Wie ihr sicherlich anhand der Anzahl der Blogbeiträge schon bemerkt habt, ist nicht nur bei den Bienen längst die Winterruhe eingekehrt, sondern auch bei mir als Imker. Für gewöhnlich schreibe ich jedes Monat eine Handvoll an Beiträgen. Da aber aktuell nur sehr unspektakuläre Themen wie:
Mausgitter an den Fluglöchern anbringen,
Zargen, Absperrgitter, Böden usw. reinigen und einwintern oder
letzte Kontrollen am Bienenstand,
Wachs ausschmelzen,
Honig abfüllen und Gläser etikettieren
angesagt sind, möchte ich nicht zum wiederholten mal darüber schreiben. Jeder kann über den Suchendialog auf der Seite die historischen Beiträge nachlesen. Es handelt sich halt um die klassischen Winterarbeiten und nach der anstrengenden Saison tut es mal gut, nicht an die Homepage zu denken.
Darüber hinaus musste ich auch mal etwas Urlaub mit meiner Frau genießen und so waren wir in den letzten Wochen einige Tage in Estland – Tallinn und in Deutschland – München um auch etwas Beziehungspflege zu betreiben.
Die nächsten Beiträge folgen aber bestimmt und es zahlt sich aus regelmäßig vorbei zu schauen. In diesem Sinne einen ruhigen Winter und viel Erfolg bei der Vermarktung der Bienenprodukte.
Veröffentlicht unterAllgemein|Kommentare deaktiviert für Winterruhe
Am 7.9.2023 wurde in der Sendung „Am Schauplatz“ im ORF eine Reportage über die verbotenen Bienen Kärntens in Österreich ausgestrahlt.
Ich habe in meinem Blog bereits kurz darüber berichtet, dass eine Geschichte über Kärntner Bienen es in die New York Times geschafft hat. Nun hatte dieses Thema auch der ORF in seiner Reportage aufgegriffen. Es geht um einen Kampf unter Kärntner Imkern, der bereits vor Gericht ausgetragen wird: Auf der einen Seite stehen das Land Kärnten und die Anhänger der grauen Carnica-Biene und auf der anderen Seite eine handvoll Kärntner Imker, die von den Behörden verfolgt werden, weil aus ihren Stöcken angeblich verbotene Bienen ausfliegen. Das allein hätte in New York jedoch niemanden besonders interessiert, aber dass die ideologischen Vorstellungen, die manche hinter diesem Streit vermuten, ihre Wurzeln direkt im Nationalsozialismus haben könnten, war dann doch Anlass für einen Bericht. Am Schauplatz Reporter Robert Gordon wollte wissen, was an der Geschichte dran ist und ist den Argumenten der einen, wie der anderen Seite nachgegangen. Eine Geschichte mit immer wieder überraschenden Wendungen.
Die damals ausgestrahlte Sendung ist nun auch auf Youtube nachzuschauen.
Nazi Bienen in Kärnten – Am Schauplatz ausgestrahlt am 7.9.2023 im ORF
Lavendel hat sehr beruhigende Eigenschaften und ergibt gemeinsam mit Honig eine tolle Kombination. Diese Kombination eignet sich hervorragend als Zugabe zu Speiseeis, Müsli oder um nur etwas Obstsalat zu süßen. Der Lavendelhonig kann aber auch zum Aromatisieren von Beruhigungstees mit Baldrian, Melisse, Hopfen und Passionsblume eingesetzt werden.
Zubereitung
Frisch gepflückter Lavendel kann entweder getrocknet oder aber auch direkt verarbeitet werden.
Lavendel kann entweder getrocknet oder frisch verarbeitet werden
10-15 g Lavendelblüten
Ich verarbeite den Lavendel getrocknet. So habe ich etwas mehr Zeit und kann auch später den Honig abfüllen. Dazu werden die Blütenstängel einer Schere abgeschnitten und in einer Papiertüte trocken aufbewahrt. Von den getrockneten Lavendelblüten gebe ich dann ca. 10 bis 15 Gramm in ein 500g Honigglas und fülle es mit flüssigem Blütenhonig auf.
Lavendelblüten mit Honig auffüllen
Blütenhonig eignet sich besonders für die Veredelung. Er ist etwas milder als der Waldhonig so kann sich der Geschmack des Lavendels besser vom Honig abheben. Ich verwende jedoch auch andere Honigsorten, denn auch zum Würzen von Bratensäften eignet sich die Lavendelmischung besonders. Da kann der Honig und Lavendel durchaus etwas kräftiger im Geschmack sein.
Das Honigglas wird anschließend verschlossen und ca. drei Monate an einem dunklen Ort zur Reife gestellt. Nach der Reife kann der Honig gefiltert oder aber auch direkt mit den Blüten gegessen oder Weiterverarbeitet werden.
Was ist Lavendelhonig?
