Bauen einer Zarge für die Zanderbeute nach Liebig

In diesem Beitrag möchte ich die Serie der Erklärungen, wie man sich selber eine Beute baut, fortsetzen. Die Zarge ist jener Teil, den die Bienen für ihren Brutraum und das Einlagern von Nahrung nützen. Also der eigentliche Wohnraum des Bienenvolks und sie zählt zu jenen Bauteilen, die nach den Rähmchen am häufigsten benötigt wird. Somit kann man damit doch einiges an Geld sparen, wenn man diese selber baut.

Die von mir zusammengestellten Pläne sind unter diesem Link zu finden.

Wie man schneller zu einem Zuschnittplan kommen kann, habe ich ja in der letzten Folge bereits erklärt. Dabei kann das Programm Cutlistoptimizer sehr gute Dienste leisten. Hat man die Teile entsprechend zugeschnitten und wieder mit einem Stück Schleifpapier entgratet, kann schon mit dem eigentlichen Zusammenbau gestartet werden.

Schritt 1 – Bevor ich die einzelnen Teile der Zarge rund um meine Bauhilfe, die ich ebenfalls schon im letzten Beitrag vorgestellt habe, anordne, werde ich die vordere und hintere Seite zusammenschrauben. Es handelt sich dabei um die sogenannten Griffleisten, mit denen später die Zarge angehoben und transportiert wird. Ich suche mir daher die Teile 2, 3 und 4 und lege sie entsprechend dem Plan auf den Tisch.

Die einzelnen Teile der Zarge

Den Teil 4, es handelt sich um die Bodenleiste, streiche ich zur besseren Festigkeit etwas mit Holzleim ein. Holzleim ist aber nicht zwingend notwendig und kann auch wegbleiben. Die Bodenleiste ist im 20° Winkel schräg geschnitten. So kann Regenwasser besser nach Vorne abfließen.

Bodenleiste wird geleimt, angelegt und verschraubt.

Anschließend verschraube ich sie von Innen mit zwei Stück 3,5 mm langen Schrauben. Länger dürfen die Schrauben jedoch nicht sein, denn die Brettstärke weist nur 40 mm auf und die Schrauben könnten durchs Holz durchragen. Auch nicht vergessen, vor dem Zusammenschrauben müssen die Löcher vorgebohrt werden. Damit wird das Ausreißen des Holzes weitgehend verhindert. Die obere sogenannte Griffleiste der Zarge, verschraube ich noch nicht, denn sie kann bei etwas ungenauer Schnittbreite der Seitenteile besser mit dem oberen Zargenrand ausgerichtet werden. Aber darauf komme ich noch später zurück.

Verschraubte Bodenleiste der Zarge

Wurde die hintere und vordere Zargenseite verschraubt, nimmt man sich die Bauhilfe zur Hand und fügt die vier Seitenteile der Zarge rund um diese zusammen. Damit die Teile nicht umfallen und stabiler sind, verwende ich entweder eine große Schraubzwinge oder einen eigenen Bilderrahmen-Gurt. Zu diesem Gurt gehören vier verstellbare Kunststoffkanten, die man an den Zargenecken ausrichtet. So entsteht die Anordnung der fertigen Zarge und die Teile können nicht mehr umfallen.

Die doch um vieles schwere große Schraubzwinge kann zwar auch verwendet werden, ich habe jedoch mit dem Gurt bessere Erfahrungen gemacht. Vor allem hinterlässt der Gurte keine unschönen Druckspuren beim Festziehen und die Zarge zerfällt auch nicht wie bei schief angesetzten Zwingen.

Der Spanngurt mit vier Kunststoffkanten hält die Zargenteile zusammen.

Nachdem alle Teile genau ausgerichtet wurden und auch die Abstände nochmals mit einem Maßstab kontrolliert wurden, kann mit dem Vorbohren der Schraubenlöcher fortgesetzt werden. Ich verschraube jede Seite mit insgesamt 8 Stück 40 oder 50 mm Schrauben, also links und rechts viert Schrauben und das zu beiden Seiten. Diese Teile werden bei mir jedoch nicht verleimt. Damit möchte ich spätere Reparaturen und den Austausch der einen oder anderen Seitenwand ermöglichen. Wer keine Bauhilfe verwendet, sollte darauf achten, dass diese auch im Rechten Winkel zueinander verschraubt werden. Spätestens beim Stapeln der Beuten erkennt man ob genau gearbeitet wurde.

die obere Griffleiste wird zuletzt eingesetzt.

