Der Beespace

Unter Beespace versteht man einen Maximalabstand zwischen Zargen und Rähmchen von ca. 8 mm (+/- 2 mm). Dadurch werden die Zwischenräume von den Bienen nicht verbaut und die Waben bleiben in der Handhabbarkeit beweglich.

Abstandhalter
Abstandhalter helfen zwischen den Rähmchen den Beespace einzuhalten.

Der Abstand zwischen den Rähmchen sollte ebenfalls zwischen 8 und 10 mm liegen. Zwischen den Mittelwänden beträgt er 35 bis 40 mm. Damit diese auch eingehalten werden, verwendet man sogenannte Abstandhalter wie sie im Bild daneben gezeigt werden oder die Hoffmann Rähmchen. Darüber habe ich ja im letzten Beitrag ausführlich geschrieben wie diese hergestellt werden oder welche Alternativen es dazu gibt. Hält man diese Abstände ein, so ergibt dies bei einer Rähmchenbreite von 25 mm eine Wabengasse von ca. 1 cm, den die Bienen passieren können. Wird dieser Abstand nicht eingehalten, wird dazwischen Wildbau von den Bienen errichtet und erschwert dem Imker die Handhabbarkeit. Lediglich im Honigraum wird oft gezielt ein breiterer Abstand gewählt, um so stärkere Honigwaben für größeren Honigertrag zu erzwingen. Da sich in diesem Bereich keine Brutwaben befinden, verlängern die Bienen die Zellentiefe etwas und können darin mehr Honigvorrat einlagern.

Der Abstand zwischen den Rähmchen und Zargen ergibt den Beespace.

Nicht nur zwischen den Rähmchen, sondern auch der Abstand zwischen den Zargen und zwischen den Rähmchen und der Zargenaußenwand ist es wichtig den Abstand einzuhalten. Die Abbildung oben zeigt im Detail eine Schnittansicht einer Beute und wie sich die Abstände ergeben. Steht ein Rähmchen an der äußeren Zargenwand an, wird diese von den Bienen verkittet. Jetzt ist vielleicht besser zu verstehen, warum es besonders wichtig ist trockenes Holz für den Beutenbau zu verwenden und das alle Maße genau nach Plan eingehalten werden.

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Imkerrähmchen und dazugehörige Rähmchenmaße

Die sogenannten Rähmchen sind kleine Holzrahmen, die den Bienen von Imker zum Bau ihrer Waben zur Verfügung gestellt werden. In den Holzrahmen werden zur besseren Stabilität dünne Drähte gespannt, auf denen sogenannte Wachsmittelwände, Wachslinien oder Anfangstreifen aus Wachs befestigt werden. Diese Drähte werden entweder waagrecht oder senkrecht in den Rähmchen eingearbeitet.

Diese Rähmchen werden in den unterschiedlichsten Größen und Maßen angeboten. Je nachdem für welches Beutensystem man sich entschieden hat, müssen auch genau die passenden Rähmchen verwendet werden. Passend zur Hohenheimer Einfachbeute müssen Rähmchen im sogenannten Zandermaß verwendet werden. Bei diesem Zandermaß werden Rähmchen in einer Breite von 420 mm und einer Höhe von 220 mm eingesetzt. Für die Honigernte kann zusätzlich auch die sogenannte Halbzarge im Zandermaß eingesetzt werden. Diese Zargen sind Anstelle der 227 mm lediglich 127 mm hoch. Alle übrigen Maße bleiben gleich. Durch die niedrigere Zarge müssen auch die Rähmchen entsprechend angepasst werden. Diese sogenannten „Zander halb“ Rähmchen sind 420 mm lang und 110 mm hoch. Bei allen Formaten werden die Träger in einer Holzstärke von 10 mm gefertigt.

BezeichnungA in mmB in mmC in mmD in mm
Zander420220400200
Zander halb42011040090
Tabelle der Abmessungen

Zu besseren Stabilität und zur Vermeidung von Verkittungen im Bereich des Oberträgers werden auch oft Oberträger in einer Holzstärke von 20 mm eingesetzt. Lediglich die Außen angeordneten Ohren, mit denen das Rähmchen auf der Zarge aufliegt, sind 10 mm stark.

