Ein vergessenes Heilmittel wiederentdeckt – OXYMEL

Vor rund 2500 Jahren war bereits bekannt, dass die Kombination von Honig und Essig sehr gesundheitsförderlich ist und galt damals schon als wirkungsvolles Heilmittel. Es wurde als Trunk oder Tinktur eingenommen. War es lange in Vergessenheit geraten, erfährt es jetzt ein Revival. Wie natürlich und einfach es herzustellen ist, möchte ich in diesem Beitrag erklären.

Was ist Oxymel?

Der Begriff setzt sich aus den aus dem Griechischen stammenden Begriffen oxy (sauer) und Meli (Honig) zusammen. Umgangssprachlich nennt man Oxymel auch Sauerhonig, da Oxymel eben eine Mischung aus Honig und Essig ist. Je nach beabsichtigter Wirkung können zusätzlich noch diverse Kräuter beigemischt werden.

Die Herstellung ist sehr einfach und kann vielseitig verändert werden. Durch die natürlichen Inhaltsstoffe und dem fehlenden Alkohol ist Sauerhonig sowohl für Erwachsene als auch für Kinder gleichermaßen geeignet.

Oxymel:

  • stärkt das Immunsystem
  • ist Entzündungshemmend
  • fördert die Verdauung
  • hat eine fiebersenkende Wirkung
  • ist gut gegen Husten oder Schnupfen
  • trägt bei zur Knochenstärkung

Zubereitung von Oxymel

Beim Grundrezept wird 1 Teil Essig mit 2 Teilen Honig vermischt. Gemäß ÖLMB-Codexkapitel B3 sind Mischverhältnisse von 2:1 bis 5:1 (Honig : Essig) möglich. Meist wird Blüten- oder Waldhonig beziehungsweise Apfel- oder Weingeistessig verwendet.

Die Zubereitung sollte kalt erfolgen, da bekanntlich durch Erhitzen wertvolle Inhaltsstoffe im Honig oder den Kräutern verloren gehen. Jedoch gibt es auch einige Rezepte, bei denen der Sauerhonig oder zumindest die Beigabe bei der Zubereitung auch erhitzt wird. So zum Beispiel im Fall der Holunderbeeren.

Holunderbeeren, oder auch „Fliederbeeren“ genannt, sind die kleinen Steinfrüchte des schwarzen oder des roten Holunders, die im Spätsommer an den Holundersträuchen reifen.

Fermentierglas mit großer Öffnung

Diese Beeren enthalten im rohen Zustand ein schwaches Gift. Abgesehen von dem schwachen Gift sind die Beeren nämlich sehr gesund. Erhitzt man jedoch die Beeren, kann das Gift leicht unschädlich gemacht werden. Den so erzeugten Saft kann man dann ohne Bedenken im kalten Zustand dem Honig-Essiggemisch beisetzen.

Auf alle Fälle ist es wichtig, dass bei der Zubereitung von Oxymel immer mit sauberen Gläsern und Zubehör gearbeitet wird. Es empfiehlt sich die Gläser vor der Benutzung mit kochendem Wasser zu desinfizieren. Weiters empfehle ich zum Ansetzen Gläser mit einer breiten Öffnung und einem Schraubverschluss oder mit einem Bügelverschluss und Gummidichtung einzusetzen. Die Abbildung zeigt zwei 4 Liter Gläser mit Schraubverschluss wie sie im Internet oder im lokalen Handel gekauft werden können.

Mischverhältnisse

Oxymel kann durch die Anpassung des Verhältnisses von Essig, Honig und Beigaben (Kräuter, Beeren oder andere Früchte) unterschiedliche Qualitäten und Wirkungen entfalten. Das Verhältnis 2:1 eignet sich eher für säuerliche Oxymele, 3:1 für erfrischende Getränkemischungen für Erwachsene und Kinder, und die Verhältnisse 4:1 bzw. 5:1 als süßere Erfrischungsgetränke vorwiegend für Kinder aber auch unverdünnt als Sirup zum Direktverzehr.

diverse Mischverhältnisse

Welche Kräutermischung beigemengt wird bleibt jedem selber überlassen. Ich möchte auch hier keine besonderen Empfehlungen aussprechen, denn ich bin sicherlich kein Kräuterexperte.