Ihr stellt Euch vermutlich jetzt die Frage warum ich je Kante vier Schrauben verwende. Die Zarge ist rund 23 cm hoch und derartige Bretter wurden aus dem Kernholz eines Baum geschnitten. Durch Feuchtigkeit und ständige Temperaturunterschiede kann sich das Holz sehr leicht verziehen. Wird es mit vier schrauben gleichmäßig über die Höhe verschraubt, kann dies beinahe ausgeschlossen werden. So verhindere ich unnötige zusätzliche Fluglöcher, die möglicherweise im Verlauf des Jahres entstehen könnten.

Der letzte Teil der noch vor dem Verschrauben eingesetzt werden muss, ist die Griffleiste. Die Boden- und Griffleiste verschraube ich zuerst. So können die Seitenteile besser ausgerichtet werden. Auch die Griffleiste leime ich und sie wird zusätzlich noch von innen wieder mit je zwei 3,5 mm langen Schrauben verschraubt. Zuletzt folgen noch die letzten beiden Schrauben an der Seite der Zarge.

Fertige Zarge die noch auf der Bauhilfe steht.

Der Zeitaufwand für eine Zarge beträgt weniger als 15 Minuten. Voraussetzung ist, dass bereits alle Bretter entsprechend zugeschnitten bereit liegen. Auch bei den Zargen schneide ich zuerst eine größere Anzahl an Teilen für die Zargen zu und montiere sie erst später. So wird der Zargenbau zeitlich optimiert und der bau einer größeren Anzahl vereinfacht.

Fertige Zarge mit eingebranntem Bild auf der Stirnseite der Beute.

Für jedes Volk auf meinem Bienenstand bringe ich auch auf einem Stirnbrett einer der Zargen meinen Namen und die Stocknummer an. Das wird nicht aufgemalt, sondern mit einem Laser automatisch graviert. Durch das Einbrennen ins Holz erhält es die dunkle Färbung.

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Wann beginnt man mit der Auswinterung?

So wie die Bienenvölker eingewintert wurden, muss auch eine Auswinterung durchgeführt werden. Die Kontrolle des Futtervorrates gehört genauso dazu wie das Entfernen des Mäusegitters oder die Weiselkontrolle.

Wann sollten daher all diese Arbeiten vorgenommen werden?

Wie bereits im Blogbeitrag Ende Jänner beschrieben, sollte im Februar mit der Kontrolle des Futtervorrates begonnen werden. Die erhöhte Bruttätigkeit führt auch zu erhöhtem Futterverbrauch.

Steigen die Temperaturen im Frühjahr regelmäßig über 8 °C und sind keine Nachtfröste mehr zu erwarten, können die Mäusegitter und Fluglochkeile entfernt werden. Dieser Zeitpunkt ist oft bereits im März gekommen. Um diese Zeit sind die Bienen bereits wieder in der Lage das Flugloch besser gegen Eindringlinge zu verteidigen und der Totenfall kann von ihnen auch leichter entfernt werden. Arbeiterinnen die den ersten Pollen eintragen verlieren nicht mehr aufgrund zu enger Gitter ihre Pollenhöschen und bringen genug wertvolle Nahrung ins Volk.

Eine besondere Bedeutung hat auch die Weiselkontrolle, also die Kontrolle der Königinnen. Dazu muss nicht explizit nach der Königin gesucht werden, sondern es genügt die unterschiedlichen Brutstadien im Brutnest zu finden. Dazu wird an einem schönen Märztag eines der äußeren Rähmchen gezogen und neben die Beute gestellt. Danach können die übrigen Rähmchen bis zur ersten Brutwabe zur Seite geschoben werden. Ist auf dieser das Brutnest verdeckelt, zieht man die nächste. Findet man eine mit offener Brut, so ist alles in Ordnung. Ist keine Brut vorhanden, so ist die Königin meist verendet. Derartige Völker müssen aufgelöst werden. Dazu werden alle Rähmchen gezogen und in 20 Meter Entfernung vom Aufstellungsort der Beute abgeschüttelt. Danach ist die leere Beute vom Bienenstand abzuräumen. Die verbleibenden Bienen betteln sich bei den benachbarten Völkern ein.

