Grundsätzlich spielen ja Ameisen am Bienenstock kein Problem. Die Bienen lösen derartige Probleme selber. Da es jedoch in den letzten Tagen und Wochen doch sehr niederschlagsreich gewesen ist, haben auch offensichtlich die Ameisen eine neue Unterkunft gesucht und in meinen beiden Ablegerkästen gefunden. Da meine Ableger lediglich aus einer Brutwabe bestehen, steht den Völkern jedoch nicht die Bienenmasse zur Verfügung, die sonst in einem Bienenvolk zu finden ist. Daher habe ich beschlossen Gegenmaßnahmen zu setzen.
Ameisen zwischen Innendeckel und Folie
Wie unschwer zu erkennen ist, haben sich auch die Ameisen an den Honigwaben bedient und den süßen Zucker in ihr neues Quartier umgetragen.
Zuckerkristalle auf der Folie unter dem Innendeckel
Da ich ja schon letztes Wochenende mit den Ameisen gekämpft hatte, habe ich versuchsweise mit einem Klebeband, welches sich leicht entfernen lässt, den hölzernen Innendeckel mit der Zarge abgeklebt. Beobachtungen zufolge sind die Ameisen über diesen Spalt in die Beute gelangt.
Abdeckklebeband für den kleinen Spalt zwischen Innendeckel und Zarge.
Nachdem dieser Versuch die Ameisen los zu werden von Erfolg gekrönt war, habe ich dieses Klebeband, nachdem ich die Ameisen von der Beute abgekehrt hatte, auch am zweiten Ableger angebracht. Da man bei Ablegerkästen ohnedies in den ersten Wochen nicht ins Volk schaut, stört mich dieses Klebeband nicht. Unabhängig davon kann es leicht abgezogen werden und bei vorsichtiger Handhabung danach wiederverwendet werden.
In der Hoffnung, dass sich das Wetter doch einmal zum Besseren wendet, hoffe ich so die Ameisen endgültig los zu werden. Ich werde über den Erfolg der Aktion weiter berichten.
Du bist in die seltene Gelegenheit geraten einen Bienenschwarm zu Gesicht zu bekommen? Das Schwärmen der Bienenkönigin mit einem Teil ihrer Gefolgschaft ist die natürliche Art und Weise wie sich ein Bienenvolk in freier Natur vermehrt. Vor schwärmenden Bienen braucht man grundsätzlich keine Angst haben. Bienen sind auf der Suche nach einer neuen Unterkunft und lassen sich mit ihrer Königin meist an einem Baum oder einer Hecke in der unmittelbaren Nähe des ursprünglichen Aufenthaltsortes (Bienenstock) kurzfristig nieder. Es ist ein wunderbares Spektakel zu beobachten wie mehrere zehntausend Bienen durch die Luft schwirren, um sich dann an einem geeigneten Platz zu sammeln. Sie hängen dann in einer Traube an einem Ast oder einem Baumstamm um sich und die Königin vor Witterungseinflüssen zu schützen. Sogenannte Spurbienen schwärmen dann aus und suchen nach einem geeigneten Quartier. Sobald dieses gefunden wurde, kehren sie zum Volk zurück und lotsen dieses dort hin. Von der Zwischenlandung bis zum Aufbruch in die neue Wohnung vergehen oft mehrere Stunden bis sogar zu einem Tag. Während dieser Zeit leben die Bienen aus ihrer Honigblase. Vor der Abreise haben sie diese mit Honig prall gefüllt, um die nächsten drei Tage genügend Proviant mit dabei zu haben. Das ist auch der Grund warum sie während dieser Zeit sehr gutmütig sind. Mit gefülltem Bauch sind auch wir Menschen etwas träger und weniger angriffslustig, so auch die Honigbienen. Auch danach stechen Bienen in der Regel nicht grundlos. Die Ursache eines Stichs liegt oft beim Menschen, wenn er in der Blumenwiese Barfuß auf eine Biene tritt oder sie irrtümlich auf einer Blume sitzend drückt. Eine Biene wird uns niemals zu Tisch beim Essen belästigen so wie die Wespen. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass kein offenes Honigglas am Frühstückstisch steht. Dieses ist auch für jede Biene eine große Verlockung und hat eine Biene dies einmal entdeckt, werden es bald mehr werden. Spätestens wenn die erste in den Bienenstock zurückkehrt und den neuen Fundort ihren Kolleginnen mit dem Bienentanz mitteilt.