Einnahme:

Das Kräuteroxymel kann entweder pur oder in verdünnter Form (2 EL Oxymel im 1/4l Glas) mit Wasser morgens auf nüchternen Magen oder auch als Erfrischungsgetränk eingenommen werden. Es eignet sich aber auch hervorragend als Dressing für Salate.

Oxymel

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Stichfreudige Völker und andere Fragen

Bei dem einen anderen Volk am Bienenstand ist man im Herbst froh, wenn man nicht mehr so oft rann muss. Wird der Deckel oder die Folie geöffnet, fliegen schon die ersten Sportbienen auf einen zu und versuchen ihre Stiche anzubringen. Noch schlimmer ist es, wenn man schon bei der Annäherung mit den ersten Wächterbienen Bekanntschaft macht. Derartige Bienen können auch durchaus in der Nachbarschaft oder wenn sie öffentlich zugängig stehen schon mal ein Problem mit Vorbeigehenden machen.

Die Arbeit am Volk sollte Spaß machen und jeder Passant sollte auch ohne gestochen zu werden in aller Ruhe vorbeigehen können. Wie man dieses Problem lösen kann ohne die Bienen abzutöten, erkläre ich in einem meiner neuen FAQ’s.

Wie kann man zeitig im Frühjahr ein stechfreudiges Volk so schnell als möglich mit einer Zuchtkönigin umweiseln?

Zuerst sollte man sich zeitig bereits darum kümmern, von einer anderen Imkerin oder einem Imker eine vermeintliche friedliche Königin besorgen oder zu reservieren.

Hat man für Ersatz gesorgt, wird im April die alte Königin aus dem stichfreudigen Volk entnommen und 8 Tage später werden auch alle Nachschaffungszellen gebrochen. Wurde das erledigt, wird die gekäfigte neue friedliche Königin zwischen einer der Wabengassen eingehängt. Die weisellosen Bienen sollten dann die neue Königin ohne Probleme annehmen. Eine weitere Möglichkeit ist aber auch, ich mache aus einem friedlichsten Völker einen neue Ableger und weisle später mit den neuen Königinnen die stichfreudigen Völker um. Dabei sollte man aber mehr Ableger machen, als man Königinnen braucht, denn es kommen nicht alle Königinnen vom Hochzeitsflug vor allem zeitig im Frühjahr zurück.

Die nächste Saison kommt bestimmt und von manchem Jungimker werde ich öfters mit Fragen konfrontiert wo ich mir im laufe der Saison Notizen machen, um sie in meinen FAQ’s dann auch für alle zu publizieren. Hier sind einige dieser Fragen im Zusammenhang mit der Nachzucht bzw. mit der Ablegerbildung.

Wie werden Ableger gefüttert?

Ableger werden immer mit flüssigem Bienenfutter oder am besten mit Futterwaben aus Wirtschaftsvölkern gefüttert. Ob es sich bei dem Futter um Zuckerwasser handelt oder Stärkesirup, bleibt egal und jedem selber überlassen.

Auf keinen Fall sollte man Futterteig verwenden. Futterteig bedeutet für die Bienen viel Arbeit und sie brauchen sehr lange für das Aufarbeiten, denn sie müssen dafür entsprechend Wasser herbeiholen. Mit Futterteig wird aus meiner Sicht nur im Winter oder Frühjahr eine Notfütterung durchgeführt.

Kostet schröpfen von Völkern nicht Honig?