Gleiches gilt für bereits verendete Völker. Diese müssen ebenfalls zeitnahe abgeräumt werden. Sofern noch Futterwaben enthalten sind, können diese weiter verwendet werden, wenn diese im November aufgrund einer Futterkranzprobe auf die amerikanische Faulbrut untersucht wurden.

Dazu ist jedoch eine genauere Diagnose notwendig und auf alle Fälle sollte bereits im November eine Futterkranzprobe auf die amerikanische Faulbrut untersucht worden sein. War diese negativ und weisen die Waben keine Kotspritzer auf, können Sie zur Aufzucht von Ablegern oder schwächeren Völkern weiter verwendet werden. Ansonsten müssen sie eingeschmolzen werden.

Sobald die Salweide (Palmkätzchen) blüht, können Völker, die auf einer Zarge überwintert haben, mit einer zweiten Zarge aufgestockt werden.

Bei Völkern die schwächer aus dem Winter starten, sollte das Flugloch noch eingeengt bleiben. So können auch Völker mit weniger Bienen diese besser verteidigen.

Aufpassen muss man jedoch auf ausreichendes Futter im Volk. Auch im April und Mai können Schlechtwettereinbrüche mehrere Tage andauern und auch noch um diese Zeit ein Volk, dass bereits sehr viele neue Bienen gezeugt hat, klaglos verhungern.

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Gewichtskontrolle bei den Völkern

Ende Jänner bzw. Anfang Februar sollte man je nach Verlauf des Winters bei seinen Völkern mal das Gewicht kontrollieren. Dazu müssen wir die Völker öffnen und neu schätzen, sondern man kann dies, sofern man im Herbst die Gewichte der Beuten notiert hat, sie lediglich neuerlich wiegen. Im Fachhandel gibt es dazu günstige elektronische Waagen, mit denen die Beuten über einen Haken vorne und hinten gewogen werden. Die Summe ergibt das Gesamtgewicht.

Meine Völker stehen ja auf eigenen Waagen und somit ist das für mich sehr einfach und ich kann dies auch von der warmen Stube durchführen. Ich habe daher für Euch eine Tabelle zusammengestellt, wie die Völker im Oktober ausgesehen haben und wie die Werte nun Anfang Februar sind.

Volk NrGewicht Oktober 2020Gewicht Februar 2021Differenz
1 (sitzt auf 2 Zargen)48,9 kg43,5 kg5,4 kg
2 (sitzt auf 2 Zargen)45,6 kg40,0 kg5,6 kg
3 (sitzt auf 1 Zarge)32,6 kg27,6 kg5,0 kg
4 (sitzt auf 1 Zarge)32,2 kg26,8 kg5,4 kg
Gewichtervergleich Oktober und Februar

Wenn man jetzt davon ausgeht, dass ein Volk in den Wintermonaten von November bis Ende Jänner rund 1 kg im Monat verbraucht, kann ich vorerst mal beruhigt die nächsten Wochen schlafen. Der aktuelle Verbrauch liegt je nach Volksstärke zwischen 5 und 6 kg. Die nächste Futterkontrolle werde ich daher Ende Februar durchführen. Durch die zunehmende Bruttätigkeit im Frühjahr steigt der Futterverbrauch auf bis zu einem Kilogramm in der Woche an und die meisten Völker verhungern dann im März oder April je nach Witterungsverlauf, wenn der Imker nicht aufpasst.

