Der Schlehdorn eignet sich als eine der letzten Früchte, die vor dem bevorstehenden Winter hervorragend für die Zubereitung von Marmelade oder Sirup, aber auch zur Beimengung ins Oxymel verwendet werden können. Speziell das Jahr 2024 war ein sehr üppiges Jahr und entlang der Wegränder und in den Windschutzgürtel ist es aktuell besonders leicht gleich größere Mengen schnell zu ernten.
Der Schlehdorn (Prunus spinosa), auch Schlehendorn, (Gemeine) Schlehe, Sauerpflaume, Heckendorn, Schwarzdorn oder Deutsche Akazie genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Prunus, die zur Tribus der Steinobstgewächse (Amygdaleae) innerhalb der Familie der Rosengewächse (Rosaceae) gehört. Quelle: Wikipedia
Vor der Verarbeitung ist jedoch darauf zu achten, dass bevor er geerntet wird eine kräftige Frostnacht geherrscht haben sollte. Erst das Durchfrieren der Frucht machts sie genießbar. Durch Frosteinwirkung wird ein Teil der bitter schmeckenden und adstringierend wirkenden Gerbstoffe in den Früchten enzymatisch abgebaut. Dabei sinkt der Gerbstoffgehalt im Fruchtsaft. Ein vollständiger Abbau der Gerbstoffe ist hingegen unerwünscht, da sie wesentlich zum Geschmack der Produkte beitragen. Da die ersten Frostnächte immer später in unseren Breitengraden sich einfinden kann dies auch künstlich im Gefrierschrank nachgeholt werden.
Da der Schledorn zum Kernobst zählt und ähnlich wie bei der Kirsche einen größeren Kern hat, erfolgt die Weiterverarbeitung nach einigen Tagen im Gefrierschrank mittels Entsafter. So wird aus ca. 2 kg Frucht etwa 1,5 Liter Fruchtsaft. Der Fruchtsaft wurde dabei durch den Wasserdampf etwas verdünnt. Die im Entsafter verbleibenden Tresterreste presse ich zusätzlich noch mittels Seihtuch aus. Durch die Verarbeitung über Dampf wird der so gewonnene Fruchtsaft auch gleich pasteurisiert und somit auch haltbar gemacht.
Eine weitere Möglichkeit die Früchte zu verarbeiten ist die Verarbeitung mit der „Flotten Lotte“ (Passiersieb). Da die Kerne doch etwas größer sind, bedarf es aber etwas mehr Aufwand, bis der letzte Saft aus den Beeren gewonnen ist. Daher empfiehlt es sich vor der Verarbeitung die Beeren zuerst aufzukochen, bevor das Fruchtfleisch von den Kernen getrennt wird. Meiner Erfahrung nach ist es wesentlich leichter den Saft mit dem Dampfentsafter zu gewinnen.
Im nächsten Arbeitsschritt werden nun je nach Geschmack der Honig, Bio-Essig und der Schlehdornsaft in einem großen Gefäß zusammengemengt. Einfacher geht es, wenn der Honig zuvor etwas angewärmt wird. So erhöht sich die Fließfähigkeit des Honigs und er kann aus dem Glas geleert werden. Ich nutze dazu einen eigene Abfüllkanne. Diese hat einen etwas tieferen Boden. Lässt man die Kanne mit dem Oxymelgemisch einige Tage ruhen und füllt dann das Oxymel in Flaschen ab ohne die Kanne zuvor stark zu bewegen (schütteln), so haben sich verbleibende Schwebeteile am Boden abgesetzt und das Oxymel läuft in sehr klarer Form in die Flaschen.
Schlehdorn Oxymel
Der gesunde Honig-Essig-Trunk
Zutaten:
1 Teile Bio-Essig
3 Teile Blütenhonig
1 Teil Schlehdorn
Zubereitung
- Ein großes Schraubglas mit kochendem Wasser gut desinfizieren.
- Aus den gepflückten und einige Tage im Tiefkühlfach gelagerten Schlehen wird der Saft durch entsaften mit der Flotten Lotte oder einem Dampfentsafter der Fruchtsaft gewonnen.
- Der Blütenhonig, der Bio-Essig und der Schlehenfruchtsaft wird in einen Glasbehälter oder eine Abfüllkanne vermengt und für einige Tage dunkel abgestellt.
- Das fertige Schlehdorn Oxymel kann nun in entsprechende Falschen abgefüllt werden.
Wichtig ist die sehr hygienische Verarbeitung! Alle Behältnisse und Hilfsmittel sollten sauber und eventuell zuvor mit kochendem Wasser desinfiziert werden. Hat man sehr sauber gearbeitet und wurde der zugesetzte Saft kurz erhitzt, so sollte das Oxymel dunkel und trocken gelagert mindestens 1 Jahr haltbar sein.
Werden die Flaschen noch mit einem schönen Etikett versehen, kann das so gewonnene Lebenselixier gleich für Weihnachten als nettes Geschenk unter dem Christbaum verwendet werden. Wird es noch zusammen mit ein zwei vielleicht unterschiedlichen Honigsorten zusammen in Geschenkpapier mit einer Naturfasermasche eingepackt, so macht es durchaus ein gutes Bild.
Es handelt sich dabei nicht nur um ein nettes, sondern auch sehr gesundes Geschenk. In diesem Sinne wünsche ich gutes Gelingen.