Wird ein Volk zu viel und zu oft geschröpft, dann kostet das Honigertrag. Umgekehrt fördert aber auch zu wenig schröpfen den Schwarmtrieb und man muss jede Woche Zellen brechen. Wird eine Zelle übersehen schwärm kurz vor dem Schlupf das Volk mit der alten Königin.

Empfehlen kann ich daher dass alle zwei Wochen eine Brutwabe mit Arbeiterinnen für einen neuen Ableger entnommen und die anderen zwei Wochen Drohnenbrut geschnitten wird.

Die Arbeiterin haben dann genug zu tun und es gibt keinen Futtersaftstau. Sobald zu viele junge Arbeiterinnen im Volk existieren und Futtersaft produzieren, umso höher ist der Schwarmtrieb. Entnimmt man jede Woche abwechselnd eine Wabe mit Arbeiterinnen und Drohnen, dann passiert das nicht. Bei Drohnen ist das noch viel intensiver, denn Drohnen brauchen bei der Aufzucht wesentlich mehr Futtersaft.

Man kann sagen, es müssen die Bienen immer am Arbeiten gehalten werden.

Entwickeln sich Ableger in einer großen Kiste besser als in kleinen?

3Langzeitstudien haben bewiesen, dass unter den gleichen Bedingungen, am gleichen Standort und zum gleichen Zeitpunkt es egal ist und sich beide Völker auch gleich entwickeln. Der Unterschied ist die Betriebsführung. Bei einem Volk in einer kleineren Zarge darf die Erweiterung nicht übersehen werden. Kann sich das Volk aufgrund fehlendem Platz nicht ausdehnen erhöht sich der Schwarmdruck und das Volk bleibt zurück.

Wenn man im Winter in die Völker schaut und Waben mit sehr viel Pollen findet, sollte man die entfernen?

Nein, auf keinen Fall, man sollte doch froh sein, wenn sie im Winter Pollen in den Zargen haben. Die Bienen fangen nach der Wintersonnenwende (21. Dezember) an zu brüten und dann verbrauchen sie den eingelagerten Pollen. Pollen der gut gepflegt ist, sollte in den Völkern auf alle Fälle drinnen bleiben, sofern auch genug Futter in den Völkern ist.

Wenn man im Winter in die Völker schaut und Waben mit sehr viel Pollen findet, sollte man die entfernen?

Nein, auf keinen Fall, man sollte doch froh sein, wenn sie im Winter Pollen in den Zargen haben. Die Bienen fangen nach der Wintersonnenwende (21. Dezember) an zu brüten und dann verbrauchen sie den eingelagerten Pollen. Pollen der gut gepflegt ist, sollte in den Völkern auf alle Fälle drinnen bleiben, sofern auch genug Futter in den Völkern ist.

Wann und wie sollte im Frühjahr eine Königin ausgetauscht werden?

Man muss  unterscheiden ob schon eine Königin vorhanden ist oder erst eine neu gezogen werden muss.
Wenn noch keine Königin vorhanden ist, dann muss erst eine gezogen werden und dies braucht Zeit. Sie muss  begattet werden und wenn man über Mitte Mai hinaus kommt, dann werden Bienen territorial und es wird sehr schwer den Bienen einer neue Königin zuzusetzen.
Wenn wir aber Völker haben, das eine ist schwach und das andere kommt stark aus dem Winter, dann gehen wir nach der Methode vor, beide Völker über ein Absperrgitter getrennt aufeinander setzen. Das Schwache wird dabei oben über dem Absperrgitter aufgesetzt. Die Bienen von unten gehen dann nach oben und unterstützen das andere schwache Volk. Da ja zwei Trauben schwerer zu heizen sind, bauen die Bienen das obere Brutnest nach unten und das untere nach oben aus zu einer Traube. Dann hast du zwei Königinnen durch ein Absperrgitter in einem Kasten getrennt. Das geht aber nur bis zur Kirschbaumblüte und dann wird es höchste Zeit sie wieder zu trennen. Während dieser Zeit könnte auch ohne Probleme eine Königin ausgetauscht werden. Also das schwache Volk auflösen und mit dem starken zusammen setzen. Aber wenn erst eine nachgezogen werden muss, dann wird das sehr sehr schwer. Das geht dann auch dann kaum mit Käfig um das Volk daran zu gewöhnen.