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Wie baue ich einen Gitterboden

In einigen Blogbeiträgen habe ich Pläne für die Hohenheimer Einfachbeute (Zanderbeute nach Liebig) vorgestellt und Informationen für Euch zusammen getragen. Am Ende dieses Beitrags findet Ihr nochmals eine Aufstellung zu den Beiträgen und Plänen. In diesem Artikel möchte ich jetzt auf den eigentlichen Zusammenbau der Beuten eingehen und was dabei zu beachten wäre. Beginnen möchte ich mit dem Gitterboden, also dem Fundament der Bienenbeute.

Die erste Frage die man sich beim Zuschnitt der Hölzer stellt: „Wie kann ich möglichst platzsparend aus einem zum Beispiel zwei Meter langem Brett mit einer Breite von 16 cm die Teile so zuschneiden um möglichst wenig Verschnitt zu erhalten?“ Auch die Zeit für den Zuschnitt spielt dabei eine nicht unwesentliche Rolle.

Hier kann ich als Empfehlung nur Euch die Webseite oder das Onlineprogramm https://www.cutlistoptimizer.com/ ans Herz legen. In wenigen einfachen Schritten werden die Abmessungen der notwendigen Einzelteile in eine Tabelle eingetragen und die Maße des vorhandenen Bretts und das Ergebnis ist ein Dokument mit dem genauen Schnittplan. Selbst die Stärke des Kreissägeblatt wird berücksichtigt und das Ganze kostenlos ohne Registrierung.

Liste der notwendigen Teile und des vorhandenen Bestand

Als Ergebnis wird ein genaue Schnittplan in Form eines PDF zum Download und Ausdrucken geliefert. Hier ein Beispiel eines Schnittplans für sieben Gitterböden für die Hohenheimer Einfachbeute.

Zuschnittplan-fuer-7-Boeden

Hat man die Teile zugeschnitten, kann es auch nicht schaden mit etwas Schleifpapier die Kanten zu entgraten. So können kleine Verletzungen beim Zusammenbau vermieden werden und die fertige Arbeit sieht etwas sauberer und professioneller aus.

Hilfreich ist auch, vor allem wenn man den Gitterboden zum ersten Mal zusammen baut, die Teile nach den Vorlage im Plan zu nummerieren. Dann muss nicht immer umständlich gesucht und nachgemessen werden.

Wie schon gewohnt verwende ich auch beim Zusammenbau des Gitterbodens eine Bauhilfe. Sowohl beim Boden, als auch bei den späteren Zargen ist es wichtig, dass diese im rechten Winkel verschraubt werden. Damit man nicht ständig mit einem Winkelmesser kontrollieren muss, habe ich mir eine Hilfskonstruktion gebaut. Auf eine Holzplatte verschraubte ich mehrere Kanthölzer. Die Außenmaße der Kanthözler ergeben dabei genau die Innenabmessungen einer Zarge (380 x 440 mm). Legt man nun die zugeschnittenen Bretter an die Kanthölzer an, liegen die immer im rechten Winkel zueinander. Zur besseren Veranschaulichung habe ich im folgenden Bild die Außenmaße mit einer roten Linie und den Maßen gekennzeichnet.

Bauhilfe für den Zusammenbau von Gitterböden und Zargen

Was es mit den anderen in der Mitte verschraubten Brettern auf sich hat, erkläre ich in einem der Folgebeiträge. Nur soviel vorweg, diese verwende ich für den Bau von halbierten Zargen für die Honigernte.

Teile 1 bis 3 in der richtigen Anordnung

So wie man die Bretter der Zarge an diese Bauhilfe anlegen kann, können auch die Teile für den Gitterboden angelegt werden. Ich suche mir daher die Bauteile 1 bis 3 und lege sie an die Bauhilfe laut Plan an. Der Gitterboden wird von oben nach unten zusammen gebaut. Also die Teile auf denen später die erste Zarge aufliegen wird, wird zuerst verschraubt.

Vorbohren der Löcher

Damit das Holz nicht springt oder einreißt, empfehle ich die Bauteile entsprechend vorzubohren. Da ich für die Beuten einfaches Fichten- oder Tannenholz verwende, müssen die Löcher nicht unbedingt mit einem Senkkopfbohrer versenkt werden, denn einen Millimeter zieht sich die Schraube von selber ins Holz. Für das Verschrauben setze ich 3,5 x 40 mm SPAX Schrauben mit Senkkopf ein. Aufgrund der hohen Zugkraft der Schrauben sollte man vorsichtig arbeiten. Schnell ist die Schraube zu tief im Holz und die Leiste könnte dabei splittern oder ausreißen.

