselprobe gebildet. Würde man auch die untere Brutraumzarge durchsuchen, läuft das offene Volk aufgrund der langen Dauer des Suchvorganges Gefahr ausgeraubt zu werden. Mitte Juli hat die Zeit der Räuberei begonnen und diese sollte man nicht unterschätzen. Vor allem wenn mehrere Völker gleichzeitig nach dem Prinzip TuB geführt werden.

Kann man während TuB die Königin im Flugling austauschen?

Ja, das ist sehr schlau. Wenn man ein böses Volk hat oder die Völker damit auch vermehren möchte, kann man die Königin ebenfalls in gekäfigter Form dem Flugling zuführen und so die Altkönigin ablösen.

Kann es sein, dass wenn eine Weiselprobe nicht angenommen wurde dennoch keine Brut gefunden wird?

Ja das gibt es. Wenn schon mehrere Wochen das Volk weisellos war, kann es sein, dass sie bereits auf dem Weg zu Drohnenmütterchen sind. Da haben die Bienen schon erkannt, dass das Volk stirbt und die Arbeiterinnen beginnen selber sich umzuentwickeln um Eier legen zu können. In dieser Zeit nehmen diese Völker keine Weiselprobe mehr an und man erkennt erst später dass das Volk drohnenbrütig ist.

Es gibt Infobriefe die eine totale Brutentnahme empfehlen. Was ist davon zu halten?

Die totale Brutentnahem und deren Vernichtung ist nicht vereinbar mit dem Tierschutzgesetz. Macht man Mitte Juli eine Befallsdiagnose mit einer eingeschobenen Windel, dann stellt man fest, dass wenn in abgelaufenen Jahr alles richtig gemacht wurde, dass sich maximal 300 Varroamilben im Volk befinden. Gleichzeitig befinden sich in den Bruträumen ca 20.000 verdeckelte Brutzellen. Da stellt sich die Frage: Ist es gerechtfertigt wegen 300 Varroamilben die da in der Brut sitzen 20.000 Brutzellen die aber überwiegend gesund sind zu töten? Dafür kann es nur ein eindeutiges Nein geben – das ist nicht Vereinbar mit dem Tierschutzgesetz!

Gibt es nicht andere Varianten das Volk Brutfrei zu bekommen?

Ja es gibt da die unterschiedlichsten Ansätze. Man sperrt die Königin 25 Tage ein, dann hat man auch ein bruftreies Volk so ähnlich wie das bei TuB hinzubekommen ist. Eine weitere Variante ist der Einsatz einer Wabentasche. Es gibt auch Wabentaschen für zwei Waben. Was passiert aber in diesem Fall: Wird die Königin eingesperrt und schon recht wenn die Königin gekäfigt ist, dann kann die Königin spätestens nach dem bestiften der letzten verfügbaren Wabenzelle nichts mehr. Ihr Körper schrumpft und die Königin beginnt anders zu richen als wie wenn sie den ganzen Tag nichts anderes tut als ihre Eier in Zellen abzulegen. Im Juli legt eine Königin immerhin noch bis zu 800 Eier täglich. Durch die Veränderung der Königin beginnen die Bienen Nachschaffungszellen aufzuziehen, denn sie glauben, dass mit der Königin etwas nicht mehr stimmt. Selbst wenn diese Nachschaffungszellen nach 9 Tagen gebrochen werden kann eine stille Umweiselung auch später nicht verhindert werden. All diese Programme können nicht empfohlen werden und sind unseriös.

Versuche haben auch ergeben, dass in 10 bis 20% der Fälle nach dieser Prozedur die Königin tot ist. Manchmal hängt auch die Königin verklemmt im Gitter weil sie offenbar mit allen Mitteln raus wollte. 20 – 30% der Fälle endeten mit einer stillen Umweiselung, da die Bienen offensichtlich an der gekäfigten Königin etwas auszusetzen hatten. Sie scheinen sie als defekt zu halten. Dies ist auch völlig zurecht, denn sie hat ja auch keine Eier gelegt.

Kann ich immer bei Wirtschaftsvölkern TuB anwenden?

Bevor TuB durchgeführt wird, ist eine Gemülldiagnose vorzunehmen. Es gilt: Jeder Behandlung ist eine Diagnose voranzustellen!
Sind in einem Volk zu viele Milben, kann ein TuB nicht durchgeführt werden. Es bestünde die Gefahr, dass der Brutling während der drei Wochen Wartezeit an Varroa stirbt. Bei einer richtigen Betriebsführung wird dies aber niemals der Fall sein. Ergab die Diagnose im Juli mehr als 30 Milben am Tag, dann ist im Vorfeld schon ein Fehler gemacht worden.
Akutell sollte der Schnitt bei rund 1,5 natürlichem Milbenfall pro Tag liegen. Bei diesem Wert sind rund 200 Milben im Volk vorhanden. Liegt der Wert darüber, kann der Zusammenbruch des Volkes im Brutling sehr schnell und gut beobachtet werden.
Eine Bedenkenlose Anwendungen von TuB ist bis zu einem Milbentotenfall von 30 Milben täglich möglich und ein Völkerverlust ist in der Regel nicht zu erwarten.

