Es summt am Flugloch – erster echter Flugtag 2022!

Nach einem sehr kalten Jahresbeginn 2022 gibt es heute den ersten echten Flugbetrieb. Nur selten konnte ich beobachten in den letzten Wochen, dass sich die eine oder andere Biene aus der Beuter hinausgewagt hat. Heute ist das Bild ein ganz anderes.

Seit 10. Jänner gab es kaum ein Temperaturen über 8° Grad

Sie man sich die Temperaturkurve in den letzten 30 Tagen an, gab es kaum einen Tag wo Temperaturen über 8° Celsius herrschten. Heute ist es erstmals soweit. Die 12° C Grenze wurde erreicht und man erkennt dies auch bei den Fluglöchern.

Top Temperaturen am 9. Februar 2022

Es ist schön zu sehen, wenn auch nur über die Kamera, dass die Bienen die warmen Temperaturen ausnützen. Dabei ist Vorsicht angesagt, um nicht in die Schussbahn zu geraten, denn nach so langer Zeit entledigen sich die Bienen auch von unnötigem Ballast. Die Kotblase wird entleert!

Reges Treiben am Flugloch

Beim Reinigungsflug entsorgen die Bienen ihre Exkremente, die sich in ihrer Kotblase während der wochen- oder monatelangen Winterruhe angesammelt haben. Da Bienen im Bienenstock wegen der Gefahr von Krankheitserregern nicht koten, ist der Reinigungsflug die einzige Möglichkeit der Entleerung. Wie man sieht, nutzen sie das auch ordentlich aus.

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Kontrolle am Bienenstand

Mit dem Monat Februar beginnt die Zeit wo die Imkerin und der Imker alle zwei Wochen am Bienenstand das Gewicht kontrollieren sollte. Das Brutgeschäft nimmt mit den ersten wärmeren Tagen stark zu und um die Brut in den kalten Nächten auch wärmen zu können nimmt der Futterverbrauch stark zu. Aktuell sind es bei meinen Bienen je nach Volksstärke zwischen 1,5 und 2,7 kg. Ich gehe auch davon aus, dass dies in den nächsten Wochen stark zunimmt.

aktueller Futterverbrauch mit Stand 5.2.3022

Man erkennt auch die Zunahme des Futterverbrauchs im Diagramm bereits deutlich. Wie ich bereits beim letzten Bericht schon geschrieben habe, darf man sich nicht täuschen lassen von den Unterschiedlichen Gesamtgewichten. Die Völker 1 und 2, bzw. die Völker 3F und 4F stehen auf Waagen und werden mit Deckel und Stein gewogen. Die übrigen werden von mir manuell ohne Außendeckel und Stein gewogen.

Natürlich macht man auch den einen oder andern Blick in die Beute. Da ich mit einem Innendeckel und einer Innenfolie arbeite, stört dies die Bienen bei vorsichtigem Öffnen nicht im geringsten. Durch die hochwertige Folie kann man auch durch diese sehr schön die Wintertraube erkennen. Die gezeigten Bilder wurden alle von einzargig geführten Völkern angefertigt. Man kann sehr schön erkennen wo die Traube sitzt und auch die Bienenmasse gut einschätzen. Bei zwei Völkern trügt aber der Schein. Bei diesen denkt man, dass die Bienenmasse geschrumpft ist. Leuchtet man jedoch durch die Folie in die Wabengassen, erkennt man schnell das die Traube sehr weit in die Wabengasse hineinführt und mehr im Zargenzentrum sitzt.

Volk 4B – Brutling aus TuB – Bienenmasse zieht sich über 7 bis 8 Wabengassen
Volk 3B – Brutling aus TuB – Bienenmasse zieht sich über 7 bis 8 Wabengassen

Vergleicht man die Brutlinge und Fluglinge, beide wurden als eigenständige Völker in den Winter geführt und nach der Behandlung nicht wiedervereinigt, so erkennt man, dass der jeweilige Brutling eine etwas größere Bienenmasse besitzt. Obwohl dieser sich zuerst eine neue Königin nachziehen musste und so drei bis vier Wochen später neu gestartet ist, hat er es wesentlicher stärker in den Winter geschafft. Somit ist auch die These widerlegt, dass so spät gebildete Völker es schwer haben stark in den Winter zu gehen.