Wenn Du einen Bienenschwarm in Deinem Garten auf einem Baum oder in einem Strauch gefunden hast und Du wohnst in der Wachau, im Dunkelsteinerwald oder Melk an der Donau und Umgebung, ruf mich an. Ich komme vorbei und werde dem Bienenvolk eine neue Unterkunft zur Verfügung stellen und sie abholen.
Meine Telefonnummer: +43 664 3230209
Veröffentlicht unterAllgemein|Kommentare deaktiviert für Sichtung eines Bienenschwarms
Mit dem schönen Wetter steigt auch der Aufwand in der Imkerei. Jetzt ist die Zeit gekommen, wo der Imker zumindest alle sieben Tage bei seinen Völkern zu sehen sein sollte. Wer dies nicht tut, riskiert, dass er nur mehr einen Schwächling in der Beute vorfindet und die Königin mit ihrer Gefolgschaft sich verabschiedet hat nach der Suche auf ein neues Quartier.
Wenn es die Witterung zulässt, ist bei mir der Samstag jener Tag, wo ich bei meinen Völkern anzutreffen bin. An diesem Tag werden alle Wirtschaftsvölker zuerst mit der Kippkontrolle durchgesehen und bei Verdacht auch auf der Suche nach Schwarmzellen noch die Rähmchen gezogen. Am Samstag den 15. Mai war dies auch dringend notwendig. Zwei meiner Wirtschaftsvölker waren bereits in Schwarmstimmung und es mussten Schwarmzellen ausgebrochen werden. Eigentlich hatte ich es nicht geplant neuerlich einen Ableger zu entnehmen, aber aufgrund der starken Schwarmstimmung wollte ich auf der sicheren Seite sein. So konnte ich auch gleich die Gelegenheit nutzen eine Brutwabe mit einer bereits verdeckelten Schwarmzelle zu entnehmen. Da mein Vorrat an Futterwaben auch schon zu Ende ging, entnahm ich noch eine bereits gut gefüllte Futterwabe vom Rand der zweiten Zarge.
Bei der Kippkontrolle werden Schwarmzellen gesucht. Am Bild sichtbar sind jedoch nur Spielnäpfchen.
Da ich darauf nicht vorbereitet war, stand natürlich keine Beute parat und ich musste erst aus dem Lager entsprechend alles zusammenstellen. So geriet ich gleich unnötig in Stress, aber als Jungimker erfährt man noch die eine oder andere Überraschung. Da kann es schon mal vorkommen, dass keine eingelöteten Mittelwände mehr parat liegen oder erst Rähmchen gedrahtet werden müssen. Aber zu guter Letzt, hat alles funktioniert und ich konnte zwei Ableger von meinen großen Völkern 1 und 2 erstellen. Somit hat sich die Völkeranzahl in der Zwischenzeit auf acht Stück erhöht.
Der neue Bienenstand
Damit ich nicht mehr unnötig in Stress gerate, habe ich beschlossen mir schon im Vorfeld eine Beute für die nächsten beiden Ableger mit einem Trennschied vorzubereiten. Sie muss im Zargenlager fertig vorbereitet mit allem was dazu gehört parat stehen.
Honigraum noch nicht angenommen
Bei meinen beiden etwas schwächeren Völkern wurde leider der Honigraum noch nicht angenommen. Da jedoch in den unteren beiden Zargen der Platz etwas enger wird und ich auch bereits eine Honigwabe mit bereits verdeckeltem Honig gefunden hatte, habe ich mich kurzerhand entschlossen diese mit den Bienen in den Honigraum hoch zu hängen. Mal sehen ob dies Hilft und die Bienen vielleicht so lieber hoch steigen.