Muss ich TuB wenn ich nur 1 Milbe pro Tag zähle?

Es wird ja nicht TuB angewendet, um nur die Varromilbe zu bekämpfen, sondern um auch in den Genuss aller anderen Vorteile zu kommen. Also um eine Wabenhygiene sicherzustellen, eine junge Königin nachzuziehen und starke gesunde Völker in den Winter zu führen. Aber natürlich bedeutet dies nicht, dass man TuB anwenden muss! In diesem Fall wäre auch keine Behandlung mit Ameisensäure vorgesehen. Die Behandlung kann auf den Spätherbst verschoben werden. Die Schadschwelle für eine Behandlung liegt bei 10 Milben pro Tag. Wird dieser Wert überschritten muss behandelt werden.

Die Völker brüten im Juli, August, September und Oktober. Man kann davon ausgehen, dass solange die Völker brüten, die Milben sich jeden Monat verdoppeln oder verdreifachen. Also aus vier Milben am 1. August werden am 1. September 8 bis 12 Milben und diese wiederum am 1. Oktober zu 16 bis 36 Milben. Im Herbst wird die Behandlung mit Ameisensäure witterungsbedingt immer schwieriger. Wendet man jedoch TuB an, ist man von der Witterung nicht abhängig. Parallel dazu füttert man auf, entfernt die alten Waben und engt dabei die Völker auf zwei Zargen ein. Die Grundlage für einen guten Start durch den Winter.

Muss man der gekäfigten Königin auch Begleitbienen zusetzen?

Nein, sie benötigt keine Begleitbienen. Die Öffnung des Käfigs wird mit einem kleinen Stück Futterteig oder Marshmallow verschlossen. Zusätzlich kann man den Käfig noch etwas aufschieben, damit die Bienen die Königin rascher befreien können. Durch die Öffnungen im Käfig kann die Königin vom Bienenvolk gefüttert und gepflegt werden. Es soll mit dem Einsperren der Königin nur etwas Zeit überbrückt werden, damit die Flugbienen sich im Flugling einfinden können und die Königin nicht sofort wieder den Flugling über das Flugloch verlässt.

Wenn ich genug Platz auf dem Bienenstand habe, kann ich dann den Brutling auch auf einem anderen Platz aufstellen?

Ja kann man. Man sollte aber auch auf das Wiedervereinigen im Oktober oder November denken. Hat man das geplant, dann könnte das zu einem Problem werden. Völker müssen aber nicht nach dem TuB vereinigt werden. Die Völker werden stark genug bis in den Oktober.

Ist eine Wiedervereinigung geplant, dann sollten sie übereinander oder zumindest nebeneinander stehen und in die gleiche Richtung ausfliegen können. Wird der Brutling abseits gestellt, dann sollte man auf den Flugling zwei leere Zargen aufsetzen, damit auch die gleiche Höhe der Beute vorgetäuscht wird. So werden die Bienen nicht irritiert dass plötzlich ihr Hochhaus zum Bungalow mutiert ist. So kann verhindert werden, dass sie beim benachbarten Hochhaus einfliegen.

Untersuchungen von Dr. Gerhard Liebig haben gezeigt, dass das Brutvolk am besten abfliegt zum Flugling, wenn die Fluglöcher in die gleiche Richtung zeigen und die Völker bei TuB gestapelt werden. Auch weites wegstellen und die rückwertige Ausrichtung des Flugloches bringt kein besseres Ergebnis.

Bis wann kann man TuB anwenden, dass beide Teile Überwinterungsfähig werden?

Ob sie überwinterungsfähig sind hängt von der aktuellen Volksstärke ab. Wenn es schon abgewschwärmt war und alle Drohnenrahmen bereits geschlüpft sind, dann kann man jetzt mit TuB nicht mehr überwinterungsfähige Völker schaffen. Die Völker sollten zum Zeitpunkt des TuB etwa 30.000 Bienen und 20.000 Brutzellen haben. Im Juli und Anfang August ist das bei gesunden Wirtschaftsvölker durchaus der Fall. In diesem Fall kann man aber davon ausgehen, dass beide Volksteile bis Ende Oktober mehr als 5.000 Bienen erreichen werden.

