In einigen Blogbeiträgen habe ich Pläne für die Hohenheimer Einfachbeute (Zanderbeute nach Liebig) vorgestellt und Informationen für Euch zusammen getragen. Am Ende dieses Beitrags findet Ihr nochmals eine Aufstellung zu den Beiträgen und Plänen. In diesem Artikel möchte ich jetzt auf den eigentlichen Zusammenbau der Beuten eingehen und was dabei zu beachten wäre. Beginnen möchte ich mit dem Gitterboden, also dem Fundament der Bienenbeute.
Die erste Frage die man sich beim Zuschnitt der Hölzer stellt: „Wie kann ich möglichst platzsparend aus einem zum Beispiel zwei Meter langem Brett mit einer Breite von 16 cm die Teile so zuschneiden um möglichst wenig Verschnitt zu erhalten?“ Auch die Zeit für den Zuschnitt spielt dabei eine nicht unwesentliche Rolle.
Hier kann ich als Empfehlung nur Euch die Webseite oder das Onlineprogramm https://www.cutlistoptimizer.com/ ans Herz legen. In wenigen einfachen Schritten werden die Abmessungen der notwendigen Einzelteile in eine Tabelle eingetragen und die Maße des vorhandenen Bretts und das Ergebnis ist ein Dokument mit dem genauen Schnittplan. Selbst die Stärke des Kreissägeblatt wird berücksichtigt und das Ganze kostenlos ohne Registrierung.
Als Ergebnis wird ein genaue Schnittplan in Form eines PDF zum Download und Ausdrucken geliefert. Hier ein Beispiel eines Schnittplans für sieben Gitterböden für die Hohenheimer Einfachbeute.
Zuschnittplan-fuer-7-BoedenHat man die Teile zugeschnitten, kann es auch nicht schaden mit etwas Schleifpapier die Kanten zu entgraten. So können kleine Verletzungen beim Zusammenbau vermieden werden und die fertige Arbeit sieht etwas sauberer und professioneller aus.
Hilfreich ist auch, vor allem wenn man den Gitterboden zum ersten Mal zusammen baut, die Teile nach den Vorlage im Plan zu nummerieren. Dann muss nicht immer umständlich gesucht und nachgemessen werden.
Wie schon gewohnt verwende ich auch beim Zusammenbau des Gitterbodens eine Bauhilfe. Sowohl beim Boden, als auch bei den späteren Zargen ist es wichtig, dass diese im rechten Winkel verschraubt werden. Damit man nicht ständig mit einem Winkelmesser kontrollieren muss, habe ich mir eine Hilfskonstruktion gebaut. Auf eine Holzplatte verschraubte ich mehrere Kanthölzer. Die Außenmaße der Kanthözler ergeben dabei genau die Innenabmessungen einer Zarge (380 x 440 mm). Legt man nun die zugeschnittenen Bretter an die Kanthölzer an, liegen die immer im rechten Winkel zueinander. Zur besseren Veranschaulichung habe ich im folgenden Bild die Außenmaße mit einer roten Linie und den Maßen gekennzeichnet.
Was es mit den anderen in der Mitte verschraubten Brettern auf sich hat, erkläre ich in einem der Folgebeiträge. Nur soviel vorweg, diese verwende ich für den Bau von halbierten Zargen für die Honigernte.
So wie man die Bretter der Zarge an diese Bauhilfe anlegen kann, können auch die Teile für den Gitterboden angelegt werden. Ich suche mir daher die Bauteile 1 bis 3 und lege sie an die Bauhilfe laut Plan an. Der Gitterboden wird von oben nach unten zusammen gebaut. Also die Teile auf denen später die erste Zarge aufliegen wird, wird zuerst verschraubt.
Damit das Holz nicht springt oder einreißt, empfehle ich die Bauteile entsprechend vorzubohren. Da ich für die Beuten einfaches Fichten- oder Tannenholz verwende, müssen die Löcher nicht unbedingt mit einem Senkkopfbohrer versenkt werden, denn einen Millimeter zieht sich die Schraube von selber ins Holz. Für das Verschrauben setze ich 3,5 x 40 mm SPAX Schrauben mit Senkkopf ein. Aufgrund der hohen Zugkraft der Schrauben sollte man vorsichtig arbeiten. Schnell ist die Schraube zu tief im Holz und die Leiste könnte dabei splittern oder ausreißen.