Vorbereitung auf den Schwarmfang
Da ja auch jetzt die Hochsaison für Bienenschwärme ist, werde ich auch noch zusätzlich eine Beute für den Schwarmfang vorbereiten. Dazu werde ich eine vollständige Beute mit einigen Mittelwänden ausstatten und auch schon eine leere Futtertasche einhängen. Ebenso liegen bereits parat eine große Sprühflasche mit Wasser und die entsprechende Schutzkleidung. Obwohl ich eigentlich nur sehr selten bei meinen Völkern mit Schleier anzutreffen bin, kann dies ja nicht schaden. Soll ich also in die Verlegenheit geraten, eines meiner eigenen Völker oder das eines benachbarten Imkers einfangen zu müssen, liegt alles für den Ernstfall parat.
Honigwabe die bereits zu 3/8 begonnen wurde zu verdeckeln
Ablegerkontrolle
Beute mit zwei Völkern am neuen Bienenstand
Da ich ja in der Zwischenzeit über zwei Bienenstände verfüge, musste ich natürlich auch den Ableger vom letzten Wochenende kontrollieren. Der Ableger wurde ja am 8. Mai gebildet. Auf der entnommenen Brutwabe befand sich junge Brut, die maximal drei Tage alt war. Nachdem die Bienen einige Stunden später mitbekommen hatten, dass die Königin fehlt (weisellos), begannen sie diese Brut durch füttern mit Gelee Royal zur neuen Königin heranziehen. Meinen Berechnungen zufolge sollten die Weiselzellen bereits verdeckelt worden sein. Da es ja meine ersten Ableger waren und ich unsicher betreffend der jungen Brut war, wagte ich einen Blick in die Völker. Meine Annahme wurde bestätigt, in jedem Volk fand ich mehrere bereits verdeckelte Nachschaffungszellen. Somit sollte, wenn nichts schief läuft am 22. Mai die erste Königin schlüpfen und in den Tagen danach ihren Hochzeitsflug antreten. Voraussetzung dafür sind natürlich Außentemperaturen von mehr als 20° und Windstille. Im optimalen Fall könnte bereits am 2. Juni verdeckelte Brut in den neuen Völkern zu finden sein.
Ameisen im Volk
Leider musste ich auch bei meinem neuen Ableger eine unerfreuliche Entdeckung machen. In den Deckel der Beute sind winzige Ameisen eingezogen und hatten sich bereits an den Futterwaben des Volk bedient. Da aktuell sich ja die Bienenmasse in grenzen hält und die Ameisen doch sehr stark vertreten waren, beschloss ich kurzerhand diese zu entfernen. Leider hatten sich diese als sehr hartnäckig Gesellen erwiesen und am nächsten Tag waren sie neuerlich eingezogen. So musste ich vom Innendeckel die kleinen Fugen mit Silikon abdichten und habe auch sicherheitshalber den Innendeckl noch zusätzlich mit einem Klebeband verschlossen. Das Bild unten zeigt die Folie am nächsten Tag. Vom ersten Tag gibt es keine Bilder, denn da war ich so überrascht, dass ich sofort mit der Beseitigung begonnen hatte. Die Folie war voll mit Zucker aus der Futterwabe und alle wuselte voller Ameisen. Mal sehen ob dieser Versuch gelingt und ich sie los werde.
hartnäckig blieben die Ameisen und kamen zurück um neuerlich den Zucker aus der Futterwabe zu holen
Eigentlich wollte ich an diesem Samstag bei den Völkern lediglich die Schwarmkontrolle durchführen und vielleicht einen Drohnenrahmen schneiden. Daraus wurde doch ein etwas turbulenterer Tag mit Ameisen und zwei neuen Ablegern. Ich habe aber dabei doch sehr viel gelernt und möchte Euch auch ein paar Tipps zum Abschluss mitgeben.
Zusammenfassung und Tipps für die Zukunft
Die Durchsicht der Völker dauert in der Regel nur wenige Minuten. Es können aber doch immer Überraschungen eintreten. Daher genügend Zeit für die Arbeiten einplanen und auf alle Situationen vorbereitet sein. Es ist nichts schlimmer als in solchen Situationen unter Zeitdruck zu stehen. Bleibt dann Zeit übrig, kann man diese mit Beobachten der Bienen verbringen.