Quillt der Kasten nicht maßlos über wenn 20.000 Flugbienen in einer Zarge des Fluglings einfliegen?

20.000 Bienen im Flugling geht sich aus. Wenn wir davon ausgehen, dass eine Zarge 10 Rähmchen hat, dann wären das 9 Wabengassen und zwei Randwabengassen. Die zwei Randgassen gelten auch als Wabengassen, also sind die zwie Randgassen eine Wabengasse und daher insgesamt 10 Wabengassen. Wenn beide Wabenseiten gut besetzt sind, dann befinden sich darauf mehr als 2.000 Bienen. Wenn die Bienen Kopfüber in den Zellen stecken, dann passen wesentlich mehr Bienen auf eine Wabe. Diese Annahme geht aber davon aus, dass in den Waben nicht drinnen ist. Da jedoch auch Futter benötigt wird, rechnet man mit 2.000 Bienen je Wabe. Somit ergibt sich: Die Bienen haben genügend Platz.

Kann man den Brutling bei TuB auch Füttern?

Ja man kann den Brutling auch füttern. Es stellt sich nur die Frage warum dieses Völker einen Futterbedarf haben. Wenn man mit zwei Bruträumen arbeitet sollte auf alle Fälle in jeder Brutwabe genügend Futter sein und das sollte eigentlich reichen bis die Königin vom Hochzeitsflug zurück kommt. Vor allem die Randwaben im oberen Brutraum sind voll mit Futter. Diese sollte man den Bienen auch lassen und nicht bei der Sommerhonigernte entnehmen. Ob genug Futter enthalten ist, merkt man sofort wenn man beim TuB die beiden Bruträume abhebt und vergleicht. Der obere sollte wesentlich schwerer sein als der untere Brutraum.

Warum sollte man TuB und die Honigernte gleichzeitig am selben Bienenstand vermeiden?

Bei diesen Tätigkeiten werden sehr viele Völker geöffnet und verstellt. All dies löst um diese Jahreszeit sofort Räuberei aus.
Die Räuberei fängt Mitte Juli an und ist unabhängig vom aktuellen Trachtangebot in der Nähe des Bienenstandes. Selbst wenn der Bienenstand inmitten von Springkraut steht wird geräubert. Es liegt an der Jahreszeit wann geräubert wird. Ab der Sommersonnenwende verlieren die Bienen ihre Schwarmlust, ziehen weniger Drohnen auf und dazu gehört auch die Raubzüge. Der vermehrte Drang Winterfutter zu suchen bei den Nachbarvölkern hat schon so manches ungeschützte Volk vernichtet.

Was tue ich wenn nach vier Wochen im Brutling die Königin noch nicht begattet ist oder keine jüngste Brut gefunden werden kann?

Viele stellen sich vier Wochen nach dem Teilen und Behandeln oft die Frage: Besteht nach vier Wochen nach der Teilung der Verdacht, dass ein Brutling weisellos ist, so sollte man dies mit einer Weiselprobe überprüfen. Dabei hängt man ein Rähmchen mit jüngster Brut aus einem anderen Volk in das vermeintlich weisellose Volk und prüft ein bis zwei Tage später, ob das Volk nachschaffen möchte. Findet man Nachschaffungszellen, hat man die Bestätigung dafür, dass die Königin vom Hochzeitsflug nicht zurückgekehrt ist. Findet man keine Nachschaffungszellen, so befindet sich im Volk eine Königin und es kann sein, dass das Wetter nicht gepasst hat und noch kein Hochzeitsflug stattgefunden hat. Daher noch ein bis zwei Wochen warten bis schönes Wetter ist und nochmals auf jüngste Brut untersuchen.

Ein deutliches Zeichen dass ein Volk weisellos ist, ist wenn das Volk geöffnet wird und ein sehr lautes summen zu hören ist. Dies gilt aber nur in Kombination mit Teilen und Behandeln. Das laute Summen an sich reicht nicht aus um generell Weisellosigkeit zu diagnostizieren. Handelt es sich jedoch um ein Volk das im Rahmen von TuB absichtlich weisellos gemacht wurde wie es beim Brutling ja der Fall ist, ist das laute summen im Volk ein sehr starkes Indiz, dass keine Königin im Volk ist. Dennoch muss mit einer Weiselprobe die Diagnose bestätigt werden.

Was hat es zu bedeuten wenn ein Brutling nach vier Wochen nach dem Öffnen sehr laut summt?