Als nächstes muss man sich die Frage in Bezug auf das zu verwendende Holz stellen. Als Holz wird oft Hartholz wie zum Beispiel Lindenholz verwendet. Das ist teurer aber nicht unbedingt notwendig, wobei Lindenholz weniger Splittert als Fichte oder Kiefer. Die beiden letztgenannten jedoch günstiger in der Anschaffung sind. Die Bienen mögen es übrigens lieber rau als glatt gehobelt. Deshalb kann das Holz im Sägewerk geholt werden und es sollte eine Stärke von 22 mm aufweisen.

Wie die Verdrahtung erfolgt, bleibt dem Imker selber überlassen. Es ist Geschmackssache und es streiten sich die Geister ob horizontal oder vertikal die dünnen Drähte geführt werden. Ich habe mich für die vertikale Verdrahtung entschieden und habe mir dafür auch eine eigene Bauhilfe konstruiert. Zu dieser Bauhilfe oder Verdrahtungshilfe wird es etwas später hier auch noch einen eigenen Artikel geben.

Hat man sich nun für die passenden Rähmchen entschieden, kann man sich noch aussuchen, ob man einfach Rähmchen mit Abstandhalter oder sich für die sogenannten Hoffmann-Rähmchen entscheidet. Die beiden folgenden Abbildung zeigen die unterschiede im Detail.

Hoffmann Rähmchen im Zander Format
Seitenteil eines Hoffmann Rähmchen

Beim Hoffmann Rähmchen sind die beiden seitlichen Schenkel im oberen Bereich 35 mm stark ausgeführt. Mit diesen Verbreiterungen wird sichergestellt, dass der seitliche Abstand zum benachbarten Rähmchen oder der äußeren Zargenwand eingehalten wird und beim Arbeiten mit dem Volk oder beim Transport der Beute die Bienen nicht gequetscht werden. Der übrige Bereich des Rähmchens ist von den Abmessungen her identisch, zumal jedoch die Verbindungen spezieller ausgeführt sind. Dies bedeutet auch bei der eigenen Produktion doch ein vielfaches an Aufwand und man wird sich schon Gedanken über die eine oder andere zusätzliche Maschine (zB Bandsäge) machen müssen.

Bei der einfachen Ausführung des Rähmchens, ohne diese hölzerne Verbreiterung werden Anstelle deren oft Schrauben, eigene metallene Nägel oder Klammern verwendet. Dadurch können diese Rähmchen wesentlich einfacher selber hergestellt werden. Ebenso gibt es bei den einfach gehaltenen Rähmchen keine sogenannten „Verzinkungen“ beim Ober- und Unterträger. Diese werden einfach zusammengeheftet oder geleimt. Natürlich kommt es fallweise vor, dass sich dies Schrauben, Nägel oder Klammern vom Rähmchen lösen können oder mit den benachbarten Rähmchen verhaken. Das kann man aber in Bezug auf den Arbeitsaufwand vernachlässigen. Transportiert man die Beuten nicht, so kann man die Distanzhalter auch ganz weglassen, sofern man beim Arbeiten mit den Völkern die entsprechende Vorsicht walten lässt.

Oberträger
Unterträger

Die en hier gezeigten Abmessungen handelt es sich um die Standardwerte. Diese können vor allem bei der Tiefe der Verzinkungen angepasst werden. Man sollte jedoch aufpassen bei der Wahl der Tiefe, denn je dünner der Oberträger wird, um so leichter kann er dann auch brechen. Da kommen schon durchaus 2 bis 3kg Gewicht zusammen die ein solches Rähmchen tragen muss.

einfaches Rähmchen im Zandermaß

Damit beim Verschieben des einfache Rähmchen auch der vorgesehene Mindestabstand stets eingehalten werden kann, werden an einer Seite zwei Abstandhalter eingenagelt. In meinem Fall sind das speziell Klammern die es in den einschlägigen Imkergeschäften zu kaufen gibt. Sie müssen aber auf alle Fälle den gleichen Abstand aufweisen wie die Hoffmann Rähmchen. Ansonsten beginnen die Bienen die zu breiten Wabengassen mit Wabenbau zu verbauen. Das ist dann der sogenannte Wildbau.

einfaches Rähmchen mit seitlichen Abstandhalter

Diese Nägel gibt es in unterschiedlichen Ausführungen. In der nächsten Abbildung zwei der gängigen Modelle. Beide weisen aber die richten Abstandsmaße auf.

zwei unterschiedliche Bauarten von Distanzhalter für Bienenrähmchen

Natürlich könnten auch Schrauben in passender Länge verwendet werden. Hier muss man jedoch dann selber sicherstellen, dass die Länge passt. Abschließend noch die genauen Baupläne zum Drucken als Download.