Man unterscheidet zwei Arten von Lavendelhonig. Die erste Art habe ich euch soeben beschrieben. Es handelt sich um Blütenhonig der unter Zugabe von Lavendelblüten veredelt wird.
Echter Lavendelhonig ist ein Honig, der unmittelbar aus einem Lavendelgebiet stammt und dort direkt von den Bienen aus der Blüte des Lavendels gesammelt wird. Dieser Honig stammt meist aus Frankreich, Kroatien oder Spanien. In Österreich sind derartig große Lavendelfelder eher selten anzutreffen und stellen eher die Ausnahme dar. Man wird daher nur selten auch echten Österreichischen Lavendelhonig in den Regalen finden.
Die letzten Wochen und Tage waren nicht einfach. Ständiges Regenwetter hat die Arbeit am Bienenstand zusätzlich erschwert. So konnte ich nur in Etappen die Wabenhygiene durchführen und mit dem Auffüttern beginnen. Aber alles der Reihe nach.
Dicke Regen- und Gewitterwolken über den Donautal und Dunkelsteinerwald (9.8.2023)
Nach dem Abschleudern und Abräumen der reparierten Honigräume war zunächst die Varroadiagnose angesagt. Also habe ich die Diagnosewindel in den offenen Gitterboden eingeschoben und nach drei Tagen den natürlichen Milbenfall gezählt. Das Ergebnis viel für mich überraschend aus, denn ich konnte kaum Milben finden. Zuerst war ich etwas verunsichert und dachte mir, die Ameisen hätten die Milben bereits entsorgt. Aber ein Gespräch mit Imkerkollegen hat mich dann beruhigt. Generell sind die Befallzahlen heuer sehr moderat ausgefallen und meine 0 bis 3 Milben im Durchschnitt sind somit valide.
Somit habe ich auch beschlossen die Lage weiter zu beobachten und noch von einer Behandlung mit Ameisensäure vorerst Abstand zu nehmen. Wenn ihr einen Blick auf die Tabelle der zulässigen Werte macht, dann dürfen im Juli ca 10 Milben täglich fallen.
Grenzwerte natürlicher Varroamilbentotenfall
Diese Erkenntnis hat mir natürlich meinen straffen Zeitplan vor dem Urlaub etwas etwas entschärft und ich konnte zunächst mit der Wabenhygiene beginnen. Alle schwarzen Rähmchen flogen aus den Beuten raus und wurden durch die exHonigrähmchen ersetzt. Wie ich dies genau mache, hatte ich ja bereits in einem Blogbeitrag der letzten Jahre genau erklärt. Hier für all jene die ihn noch nicht kennen, nochmals den Link.
Auffütterung mit einer Kunststoffwanne
Nach Abschluss der Wabenhygiene wurden alle Beuten ohne Blechdeckel nochmals mit einer Kofferwaage gewogen und anschließen konnte die Auffütterung beginnen. Auch dazu gab es bereits eine Blog Serie die ich hier gerne nochmals verlinke (Teil 1), (Teil 2).
Da ich in den letzten Jahren genügend Daten gesammelt habe und nun mit der Waage gut einschätzen kann, wie viel Restfutter vor der Auffütterung in den Völkern noch eingelagert ist, brauche ich nicht mehr jedes Rähmchen ziehen und das Futter schätzen. Daher lege ich die notwendige Futtermenge aufgrund der Gewichtsergebnisse fest. Hier die Tabelle mit den Daten wie ich die Auffütterung durchführe.
Aufütterung 2023
In der dritten Spalte seht ihr das Startgewicht. Von diesem Gewicht leite ich dann die eigentliche einzufütternde Menge ab. Dieser Wert wird in der Spalte 4 unter geplant eingetragen. In den übrigen Spalten erfolgt dann die Eintragung der jeweiligen Futtergaben. Die Auffütterung werde ich bis Ende August bzw. Anfang September abschließen. Dazu ist ja noch etwas Zeit.
Wie ihr ganz gut auch erkennen könnt, hat das Volk 6 „Am Sonnenhang“ und das Volk 9 „Am Hochfeld“ kaum mehr Futtervorräte. Dies ist auch mit ein Zeichen, dass kaum mehr Tracht in der Natur zu finden ist und das schlechte Wetter kaum einen Flugbetrieb zugelassen hat. Es war also höchste Zeit mit der Fütterung zu beginnen.
Am nächsten Samstag bekommen alle Völker nochmals 5 kg Zuckerwasser und dann wird eine zweiwöchige Pause eingelegt und für uns geht es ab in den Urlaub. Wir brauchen mal etwas Veränderung nach dem vielen Regen in unserer Region und wenn ich beim Fenster rausblicke, dann sehe ich Regen, Regen und wieder Regen. Das ist der Grund warum ich auch um diese Uhrzeit den Beitrag schreiben konnte.