Ein deutliches Zeichen dass ein Volk weisellos ist, ist wenn das Volk geöffnet wird und ein sehr lautes summen zu hören ist. Dies gilt aber nur in Kombination mit Teilen und Behandeln. Das laute Summen an sich reicht nicht aus um generell Weisellosigkeit zu diagnostizieren. Handelt es sich jedoch um ein Volk das im Rahmen von TuB absichtlich weisellos gemacht wurde wie es beim Brutling ja der Fall ist, ist das laute summen im Volk ein sehr starkes Indiz, dass keine Königin im Volk ist. Dennoch muss mit einer Weiselprobe die Diagnose bestätigt werden.

Völkervermehrung

Alle Fragen und Antworten zum Thema Völkervermehrung, Ablegerbildung.

Wann kann man die ersten Ablegervölker bilden?

Zur Salweideblüte werden einzargig über den Winter geführte Völker mit dem zweiten Brutraum erweitert. Zur Kirschblüte folgt der Honigraum und der Baurahmen. Wird der Baurahmen oder auch Drohnenrahmen genannt, von den Bienen angenommen und wurde er bereits fertig ausgebaut und von der Königin bereits bestiftet, ist die Zeit gekommen, wo die ersten Ablegervölker gebildet werden können.

Warum geraten Bienenvölker in Schwarmstimmung?

Zur Zeit der Kirschblüte beginnen die Wirtschaftsvölker regelrecht zu explodieren. Täglich bestiftet die Königin rund 2000 Zellen und genau soviele Jungbienen kommen drei Wochen später zur Welt. Das bedeutet für die Bienen es muss ausreichend Beschäftigung geben, denn arbeitslose Jungbienen verfallen schnelle in den sogenannten Futtersaftstau. Kann nicht ausreichend Brut gepflegt werden und gibt es zu viel Personal, verfallen die Bienen schnell in natürliche Schwarmstimmung und es wird Zeit das Volk zu teilen. In der Folge legen die Arbeiterinnen mehrere Schwarmzellen an und verlassen kurz bevor die Zellen verdeckelt werden mit der Altkönigin und einem Großteil des Volks die Beute um eine neue Behausung zu suchen.

Wieso wird Drohnenbrut geschnitten?

Drohnenbrut wird aus zwei wichtigen Gründen aus dem Wirtschaftsvolk entnommen:

  • Natürliche Reduktion der Varroamilbe. Die Varroamilbe vermehrt sich besonders gerne in den etwas größeren Drohnenbrutzellen. Dort haben sie wesentlich mehr Platz und die Drohnenbrut braucht auch länger für die eigene Entwicklung.
  • Reduktion des Schwarmtrieb. Durch das Ausschneiden der Drohnenbrut werden die Jungbienen ständig beschäftigt und geraten daher weniger in Schwarmstimmung.
Wie setzt sich das Erbgut von Bienen zusammen?

50% des Erbgutes kommt von der Königin und die anderen 50% von den (Drohnen) Männern, wobei die Königin ja von bis zu 15 Drohnen während des Hochzeitsflugs begattet wird. Also teilt sich hier das Erbgut nochmals auf mehrere Drohnen auf, wobei der Mittelwert an Drohnen die eine Königin begatten bei 6 liegt.

Ab wann wird im Frühjahr begonnen Völker zu schröpfen?

Ab dem Zeitpunkt, wo der Drohnenrahmen ausgebaut und verdecket wurde, wird eine Woche nachdem der erste geschnitten wurde, mit dem Schröpfen begonnen. Abwechselnd wird dann Drohnenrahmen geschnitten und eine Woche später eine Brutwabe geschröpft. Dies hält man solange bei, bis der Schwarmtrieb nachlässt. Dies ist meist nach der Sommersonnenwende. Möglicherweise ein paar Wochen darüber hinaus. Zieht man nur eine Wabe als Brutwabe, dann hat man auch kaum Honigverlust.

Winterfütterung

Wie oft kontrolliert man bei den Völkern den Futterverbrauch?

In der Regel sollte man bei jedem Besuch am Bienenstand das Gewicht der Völker kontrollieren. Das sollte für gewöhnlich zweimal im Monat stattfinden. Dabei braucht man mit etwas Erfahrung nur hinten die Beute kurz anheben und kontrollieren. Das leichteste Volk wird dann mit einer Handwaage gewogen. Sollte man unsicher sein ob genug Futter noch in den Waben steckt, sollte man einen günstigen wärmeren Tag wählen und eine Schätzung des Futters durch Rähmchenziehen durchführen.

Das leichteste Volk merkt man sich um allenfalls zum richtigen Zeitpunkt eingreifen zu können und eine Notfütterung durchführen. Die Kontrollen werden bis zur Kirschblüte fortgesetzt. Zwischen Saalweidenblüte (Palmkätzchen) und Kirschblüte verbrauchen die Völker zwischen 5 und 6 kg. Also schon eine beträchtliche Meng.