Volk 4F – Brutling aus TuB – Bienenmasse zieht sich über 7 bis 8 Wabengassen
Volk 3F – Brutling aus TuB – Bienenmasse zieht sich über 5 Wabengassen

Die nächsten beiden Bilder zeigen Ablegervölker, welche durch einen Brutwabenableger Ende Juni bzw. Anfang Juli gebildet wurden. Auch diese haben sich prächtig entwickelt und habe keine Bedenken, dass sie es über den Winter schaffen werden.

Volk 10 – Ablegervolk – Bienenmasse zieht sich über 4 bis 5 Wabengassen

Abschließend noch zwei Tipps aus meiner Serie FAQ zum Thema Futterkontrolle:

Wie oft kontrolliert man bei den Völkern den Futterverbrauch?
In der Regel sollte man bei jedem Besuch am Bienenstand das Gewicht der Völker kontrollieren. Das sollte für gewöhnlich zweimal im Monat stattfinden. Dabei braucht man mit etwas Erfahrung nur hinten die Beute kurz anheben und kontrollieren. Das leichteste Volk wird dann mit einer Handwaage gewogen. Sollte man unsicher sein ob genug Futter noch in den Waben steckt, sollte man einen günstigen wärmeren Tag wählen und eine Schätzung des Futters durch Rähmchenziehen durchführen. Das leichteste Volk merkt man sich um allenfalls zum richtigen Zeitpunkt eingreifen zu können und eine Notfütterung durchführen. Die Kontrollen werden bis zur Kirschblüte fortgesetzt. Zwischen Saalweidenblüte (Palmkätzchen) und Kirschblüte verbrauchen die Völker zwischen 5 und 6 kg. Also schon eine beträchtliche Meng.
Wieviel Futter braucht ein Volk für den Winter?

Hier muss man unterscheiden ob es sich um ein Wirtschaftsvolk oder ein Jungvolk handelt.

Je nach Standort sollten die Jungvölker mit insgesamt folgenden Futtermengen versorgt sein: an wärmeren Standorten (also in meinem Fall) ca. 6 gefüllte Zanderwaben (=12 kg fertiges Winterfutter in den Waben), bis zu 9 gefüllte Zanderwaben (=18 kg) bei kühleren Standorten (zB höheren Lagen oder in Gebirgstälern).

Damit diese Winterfuttermenge erreicht werden kann, müssen etwas 10 kg Reinzucker oder 14 kg bzw. 10 Liter Apiinvert oder Weizenstärkesirup an warmen, bzw. 15 kg Reinzucker oder 21 kg bzw. 15 Liter Apiinvert oder Weizenstärkesirup an kühlen Standorten eingefüttert werden.

Bei großen Wirtschaftsvölkern die auf mindestens zwei Zargen sitzen sollten mindestens 16 kg Futter in den Waben eingelagert sein, bei kälteren Standorten entsprechend angepasst mehr.

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Februar 2022 – Was gibt es zu tun?

Der Jänner und Februar zählen bei uns noch immer zu den kältesten Monaten im Jahr. Die Bienen fliegen wenn überhaupt nur ganz kurz bei sonnigem etwas wärmerem Wetter (mehr als 8°C) aus den Beuten um ihre Kotblase zu entleeren. Mehr kann man am Bienenstand aktuell nicht beobachten. Das ist aber auch die Chance für den Imker, im Bedarfsfall die Bienenvölker auf einen neuen Standort in unmittelbarer Nähe zu verstellen. Grundsätzlich gilbt ja, Bienen merken sich den Standort ihrer Wohnung sehr genau. Da geht auf wenige Zentimeter. Wer schon mal im Spätsommer zur Verhinderung der Räuberei das Flugloch auf wenige Zentimeter eingeengt hat, kann dann oft Tage danach noch beobachten, wie die Bienen versuchen an alten bekannten Stellen in die Beute einzufliegen. Es dauert doch einige Zeit, bis sie die richtige Lücke finden.

Bringt man hingegen die Bienen aus dem Flugbereich der Beuten hinaus, also stellt man die Völker weiter als 3 Kilometer vom ursprünglichen Standort auf, fliegen sich alle auf den neuen Standort ein und alles ist gut. Ähnlich funktioniert dies auch nach einer sehr langen Kälteperiode. Können die Flugbienen mehr als drei bis vier Wochen wegen der vorherrschenden Kälte die Beute nicht verlassen, dann vergessen sie ihren alten Standort und müssen sich wieder neu einfliegen.

Möchte man nun an seinem Bienenstand aus welchem Grund auch immer die Völker wenige Meter verstellen, also innerhalb des gewohnten Flugradius der Bienen, kann das schon einmal schief gehen. Die Bienen finden die eigenen Beute nicht mehr und betteln sich bei anderen Völkern ein. Daher ist die kalte Jahreszeit die beste Zeit um gröbere Veränderungen am Bienenstand durchzuführen.