Immer mehrere vorbereitete Beuten für Ableger bereit stellen. Entschließt man sich kurzfristig einen Ableger zu erstellen, kann auf diese schnell zugegriffen werden. Vor allem wenn man den Bienenstand nicht vor der Haustür hat.
Die Schwarmzeit ist angebrochen. Das bedeutet man sollte darauf vorbereitet sein, will man nicht Überraschungen erleben. Eine mit Mittelwänden ausgestattete Beute, eine Sprühflasche mit Wasser, ein Sicherungsgurt für den Transport und die entsprechende Schutzbekleidung sollte jeder Imker zur Schwarmzeit parat liegen haben.
Noch abschließen ein paar Bilder vom neuen Bienenstand. Es ist schon ein schönes Plätzchen, dass ich da nutzen darf. Dafür auch Danke meinem alten Jugendfreund Willi.
Blick auf die Donaumitten in den Wachauer Marillengärten gelegen
Von Ende April bis Ende Juli ist die wichtigste Aufgabe jedes Imkers danach zu trachten, dass sein Bienenvolk nicht unerwünscht auf Reisen geht und sich um ein neues Quartier umsieht. Es gilt den natürlichen Schwarmtrieb, der in jedem Volk steckt, so weit als möglich zu unterdrücken. Mit dem Abschwärmen eines Volks vermehrt sich in der freien Natur dieses auf natürliche Weise. Da seit mehreren Jahrzehnten jedoch aufgrund der Varroamilbe ein Volk ohne die Imkerin und den Imker selber nicht mehr über einen längeren Zeitraum überleben kann, ist es besonders wichtig dieser Imkerarbeit ein besonderes Augenmerk zu schenken. Ein abgeschwärmtes Bienenvolk bedeutet auch für das verbleibende Restvolk einen Neustart, aber auch für den Imker einen Totalausfall für die Honigernte.
Was fördert den natürlichen Schwarmtrieb eines Volkes?
Bienen wollen beschäftigt werden. Wird es in einer Beute dem Volk zu eng oder finden die Ammenbienen zu wenig Beschäftigung, entscheiden die Arbeiterinnen sich mit der Königin ein neues Quartier zu suchen.
Wie kann es vorkommen, dass sich die Bienen unterbeschäftigt fühlen?
Übersieht die Imkerin oder der Imker, dass ein Volk erweitert gehört, sind schnell alle Mittelwände ausgebaut und auch von der Königin bestiftet. Ausreichend Trachtangebot sorgt dann dafür, dass die freiwerdenden Zellen mit Nektar aufgefüllt werden. Findet die Königin keine freien Zellen mehr für das Bestiften, bedeutet dies das frühe Aus für das Brutgeschäft und die Ammenbienen sind arbeitslos. Der massenhafte Schlupf von Jungbienen im Mai führt dann zusätzlich zur Volksexplosion. Schon ist es geschehen und das Volk ist in Schwarmstimmung, bildet mehrere Schwarmzellen und verlässt die Beute auf der Suche nach einem neuen Bleibe.
Zu welchem Zeitpunkt schwärmen die Bienen ab und verlassen die Beute?
Für die Königin gilt folgende Regel:
„Drei – fünf – acht, die Königin ist gemacht!“
Dr. Gerhard Liebig
Für das entstehen der Königin sind die Ammenbienen verantwortlich. Sie entscheiden ob aus einem durch die Königin befruchtetes Ei eine Arbeiterin oder eine Königin entstehen xoll. Durch die ausschließliche Fütterung mit „Gelee Royal“ (Königinnenfutter) während der ersten acht Tage, wird aus einem befruchteten Ei anstelle einer Arbeiterin eine Königinnenlarve. Durch das hochwertig zugeführte Futter entsteht eine Biene mit voll ausgeprägten Geschlechtsteilen, die ausschließlich Königinnen besitzen. Arbeiterinnen gehören zwar auch dem weiblichen Geschlecht an, verfügen aber über keine Samenblase in der die männlichen Spermien für die Dauer eines Bienenlebens gespeichert werden können.