Wenn ich den Eindruck habe, dass ein Volk zu wenig Futter hat, kann ich jetzt bei großer Kälte Futterwaben umhängen oder einhängen?

Man kann jetzt auch Futterwaben aus dem Wabenlager einhängen oder aus anderen Völkern umhängen. Es empfiehlt sich jedoch auf wärmere Temperaturen zu warten. Herrschen zu niedrige Temperaturen, kann zum einen die Wabe nur sehr schwer aus der Beute herausgezogen werden und auch die Bienentraube wird zu sehr dabei in Unruhe versetzt. Bei Temperaturen über Null Grad ist dies aber kein Problem.

Die Futterwabe wird dabei auch nur am Rand der Bienentraube platziert. Die Bienen schaffen es von selber zum Futter zu gelangen. Es kommt in der Regel nicht vor, dass Völker unter Futterabriss leiden. Es wird zwar immer davon gewarnt, dass Bienen unter Futterabriss verenden, aber wenn ausreichend Bienen im Volk vorhanden sind, dann schaffen es die Völker sich zur nächsten Futterwaben durchzureichen.

An Futterabriss verenden nur jene Völker, die zu schwach eingewintert wurden. Zu schwach bedeutet im Oktober unter 5000 Bienen.

Wie kann man Futterwaben lagern?

Die einfachste Methode ist die Futterwaben den Bienen zu lassen. Wer jedoch für Ableger beim Auffüttern Futterwaben produziert hat, sollte diese kühl unter 15 Grad lagern. Es dürfen aber nur verdeckelte und vor allem unbebrütete gelagert werden. Ansonsten  schlägt die Wachsmotte zu.

Gibt es eine Daumenregel wie viel Futter bei Völkern auf einer Zarge und zwei Zargen benötigt wird?

Jeder Imker sollte über die Jahre hinweg genaue Aufzeichnungen führen, wie viel Futter im Winter seine Völker verbrauchen. Jede Region ist unterschiedlich und so weicht auch der Futterverbrauch ab.

Bei der Futterkontrolle wird man das leichteste Volk besser kontrollieren müssen. Kontrollieren heißt aber auch genau arbeiten. Pia Aumeier hat dafür einen guten Spruch: „Wissenschaftlich arbeiten!“ Das bedeutet eine Aussage tätigen und dann diese Aussage auch zu beweisen. Also zum Beispiel zuerst zu schätzen und dann wirklich das Volk durchschauen und schätzen. Dann wird diese Aussage bestätigt oder widerlegt. Irgendwann prägt sich dann das Gefühl für das Gewicht ein und man braucht nicht mehr genau nachschauen.

Für Einzarger sollten 23 bis 24 kg und im Frühjahr 11 bis 12 kg im Volk sein.

Beim Zweizarger sollten es 30 bis 33 kg im Frühjahr gewogen werden. Es wird aber empfohlen beide Seite zu wägen, da oft das Brutnest unterschiedlich sitzt.

Bei den Gewichtsangaben handelt es sich aber um das Gewicht der gesamten Beute. Daher ist es wichtig das Referenzgewicht zu kennen und aus welchem Holz die Beuten gefertigt wurden. Handelt es sich um Fichtenholz, so müssen die Völker wesentlich mehr wiegen.

Wieviel Futter braucht ein Volk für den Winter?

Hier muss man unterscheiden ob es sich um ein Wirtschaftsvolk oder ein Jungvolk handelt.

Je nach Standort sollten die Jungvölker mit insgesamt folgenden Futtermengen versorgt sein: an wärmeren Standorten (also in meinem Fall) ca. 6 gefüllte Zanderwaben (=12 kg fertiges Winterfutter in den Waben), bis zu 9 gefüllte Zanderwaben (=18 kg) bei kühleren Standorten (zB höheren Lagen oder in Gebirgstälern).

Damit diese Winterfuttermenge erreicht werden kann, müssen etwas 10 kg Reinzucker oder 14 kg bzw. 10 Liter Apiinvert oder Weizenstärkesirup an warmen, bzw. 15 kg Reinzucker oder 21 kg bzw. 15 Liter Apiinvert oder Weizenstärkesirup an kühlen Standorten eingefüttert werden.

Bei großen Wirtschaftsvölkern die auf mindestens zwei Zargen sitzen sollten mindestens 16 kg Futter in den Waben eingelagert sein, bei kälteren Standorten entsprechend angepasst mehr.

Kann man eigentlich zu viel Füttern?