Wurden alle vier Ecken miteinander verschraubt, kann das Drahtgitter angebracht werden. Das dafür notwendige Aluminium Gewebe sollte eine Maschenweite zwischen 1,2 und 2,7 mm aufweisen. Ich verwende ein Aluminium Gewebe mit einer Maschenweite von 1,53 x 1,19 mm. Davon habe ich eine Rolle mit 12,5 m und 0,6m Breite gekauft. Der Bedarf ist somit für die nächsten Jahre gedeckt.

Das Gitter wird auf einer Seite angelegt und mit einem Handtacker fixiert. Anschließend kann es über die Breite ausgerollt und auch an der Längsseite fixiert werden. Bevor nun auch noch die dritte Seite geheftet wird, sollte man es abgeschneiden. Das Zuschneiden gestaltet sich wesentlich einfacher, wenn es noch nicht am Holzrahmen befestigt ist.

Das Alugewebe wurde an zwei Seiten geheftet.
Seitenteile des Diagnoseeinschubraum

Nach dem Zuschnitt und dem Heften auf der dritten Seite, werden die beiden Teile mit der Teilenummer 5 aufgelegt. Die beiden Enden schließen dabei auf der Rückseite des Gitterbodens plan ab. Sie bilden zukünftig die Seitenwand für den einzuschiebenden Diagnoseboden.

Auch diese beiden Leisten werden vorgebohrt und mit dem Rahmen verschraubt. Hier genügen drei Schrauben für jede Seite.

Montage des Fluglochbrett

Nun Folgt das Fluglochbrett. Es führt die Bauteilnummer 4. Wer kein Flugbrett möchte, weil er es für nutzlos erachtet, schneidet dieses 60 mm breite Holzbrett auf 30 mm zu. Damit dieses Brett nun angebracht werden kann, muss zuvor das überstehende Aluminiumgitter hochgebogen werden. Zur Befestigung des Brett reicht jeweils ein Schraube links und rechts. Nicht vergessen, die Löcher müssen vorgebohrt werden. Das überstehende Gitter wird nun an das verschraubte Fluglochbrett angedrückt, sodass es einen rechten Winkel zum übrigen Gitter bildet. Danach kann es von innen an das Fluglochbrett angeheftet werden. Danach kann es neuerlich umgebogen und mit einem Überstand von ca 1-2 cm abgeschnitten werden. Der restliche Überstand verschwindet später unter der Bodenleiste.

Die nächsten beiden Leisten tragen die Bauteilnummer 6. Sie werden neuerlich plan mit der Rückseite des Gitterbodens ausgerichtet und ebenfalls mit 3,5 x 40 mm Schrauben niedergeschraubt. Es handelt sich um die beiden Führungsleisten für den Diagnoseeinschub.

An der Rückseite des Gitterbodens kann man nun schon sehr schön den Einschubschacht für die Windel erkennen.

Einschubschacht für die Diagnoseboden

Im nächsten Schritt folgen die Bauteile mit der Nummer 7. Hat man genau gearbeitet, sollte eines der Bretter unterhalb des Fluglochbrett hinein passen. Es kann mit zwei oder drei 3,5 x 30 mm Schrauben niedergeschraubt werden.

An der Rückseite des Gitterbodens wird dies schon etwas komplizierter. Hier gibt es ja keine Möglichkeit es zu niederzuschrauben. Daher nimmt man den nächsten Teil mit der Nummer 8 und fügt diese beiden Teile passend zur hinteren Öffnung zusammen.

Teil Nr 7 und 8 wurden vor der Montage zusammengeschraubt.

Hat man die Teile zueinander gelegt, können auch diese verschraubt werden. Dabei ist aber auf die Schraubenlänge zu achten, denn die 40 mm Schrauben könnten aufgrund der Holzstärke von 2×20 mm hindurchragen. Daher hier nur Schrauben mit einer maximalen Länge von 35 mm verwenden. Den so gefertigten Bauteil kann man nun mit einer etwas größeren Schraube (50 mm) links und recht festschrauben.