Am Bienenstand

  • Kontrolle am Bienenstand in Bezug auf Schäden durch Vandalen oder auch durch tierische Räuber verursacht.
  • Ein bis zweimalige Futterkontrolle im Monat Februar.
  • Kontrolle der Fluglöcher, sind diese frei oder mit Gegenständen oder Totenfall verstopft.
  • Abräumen von eventuell verendeten Völkern und feststellen der Todesursache.
  • Nach einer vierwöchigen Kälteperiode können Bienenvölker am Bienenstand selber ortsverändert werden.

In der Imkerei

  • Auch in der Imkerei lohnt sich eine Invetur im Lager.
  • Vorbereiten der neuen Stockkarten
  • Gebrauchte Rähmchen werden gereinigt und allenfalls saniert.
  • Stark beschädigte Rähmchen ausscheiden, denn eine Reparatur lohnt sich oft nicht.
  • Wachs umarbeiten lassen oder dies selber durchführen.
  • Mittelwände und Ersatzteile (Abstandshalter, Nägel, Draht usw.) bestellen.
  • Mittelwände eventuell selber gießen wer etwas Geld sparen möchte.
  • Einlöten der mittelwänden in die bereitgelegten Rähmchen.
  • Beuten-Böden und Innendeckel reparieren bzw. erneuern und von Kitthartz befreien.
  • Planen wie viele Beuten und Rähmchen werden in der nächsten Saison benötigt.
  • Wer Völker (Ableger) verkaufen möchte, kann nun schon beginnen dafür Kunden zu suchen und Reservierungen entgegen nehmen.
  • Arbeiten an der eigenen Weiterbildung durch absolvieren von (online) Kursen, lesen von Büchern und Zeitschriften
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Futterkranzprobe – AFB Vorsorgeuntersuchung (Ergebnis)

Aufmerksamen Lesern ist sicherlich nicht entgangen, dass das Ergebnis der von mir gezogenen Futterkranzprobe noch ausständig ist.

Laborergebnis des Bienenstand Am Sonnenhang von den Völkern 1, 2 und 9
Laborergebnis des Bienenstand Am Sonnenhang von den Völkern 3F, 3B, 4F und 4B

Natürlich möchte ich Euch dies nicht vorenthalten, aber die AGES hat aufgrund der Weihnachtsfeiertag, ich hatte die Proben ja am 18. Dezember aus den Völkern im Rahmen der Winterbehandlung entnommen und eingesendet. Da ist halt die Postsendung erst zu den Weihnachtsfeiertagen im Labor eingetroffen und es ist durchaus verständlich, dass wegen ein paar Futterkranzproben das Labor seine Weihnachtsruhe nicht unterbrechen wird. Da auch von den Proben dann Kulturen angelegt werden müssen kommen nochmals 8 Tage dazu. Aber nun ist das Ergebnis bei mir eingelangt und ich kann beruhigt in die nächste Saison gehen. Auf allen drei Bienenstände die ich aktuell führe, sind keinerlei Paenibacillus larvae (Erreger der Amerikanischen Faulbrut) nachweisbar.

Laborergebnis des Bienenstand Hochfeld von den Völkern 5, 6 und 10

Der Laborbericht umfasst insgesamt fünf Seiten. Aufgrund rechtlicher Einschränkungen kann ich diesen jedoch nicht vollständig publizieren. Daher lediglich einige Auszüge daraus. Aber wir kennen ja in der Zwischenzeit aufgrund unserer zahlreichen COVID Testergebnisse derartige Laborberichte zur Genüge. Wichtig ist, dass damit die Saison vorerst ohne Sorgen starten kann, wenn jetzt dann nur irgendwann noch das Frühjahr kommt.

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Fragen und Antworten

Mit Fragen und Antworten möchte ich 2022 eine weitere Serie starten und Euch damit durchs Bienenjahr begleiten. Eine Zusammenfassung findet Ihr dann auch zusätzlich zu den Bereits dort gelisteten im entsprechenden Menüpunkt „FAQ„.