Ja auch das ist möglich. Die Bienen tragen solange ein bis alles voll ist. Erst dann hören sie auf. Futter hat bei den Bienen Vorrang vor der Brut. Dadurch wird das Brutnest extrem eng. Futter ist auch eine Kältebrücke und sie schaffen es dann auch nicht mehr, die Traube zu heizen, weil durch die 2 cm starke Wabe links und rechts Futter nicht mehr ausreichend geheizt werden kann.

Ich habe bei der Durchsicht meiner Völker vor der Oxalsäurebehandlung gesehen, dass bei einem Volk die Traube oben und beim anderen unten sitzt. Kann ich das so lassen?

Grundsätzlich ja, wo die sitzen ist egal, solange genug Futter drinnen ist. Sie wandern dem Futter hinterher. Die einen wandern nach unten und die andern nach oben. Das einzige was man im Auge behalten sollte, dass die Bienen noch genug Futter erreichbar haben. Sollte die Traube bei sehr kalten Temperaturen zu weit abreisen, sollte man die Futterwaben näher ans Brutnest hängen. Das Problem ist, man bekommt dies in der Regel nicht mit, denn man ist ja nicht mehr jede Woche am Bienenstand. Es ist auch bei starken Völker normal kein Problem. Die Bienen schaffen es dann immer an das Futter zu kommen. Nur Schwächlinge bekommen öfters ein Problem und die Traube reißt vom Futter ab.

Wintervorbereitung

Informationen die bei der Vorbereitung der Bienen auf den Winter zu beachten sind. Werden diese Verhaltensregeln beachtet, stehen die Chancen sehr hoch um die Völker gesund über den Winter zu bekommen.

Wie groß muss ein Volk sein um über den Winter zu kommen?

Ein Jungvolk sollte mindestens vier voll und zwei halb besetzte Wagengassen aufweisen, um stark genug für die Überwinterung zu sein. Das entspricht etwa fünf voll besetzten Waben.
Zwar können auch schwächere Völker den Winter überleben, besser ist es jedoch, vor der Winterfütterung schwache mit gesunden Völkern zu vereinen.

Mehr Bienen im Wintervolk bedeuten, dass jede einzelne Biene weniger Energie für die Wärme der Wintertraube produzieren muss. Dadurch haben die Bienen dann im Frühjahr mehr Energie, um die neue Brut aufzuziehen.

Wie füttert man Jungvölker richtig?

Jungvölker sitzen gewöhnlich auf einer Zarge. Damit diese auch die Möglichkeit haben eine ordentliche Volksstärke zu erreichen, beginnt man Anfang Oktober mit der Fütterung. Natürlich darf auch in der Zeit davor kein Futtermangel herrschen.

Gefüttert wird in kleinen Mengen. Werden große Mengen auf einmal eingefüttert, besteht die Gefahr, dass das Brutnest eingeengt wird und es können weniger Winterbienen gebildet werden.

Wieviel Futter braucht ein Volk für den Winter?

Hier muss man unterscheiden ob es sich um ein Wirtschaftsvolk oder ein Jungvolk handelt.

Je nach Standort sollten die Jungvölker mit insgesamt folgenden Futtermengen versorgt sein: an wärmeren Standorten (also in meinem Fall) ca. 6 gefüllte Zanderwaben (=12 kg fertiges Winterfutter in den Waben), bis zu 9 gefüllte Zanderwaben (=18 kg) bei kühleren Standorten (zB höheren Lagen oder in Gebirgstälern).

Damit diese Winterfuttermenge erreicht werden kann, müssen etwas 10 kg Reinzucker oder 14 kg bzw. 10 Liter Apiinvert oder Weizenstärkesirup an warmen, bzw. 15 kg Reinzucker oder 21 kg bzw. 15 Liter Apiinvert oder Weizenstärkesirup an kühlen Standorten eingefüttert werden.

Bei großen Wirtschaftsvölkern die auf mindestens zwei Zargen sitzen sollten mindestens 16 kg Futter in den Waben eingelagert sein, bei kälteren Standorten entsprechend angepasst mehr.

Wie oft kontrolliert man bei den Völkern den Futterverbrauch?

In der Regel sollte man bei jedem Besuch am Bienenstand das Gewicht der Völker kontrollieren. Das sollte für gewöhnlich zweimal im Monat stattfinden. Dabei braucht man mit etwas Erfahrung nur hinten die Beute kurz anheben und kontrollieren. Das leichteste Volk wird dann mit einer Handwaage gewogen. Sollte man unsicher sein ob genug Futter noch in den Waben steckt, sollte man einen günstigen wärmeren Tag wählen und eine Schätzung des Futters durch Rähmchenziehen durchführen.

