Mitte Jänner hatte ich Euch gezeigt wie man mit selbstgebauten Hilfsmitteln rasch und effizient Rähmchen zusammenbauen kann (zum Teil 1). Heute möchte ich in einem kurzen Beitrag zeigen wie auch das Verdrahten der Rähmchen genauso schnell erledigt werden kann.
Für diesen Zweck habe ich mir wieder ein Hilfswerkzeug zusammengebastelt. Dazu notwendig sind nur einige Holzteile oder kleine Winkel und drei Umlenkrollen. Es können auch Rundhölzer oder sonstige Umlenkeinrichtungen genutzt werden. Jeder Handwerker findet da sicherlich in seinem Fundus etwas passendes um sich daraus eine passende Vorrichtung zu bauen. Aber seht im Bild selber von was ich spreche.
Auf eine alte Möbelplatte habe ich vier Winkel geschraubt, die das zu verdrahtende Rähmchen in seiner Position fixieren soll. Im oberen Bildbereich erkennt Ihr die Drahtrolle, die auf einem Rollenbock fixiert ist. Der Rollenbock besteht aus einem Kupferrohr durch das ich eine Gewindestange geschoben habe, die wiederum durch zwei Metallwinkel mit Schrauben fixiert wurde. Mit diesem Rollenbock wird das Abrollen des Rähmchendrahts unterstützt und ein Verknoten weitgehend verhindert. Zur besseren Führung habe ich links und rechts vom fixierten Rähmchen gelagerte Umlenkrollen am Brett verschraubt. Damit die mit Kugellagern ausgestatteten Rollen besser laufen, habe ich jeweils eine kleine Beilagscheibe untergelegt. Fertig ist die Konstruktion und mit dem Verdrahten kann begonnen werden.
Schritt 1: Rähmchen mit Ösen ausstatten
Alle meine Rähmchen statte ich mit Ösen, in den vor dem Zusammenbau gebohrten Löchern, aus. Diese Ösen sind im Imkereizubehörgeschäft erhältlich und 1000 Stück kosten zwischen fünf und neun Euro. Die Ösen erleichtern das Einfädeln des Draht und verhindern auch dass sich dieser beim Spannen ins Holz hineinfrisst. Da ich Fichtenholz und kein Hartholz für meine Rähmchen verwende, soll auch ein zukünftiges mehrmaliges Nachspannen des Drahtes sichergestellt werden.
Die Ösen setze ich mit einem Kreuzschraubendreher ein, dessen Spitze so zugeschliffen wurde, dass die Öse genau darauf platz findet. So geht das wesentlich schneller, als mit dem Hämmerchen oder den Fingern jede einzelne Öse in das Loch zu drücken.
Schritt 2: Einschlagen der kleinen Nägel zum Fixieren der Drahtenden
Bevor ich mit dem Einfädeln des Drahtes beginne, schlage ich am linken Rähmchenrand bei den äußeren Löchern zwei kleine Nägel zur Befestigung der Drahtenden ein. Wie im Bild zu sehen, muss der Nagel noch aus dem Holz herausragen, um an diese später auch den Draht fixieren zu können. Nicht unwesentlich ist auch die Position der Nägel. Sie dürfen den späteren Abstandhaltern nicht im Weg sein und auch für das spätere Einlöten der Wachsmittelwände gut erreichbar sein, denn an diesen wird auch die Stromspannung zur Erhitzung des Drahtes angelegt.
Schritt 3: Verdrahten des Rähmchens
Nun kann der Draht ins Rähmchen eingefädelt werden. Die Umlenkrollen verhindern dabei, dass sich der Draht nicht bei den 90° Kurven verfängt. Er kann dadurch leichter in die nächste Bahn weitergezogen werden.
Hat man alle vier Bahnen eingefädelt, wird das Drahtende um den dort zuvor eingeschlagenen Nagel (1) gewickelt und dieser fertig eingeschlagen.
Durch zurückdrehen der Drahtrolle beginnt man nun den Draht vorzuspannen. Jetzt erkennt man auch den Nutzen der Umlenkrollen. Zug um Zug wird der Draht von den einzelnen Rollen abgenommen und so perfekt auf Spannung gebracht.
Zum Schluss wird das zweite Drahtende um den dort befindliche Nagel (2) gewickelt und auch dieser fertig eingeschlagen. Ob man den Draht nun vorher oder nach dem fixieren durchschneidet, ist Geschmacksache. Leichter geht es jedoch von der Hand, wenn er schon vorher abgezwickt wird. Der noch überstehende Draht wird abschließen nach dem Einschlagen entfernt.
Schritt 4: Abstandshalter montieren
Hat man sich nicht für den Bau von Hoffmannrähmchen entschieden, müssen zuletzt noch die Abstandshalter befestigt werden. Hier ist es besonders wichtig, alle Rähmchen gleich zu bauen, also festzulegen auf welcher Seite die Abstandhalter angebracht werden. Damit meine ich nicht die vordere oder hintere Seite, sondern die linke und rechte des Rähmchens.
Der Abstandhalter hält den Abstand zwischen zwei Rähmchen exakt gleich und Bienen können beim Transport der Kiste oder durch manuelles Verschieben der Rähmchen im Stock nicht gequetscht werden. Sie brauchen auch nur jeweils auf einer Seite angebracht werden, denn am benachbarten Rähmchen befindet sich ja die nächsten Abstandhalter. Es muss also sichergestellt werden, dass in der Beute nicht zwei Rähmchen mit gegenüberliegendem Abstandhalter zusammentreffen, egal wie man das Rähmchen auch dreht und wendet.
In meiner Betriebsweise habe ich mich für die linke Seite des Rähmchens entschieden. An dieser Stelle schlage ich mit einem Hammer die Abstandhalter ins Holz. Danach wird das Rähmchen umgedreht und auch auf der zweiten Rähmchenseite, werden wieder am linken Rand die zwei Abstandhalter eingeschlagen. Damit sich auf allen Rähmchen aus optischen Gründen die Abstandshalter in der gleichen Position zueinander befinden, habe ich auf meiner Bauhilfe eine Markierung angebracht.
Vor dem Einlöten der Mittelwand muss noch mit dem Drahtspanner der Draht fester angespannt werden. Richtig ist es dann, wenn der Draht wie die Seite einer Gitarre einen Ton von sich gibt.
Ich werde die Rähmchen jedoch erst unmittelbar vor dem Einlöten der Mittelwände spannen, aber dazu mehr in einem Beitrag etwas später an dieser Stelle. Ich hoffe es hat Euch dieser Beitrag wieder gefallen und Ihr zählt weiter zu meiner Leserschaft.
Zum Nachlesen: Teil 1 Hilfsmittel für den Zusammenbau von Rähmchen