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Beute selber bauen?

Ich habe Euch ja in insgesamt vier Teilen meine Pläne, oder besser gesagt die Pläne für eine Hohenheimer Einfachbeute im Zandermaß hier zur Verfügung gestellt. Die Wintermonate sind ja prädestiniert für Holzarbeiten in der eigenen Werkstätte. In diesem Artikel möchte ich darauf eingehen, was beim Bau zu berücksichtigen ist und welche Fallstricke dabei auf Euch warten. Danach könnt Ihr selber entscheiden, ob ein Eigenbau der Beuten für Euch in Frage kommt. Es sollte ja Freude bereiten die eigenen Beuten zu bauen und man möchte ja das Ergebnis auch herzeigen können. Immerhin stehen die Beuten ja dann doch einige Jahre am Bienenstand.

Fallstricke beim Beutenbau

Gleich vorweg, Ihr solltet keine zwei linken Hände besitzen. Obwohl die Pläne sehr einfach aussehen, gibt es einiges dabei zu beachten.

Fallstrick 1 – ungenügendes handwerkliches Geschick

Das Arbeiten mit Holz ist ein sehr schönes beruhigendes Hobby, doch es birgt auch einiges an Gefahren. Immerhin arbeitet man mit Säge, Hobel, Stecheisen oder Bohrmaschinen. Die damit verbundenen Gefahren sollte man nicht außer Acht lassen. Es gibt kein Handwerk, für das nicht auch Maschinen benötigt werden. Solltet Ihr daher das Gefühl zweier linken Hände und keine großen Erfahrungen im Holzbearbeiten haben, dann zieht vor allem für die erste Zeit einen Freund, Bekannten oder Verwandten bei und lasst Euch die wichtigsten Handgriffe im Umgang mit Holzbearbeitungswerkzeugen zeigen. Lasst Euch erklären auch welches Gefahrenpotenzial eine Säge hat und wie Ihr damit umgehen müsst.

Wie Ihr ja in den Plänen seht, verfügt die Hohenheimer Einfachbeute über keine Falze und Griffmulden. Es muss daher nicht gefräst wern und wir brauchen daher nur relativ wenig Werkzeuge.

Für den Bau benötigen wir zumindest:

  • eine Tischkreissäge
  • eine Bohrmaschine oder einen Akkuschrauber
  • optional einen Dickenhobel.

Spart nicht bei der Tischkreissäge. Präzise Schnitte zur Einhaltung des sogenannten Bee Space sollten nicht mehr als 2 mm abweichen. Ansonsten verzeihen Euch die Bienen später die Ungenauigkeit nicht und verkitten den zu breiten Abstand oder Ihr quetscht beim Aufsetzen von Zargen die Bienen bei zu geringem Abstand. Wer noch keine Tischkreissäge sein Eigen nennt, sollte schon mit 500 bis 800,- € rechnen.

Eine einfach Bohrmaschine oder ein Akkuschrauber mit dem auch Löcher bis zu 8 mm gebohrt werden können reich vollkommen aus. Es werden doch einige Schrauben verschraubt und man verliert schnell die Freude am Handwerk, wenn Ihr versucht diese mit dem Schraubenzieher einzuschrauben. Wenn die Löcher nicht vorgebohrt werden, reißt auch schnell mal das Holz aus und bekommt unschöne Risse.

Je nach geplanter Anzahl der Völker und damit zu bauenden Beuten, kann sich ein Dickenhobel schon mal rechnen. Kauft man bereits gehobelte Bretter im Baumarkt, geht das schnell ins Geld. Günstiger kommt man da schon, wenn Ihr Euch sägeraue Bretter, eine sogenannte Bauware, direkt im Sägewerk oder beim Holzhändler kauft und sie selber hobelt. So habe ich in meinem Fall für ein Brett mit den Maßen 400 x 25 x 2,5 cm rund 11,- € bezahlt.

