Zusammenbau des Innendeckel

Mit der Erklärung des Zusammenbau des Innendeckel möchte ich die Serie der Bauanleitungen fortsetzen. Den eigentlich Bauplan habe ich ja in diesem Blogbeitrag vorgestellt. Hier möchte ich kurz den eigentlichen Zusammenbau etwas erläutern.

Es gibt viele Diskussionen darüber ob der Innendeckel isoliert sein sollte, oder lediglich ein abschließender Holzdeckel genügt. Ich habe zwar noch nicht sehr viel Erfahrung in der Imkerei, habe jedoch auch schon meine Beobachtungen gemacht.

Im Sommer stehen oft die Beuten in der prallem Sonne bei mehr als 30 ° Celsius. Der Blechdeckel erhitzt sich dabei um ein vielfaches. Befindet sich nun eine isolierende Schicht zwischen der oberen Zarge und dem Blechdeckel, brauchen die Bienen weniger Energie für das Kühlen der Beuten aufwenden. Gleiches gilt im Winter. Ich habe schon in einem Beitrag es kurz erwähnt. Hebt man den isolierten Innendeckel im Winter bei kalten Temperaturen ab, so sieht man doch, dass die Bienen die isolierende Schicht nützen. Eine flachgedrückte Traube presst sich unmittelbar unter der Folie an den Beutenabschluss. Man kann mit der Hand schön die Wärme der Bienen fühlen und auch der Holzdeckel ist innen von den Bienen angewärmt. Dies gelingt jedoch nur, wenn nach dem Holzbrett auch eine Schicht Isoliermaterial eingelegt wird.

Bauplan Innendeckel

Wie baut man nun die einzelnen Teile des Innendeckels zusammen? Wie schon aus den letzten Beiträgen bekannt, nehme ich wieder meine Bauhilfe zur Hand. Wie schon beim Boden und den Zargen, ordne ich die vier Teile mit den Nummern 1 und 2 rund um die Leisten der Bauhilfe im rechten Winkel an.

Anordnung rund um die Anschlagleisten der Bauhilfe

Da in diesem Fall keine Gefahr droht, dass die Leist umfallen, erspare ich mir das Anlegen einer Schraubzwinge oder eines Spanngurts. In jeder Ecke bohre ich zwei Löcher mit einem 4 mm Bohrer, damit das Holz beim Verschrauben nicht ausreißt.

Vorgebohrte Löcher an den Ecken des Innendeckels.

Hier würde vermutlich auch eine Schraube ausreichen, aber alleine für die Stabilität beim Zusammenbau verwende ich lieber zwei Stück. Hat man den Rahmen verschraubt, schneidet man die Holzplatte der den eigentlichen Kontakt zur oberen Zarge zukünftig bildet entsprechend den Maßen im Plan zu. Er sollte bündig mit den Außenkanten des Rahmens abschließen. Diese Holzplatte wird nun mit 10 bis 12 Stück Senkkopfschrauben (3,5 mm Länge) mit dem Rahmen verschraubt.

Bündig abschließende Holzplatte des Innendeckels
Isoliermaterial im Innendeckel

Im nächsten Schritt wird nun das Isoliermaterial für das Innere des Deckels zugeschnitten und in den Deckel eingelegt. Ich verwende dafür oft Styropor-Abfallmaterial aus diversen Verpackungen oder Styrodur-Platten die beim Hausbau übrig bleiben. Schon im Vorfeld sollte man dabei aber darauf achten, dass diese Materialen unterschiedliche Stärken aufweisen. Die Randleisten sollte daher in der Höhe entsprechend der Isoliermaterialstärke angepasst werden. Damit erspart man sich mühsames Zuschneiden der Isolierschicht. Meine Innendeckel sind dadurch alle zwischen 3 und 7 cm hoch. Natürlich kann das Styropor auch sehr günstig im Baumarkt erworben werden. Hier kann man ruhig auf den Preis achten und die günstigsten Platten verwenden.

Abschließende dünne Sperrholzplatte

Wie Ihr auf dem Bild oben erkennen könnt, ist die Schicht des Styropor um rund 1 cm niedriger als die Oberkante des Deckelrahmens. Dies ist von mir auch so beabsichtigt, denn in diesen Rahmen kommt eine ca 3 mm dünne Sperrholzplatte, die passgenau zugeschnitten werden muss. Diese Platte wird wie die Rückseite eines Bilderrahmens auf das Styropor gedrückt, so dass kein Zwischenraum mehr zwischen Styropor und Sperrholz übrig bleibt. Diese Sperrholzplatte dient als Schutzschicht zur Verhinderung von möglichen anderen Bewohnern im Innendeckel. Ameisen und Ohrwürmer nützen gern die isolierende Styroporschicht als Behausung. Vor allem die Ameisen zerstören dabei gerne das Styropor um Platz für ihre eigenes Nest zu schaffen.

Die eingelegte Platte wird abschließend seitlich mit Stahlstiften befestigt. Meist bleibt dabei ein zwei bis drei Millimeter hoher Rand übrig und es entsteht eine Vertiefung im Deckel. In diese leichte Vertiefung könnte man bei Bedarf die dem Volk zugehörige Stockkarte geschützt ablegen und hat sie so jederzeit schnell zur Hand.

Drahtstifte verhindern, dass die Sperrholzplatte heraus fällt

Verbleibt ein kleiner Spalt am Rand zwischen dem Rahmen und der Sperrholzplatte, sollte dieser mit Holzleim oder Silikon ungezieferdicht verschmiert werden.

Wie alle meine Einzelteile der Beute wird auch der Innendeckel an den Außenseiten mit Firnis Leinöl gestrichen. Dadurch nimmt das Holz nicht so schnell die Feuchtigkeit an und ist dennoch unbedenklich für die Beutenbewohner behandelt.

Ich hoffe ich konnte Euch meine Ideen zum Innendeckel vermitteln und vielleicht gibt es doch den einen oder anderen Kommentar zu diesem Beitrag.

Dieser Beitrag wurde unter Bauanleitungen abgelegt und mit , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.