Wurden alle vier Ecken miteinander verschraubt, kann das Drahtgitter angebracht werden. Das dafür notwendige Aluminium Gewebe sollte eine Maschenweite zwischen 1,2 und 2,7 mm aufweisen. Ich verwende ein Aluminium Gewebe mit einer Maschenweite von 1,53 x 1,19 mm. Davon habe ich eine Rolle mit 12,5 m und 0,6m Breite gekauft. Der Bedarf ist somit für die nächsten Jahre gedeckt.
Das Gitter wird auf einer Seite angelegt und mit einem Handtacker fixiert. Anschließend kann es über die Breite ausgerollt und auch an der Längsseite fixiert werden. Bevor nun auch noch die dritte Seite geheftet wird, sollte man es abgeschneiden. Das Zuschneiden gestaltet sich wesentlich einfacher, wenn es noch nicht am Holzrahmen befestigt ist.
Nach dem Zuschnitt und dem Heften auf der dritten Seite, werden die beiden Teile mit der Teilenummer 5 aufgelegt. Die beiden Enden schließen dabei auf der Rückseite des Gitterbodens plan ab. Sie bilden zukünftig die Seitenwand für den einzuschiebenden Diagnoseboden.
Auch diese beiden Leisten werden vorgebohrt und mit dem Rahmen verschraubt. Hier genügen drei Schrauben für jede Seite.
Nun Folgt das Fluglochbrett. Es führt die Bauteilnummer 4. Wer kein Flugbrett möchte, weil er es für nutzlos erachtet, schneidet dieses 60 mm breite Holzbrett auf 30 mm zu. Damit dieses Brett nun angebracht werden kann, muss zuvor das überstehende Aluminiumgitter hochgebogen werden. Zur Befestigung des Brett reicht jeweils ein Schraube links und rechts. Nicht vergessen, die Löcher müssen vorgebohrt werden. Das überstehende Gitter wird nun an das verschraubte Fluglochbrett angedrückt, sodass es einen rechten Winkel zum übrigen Gitter bildet. Danach kann es von innen an das Fluglochbrett angeheftet werden. Danach kann es neuerlich umgebogen und mit einem Überstand von ca 1-2 cm abgeschnitten werden. Der restliche Überstand verschwindet später unter der Bodenleiste.
Die nächsten beiden Leisten tragen die Bauteilnummer 6. Sie werden neuerlich plan mit der Rückseite des Gitterbodens ausgerichtet und ebenfalls mit 3,5 x 40 mm Schrauben niedergeschraubt. Es handelt sich um die beiden Führungsleisten für den Diagnoseeinschub.
An der Rückseite des Gitterbodens kann man nun schon sehr schön den Einschubschacht für die Windel erkennen.
Im nächsten Schritt folgen die Bauteile mit der Nummer 7. Hat man genau gearbeitet, sollte eines der Bretter unterhalb des Fluglochbrett hinein passen. Es kann mit zwei oder drei 3,5 x 30 mm Schrauben niedergeschraubt werden.
An der Rückseite des Gitterbodens wird dies schon etwas komplizierter. Hier gibt es ja keine Möglichkeit es zu niederzuschrauben. Daher nimmt man den nächsten Teil mit der Nummer 8 und fügt diese beiden Teile passend zur hinteren Öffnung zusammen.
Hat man die Teile zueinander gelegt, können auch diese verschraubt werden. Dabei ist aber auf die Schraubenlänge zu achten, denn die 40 mm Schrauben könnten aufgrund der Holzstärke von 2×20 mm hindurchragen. Daher hier nur Schrauben mit einer maximalen Länge von 35 mm verwenden. Den so gefertigten Bauteil kann man nun mit einer etwas größeren Schraube (50 mm) links und recht festschrauben.
Zuletzt folgt noch die letzte übrige Leiste. Sie wir unterhalb des Flugloches ebenfalls mit einer 4 x 50 mm Schraube als Standbein für den Gitterboden befestigt. Fertig ist der Gitterboden.
Der Zeitaufwand für einen so gefertigten Gitterboden beträgt je nach Geschick weniger als eine Stunde. Darin eingerechnet ist auch der Zuschnitt des Holz. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es schnell von der Hand geht, wenn man mehrere in einem Zug zusammen baut. So schaffe ich in der Zwischenzeit in zwei bis drei Stunden rund fünf bis sechs Gitterböden.
Im nächsten Blogartikel erkläre ich wie man eine Zargen zusammen schraubt.
Abschließend nochmals die Liste der Baupläne und wo sie zu finden sind:
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