Eine günstiger Abrichthobel ist schon um 300 bis 500,- € zu bekommen. Achtet aber dabei darauf, dass Brette mit einer Breite von 25 cm gehobelt werden können. Ihr könnt sonst die Hohenheimer Einfachbeute nicht in einem Stück bauen und das zusammenleimen von zwei Brettern um die passende Höhe zu erreichen ist zeitaufwendig und kompliziert.

Es besteht natürlich auch die Möglichkeit sich diese Bretter bei einem Bekannten, Freud oder einen Imkerkollegen im Verein hobeln zu lassen. Für etwas Trinkgeld ist das durchaus möglich und es fördert auch die Kommunikation. Es ist durchaus spannend wenn man gemeinsam in der Werkstätte steht und einen Erfahrungsaustausch pflegt. Man lern quasi nie aus im Leben.

Hilfreiche Werkzeuge sind noch ein Gummihammer, Schraubzwingen, ein Maßstab und ein Tischlerwinkel. Ihr seht schon, es gibt doch einiges zu beachten beim Kauf und der Verwendung von Werkzeug.

Fallstrick 2 – feuchtes nicht abgelagertes Holz

Hat man sich nun entschieden die Beuten selber zu bauen, geht es nun um die Auswahl des richtigen Holz. Natürlich wäre Weymouth-Kiefer alleine schon aufgrund des geringeren Gewichtes optimal für den Beutenbau. Ich habe es aber noch bei keinem Holzhändler in meiner Gegend im Angebot gefunden. Da aber in Österreich der Borkenkäfer in den Wäldern wütet und ganze Regionen den Fichtenwald schlägern mussten, bietet sich Fichte als sehr günstiges Holz in unseren Breitengraden an.

Hat man sich entschieden für den Bau sägeraue Bauware zu verwenden, ist es besonders wichtig, dass dieses gut abgelegen und getrocknet ist. In vielen Baumärkten und Sägewerken wird frisch geschnittene Ware verkauft. Der Platz zur Lagerung oder die Kosten für die Trocknung sind zu hoch und so läuft man schnell Gefahr nicht abgelagerte Bretter zu erwerben. Diese sofort zu verarbeiten recht sich spätestens in den Sommermonaten. Frisch vom Wald zugeschnittene Holzbretter mit einer Höhe von rund 25 cm die der prallen Sonne ausgesetzt werden schrumpfen schnell um mehrere Millimeter und schon kann der Bee Space nicht mehr eingehalten werden. Zusätzlich verziehen sich die Bretter und unerwünschte zusätzliche Ein- und Ausfluglöcher für die Bienen sind die Folge.

Ihr solltet also auf alle Fälle getrocknete Ware kaufen oder die Brett bereits im Sommer einlagern, um diese im Winter trocken und gut verarbeiten zu können. Achtet aber bei der Lagerung darauf, dass das Holz auch gut durchlüftet wird. Ein trockener Raum oder im Freien unter dem Dach sind die Mindestanforderungen. Zwischen den Brettern müssen auch entsprechende Abstandsleisten eingelegt werden. Denn nur so kann das Holz auch richtig trocknen und fängt nicht an zu verschimmeln oder „blau“ zu werden.

Die richtige Holzlagerung ist besonders wichtig.

Ich lagere meine Brette, die alle 250 mm breit, ca 24 mm stark und rund 2500 mm lang sind, im trockenen gut belüfteten Kellerraum ein. Zwischen den Brettlagen, lege ich schmale Holzleisten ein, meist handelt es sich um Abfallholz, damit es auch in der Mitte des Stapel gut durchlüftet wird. Längere Bretter verwende ich nicht, denn mit diesen wird es schwierig auf kleinerem Raum sie zuzuschneiden oder diese zu hobeln.

Schreckt Euch nicht vor der Holzmenge am Foto. Ich verwende die Bretter auch für viele andere Holzarbeiten und nicht nur für meine Beuten. Für den Start in die Imkerei genügen schon wenige Bretter. Selber habe ich mit 10 bis 15 Stück begonnen. Man bekommt dann schnell ein Gefühl wie viele Zargen und Böden man aus den Brettern bauen kann. Man kann sich dies zwar einfach ausrechnen, diese Rechnung geht aber nicht immer auf. Schnell ist ein Brett verschnitten oder es hat einfach in der Mitte einen Riss und kann nicht für jeden Bauteil verwendet werden. Natürlich bestimmt die Menge auch den Preis. Muss man sich die Bretter zustellen lassen, sollte man schon überlegen ob es nicht sinnvoll ist, gleich eine größere Menge zu kaufen. Die Bretter sind ja ohnedies bei guter Lagerung lange haltbar.

