Wesentliche Winterarbeiten

Herrliches Winterwetter bei rund 5° Celsius

Schön langsam beginnt auch für den Imker wieder die Zeit, wo er sich wieder mehr um seine Bienen kümmern sollte. Wer schon länger meinem Blog folgt, kennt die Beiträge aus den letzten Jahren und wird über die Suche auf dieser Seite schnell fündig. Nicht nur im Wabenlager, wo die Zargen und Rähmchen für die nächste Saison vorbereitet werden, sondern auch am Bienenstand selber gibt es jetzt neben der regelmäßigen Sichtkontrolle die eine oder andere Arbeit zu tun. So lockte mich das etwas wärmere Winterwetter nach der Schneeschmelze hinaus zu den Bienen und so war neben der gewöhnlichen Sichtkontrolle auch die Futterkontrolle und die Durchführung der Vorsorgenuntersuchung angesagt.

AFB Vorsorgeuntersuchung

Futterkranzproben
mit Beschriftung

Für mich war es dieses Wochenende wieder mal soweit einen Blick in die Völker zu werfen. Die Temperaturen um die 4 – 6° Celsius waren dafür gut geeignet. Es wurde Zeit aus allen Völkern eine Futterkranzprobe zu entnehmen, um im Labor die Untersuchung auf die „Amerikanische Faulbrut“ durchführen zu lassen. Wie solche Futterkranzproben gezogen werden, habe ich an dieser Stelle schon ausführlich letztes Jahr beschrieben. Hier nochmals der Link zum Beitrag. In der Hoffnung auf ein negatives Untersuchungsergebnis, steht dann dem Verkauf von Jungvölkern nichts mehr im Wege.

Wie bereits im Vorjahr habe ich wieder von drei bis vier Völkern die Proben zusammen gefasst, entsprechend beschriftet und mit der Post an AGES – Institut für Bienenkunde in Wien versendet.

Futterkontrolle

Der Winter dauert ja jetzt doch schon einige Zeit und schön langsam sollte auch mit der Futterkontrolle begonnen werden. Im Rahmen der Entnahme der Futterkranzproben bot sich für mich auch die Gelegenheit gleich alle Völker zu wiegen und in meiner Tabelle zu erfassen.

Die Auswertung der Ergebnisse zeigt mir eindeutig, dass meine sehr sehr starken Völker deutlich mehr Winterfutter verbrennen, als mir lieb ist. Ich habe also jene Völker mit dem höchsten Verbrauch in der Stockkarte vermerkt und werde in vier Wochen die nächste Kontrolle durchführen. Dann sollte ich auch Gewissheit haben, ob Gefahr für das eine oder andere Volk besteht zu verhungern. Noch aber befinden sich alle Völker im grünen Bereich.

Sanierung von schwachen Völkern

Volk Nr. 6 ist sehr schwach und wird im Frühjahr Starthilfe benötigen

Im Winter ist es sehr schwierig schwache Völker zu sanieren. Auch ich habe diesen Winter ein sehr schwaches Volk bei der Durchsicht entdeckt. Es hat schon mit Problemen im Oktober begonnen, als ich das Volk, welches mit Teilen und Behandeln getrennt wurde, vereinigen wollte. Der Brutling war leider weisellos geworden und so musste ich diesen auflösen. Leider hatte sich auch der Flugling nicht so wie gewünscht entwickelt und so startete er zwar noch innerhalb der Toleranzgrenze in den Winter. Jetzt nach rund drei Monaten zeichnet sich jedoch ab, dass er nur mit viel Glück es ins Frühjahr schaffen wird. Das Volk weist nur mehr ca. 1000 – 1500 Bienen auf und kann dadurch nicht mehr genügend Brut selber wärmen um entsprechende Stärke zu erlangen.

Die einzige Möglichkeit es noch zu sanieren ist, sofern es zur Salweideblüte noch lebt, es zur Pflege über einem Absperrgitter auf ein starkes Volk aufzusetzen. Dadurch erhält das sanierungsbedürftige Volk Unterstützung bei der Brutpflege durch das starke Volk und schafft es wieder zu einem akzeptablen Wirtschaftsvolk. Da ich eine derartige Sanierung auch selber noch nicht ausprobiert habe, hoffe ich, dass es das Volk bis zur Salweideblüte schaffen wird. Ich werde darüber Euch natürlich wie gewohnt berichten.

Ansonsten bin ich nach der Durchsicht der Völker mit dem Verlauf der Volksentwicklung sehr zu frieden. Alle übrigen 10 Völker haben eine stattliche Stärke und sofern ich sie nicht verhungern lasse, werden Sie es hervorragend durch den Winter schaffen. Hier auch noch einige Bilder von der Durchsicht. Die Bilder wurden alle durch die Abdeckfolie hindurch vor dem Öffnen der Völker aufgenommen.

Volk Nr. 1

Volk Nr. 1 sitzt in einer sehr engen Wintertraube über sieben Wabengasse verteilt. Zieht man eine Wabengasse wegen der geringer besetzten Randgassen ab und multipliziert man diese mit 1500, so viele Bienen sitzen zirka in jeder Wabengasse, so erhält man rund 9000 Bienen. Über eine ähnliche Bienenstärke verfügt auch das Volk Nr. 2, wie das nächste Bild zeigt. Hier sind vermutlich sogar etwas mehr Bienen im Volk enthalten.

Volk Nr. 2

Beim Volk Nr. 3 handelt es sich um mein stärkstes Bienenvolk. Auch dieses Volk sitzt in acht Wabengassen, die Gassen sind aber wesentlich breiter besetzt. Wer sich nun fragt, warum meine Völker so stark ausgebildet sind, denn darf ich als Tipp den Begriff „Teilen und Behandeln“ geben. Alle meine geteilten Völker wurden von mir Ende Oktober mit zwei Königinnen zusammen geführt und haben dadurch eine tolle stärke erreicht. Ich gehe natürlich davon aus, dass die jüngere Königin den Kampf im Volk überlebt hat und die ältere aus dem Jahr 2021 das Nachsehen hatte. Genaueres werde ich aber sehen, wenn ich im Frühjahr sie zu Gesicht bekommen werde.

Volk Nr. 3

Dass die Bienentraube nicht nur im oberen Beutenteil sitzt, zeigt sich, wenn man eines der Völker, welche auf zwei Zargen sitzen, ankippt. Hier ist eindeutig zu erkennen, dass auch die Traube auch noch in die untere Zarge reicht.

Die Wintertraube reicht über die zweite Zarge hinaus

Ähnliche Bilder ergaben auch die übrigen Völker und ich freue mich schon jetzt auf die nächste Saison, wenn das Summen im eigenen Garten wieder zu hören sein wird.

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