Die oben zitierte Regel gibt nur für die Schwarmkontrolle den Arbeitsablauf der Imkerin oder des Imkers vor. Wenn also ein Volk schwärmen möchte, stehen dem Imker maximal acht Tage zur Verfügung, um dies zu unterbinden. Acht Tage sind bereits sehr riskant, besser sind sieben Tage für den Intervall der Schwarmkontrolle zu wählen. In diesem Intervall besteht für den Imker die Chance mit der Schwarmkontrolle das Schwärmen eines Volks unter Kontrolle zu bekommen.
Was ist der Unterschied zwischen einer Schwarm- und Nachschaffungszelle?
Schwarmzellen sind das Zeichen, dass ein Volk unterbeschäftigt ist und in geraumer Zeit sich um ein neues Quartier oder einen Arbeitsplatz umsehen möchte. Diese werden in der Regel am unteren Rand einer Wabe gebaut. Es handelt sich um eine von den Arbeiterinnen vorgeplante Aktion. Die Weiselzelle wird errichtet und die Königin bestiftet diese im Anschluss. Derartige Zellen können mit etwas Erfahrung auch relativ einfach durch die Kippkontrolle erkannt werden.
Schwarmzelle
Eine Nachschaffungszelle sieht genauso aus wie eine Schwarmzelle, wird jedoch meist mitten auf der Brutwabe errichtet. Warum dies so ist, ist relativ schnell erklärt. Eine Nachschaffungszelle wird dann errichtet, wenn Arbeiterinnen merken, dass die Königin verloren gegangen ist oder wenn sie mit dieser nicht mehr zufrieden sind. Mögliche Ursachen dafür kann ihre Alter oder auch eine schwache Legeleistung sein. In diesen Fällen beschließen sie kurzfristig und ungeplant aus einem oder mehreren bereits bestifteten Zelle eine neue Königin heranzuziehen. Dabei darf das von der Königin gelegte Ei nicht älter als drei Tage sein. Da in diesem Fall die Königin nicht eine bereits vorbereitete Weiselzelle bestiftet, sondern aus einer bereits bestifteten Wabenzelle eine Weiselzelle aufgebaut wird, können sie nicht mehr den genauen Ort der für diese festlegen. Somit verbleibt ihnen nur mehr die Möglichkeit eine der bereits bestifteten Zellen auf der Brutwabe für die Nachzucht auszuwählen. Diese wird daher in der Regel im mittleren Bereich des Brutnestes liegen.
Nachschaffungszelle
Daher heißen Weiselzellen in der Mitte des Brutnests auch Nachschaffungszellen und jene Zellen die am unteren Rand einer Wabe aufgebaut werden Schwarmzellen. Dies zu verstehen bestimmt auch das weitere Verhalten der Imkerin und des Imkers. Ansonsten gibt es weder an der Größe noch an deren Form einen Unterschied zwischen den beiden Zellenarten zu erkennen.
Sind Nachschaffungszellen und Schwarmzellen unterschiedlich zu behandeln?
Es ist nicht ganz unwichtig für die Imkerin und den Imker den Unterschied derartiger Weiselzellen zu erkennen, denn die Ausgangssituation ist für beide Arten unterschiedlich. Verfügt bei einer Schwarmzelle das Volk noch über eine Königin, so ist im Fall einer Nachschaffungszelle diese bereits verendet oder verloren gegangen.
Nachschaffungszellen führen in der Regel zu keinem abschwärmen eines Bienenvolks, sofern die Königin eines natürlichen Todes gestorben ist oder das Bienenvolk selber entschieden hat sich von der Königin wegen ihres Alters zu trennen. Für diesen Fall gibt es ja noch keinen Grund zu schwärmen bzw. gibt es gar keine Königin mit der das Volk die Beute verlassen könnte.
Anders sieht jedoch die Situation aus, wenn die Ursache der fehlenden Königin bei der Imkerin oder dem Imker liegt. Hat der oder die Imkerin im Zuge der Völkerdurchsicht die Königin irrtümlich getötet und ist ihr oder ihm dies nicht aufgefallen, so wird dieser oder diese spätestens bei der nächsten Schwarmkontrolle in sieben Tagen die Weiselzellen finden. Wird nur eine Kippkontrolle durchgeführt, können diese dabei durchaus übersehen werden.