Fallstrick 3 – ungenaues Arbeiten

Wie ich schon oben geschrieben habe, ist die Einhaltung des Bee Space besonders wichtig. Genaues Arbeiten ist also Voraussetzung beim Arbeiten. Dies beginnt schon beim Zuschnitt der Bretter. Verschneidet Ihr Bretter, so scheidet sie aus und verwendet diese für andere Bauteile. Zu kurze oder zu lange Teile verändern schnell den Bee Space und wie schon erwähnt, verzeihen Euch die Bienen dies selten. Bei zu kurzen Abständen sind oft gequetschte Bienen die Ursache und das Volk wird bei der Behandlung unruhig und aggressiv. Zum Thema Bee Space habe ich noch Anfang Dezember einen eigenen Artikel vorgesehen, der dieses Thema genau erklärt und zeigt warum es so wichtig ist, diesen einzuhalten.

Fallstrick 4 – fehlende Montagehilfen

Diese kleinen Helfer unterstützen Euch schon beim Zuschneiden der Bretter. Immer wieder sind die selben Maße zu verwenden. Es muss nicht jedes Teil immer wieder genau angezeichnet werden. Musterbretter oder Anschlaghilfen helfen Euch dabei die genauen Maße einzuhalten.

Habt Ihr die Brett genau zugeschnitten, verwendet für den Zusammenbau eine sogenannte Bau- oder Montagehilfe. Damit können ständig zu wiederholende Schritte, wie zum Beispiel das Einrichten des Winkels oder das Verschrauben von Hölzern schneller und genauer erledigt werden. Nur so könnt Ihr den rechten Winkel der Zargen genau einhalten oder die Schrauben immer an der gleichen Stelle verschrauben. Darüber hinaus spart Ihr sehr viel Zeit und könnt Euch anderen Themen widmen. Also nutzt diese kleinen Helfer.

Hier zeige ich in einem kurzem Video, wie unter Zuhilfenahme einer kleinen Konstruktion mit Anschlägen, ohne vorheriges Markieren der vier Bohrlöcher diese immer an der gleichen Stelle, zum Beispiel bei den Rähmchen gebohrt werden können.

Die Unterstützung beim Bohren von immer gleichen Löchern.

Mehr zum Thema Bauhilfen werde ich noch in einem eigenen Artikel schreiben.

Welche Alternativen zum Selberbauen gibt es?

Damit Ihr vielleicht dennoch günstigere Beuten selber bauen könnt und auch mit geringeren Fertigkeiten die eigene Beute schafft, werden im Internet und bei verschiedenen Händlern fertige Bausätze angeboten. Alle Bretter sind bereits zugeschnitten und brauchen nur mehr mit Schrauben nach einer genauen Anleitung zusammengeschraubt werden. Sie sind etwas günstiger als komplette Startertpakete und Ihr könnt selber feststellen, wie das Fertigen von Bienenwohnungen Euch von der Hand geht. Vielleicht erleichtert es Euch auch die Entscheidung, wenn es darum geht die Beute fertig zu kaufen oder diese komplett selber zu bauen.

Beachtet man die hier aufgezählten wichtigsten Grundregeln, so hat man mit den selber gebauten Beuten sehr viel Freude. Ich bin mir sicher, sie werden dann auch sehr lange halten. Bei der Verwendung des richtigen Holz und einem Leinölfirnis Holzschutzanstrich können Zargen und Böden zehn bis fünfzehn Jahre überleben und rechnen sich doch über die lange Nutzungszeit.

Hier nochmals die Links zum Nachlesen der Beiträge mit den Bauplänen:

Teil 1 – Der Gitterboden
Teil 2 – Die Zarge im Zander-Maß
Teil 3 – Der Innendeckel
Teil 4 – Die Bienenflucht

Zu den hier nochmals gelisteten Plänen werde ich auch noch nähere Details und Schritte beim Zusammenbau nachliefern. Werde selber in den nächsten Wochen wieder in die Werkstätte pilgern und für die nächste Saison Beuten zusammenzimmern. Also bis bald.