Das leichteste Volk merkt man sich um allenfalls zum richtigen Zeitpunkt eingreifen zu können und eine Notfütterung durchführen. Die Kontrollen werden bis zur Kirschblüte fortgesetzt. Zwischen Saalweidenblüte (Palmkätzchen) und Kirschblüte verbrauchen die Völker zwischen 5 und 6 kg. Also schon eine beträchtliche Meng.

Wie lange dauert es nach der Oxalsäurebehandlung, dass der natürliche Milbentotenfall wieder einsetzt?

Die richtige Antwort lautet nach ca 3 Wochen!

Bei der Behandlung mit Ameisensäure wirkt dies ja in die verdeckelte Brut hinein und tötet die Milben darin ab. Da die abgetötete Milbe erst nach dem Schlüpfen der Biene beim Öffnen des Zelldeckels aus der Zelle von den Bienen ausgeräumt wird und auf die Diagnosewindel fällt, könnte die bei der Oxalsäurebehandlung auf den Bienen aufsitzende Milbe ja sofort abfallen. Dies tut sie jedoch nicht und es konnte bis heute noch nicht erforscht werden, warum das so ist. Die Milbe stirbt eigentlich einen langsamen Tot und dies kann bis zu drei Wochen dauern. 

Zum Gegensatz zur Ameisensäure stirbt die Milbe unmittelbar nach dem Kontakt mit ihr. Es dauert aber danach bis zu 12 Tage, bis alle verdeckelten Bienenzellen geöffnet und ausgeräumt wurden.

Wie viel Oxalsäure verwendet man für die Winterbehandlung (Träufeln)?

Für jedes Wirtschaftsvolk dürfen maximal 50ml Oxalsäure geträufelt werden. Das bedeutet für jede Wabengassen rund 10 ml. Bienen vertragen das Träufeln nicht besonders gut und es holte daher bei schwächeren Völkern auch nicht die ganze Menge verwendet werden. Das bedeutet bei vier besetzten Wabengasse sind es maximal 40 ml.

Kann man jetzt Völker die zu schwach sind noch vereinigen?

Ja man kann auch im November und Dezember schwache Völker vereinigen. Das funktioniert sogar um diese Jahreszeit besonders gut. Aber Vorsicht, im Dezember findet auch die Wintersonnenwende statt und ab diesem Zeitpunkt beginnen die Völker wieder an das Frühjahr zu denken und ab Jänner beginnen zusammen gelegte Völker sich wieder mehr gegenseitig zu bekämpfen.

Wie viele Bienen sind aktuell bei kalten Temperaturen in einer Wabengassen (wenn es um die Null Grad) hat?

Es handelt sich um rund 1500 Bienen und ein Volk sollte mehr als 5000 haben, also mindestens 3-4 Wabengassen sollten besetzt sein.

Wann wird Oxalsäure gesprüht, verdampft oder geträufelt

Oxalsäure kann auf drei Arten zu Bekämpfung der Varroamilbe im brutfreien Zustand von Bienenvölkern angewendet werden:

Träufeln

Geträufelt wird die Oxalsäure in die besetzten Wabengassen der Bienenvölker. Je kälter es ist, um so enger sitzt die Bienentraube, je enger die Traube sitzt, um so besser kann die eingeträufelte Oxalsäure wirken. Sie wird dabei besser von den Bienen unter sich verteilt und beinahe jede Biene kommt mit der Säure in Kontakt.

Verdampfen

Das Gegenteil ist beim Verdampfen der Fall. Hier sollte kaum ein Flugbetrieb herrschen und die optimale Temperatur liegt bei rund 10° Celsius. In diesem Fall sitzt die Bienentraube in der Beute relativ locker und die im Stock zum Verdampfen gebrachte Oxalsäure kann sich zwischen den Bienen am besten verteilen und so auf die Varroamilbe einwirken.

Sprühen

Die Sprühmethode ist im Winter eigentlich ungeeignet oder sie kann nur selten angewendet werden. Der vorwiegende Einsatzzweck ist während der Ablegerbildung oder der TuB Methode. Für die Anwendung werden alle mit Bienen besetzten Waben gezogen und die aufsitzenden Bienen mit eine Sprühflasche gefüllt mit der anzuwenden Oxalsäure mit drei bis vier Sprühstößen besprüht.

Ist es sinnvoll auch eine Diagnose durchzuführen während der natürliche Totenfall noch nicht wieder eingesetzt hat?

Man darf auch die Milben in der Zeit unmittelbar nach der Oxalsäurebehandlung auch wenn der natürliche Totenfall noch nicht wieder eingesetzt hat zählen. Damit wird jedoch nur der Erfolg der Behandlung ermittelt. Erst nach dem Eintritt des natürlichen Totfalls kann wieder festgestellt werden wie stark der Befallsgrad im Volk danach ist.