Wieviele Zargen muss ich je Volk zusätzlich kaufen oder aufbewahren?

Pro Volk sollte man in der Regel bei einem starken Volk drei Ableger im Jahr bilden. Am Ende der Saison wird dann noch möglicherweise mit Teilen und Behandeln (TuB) gearbeitet.
Das bedeutet zwei Ableger in einer Kiste und der Dritte Ableger ist die Reservekönigin für den Herbst. Dieses dritte Volk wird meist nicht mehr so stark, dass es nicht über den Winter geführt werden kann. Also diese Königin wird dann beim TuB in den Flugling anstelle der alten Königin gegeben.

Mit dieser Methode wird aber die Anzahl der Völker stark vergrößert und man kann sich ausrechnen, wieviel Material über den Sommer benötigt wird. So sollte man für jedes starke Wirtschaftsvolk drei weitere Böden mit je einer Zarge und einem Deckel zusätzlich kaufen oder aufbewahren.
Die Völker die dann zu viel sind, kann man dann aber auch verkaufen.
Es reichen aber oft auch nur zwei Ableger je Volk zu bilden. Verkauft man sie nicht, dann kann man im Herbst Völker zu starken vereinigen.

Ich habe zu früh Oxalsäure geträufelt und habe den Verdacht, dass die Völker noch nicht brutfrei waren. Ich habe jetzt die Windel wieder eingeschoben und 2 Milben in 3 Tagen gezählt. Soll ich jetzt nochmals träufeln?

Hat man schon einmal geträufelt, dann ist ein zweites Mal träufeln nicht mehr zulässig. Das ist gegen die Anwendungsanweisung laut Beipacktext und laut Aussage von Dr. Pia Aumeier gegen das Tierwohl. Die Bienen werden damit zu sehr geschädigt. Verdampfen der Oxalsäure  ist jedoch jederzeit neuerlich möglich, denn das schädigt die Bienen weniger.

Nach dem 31.12. ist jedoch eine Behandlung nicht mehr zulässig, sofern man von diesen Völkern Honig ernten möchte. Eine Honigernte ist nur zulässig wenn im begonnen Jahr nicht behandelt wurde.

Sind Auflageschienen in den Zargen gut?

In den ersten beiden Jahre sind diese Schienen kein Problem. Dann beginnen jedoch die Bienen diese zu verkitten und man kann sie kaum putzen. Darüber hinaus kann bei Kauf aus unterschiedlichen Quellen es vorkommen, dass die Kombination nicht passt und der BeeSpace  zwischen den Zargen nicht passt. So haben Kästen unten eine größere Rutschleiste und die passen dann nicht mit der oberen übereinander. Daher eher nicht verwenden. So gesehen sind dann die Auflageschienen eher mehr arbeiten.

Als Anfänger möchte ich mir eine Schleuder kaufen. Was wird empfohlen?

Es kommt drauf an was man möchte. Dies muss jeder selber entscheiden. Es gibt Imker die kaufen bereits mit 2 Völkern eine vollautomatische Selbstwendeschleuder und dann gibt es Imker die arbeiten nach Jahren mit 15 Völker noch mit einer manuellen ohne Motor. Es ist aber auch eine Preissache. Wichtigste ist, das die Rähmchen reinpassen und man auch wissen muss, ob man bei dem Rähmchenformat bleiben wird.

Zu diesem Thema gibt es auch einen eigenen Beitrag der hier nachgelesen werden kann. Wichtig ist auch der Platz und wo man mit der Schleuder hin muss. Kommt man in diesen Raum auch durch die Tür.