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Varroa Winterbehandlung Teil 1

Am 18. November 2020 herrschte bei Temperaturen um die 14 Grad Celsius hervorragendes Flugwetter bei meinen Bienen und alle vier Völker nutzten dies, wie das nächste Bild eindrucksvoll zeigt. An den darauffolgenden Tagen wurden die Sonnenfenster immer kürzer und der Hochnebel machte sich breit. Seit dem lies sich die Sonne nicht mehr blicken.

Bei 14 Grad Celsius herrschte hervorragendes Flugwetter für die Bienen.

Am 21. November zogen die Nachtfröste ins Land und erstmals herrschten Temperaturen unter Null Grad. In der Zeit von 21. bis 25.11. vielen die Temperaturen auf-4,7 bis -1,2 Grad und der Raureif bedeckte die Wiesen. Dies sind eigentlich für den Imker perfekte Vorzeichen, denn die Bienenkönigin stellt die Eilage ein und spätestens 21 Tage später sollten alle Bienenvölker „brutfrei“ sein. Dies sind dann die optimalen Voraussetzungen, um die im Jahr abschließende Varroa – Winterbehandlung durchzuführen.

Dazu braucht es aber wieder Tagestemperaturen von mehr als ca. 8 via 12 Grad, damit beim Öffnen der Bienenvölker die Bienen nicht verenden (erfrieren). Temperaturen die noch höher sind, sind jedoch auch wieder kontraproduktiv, denn dann werden ein Großteil der Bienen unterwegs sein und die Oxalsäurebehandlung erreicht nicht alle Bienen.

Man liest zwar in so mancher Broschüre, dass Temperaturen schon ab 3 Grad reichen, da jedoch zur Kontrolle schon mal die eine oder andere Wabe gezogen werden muss, würde dies eine zu hohe Gefahr für die Bienen darstellen und der Wärmehaushalt der Traube gefährdet werden. Daher lieber eine höhere Temperatur wählen, als dass diese zu niedrig ist.

Mit der Varroa – Winterbehandlung kann der Imker die Startbedingungen für die folgende Bienensaison optimal verbessern. Je weniger Milben im Volk beim Start in die Saison sind, um so kräftiger werden die Völker. Die Behandlung wird in den Monaten November bis Dezember durchgeführt. Im Notfall eignet sich der Jänner auch noch, jedoch beginnt die Königin wieder mit der Eiablage, je näher es zum Frühjahr zu geht. Die Bienen richten sich nicht nach der Temperatur, sondern nach dem Stand der Sonne. Da die Wintersonnenwende am 21. Dezember stattfindet und die Tage wieder länger werden, beginnen auch die Bienen schön langsam an das Frühjahr zu denken und starten mit der Brutarbeit in die nächste Saison.

Zeitplan für die Varroa – Winterbehandlung

Zur Behandlung der Völker stehen zwei wirksame Methoden zur Verfügung, die auch hinsichtlich der Rüchstandsgefahr im Honig als unbedenklich angesehen werden können:

Oxalsäurebehandlung mit der Träufelmethode

Dany’s Bienen Wohl

Bei dieser Behandlung wird Oxalsäuredihydrat-Lösung 3,5% bzw. Oxuvar bestehend aus einer wässrigen Oxalsäurelösung mit einem Saccharosezusatz vermischt und mit einer Einwegspritze (100 ml) oder Träufelflasche zum Dosieren und Ausbringen in die Wabengassen auf die dort sitzenden Bienen geträufelt.

Bevor diese Lösung auf die Bienen aufgebracht wird, muss sie in einem Wasserbad auf ca 35 Grad erwärmt werden. Der zugemischte Zucker muss durch kräftiges Schütteln vollständig aufgelöst werden. Die Temperatur darf nicht höher sein und muss auch bis zur Behandlung gehalten werden. In der Bienentraube herrschen ähnliche Temperaturen und die Bienen vertragen die auf sie geträufelte Flüssigkeit wesentlich besser und die Behandlung ist dadurch schonender.