In solch einem Fall wäre es jedoch nun an großer Bedeutung den Unterschied zu erkennt. Wird er nicht erkannt oder mit einer Schwarmzelle verwechselt, so werden diese meist zerstört (gebrochen). In diesem Fall wird in der Regel das Volk neuerlich weisellos und muss aufgelöst oder mit einem anderen Volk vereint werden. Die Bienen sind aufgrund fehlenden geeigneten Brut für eine neuerliche Neuschaffung nicht mehr in der Lage eine weitere Köngin nachzuziehen. Es besteht dann nur noch der Rettungsversuch durch zusetzen frisch bestifteter Bruträhmchen aus einem anderen Volk oder das Nachkaufen einer Königin.
Warum sich das Volk aus dieser Situation selber nicht mehr retten kann, liegt klar auf der Hand. Eine neue Königin kann nur aus maximal drei Tage alten frisch bestifteten Zellen nachgeschaffen werden. Da diese Frist vom Verlust der Königin bis zum Erkennen meist schon überschritten ist, existiert eine derartige Brut im Volk nicht mehr. Hier ist unweigerlich der Eingriff der Imkerin oder des Imkers notwendig, um das Volk zu retten. Wird nicht eingegriffen wird das Volk drohnenbrütig und muss aufgelöst werden.
Eine Nachschaffungszelle bedeutet jedoch nicht automatisch, dass das Volk nicht dennoch mit einer der ersten geschlüpften Königin doch abschwärmen möchte. Warum? War das Volk wegen bekannter Gründe schon vorher in Schwarmstimmung und ging die Königin wegen der Unachtsamkeit durch die Imkerin oder den Imker während der planmäßigen Schwarmkontrolle verloren, wird durch den Bau von Nachschaffungszellen der Schwarmdruck nicht aus dem Volk genommen, sondern in der Regel dadurch noch erhöht. Zu den Ammenbienen zählen nur die Jungbienen und derer gibt es in starken Wirtschaftsvölkern sehr viele. Durch das Fehlen der Königin wird jedoch mit jedem Tag die Brutbetreuung weniger aufwendig und somit auch die Ammenbienen immer mehr arbeitslos. Dadurch erhöht sich indirekt der Schwarmtrieb im Volk. Hier liegt es an der Erfahrung der Imkerin oder des Imkers die richtige Entscheidung zu treffen.
Umgekehrt ist es jedoch von Bedeutung auch die Schwarmzellen zu erkennen. Wird eine Schwarmzelle übersehen, schwärmt das Volk unweigerlich ab und die Honigernte ist für diese Saison verloren. Das Volk wird es nicht mehr vor Trachtende schaffen genügend Bienen nachzuziehen, um noch eine Honigernte zu ermöglichen.
Welche Möglichkeiten gibt es nun mit den einzelnen Situation umzugehen?
Fall 1: Volk ist in Schwarmstimmung und Schwarmzellen werden gefunden
Stellt die oder der Imker fest, dass ein Volk in Schwarmstimmung ist, so müssen auf alle Fälle die Schwarmzellen gebrochen werden. Wird eine übersehen, verlässt ein paar Tage danach das Bienenvolk die Beute und das Wirtschaftsvolk wird geschwächt.
Das Brechen der Schwarmzelle ist jedoch nicht die einzige Maßnahme, die es gilt zu treffen. Parallel dazu muss auch dafür gesorgt werden, dass der Schwarmdruck aus dem Volk genommen wird. Das bedeutet, das Volk muss beschäftigt werden. Zum einen kann dies erfolgen durch die Entnahme von Brutwaben für die Bildung von Ablegervölkern und zum anderen durch regelmäßiges schneiden von Drohnenrähmchen. Beide Methoden gemeinsamen schaffen für das Volk die notwendige Beschäftigung und der Schwarmtrieb nimmt. Zusätzlich haben jedoch auch beide Methoden große Vorteile für die Imkerei. Mit der Ablegerbildung entstehen neue künstliche Völker und durch die Entnahme der Drohnenbrut wird eine natürliche Varroabehandlung durchgeführt.