Ich wünsche daher allen meinen treuen Leserinnen und Lesern einen schönen Sommerausklang. Wir sehen uns an dieser Stelle wieder im September
In der Vergangenheit habe ich immer wieder im Rahmen von Kursen aber auch diversen online Videos von der Gefahr der Räuberei am Bienenstand gehört und gelesen. Erste Erfahrungen damit hatte ich zuletzt beim Ausschmelzen meiner Rähmchen mit dem Dampfwachsschmelzer zu beginn meiner Imkerkarriere gemacht. Damals begann ich bei relativ schönem Wetter Anfang September im Freien vor meiner Garage mit dem Ausschmelzen. Es dauerte nicht lange und ich erkannte den Fehler. Waren es zu Beginn nur einige wenige Bienen die begannen rund um den Dampfwachsschmelzer nach dem Honig zu suchen, sprach es sich rasch unter den Bienen herum und bald waren bereits mehrere 1000, die durch den Honigduft angelockt wurden. Damals war es noch relativ einfach den Dampfschmelzer in die Garage zu schleppen und die Tore zu schließen. Nur wenige Bienen flogen dabei mit in die Garage hinein und leisteten mir Gesellschaft. Ich hatte daraus meine Lehren gezogen und seither nur mehr in bienendichten Räumen oder bei sehr schlechtem Wetter im Freien Rähmchen ausgeschmolzen.
Im Rahmen meiner letzten Honigernte kam es dann neuerlich zu einem kleineren Hoppala. So wie alle Jahre legte ich die Bienenflucht einige Tage vor der eigentlichen Ernte ein, um nicht die Bienen mühsam mit einem Besen oder einer Gänsefeder abkehren zu müssen. Ein so abgekehrtes Rähmchen wurde dann sofort von mir in eine leere bereitgestellte Zarge eingehängt. War ein Volk abgeerntet, wurde diese Zarge auch sofort wieder verschlossen. So wurde Volk für Volk abgeerntet. Die so gesammelten Rähmchen wurden dann in den Zargen zum Wohnhaus von mir transportiert und vorübergehend noch im Freien, zwar gut verschlossen, zwischengelagert.
Bevor ich die Zargen in meinen Schleuderraum stellte, wollte ich diesen zuvor entsprechend vorbereiten. Es waren noch die Honigschleuder und das Entdeckelungsgeschirr bereitzustellen, die Kübeln und Siebe vorzubereiten und noch vieles mehr. Mehr als eine Stunde später kehrte ich zu meinem Zargenturm mit den vollen Honigrähmchen zurück. Dort eingetroffen stellte ich fest, dass die Bienen gar nicht glauben konnte, dass ihnen der Honig „gestohlen“ worden ist. In großen Trauben versuchten sie gemeinsam durch den Duft des Honigs angelockt durch die Ritzen und Spalten der Beute in das Innere zu gelangen. Es herrschte sehr starker Flugbetrieb und man konnte auch beobachten, dass sich die Bienen gemeinsam ganz schön zankten. Für mich war undenkbar in diesem Zustand den bereitgestellten Turm in den Keller ohne Begleitung von Bienen zu verfrachten. Es blieb mir einfach nichts anderes übrig als bis in den späten Abend zu warten, bis sie endlich von dem verschlossenen Turm abließen und nach Hause geflogen waren. Das Ergebnis der Geschichte waren mehrere Stunden Zeitverzug, bis ich endlich mit dem Abschleudern anfangen konnte.
Bienen versuchen in den verschlossenen Zargenturm mit Honigrähmchen einzudringen.
Meine Lehre daraus war, zukünftig die Honigzargen sofort in einen Bienendichten Raum zu stellen.
kleine Gruppen von Bienen die untereinander Zanken
Wie problematisch die Räuberei auch sein kann, zeigt auch das nächste Video. Dort kann man größere Bienengruppen erkennen, die sich gegenseitig, sagen wir nicht abstechen, aber doch sehr stark zanken. Auch an dieser Position war für einige Zeit eine jedoch nach unten offene Honigzarge abgestellt. Obwohl auf den Betonboden kein einziger Tropfen Honig gefallen war, verklopften sich die Bienen alleine aufgrund des Verdachts sie hätten doch dort etwas gefunden gegenseitig.
Derartige Vorfälle sind ja grundsätzlich nicht bedenklich und es hat auch keine Auswirkungen auf die Bienen selber, sofern die Räuberei nicht in unmittelbarer Nähe von schwächeren Völkern entsteht. Beginnen große Wirtschaftsvölker über einen kleinen Ableger oder ein schwaches Wirtschaftsvolk herzufallen, dann dauert es nur kurze Zeit und das Volk ist bis auf das letzte Gramm Honig ausgeraubt und kurze Zeit später geht es zu Grunde, sofern der Imker nicht rasch handelt. Hier hilft nur ein sofortiges starkes einengen des Flugloches. Das bedeutet, das Flugloch darf nur mehr acht bis zehn Millimeter offen bleiben. Nur mit so einem kleinen Flugloch gelingt es auch etwas schwächeren Völkern sich gut zu verteidigen.