Wurde die Lösung fertig vorbereitet wird in jede Wabengasse etwa 5 ml geträufelt. Die folgende Tabelle gibt Auskunft über die notwendige Gesamtmenge je Volksstärke.

VolksstärkeBienensitz verteilt überBehandlungsmenge
Schwachweniger als 1 Zarge30 ml
Mittel1 Zarge40 ml
Starkmehr als 1 Zarge50 ml
Behandlungsmenge abhängig von der Volksstärke

Sitzt das Volk auf zwei Zargen, sind beide Zargen zu behandeln. Dabei beginnt man mit dem unteren Raum zuerst.

Hinweis für die Behandlung:

Eine höhere Dosierung und mehrmalige Anwendungen können zu Schwächung oder Verlust der Völker führen bzw. die Frühjahrsentwicklung erheblich beeinträchtigen.

Der durch die Behandlung ausgelöste Milbenfall hält 4-5 Wochen an. Die gebrauchsfertige Oxalsäurelösung ist nur begrenzt lagerfähig und zum sofortigen Gebrauch bestimmt.

Vorsichtsmaßname
Oxalsäure ist sehr giftig und kann über die Haut aufgenommen werden. Daher empfehle ich bei der Behandlung säurefeste Handschuhe, Schutzbrillen und Imkerschutzkleidung zu tragen. Nach der Anwendung sollte die gesamte Gerätschaft gut mit Seife gewaschen werden!

Behandlung mit der Sprühmethode

Oxuvar von der Firma Andermatt BioVet GmbH

Die zweite Behandlungsmethode ist die sogenannte Sprühmethode. Dabei wird die Oxalsäurelösug, in meinem Fall Oxuvar der Firma Andermatt BioVet in eine Sprühflasche abgefüllt und bei Temperaturen über 8 Grad Celsius angewendet.

Da die Oxalsäurelösung mit Zucker nach der Vermengung nur eine bedingte Haltbarkeit hat, und ich aktuell nur vier Völker behandeln muss, hebe ich mir diese für die nächste Saison auf und habe mich daher für Oxuvar entschieden.

Können aufgrund der niedrigen Temperaturen nicht alle Waben gezogen werden, so wäre die erstgenannte Behandlung der Sprühbehandlung zur Schonung der Bienenvölker vorzuziehen.

Die Sprühbehandlung (Herbst/Winter) muss am brutfreien Volk als einmalige Behandlung bei Temperaturen über 8 Grad Celsius durchgeführt werden. Eine zweite Sprühbehandlung nach zwei Wochen wird nur für stark befallene Kolonien mit einem Restbefall von über 6% nach der ersten Behandlung empfohlen.
Die Anwendung großer Mengen von Oxalsäure kann zu erhöhter Bienensterblichkeit und Königinnenverlust führen. Eine exakte Dosierung ist wichtig.

Quelle: Beipacktext von Oxuvar

Mit der in eine Sprühflasche (feiner Zerstäuber) ebenfalls angewärmten Flüssigkeit werden die einzeln gezogenen Waben auf beiden Seiten in einem 45 Grad Winkel mit zwei bis drei Sprühstößen besprüht. Es sollte dabei nicht zu viel der Flüssigkeit in die Waben selber gelangen.

Auch bei dieser Behandlungsmethode muss eine entsprechende Schutzkleidung mit Brille getragen werden. Es handelt sich um Säure und der feine Sprühnebel sollte nicht in die Augen des Imkers gelangen!

Eine andere Möglichkeit wäre auch die Behandlung mit Milchsäure. Da diese jedoch nicht so effizient ist wie Oxalsäure, würde ich davon eher abraten.

Der Erfolg der Winterbehandlung kann mit der eingeschobenen Diagnosewindel rund drei Wochen nach der erfolgten Behandlung kontrolliert werden. Das Volk sollte danach so gut wie Milbenfrei sein.

Ich werde natürlich von der eigentlichen Behandlung berichten und das eine oder andere Bild dazu liefern. Da müsst Ihr aber noch warten, denn da muss ich selber auf einen schönen Wintertag ab dem 15. Dezember warten. Vorher ist eine Behandlung noch nicht möglich.

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Hohenheimer Einfachbeute mit 20 mm Wandstärke – Teil 4

Zusätzlich zu den bereits beschriebenen wichtigsten drei Teilen der Hohenheimer Einfachbeute, möchte ich Euch nun ein weiteres nicht unbedeutendes Teil erörtern und den Plan dafür zur Verfügung stellen. Es handelt sich um die Bienenflucht.