Zuletzt folgt noch die letzte übrige Leiste. Sie wir unterhalb des Flugloches ebenfalls mit einer 4 x 50 mm Schraube als Standbein für den Gitterboden befestigt. Fertig ist der Gitterboden.

Der fertige Gitterboden

Der Zeitaufwand für einen so gefertigten Gitterboden beträgt je nach Geschick weniger als eine Stunde. Darin eingerechnet ist auch der Zuschnitt des Holz. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es schnell von der Hand geht, wenn man mehrere in einem Zug zusammen baut. So schaffe ich in der Zwischenzeit in zwei bis drei Stunden rund fünf bis sechs Gitterböden.

Im nächsten Blogartikel erkläre ich wie man eine Zargen zusammen schraubt.

Abschließend nochmals die Liste der Baupläne und wo sie zu finden sind:

  1. Gitterboden
  2. Zarge
  3. Innendeckel
  4. Bienenflucht
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Wie kann ich Rähmchen schneller verdrahten (Teil 2)

Mitte Jänner hatte ich Euch gezeigt wie man mit selbstgebauten Hilfsmitteln rasch und effizient Rähmchen zusammenbauen kann (zum Teil 1). Heute möchte ich in einem kurzen Beitrag zeigen wie auch das Verdrahten der Rähmchen genauso schnell erledigt werden kann.

Hilfsvorrichtung zum Rähmchenverdrahten

Für diesen Zweck habe ich mir wieder ein Hilfswerkzeug zusammengebastelt. Dazu notwendig sind nur einige Holzteile oder kleine Winkel und drei Umlenkrollen. Es können auch Rundhölzer oder sonstige Umlenkeinrichtungen genutzt werden. Jeder Handwerker findet da sicherlich in seinem Fundus etwas passendes um sich daraus eine passende Vorrichtung zu bauen. Aber seht im Bild selber von was ich spreche.

Auf eine alte Möbelplatte habe ich vier Winkel geschraubt, die das zu verdrahtende Rähmchen in seiner Position fixieren soll. Im oberen Bildbereich erkennt Ihr die Drahtrolle, die auf einem Rollenbock fixiert ist. Der Rollenbock besteht aus einem Kupferrohr durch das ich eine Gewindestange geschoben habe, die wiederum durch zwei Metallwinkel mit Schrauben fixiert wurde. Mit diesem Rollenbock wird das Abrollen des Rähmchendrahts unterstützt und ein Verknoten weitgehend verhindert. Zur besseren Führung habe ich links und rechts vom fixierten Rähmchen gelagerte Umlenkrollen am Brett verschraubt. Damit die mit Kugellagern ausgestatteten Rollen besser laufen, habe ich jeweils eine kleine Beilagscheibe untergelegt. Fertig ist die Konstruktion und mit dem Verdrahten kann begonnen werden.

Schritt 1: Rähmchen mit Ösen ausstatten

Alle meine Rähmchen statte ich mit Ösen, in den vor dem Zusammenbau gebohrten Löchern, aus. Diese Ösen sind im Imkereizubehörgeschäft erhältlich und 1000 Stück kosten zwischen fünf und neun Euro. Die Ösen erleichtern das Einfädeln des Draht und verhindern auch dass sich dieser beim Spannen ins Holz hineinfrisst. Da ich Fichtenholz und kein Hartholz für meine Rähmchen verwende, soll auch ein zukünftiges mehrmaliges Nachspannen des Drahtes sichergestellt werden.

Die Ösen setze ich mit einem Kreuzschraubendreher ein, dessen Spitze so zugeschliffen wurde, dass die Öse genau darauf platz findet. So geht das wesentlich schneller, als mit dem Hämmerchen oder den Fingern jede einzelne Öse in das Loch zu drücken.