Fall 2: Im Volk wird eine Nachschaffungszelle gefunden
Im Fall von Nachschaffungszellen wird es etwas komplizierter. Zuerst muss die oder der Imker die Ursache für die Nachschaffungszelle finden. Hier ist die Frage zu klären, wurde die Königin irrtümlich im Zuge der Durchsicht getötet oder handelt es sich um eine „stille Umweiselung“, die durch das Volk selber eingeleitet wurde. Im letzteren Fall kann man sich beruhigt zurück lehnen und den Dingen ihren lauf lassen.
Ist das Volk jedoch besonders stark und existieren auch umfangreiche verdeckelte Brutwaben, so müssen zusätzliche Maßnahmen getroffen werden. Grundsätzlich gibt es drei Möglichkeiten mit der Situation umzugehen:
1.) Grundsätzlich kann davon ausgegangen werden, dass Völker die Nachschaffen nicht schwärmen werden. Dies gilt aber nur dann, wenn nicht für das Königinnensterben der oder die Imkerin selber Schuld ist. Hat man lediglich die Kippkontrolle zur Schwarmkontrolle angewendet, stehen die Chancen gut, dass es sich um eine stille Umweiselung durch das Volk selber handelt und kein Schwarm abgehen wird. Ist man sich bei der Ursache nicht sicher, so besteht für diesen Fall die Möglichkeit das Volk je vorhandene Weiselzelle in einen eigenen Ableger aufzuteilen.
Der Vorteil, man erhält so eine Reihe neuer Völker ohne besonderen Aufwand zu treiben. Der Nachteil, das Volk wird in dieser Saison keinen Honig mehr liefern.
Eine weitere Möglichkeit für eine Nachschaffungszelle besteht, wenn der Schwarm bereits abgegangen, jedoch zur Beute zurück gekehrt ist. Oft geht in einem solchen Fall die Königin wegen eines beschädigten Flügels oder mangelnder Flugkünste vor der Beute im Gras verloren. Da das Volk keine Königin mehr hat, kehrt es in die Beute zurück. Auch für diesen Fall ist ein Schwärmen des Volks eher unwahrscheinlich. Leider kann man dies selber nicht immer feststellen, sofern man nicht den Schwarm gesehen oder selber die Flügel der Königin gestutzt hat. Letzteres lehne ich jedoch strikt ab.
2.) Es werden alle Nachschaffungszellen gebrochen bis auf eine. Diese Methode birgt jedoch große Gefahren. Wird eine Zelle vergessen, schwärmt das Volk dennoch. Wird beim Ziehen der Wabe die letzte Nachschaffungszelle beschädigt oder verstirbt diese Larve wegen zu großer Erschütterungen im Zuge der Manipulation im Volk, ist das Volk ebenfalls weisellos und wieder muss der Imker nach einer geeigneten Lösung (neue Königin oder andere Brutwabe einhängen) suchen. Daher sollte diese Methode mit Vorsicht und nur von sehr erfahrenen Imkern angewendet werden.
3.) Man belässt das Volk so wie es ist und überlässt es den Bienen zu entscheiden wie es weiter geht. Um vielleicht einen allfälligen Schwarmdruck aus dem Volk zu nehmen, kann zusätzlich ein Ableger entnommen werden. Damit ist man auf der etwas sicheren Seite. Eine Garantie dafür gibt es jedoch nicht.
Die sicherste Methode dieser drei Varianten ist immer noch die erste. Das Volk wird in mehrere Ableger aufgeteilt und die so neu gebildeten Ableger werden am Ende der Saison mit schwächeren Völkern vereint oder dienen zum Ersatz für Altköniginnen.
Wie erkenne ich Spielnäpfchen?
Spielnäpfchen sind kugelförmige Zellen, die auf den normalen Waben aufgebaut werden. Ihre Öffnung zeigt immer in Richtung Boden, also nach unten. Verfällt das Volk in den Schwarmtrieb, bestiftet die Königin das Spielnäpfchen und die Arbeiterinnen bauen das Spielnäpfchen zu einer Schwarmzelle um. Spielnäpfchen erkennt man am wulstigen Rand, welche die Bienen schon mal aus ihrem reinen Bautrieb heraus anfertigen. Liegt kein Schwarmtrieb vor, bauen die Bienen auch die Spielnäpfchen wieder ab.