Kann man mit zu viel Oxalsäurebehandlung beim sprühen das Wachs zu sehr kontaminieren?

Nein, Oxalsäure ist flüchtig und wasserlöslich. Bienen putzen aber auch und es gibt keine Probleme mit Oxalsäurerückstände im Wachs.

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Wintervorbereitung abschließen

Dieses Wochenende habe ich die Wintervorbereitung endgültig abgeschlossen und zwar folgende Dinge noch erledigt:

Mäusegitter

Damit die Bienen im Winter von den kleinen Spitzmäusen nicht gestört oder gar durch Stress und Unruhe vernichtet werden, wird spätestens jetzt das Mäusegitter vor den Fluglöchern montiert oder so wie bei mir der Fluglochschieber eingeschoben.

spätestens jetzt sollten die Mäusegitter oder Fluglochschieber eingesetzt werden

Futterkontrolle durch Gewichtserfassung

Wiegevorrichtung mit Digital Zugwaage

Damit man den Futterverlauf über den Winter gut kontrollieren bzw. den Verlauf beobachten kann, sollte man nun auch jedes Volk mit einer digitalen Zugwaage vorne und hinten durch Anheben abwiegt und die Summe, also das Gesamtgewicht in der Stockkarte oder sogar einer eigenen Tabelle notiert.

Ich für alle vier bis fünf Wochen im Winter bis ins Frühjahr hinaus eine Wiegung durch. Damit behalte ich das Gewicht gut im Blick. Das leichteste Volk kontrolliere ich dann bei wärmeren Temperaturen durch ziehen der Waben und überzeuge mich über den tatsächlichen Futterbestand. So ist es mir die letzten Jahre sehr gut gelungen im Frühjahr keinen Stress zu bekommen und ständig mit der Angs zu leben, dass ein Volk den Hungertod stirbt. Ich möchte auch bei dieser Gelegenheit anmerken, dass ich seit ich imkere noch nie ein Bienenvolk über den Winter verloren habe.

Die Tabelle der Futteraufzeichnung sieht bei mir so aus:

meine Tabelle zur Aufzeichnung des Futterverbrauch

VIS Eintragung nicht vergessen!

Für alle Imkerinnen und Imker in Österreich: Nicht vergessen die Verbrauchergesundheits InformationsSystem (VIS) Eintragung ist mit Stichtag 31.10.2024 wieder erforderlich. Vor allem für jene, die die Eintragung selber vornehmen und nicht im Verein die Eintragung vornehmen lassen.

Varroakontrolle

Ein wesentlicher Faktor, dass die Bienen gut durch den Winter kommen, ist auch der aktuelle Varroa natürliche Totenfall je Tag. Dieser dürfte Ende Oktober bzw. Anfang November nicht höher liegen als 5 Milben. Ich darf auch die Gelegenheit nutzen diesbezüglich auch auf die Zusammenfassung in Bezug auf Varroabehandlung und Kontrolle verweisen. Wer diesen aufmerksam liest, wird dort lesen, dass dort nur 1 Milbe maximal empfohlen wird. Dabei handelt es sich um den optimalen Wert. 5 Milben ist jedoch bereits der kritische Wert und es sollte auf alle Fälle eine Behandlung durchgeführt werden. Ist es bereits sehr kalt, ist kaum mehr eine Ameisensäurebehandlung mehr möglich. Daher empfehle ich eher die Oxalsäurebedampfung. Auch wenn die Völker noch nicht brutfrei sind und dadurch auch nicht die maximale Wirkung erzielt wird, sollte diese durchgeführt werden.

Als Hinweis: Oxalsäure egal wie sie eingesetzt wird (verdampfen, besprühen oder beträufeln) wirkt nicht wie zum Gegensatz bei der Ameisensäure in die verdeckelte Brut. Aber Achtung: Nur eine Bedampfung darf öfters am selben Volk wiederholt werden. Mehrmaliges besprühen oder beträufeln schädigt die Bienen und ist daher zu unterlassen. Nur ein Bedampfen darf wiederholt werden.