Schritt 2: Einschlagen der kleinen Nägel zum Fixieren der Drahtenden

kleine Nägel fixieren das Drahtende

Bevor ich mit dem Einfädeln des Drahtes beginne, schlage ich am linken Rähmchenrand bei den äußeren Löchern zwei kleine Nägel zur Befestigung der Drahtenden ein. Wie im Bild zu sehen, muss der Nagel noch aus dem Holz herausragen, um an diese später auch den Draht fixieren zu können. Nicht unwesentlich ist auch die Position der Nägel. Sie dürfen den späteren Abstandhaltern nicht im Weg sein und auch für das spätere Einlöten der Wachsmittelwände gut erreichbar sein, denn an diesen wird auch die Stromspannung zur Erhitzung des Drahtes angelegt.

Schritt 3: Verdrahten des Rähmchens

Nun kann der Draht ins Rähmchen eingefädelt werden. Die Umlenkrollen verhindern dabei, dass sich der Draht nicht bei den 90° Kurven verfängt. Er kann dadurch leichter in die nächste Bahn weitergezogen werden.

der in allen vier Bahnen eingefädelte Draht wird am Ende fixiert

Hat man alle vier Bahnen eingefädelt, wird das Drahtende um den dort zuvor eingeschlagenen Nagel (1) gewickelt und dieser fertig eingeschlagen.

Durch zurückdrehen der Drahtrolle beginnt man nun den Draht vorzuspannen. Jetzt erkennt man auch den Nutzen der Umlenkrollen. Zug um Zug wird der Draht von den einzelnen Rollen abgenommen und so perfekt auf Spannung gebracht.

Zum Schluss wird das zweite Drahtende um den dort befindliche Nagel (2) gewickelt und auch dieser fertig eingeschlagen. Ob man den Draht nun vorher oder nach dem fixieren durchschneidet, ist Geschmacksache. Leichter geht es jedoch von der Hand, wenn er schon vorher abgezwickt wird. Der noch überstehende Draht wird abschließen nach dem Einschlagen entfernt.

Schritt 4: Abstandshalter montieren

Hat man sich nicht für den Bau von Hoffmannrähmchen entschieden, müssen zuletzt noch die Abstandshalter befestigt werden. Hier ist es besonders wichtig, alle Rähmchen gleich zu bauen, also festzulegen auf welcher Seite die Abstandhalter angebracht werden. Damit meine ich nicht die vordere oder hintere Seite, sondern die linke und rechte des Rähmchens.

Der Abstandhalter hält den Abstand zwischen zwei Rähmchen exakt gleich und Bienen können beim Transport der Kiste oder durch manuelles Verschieben der Rähmchen im Stock nicht gequetscht werden. Sie brauchen auch nur jeweils auf einer Seite angebracht werden, denn am benachbarten Rähmchen befindet sich ja die nächsten Abstandhalter. Es muss also sichergestellt werden, dass in der Beute nicht zwei Rähmchen mit gegenüberliegendem Abstandhalter zusammentreffen, egal wie man das Rähmchen auch dreht und wendet.

befestigte Abstandhalter

In meiner Betriebsweise habe ich mich für die linke Seite des Rähmchens entschieden. An dieser Stelle schlage ich mit einem Hammer die Abstandhalter ins Holz. Danach wird das Rähmchen umgedreht und auch auf der zweiten Rähmchenseite, werden wieder am linken Rand die zwei Abstandhalter eingeschlagen. Damit sich auf allen Rähmchen aus optischen Gründen die Abstandshalter in der gleichen Position zueinander befinden, habe ich auf meiner Bauhilfe eine Markierung angebracht.

Vor dem Einlöten der Mittelwand muss noch mit dem Drahtspanner der Draht fester angespannt werden. Richtig ist es dann, wenn der Draht wie die Seite einer Gitarre einen Ton von sich gibt.

Ich werde die Rähmchen jedoch erst unmittelbar vor dem Einlöten der Mittelwände spannen, aber dazu mehr in einem Beitrag etwas später an dieser Stelle. Ich hoffe es hat Euch dieser Beitrag wieder gefallen und Ihr zählt weiter zu meiner Leserschaft.

Zum Nachlesen: Teil 1 Hilfsmittel für den Zusammenbau von Rähmchen

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