Die Bienenflucht

Wie baut man eine Bienenflucht und für was wird diese benötigt?

Die Bienenflucht ist eine Holzplatte mit einem Loch und einem Kunststoffeinsatz, der es den Bienen ermöglicht wie in einem Einbahnsystem nur in einer Richtung durch die Holzplatte zu gehen. Die Bienenflucht wird bei der Honigernte am Vortag zwischen dem Brut- und Honigraum eingelegt. Innerhalb von 24 Stunden haben die meisten Bienen, wenn nicht sogar alle, den Honigraum verlassen. Der verbliebene kleine Rest an Bienen muss nun nur noch von den Waben abgekehrt werden. Die Erfahrung hat jedoch gezeigt, dass mit dieser von mir beschriebenen Bienenflucht, kaum mehr Bienen zurück bleiben und abgekehrt werden müssen. Das schont die Bienen und die Nerven des Imkers.

Holzrahmen mit 4mm Sperrholzplatte
Kunststoffeinsatz der Bienenflucht vom Brutraum aus betrachtet.
Bienenflucht vom Honigraum aus gesehen. Nur in diese Richtung können die Bienen durch.
In ca 3 Stunden können 4 Bienenfluchten angefertigt werden.

Warum funktioniert die Bienenfluch?

Die Arbeiterinnen die den Nektar sammeln und in die Honigzarge einlagern werden ständig vom Duft der Königin, die sitzt ja in der Brutzarge darunter, angelockt. Ihr Duft strömt durch die kleinen Löcher bis in die Honigzarge hoch. Sind die Arbeiterinnen mit dem Eintragen fertig, verlassen sie wieder die Zarge in Richtung Brutnest und eben durch diese Öffnung. Da die Öffnung ähnlich wie bei acht kleinen Trichtern aufgebaut ist, können die Bienen sehr einfach Richtung Brutzarge durchschlüpfen, zurück finden sie jedoch den Weg nicht mehr. So wird bewirkt, dass mit der Zeit alle Arbeiterinnen den Honigraum verlassen haben und nicht mehr zurück kehren können.

Voraussetzung dafür ist, die Königin darf sich nicht im Honigraum aufhalten. Angelockt durch den von ihr verbreiteten Duft würden immer Pflegebienen (ihr Hofstaat) in ihrer Nähe bleiben und den Honigraum nicht verlassen. Darüber hinaus sollte der Honigraum nie mit Brut belegt sein.

Damit dies auch so bleibt, verwendet man zwischen den Brutzargen und der aufgesetzten Honigzarge ein sogenanntes „Absperrgitter“. Durch dieses kann die etwas größere Königin nicht hindurch. Lediglich die Arbeiterinnen schlüpfen durch die engen Gitterstäbe und können im Brutraum den Nektar zu Honig verarbeiten.

Eingelegtes Absperrgitter verhindert das Durchkommen der Königin.

Nun aber zum eigentlichen Thema dieses Beitrages, dem Bau der Bienenflucht. Wie Ihr in der nachfolgenden Materialaufstellung unschwer erkennen könnt, hält sich der Aufwand in Grenzen. Wenige Holzleisten und eine Sperrholzplatte, man kann auch eine alte Kastenrückwand oder ähnliches verwenden, und der Kunststoffeinsatz für die Bienenflucht reichen aus.

Holzliste / Material

TeilAnzahlMaße
12 Stück380 mm x 20 mm
22 Stück520 mm x 20 mm
31 Stück488 mm x 388 mm
4 Stück Spax3,5 x 30 mm
Materialliste für die Bienenflucht

Auch der Zusammenbau gestaltet sich relativ einfach. Die Details und Maße wie bereits aus den Teilen 1 bis 3 bekannt für Euch als Bilder.

Abschließend noch der Link für den Download des Bauplans, damit Ihr ihn auch ausdrucken und bequemer damit arbeiten könnt.

Die-Hohenheimer-Einfachbeute-Teil-4

Wie immer abschließend noch ein Hinweis: Es würde mich freuen, wenn auch entsprechendes Feedback in den Kommentaren kommen würde.

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