Also meine Empfehlung: Windle rein und drei Tage später die Milben zählen. Das Ergebnis wieder in der Stockkarte vermerken. Völker die unter 5 Milben liegen brauchen dann erst wieder kurz vor Weihnachten behandelt werden.

Fotodokumentation

Gerne mache ich mir so im laufe des Winters auch noch ein Foto durch die aufgelegte Folie. Da ich ja die etwas stärkere Folie einsetze, ist die auch Jahre später noch gut durchsichtig und ich brauche sie nicht von den Rähmchen abziehen um in das Volk hineinzusehen.

Mit diesen Bildern kann ich dann leicht einen Vergleich im laufe des Winters anstellen und bekomme so auch ein gutes Gefühl darüber wie sich die Völker entwickeln.

ein sehr starkes Volk startet in den Winter

Auch wenn nicht immer viele Binden an der Oberfläche zu sehen sind, blickt man tiefer in die Zarge erkennt man die Bienentraube gut. Leider kommt dies auf dem nächsten Bild optisch nicht so gut rüber als gewünscht. Die Traube sitzt in der rechten Hälfte der abgebildeten Zarge.

auch wenn man hier wenige Bienen erkennen kann, die Bienentraube sitzt etwas tiefer in der Zarg

Wenn er diese Ratschläge befolgt und zuvor bereits gut eingefüttert habt, braucht ihr Euch in den nächsten Monaten keine Sorge mehr machen. Eure Völker werden dann gut aus dem Winter in das Frühjahr starten und euch reichlich Honig in der nächsten Saison einbringen.

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Die Saison 2024 ist beendet

Die Einwinterung ist abgeschlossen

Man sagt ja, die Bienen bereiten sich bereits zur Sonnwende auf die Wintersaison vor. Für den Imker dauert es etwas länger. Aber spätestens im Oktober sollten alle Arbeiten am Bienenstand abgeschlossen sein und auch er sollte bis zum Weihnachtsgeschäft eine kurze Verschnaufpause erhalten.

letzte AS Behandlung Anfang September

Die Leerzargen vom Auffüttern bzw. der letzten Varroabehandlung sollten bereits abgeräumt und im Lager verstaut worden sein. Die Absperrgitter von der letzten Honigernte wurden gereinigt und gemeinsam mit den nicht mehr benötigten Zargenböden sind verstaut.

Nach der letzten Varroabehandlung und der anschließenden Kontrolle können auch die Varroadiagnosewindeln weggeräumt werden. Erst zu Weihnachten, wenn noch die Winterbehandlung vorgenommen wird, werden sie nochmals benötigt.

Damit man aber für das Weihnachtsgeschäft auch gerüstet ist, sollte man nicht vergessen den Honiggläservorrat zu checken. Vor Weihnachten ist die Nachfrage zumindest bei mir am höchsten. Das wird auch bei vielen anderen Imkern so sein und plötzlich bekommt man nicht mehr entsprechenden Nachschub an Gläsern und kann dann die Nachfrage möglicherweise nicht mehr abdecken. Das Weihnachtsgeschäft macht dann womöglich ein anderer. Kunden springen dadurch gleich ab und jeder weiß wie schwer es ist das Vertrauen von Kunden neu zu gewinnen.

Da ich ja nur eine kleine Hobbyimkerei betreibe habe ich auch immer genügend Gläser zur Hand und kann auch leicht den Überblick halten.

Was man sonst alles noch beachten sollte oder welche anderen Aufgaben noch so anstehen habe ich in einem kurzen Jahresüberblick zusammengefasst den ihr über diesen Link oder in der Menüleiste findet.

Ich beschäftige mich aktuell mit der Wachsaufbereitung und dem klären von Wachs. Meine letzte Neuerwerbung ist eine eigene Mittelwandpresse. Diese möchte ich in den nächsten Wochen testen und ich werde darüber auch entsprechend an dieser Stelle berichten.