Auf keinen Fall darf kein zweites Mal Oxalsäurebehandlung durch Träufeln vorgenommen werden. Die Träufelmethode ist jene Behandlungsmethode, die die Bienen am wenigsten vertragen. Eine zweite Behandlung würde das Volk zu stark schädigen und es zu sehr gefährden.

Es reicht eine Behandlung. Es ist nicht schlimm wenn die anschließende Diagnose 5 oder 10 Milben im Volk ergibt. Das Volk wird es erfolgreich durch den Winter ins Frühjahr schaffen.

Wie lange darf man ein Volk noch gegen die Varroamilbe behandeln?

Grundsätzlich sollte bis zum 31.12. des Jahres jede Behandlung von Bienenvölkern abgeschlossen sein. Kann diese Frist nicht eingehalten werden, so darf von diesem Völkern kein Honig geerntet werden. In Österreich ist eine Behandlung bis 31. Januar zulässig. In Deutschland sieht das Gesetz eine Behandlungsende mit 31.12. vor.

Wie lange Behandlungsmethoden zugelassen sind muss daher jeder in seinem Land / Bundesland / seiner Region selber vor jeder Behandlung in Erfahrung bringen.

Wie lange sollte eine Diagnosewindel zur Diagnose des natürlichen Milbentotenfalls eingeschoben bleiben?

Zur Diagnose des aktuellen Milbentotenfalls kann man jetzt die Windel rund eine Woche einschieben. Das bringt um diese Jahreszeit auch ein gutes Ergebnis, da es jetzt keine Ameisen gibt. Aber Achtung: Vorher unbedingt schauen ob nicht zu viele verendete Bienen auf dem Gitterboden liegen. Ansonsten bleibt der Milbentotenfall auf den toten Bienen liegen und es verfälscht das Ergebnis.

In der warmen Jahreszeit, sollte die Windel zu Diagnosezwecken nur bis zu drei Tage eingeschoben bleiben. Ameisen finden schnell heraus wo es etwas zu holen gibt und beeinflussen damit schnell das Ergebnis.

Wie stark sollte ein Volk im November oder Dezember sein um Erfolgreich durch den Winter zu kommen?

Ein Volk mit 3000 Bienen wird noch über den Winter kommen, wird aber keine Frühtracht mehr liefern. Hat ein Volk Ende September rund 5000 Bienen gezählt, hat es im November bzw. Dezember nur noch 4000 bis 4500.

Ist Schwitzwasser unter der Folie im Winter ein Problem für die Völker?

Schwitzwasser unter der Folie ist im Winter kein Problem. Durch die Aufsteigende Wärme in der Beute entsteht Schwitzwasser. Bienen nutzen die Feuchtigkeit zum aufbereiten des Honigs und wenn Waben etwas Schimmlig werden, die Bienen bekommen das selber im Frühjahr wieder hin diesen zu entfernen.

Wie kann man ein schwaches Volk im Frühjahr sanieren?

Zur Salweide kann man einen schwaches Volk durch aufsetzen auf ein starkes Volk über einem Absperrgitter sanieren. Dabei unterstützen die Arbeiterinnen des starken Volks jene des schwachen Volks so erreicht auch das schwache Volk eine optimale Ausgangssituation für den Saisonstart. 

Getrennt werden müssen die beiden Völker auf alle Fälle spätestens zu Beginn der Kirschblüte. Bleiben die Völker weiter über dem Absperrgitter vereinigt, kann es schon mal vorkommen, dass eine Königin vom Volk eliminiert wird. 

Ist es schlimm am Gitterboden sehr viel Totenfall zu finden?

Wenn es draußen kalt ist, findet man am Gitterboden wesentlich mehr Totenfall. Bienen können aufgrund der Kälte nicht das Volk zum sterben verlassen und fallen daher aus der Traube auf den Gitterboden.

Den Boden braucht man nicht ausräumen, sobald es wärmer wird, räumen die Bienen den Boden selber frei. Das ist auch der Grund, warum man die übrige Zeit eher weniger tote Bienen findet.

Wenn es sehr lange kalt ist, sind zwei bis drei Honiggläser (1/2 kg Glas) voll Bienen durchaus normal und nicht besorgniserregend.

Muss man die Bienen besonders wärmedemmen?

Am erster Tag Anfängerkurz nach lernen wird nach bereits 15 Minuten:

Die Bienen heizen nur die Traube und nicht die Kiste. Offener Boden und keine Diagnosewindel eingeschoben, ist im Winter der richtige Weg. Ist die Windel eingeschoben, bildet sich Kondenswasser und die Waben und Kiste beginnen zu gammeln.

Bei der Hohenheimer Einfachbeute ist dies nicht notwendig.