Wie entstehen die Fragen? Oft stehe ich mir die Fragen selber und versuche darauf eine Antwort zu finden oder ich werde auch darauf angesprochen. Die Antworten zu den Fragen versuche ich jedoch aus zuverlässigen und vor allem wissenschaftlich belegten Quellen zu suchen und finden. Alle meine Antworten können daher auch mit Fakten belegt werden und wurden nicht durch Erzählungen und Vermutungen frei erfunden. Für mich zählt nicht die Aussage von so manchem Imker:

„Das haben wir schon immer so gemacht. Warum soll ich daran etwas ändern?“

Vor allem unsere ältere Imkergeneration neigt gerne dazu altbewährtes, obwohl es schon längst überholt ist, weiter zu pflegen. Ich bin der Meinung man sollte durchaus für modernere Methoden aufgeschlossen sein, denn man kann immer neues dazu lernen.

Darf man bereits geernteten Honig, weil er zu viel Wassergehalt aufweist wieder verfüttern?

Oft stellen Imker*innen erst nach dem Honigschleudern fest, dass der Honig aufgrund eines zu hohen Wassergehaltes eine minderwertige Qualität hat und so nicht in den Verkehr gebracht werden kann. Handelt es sich um Honig der eigenen Bienen vom eigenen Bienenstand, dann spricht nichts dagegen.

Hat der Honig jedoch bereits zu gehren begonnen, dann ist er für die Verfütterung nicht mehr geeignet. Ebenfalls darf er nicht mehr verfüttert werden, wenn er beim Wiederverflüssigen zu hoch erhitzt wurde. Beim Erhitzen erhöht sich der sogenannte
Hydroxymethylfurfural (HMF)-Wert im Honig. Ein zu hoher HMF-Wert ist für Bienen schädlich und kann im schlimmsten Fall zum Bienentot führen.

Selbiges gilt für zu lange gelagerten Honig. In der EU gilt ein Grenzwert von maximal 40 mg/kg für Honig, der unter europäischen Bedingungen produziert wurde. Jährlich nimmt der Wert je nach Lagertemperatur um rund 20mg zu.

Honig aus anderen Betrieb darf nicht verfüttert werden. Hier wäre die Gefahr zu groß sich über den Honig die Amerikanische Faulbrut (AFB) in den Betrieb zu holen. Bei der Amerikanischen Faulbrut handelt es sich um eine, durch das Bakterium Paenibacillus (P.) larvae hervorgerufene, ansteckende Erkrankung der Bienenbrut, die im Falle des Auftretens umfangreiche Bekämpfungs- und Sanierungsmaßnahmen erfordert.

Gemäß dem neuen Tiergesundheitsrecht der EU (Verordnung [EU] 2016/429 und der delegierten Verordnung [EU] 2018/1629) besteht bei Ausbruch bzw. Krankheitsverdacht Anzeigepflicht.

Hydroxymethylfurfural (HMF) – was ist das?

Die Substanz Hydroxymethylfurfural (HMF) bildet sich aus Fruchtzucker, wenn der Honig höheren Temperaturen ausgesetzt ist. Frisch geschleuderter Honig enthält kein HMF. Wird er kühl gelagert, das heißt unter 14 °C, steigt der HMF-Wert nur gering an: je nach Honigsorte um 3-6 mg pro kg und Jahr. Liegt die Lagertemperatur dagegen über 21 °C, kann der HMF-Gehalt in einem Jahr bereits auf 20 mg und bei 70 °C innerhalb von 20 Stunden auf Werte von 80 mg ansteigen.

Für den menschlichen Verzehr spielt ein erhöhter HMF Wert keine Rolle und ist unbedenklich. Ein erhöhter HMF Wert ist jedoch für Bienen giftig und erhöht die Sterblichkeit. Da der HMF Wert nicht nur bei Honig eine große Rolle spielt, sondern auch bei der Zubereitung von Flüssigfutter und dem erwärmen von Zucker oder Zuckerwasser ist hier besondere Vorsicht geboten. Der Honig oder das Flüssigfutter darf niemals über 40° C erreichen.

Wie hoch darf der gesetzliche Grenzwert für HMF in Honig sein?

Der gesetzliche Grenzwert für HMF in Honig beträgt 40 ppm (mg pro kg), als Merkmal für die „Frische“ und Unbehandeltheit des Honigs (siehe dazu auch die Richtlinie der Europäischen Union über Honig vom 20.12.2001).

Andere Qualitätskriterien wie etwa für Gütesiegel sind da noch strenger und erlauben geringere Werte, Ausnahmen gibt es für Honige mit angegebenem Ursprung in Regionen mit tropischem Klima und Backhonige (Österreichische Honigverordnung).

Wie verflüssigt man fest gewordenen Honig richtig?