Wie ich meinen Wachskreislaufpflege und Bienenwachs gewinne wurde ja auch in diesem Blog von mir genaustens beschrieben. Hier nochmals alle vier Teile zum nachlesen:

Bienenwachs aus den Altwaben zurückgewinnen (Teil 1)
Bienenwachs von Verschmutzungen reinigen (Teil 2)
Bienenwachs klären, reinigen bzw. säubern (Teil 3)
Die Wachsmotte – Vermeidbare Fehler (Teil 4)

Verbraucher­gesundheits­informationssystem (VIS)

Nicht vergessen: Zweimal jährlich muss in Österreich im VIS die Bestandserfassung der Bienenvölker durchgeführt werden. Dazu gibt es zwei Stichtage, den 30. April und 31. Oktober. Diese Bestandserfassung kann jeder Imker selber durchführen oder er erhält in seiner Ortsgruppe entsprechende Unterstützung.

Wichtig ist auch zu erwähnen, dass all jene, die planen eine Imkerei zu gründen, also eigene Bienenvölker in Eigenverantwortung zu betreuen, dies auch entsprechend melden müssen.

Personen, die neu mit der Imkerei beginnen und Völker einstellen, müssen sich innerhalb einer Frist von 7 Tagen bei der zuständigen Bezirksverwaltungsbehörde melden (TKZVO §4 Abs.3). Alternativ dazu kann auch die Registrierung online über das Registrierungsformular erfolgen. Nach der Anmeldung erfolgt die Datenerfassung über das Statistik Austria-Portal.

So wie in allen Bereichen gibt es auch für den Imker zu beachtende Rechtsvorschriften. Dazu zählt das NÖ Bienenzuchtgesetz. Darin wird die Haltung von Bienenvölkern geregelt sowie die Bienenzucht einschließlich der Bienenköniginnenzucht ohne Rücksicht auf den Zweck und die Art der Haltung, die Anzahl der Völker und ihre Stärke.

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Insektenallergie bei Bienen- und Wespenstichen

Beim unserem letzten Urlaub in der Südsteiermark Ende September ist mir aufgefallen, dass es noch immer eine sehr hohe Belastung durch Wespen gibt. Wir saßen beim Heurigen im Garten und genossen die Spätsommersonne. Natürlich darf in der Südsteiermark ein Glas Schilchersturm und eine Jause nicht fehlen. Angelockt durch den süßen Duft des bereits gehrenden Traubenmost konnten wir uns kaum vor Wespen währen. Obwohl sie ja nicht angriffslustig sind, sind sie doch sehr lästig und fliegen rund um den Jausenteller herum und es kommt dabei leicht vor, auch von einer gestochen zu werden. In unserem Fall hat es meine Frau erwischt. Sie zwickte mit ihrem Unterarm eine am Tisch herumkriechende Wespe ein und schon war sie gestochen. Obwohl wir uns der Gefahr bewusst waren, ließ es sich dennoch nicht vermeiden. Der Stich verlief glimpflich, da meine Frau nicht zu den Allergikerinnen zählt. Dennoch schmerzte der Stich und auch eine leichte Schwellung war bald zu erkennen. Meist folgt dieser Schwellung ein oft noch Tage später anhaltender Juckreiz. Entsprechende Salben leisten jedoch in einem solchen Fall etwas Linderung.

Wenn Allergiker von einer Biene oder Wespe gestochen werden, kann es rasch zu einer lebensbedrohlichen Situation kommen. Auch ältere Menschen entwickeln Allergien
und etwa ca. zwei bis drei Prozent der Menschen in Österreich leiden an einer Insektenallergie, die auch im Alter noch auftreten kann, so die Ärztekammer Oberösterreich. Ob Bienen- oder Wespenstiche heftigere Reaktionen hervorrufen, hängt vom Immunsystem des Menschen ab. Wenn dieses überempfindlich auf ein Insektengift reagiert, bleibt es nach einem Stich nicht nur bei einer lokalen Schwellung. „Es kommt dann zu massiver Atemnot, Kreislaufproblemen, Schwindel, Blässe und die Symptome werden immer schlimmer“.

Was tun bei allergische Schocks

Erste Hilfe bei allergischen Reaktionen nach Insektenstichen:

  • Sofort unter 144 Rettung rufen
  • Oberkörper hochlagern, zum Beispiel auf den Boden setzen, Oberkörper an Wand gelehnt
  • Stachel entfernen, Einstichstelle kühlen
  • Patienten beruhigen und zu ruhiger Atmung anhalten
  • Beengende Kleidungsstücke öffnen

Darüber hinaus sollte auch jede Imkerin- und Imker seine Erste-Hilfe Kenntnisse auffrischen. Weitere Informationen darüber wo und wann man einen solchen Erste-Hilfe Kurs besuchen kann, erhält man bei der nächsten Rotkreuzstelle oder dem Samariterbund.

Ich kenne Fälle wo Jungimkerinnen und Imker erst nach Jahren trotzt regelmäßiger Bienenstiche zu allergischen Reaktionen neigten. Nach der ersten Überreaktion sollte in solchen Fällen eine allergologische Abklärung mittels Blut- und Hauttest erfolgen. Denn für Allergiker stehen Notfallmedikamente – wie Pen oder Tabletten – zur Verfügung, die sie immer mitführen sollten. Bei einem Stich ist es wichtig, dass sich der Betroffene nur die eigenen Medikamente verabreicht.

Grundsätzlich ist jede angehende Jungimkerin oder Imker gut beraten bereits im Vorfeld einen solchen Test durchführen zu lassen. Hat man ein entsprechendes Ergebnis fällt einem die Entscheidung leichter ob man trotz bestehender Allergie mit diesem wunderschönen Hobby beginnt. Sind erstmal die ersten Anschaffungen getätigt und stellt man dann erst die Allergie fest, wird es schon etwas schwieriger eine Entscheidung zu treffen.

Bienenallergie bedeutet aber nicht gleichzeitig, dass man dieses Hobby nicht trotzdem ausüben kann. Mit etwas mehr Vorsicht und den entsprechenden Sicherheitsmaßnahmen können auch durchaus Allergikerinnen und Allergiker eine Imkerei betreiben.

bite away erhältlich in jeder Apotheke

In einem früheren Beitrag habe ich mal über den sogenannten „bite away“ geschrieben. Der bite away ist ein patentiertes Medizinprodukt zur symptomatischen Behandlung von Juckreiz, Schmerzen und Schwellungen verursacht durch Insektenstiche und -bisse, wie zum Beispiel von Mücken, Wespen, Bienen, Hornissen oder Bremsen. Der bite away wird mit seiner keramischen Kontaktfläche an der Spitze des Stiftes auf der Einstichstelle bzw. dem Insektenstich platziert. Durch drücken der jeweiligen Taste (3 oder 6 Sekunden) wird das Keramikblättchen auf circa 51 °C erwärmt. Durch die starke Wärmeeinwirkung zerfällt das Eiweiß welches im Bienengift enthalten ist und der Schmerz und die Schwellung sollte gelindert werden. Sind die Begleitsymptome nach der ersten Behandlung noch nicht gänzlich verschwunden, können weitere Behandlungen bis zur Symptomlinderung durchgeführt werden.

Einige Jahre später muss ich sagen, ja er nützt im ersten Moment, aber wird man öfters als Imkerin oder Imker bei der Arbeit an den Völkern gestochen, gewöhnt man sich schnell daran. Schon nach wenigen Minuten verspürt kaum mehr einen Schmerz und der Stift verschwindet irgendwo im Medikamentenkasten und man denkt nicht mehr daran ihn hervorzuholen.

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