Die Grundregel lautet, Honig sollte nie über 40° C erwärmt werden. Würde er über 40° C erwärmt werden, gehen wichtige Inhaltsstoffe verloren und der (Hydroxymethylfurfural) HMF-Wert steigt. Ein niedriger HMF ist ein Zeichen für einen naturbelassenen und hochwertigen Honig.

Am besten eignet sich dafür ein Honigauftauschrank, wie ich Ihn in einem Beitrag im September 2021 beschrieben habe. Wer keinen so einen Wärmeschrank besitzt und auch nicht einen selber bauen oder kaufen möchte, der kann dies auch mit einem Obstdörrautomaten erledigen. Dieser kostet jedoch auch etwa 200,- € und mehr.

Vorsicht ist geboten beim Verflüssigen im Backofen oder im Wasserbad. Hier wird oft die Temperatur überschritten. Es muss dabei unbedingt ein Thermometer verwendet werden.

Honig muss als Lebensmittel mit einem Mindestenshaltbarkeitsdatum (MHD) gekennzeichnet werden. In der Regel werden 2 Jahre ab dem Schleuderdatum am Etikett empfohlen, was allerdings nicht heißt, dass Honig danach schlecht wird. Honig kann jahrelang gelagert und verzehrt werden, jedoch verändern sich dabei oft der Geschmack und die Inhaltsstoffe.

Je älter Honig ist, umso höher wird auch der HMF-Wert. Im Gegensatz dazu sinkt die Invertaseaktivität mit der Zeit. Invertase ist ein Enzym, das Bienen dem Honig beimischen. Je höher der Invertasewert ist, desto frischer und reifer ist der Honig. Dieser Wert stellt somit ein weiteres Qualitätsmerkmal des Honigs dar. Wer diese Werte vom eigenen Honig wissen will, muss eine Honigprobe ins Labor senden.

Was versteht man im Winter unter einem schwachen Volk?

Ein Volk sollte im Spätherbst über mindestens 5000 bis 6000 Bienen verfügen. Kleinere Volksstärken sollten nicht über den Winter geführt werden. Hier empfiehlt sich diese mit anderen schwachen Völker zu vereinen.

Sind in einem Volk nach der Jahreswende nur mehr 2000 Bienen enthalten, so spricht mach bereits von einem sehr schwachem Volk und die Gefahr droht, dass dieses es nicht mehr ins Frühjahr schafft. Das Volk kann bei sehr kalten Nächten aufgrund der geringen Bienenmasse die Brut nicht mehr ausreichend wärmen und dies führt zum Absterben der selben. Damit wird eine Kettenreaktion ausgelöst. Keine oder wenig Brut ergibt weniger Bienenmasse und das wiederum noch weniger Bienen, bis das Volk zugrunde geht. Auch im Winter können schwache Völker ohne weiteres mit anderen Völkern vereinigt werden. Einfach die Kiste auf ein anderes Volk aufsetzen. Den Rest erledigen die Bienen von selber.

Wenn ich im Winter (Jänner bis März) in den Boden schaue, dann liegen dort 200 bis 300 tote Bienen. Ist das ein Problem?

Nein, auch im Winter sterben ständig Bienen. Können die Bienen bei Kälte nicht aus dem Stock fliegen, dann gehen sie aus der Traube, verklemmen und fallen auf den Gitterboden. 

Wenn ich wissen will wie viele Bienen es jetzt tatsächlich sind, dann nimmt man ein leeres Honigglas (500 g) und gibt die Bienen in dieses Glas. Ein volles Glas ergeben ca 500 Bienen.

Natürlich kommt es auch drauf an, wie stark die Völker sind. War es schon ein sehr sehr schwaches Volk, dann wird es problematisch, denn sie können die Traube nicht mehr wärmen.

Wenn ich im Winter erkenne, dass die Bienentraube am Rand sitzt und sich vom Futter weiter weg entfernt, soll ich dann die weiter entfernteren Futterwaben näher zur Traube hängen, oder so lassen wie es ist?

Ja, denn wenn es kalt bleibt, kann der Futterstrom abreißen und die Bienen verhungern. Sie schaffen es dann möglicherweise nicht mehr zum Futter. Gewöhnlich schaut man aber im Winter nicht direkt ins Volk und man bemerkt nicht, dass sich die Traube vom Futter entfernt. Dies ist auch oft nur bei sehr schwachen Völkern der Fall. Da lag eben der Fehler schon im Herbst beim Einwintern der Völker. Starke Völker schaffen es eigentlich immer zurück zum Futter zu gelangen. Daher ist es besonders wichtig nur starke Völker in den Winter zu führen!

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