Knoblauch im Honig fermentieren

Angeregt durch einige Ideen im Gespräch mit anderen Imkern habe ich erstmalig einen Versuch gestartet und Knoblauch gemeinsam mit Honig abgefüllt.

Honig beinhaltet zwischen 16 und 18 % Wasseranteil. Wird dieser Anteil durch Zugabe auf mindestens 19% erhöht, aktiviert man die im Honig vorhandenen natürlichen Hefen und eine Fermentation findet statt. Im Volksmund (Mundart) spricht man dann vom gehrenden Honig. In der Regel strebt ja der Imker an, nur Honig mit einem geringeren Wassergehalt von 18% einzulagern. Nur so ist er ja auch haltbar für längere Lagerzeiten. Möchte man jedoch gezielt zum Beispiel im Zusammenspiel mit Knoblauch den Fermentierprozess auslösen, reicht es bereits aus Knoblauch dem Honig beizumengen.

Das von mir verwendete Rezept ist sehr einfach. Regional erzeugter Knoblauch aus dem Hofladen von Nebenan wird geputzt und in ein 500 g Honigglas gegeben. Der Knoblauch muss auf alle Fälle frisch sein und darf nicht bereits ausgetrocknet sein.

Je Glas nehme ich ca: 125 g Knoblauch. Der Rest des Glases wird dann mit Blütenhonig aufgefüllt. Im Anschluss wird das Glas nur leicht mit einem Deckel verschlossen und die Feuchtigkeit im Knoblauch übernimmt dann den Rest. Bereits nach wenigen Tagen entstehen die ersten Bläschen im Glas. Das dabei entstehenden Kohlendioxid kann nun über den Deckel aus dem Glas entweichen. Wurde das Glas zu fest verschlossen, kann es passieren, dass das Glas zerspringt. Ich empfehle daher die Gläser öfters zu kontrollieren.

Nach einer Woche wird das Glas nun etwas geschüttelt um den Honig und die Knoblauchzehen gleichmäßig zu verteilen. Vorsicht aber, durch den höheren Druck im Glas, kann es passieren, dass durch den nur leicht festgezogenen Deckel Flüssigkeit austritt. Dabei kann leicht wie bei Honig auch bekannt eine nicht unerheblich Kleckerei entstehen.

Zutaten

  • 125 g geputzter Knoblauch
  • 500 g Honigglas
  • ca 350 bis 400 g naturbelassener Honig

Mit der Zeit nimmt der Honig die Feuchtigkeit aus dem Knoblauch auf und wird flüssiger. Dann wird die Bläschenbildung geringer und der Knoblauch beginnt, auf den Boden zu sinken. Hat die Bläschenbildung abgenommen bzw. ganz aufgehört, könnte man im Prinzip den Knoblauch bereits essen. Ich lasse die Gläser jedoch 4 bis 6 Monate dunkel stehen. Der Knoblauch wird immer farbintensiver, dunkler und weicher im Geschmack, der Honig flüssig und dunkel und von Aroma durchzogen. Ihr werdet sehen, die Geduld lohnt sich und sowohl der Honig als auch die Knoblauchzehen schmecken hervorragend. Man glaubt gar nicht, dass es sich dabei tatsächlich um unbehandelten Knoblauch gehandelt hat.

Der Knoblauchhonig eignet sich auch hervorragend als Zugabe für Bratensäfte oder zum Marinieren von Grillfleisch. Vor allem wenn man die Knoblauchzehen bereits aus dem Glas aufgegessen hat, kann die verbleibende Honigflüssigkeit noch zum Aufgießen von Braten verwendet werden.

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Vorweihnachtszeit

Die Vorweihnachtszeit ist auch die Zeit wo jeder Imker danach trachten sollte, genügend Honiggläser für den Verkauf parat zu haben. Viele Stammkunden nutzen in letzter Minute schnell noch für die Verwandtschaft ein Geschenk zu besorgen. Da kommt es nicht gut, wenn nicht ausreichend Gläser für den Verkauf bereitstehen. So habe auch ich bereits im November entsprechend vorgesorgt um für Weihnachten gerüstet zu sein.

Vor allem bei Engpässen bei Cremehonig kann der nicht so rasch nachproduziert werden. Kristallisierter Honig muss vorgewärmt um dann auch noch entsprechend gerührt zu werden. Erst nachdem er auch noch entsprechend gerastet hat, kann er in Gläser abgefüllt werden. Das braucht eben alles seine Zeit.

Aber nicht nur das Abfüllen der unterschiedlichen Honigsorten ist wichtig, sondern auch die eigenen Produkte schön zu präsentieren. Nur so kann die Kauflust der Kundinnen und Kunden angeregt werden.

Für diese Zwecke reicht oft etwas Zellophan und ein Stück Bindfaden und schon präsentiert sich das Weihnachtsgeschenk aus einer ganz anderen Perspektive.

Wer nicht genügend Platz für einen eigenen Verkaufsraum hat, kann sich auch mit einem kleinen Verkaufstand im Vorzimmer der Wohnung oder seines Hauses behelfen. Der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt.

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Der Winter ist ins Land gezogen

Am 2. Dezember 2023 war es soweit. Die ersten strengen Frostnächte mit bis zu -14° Celsius und dichter Schneefall führten dazu, dass nun auch die letzten Völker das Brutgeschäft einstellten. Es ist also wieder zu Weihnachten der richtige Zeitpunkt, dass die Bienenvölker auch tatsächlich brutfrei sein werden und eine abschließende Winterbehandlung mit Oxalsäure geplant werden kann.

Für diese Zwecke kann es auch nicht schaden, rund 10 Tage vor der geplanten Behandlung schnell noch die Diagnosewindel in den Boden einzuschieben um sich einen Überblick über den Befall der Völker zu verschaffen. Wie bereits alle Jahre wieder wird es ja hoffentlich zu Weihnachten wieder wärmer sein und der Behandlung steht dann nichts mehr entgegen.

Ich empfehle auch so wie alle Jahre wieder zumindest einmal monatlich mit einer Waage das Gewicht der Beuten zu ermitteln. Führt man genaue Aufzeichnungen und vergleicht diese mit den Vorjahresaufzeichnungen in Bezug auf den Gewichtsverlauf, hat man wesentlich einfacher einen Überblick über den Futtervorrat in den Beuten. Es gibt dann nicht böse Überraschungen, wenn das Frühjahr vielleicht doch etwas länger auf sich warten lässt und der Futtervorrat zur neige geht. Bei entsprechender Dokumentation kann dann noch in letzter Minute noch eine Notfütterung eingeleitet werden oder aus Völkern die noch ausreichend Futter haben, ein Rähmchen in weniger versorgte Völker umgehängt werden.

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Die Wachsmotte – Vermeidbare Fehler (Teil 4)

Viele Imker machen nach den langen und intensiven Wochen in der Hauptsaison bei den Bienen vor allem nach der Wabenhygiene den Fehler die Waben einfach unbeachtet stehen zu lassen. Sie kommen in die Garage oder werden in eine Ecke im Bienenhaus oder sonstigen Lagerraum gestellt. Oft denken sie sich, wenn es etwas ruhiger geworden ist, habe ich immer noch Zeit die aussortierten Waben einzuschmelzen. Groß werden dann die Augen, wenn man einige Wochen später die Kisten öffnet und die Bescherung erkennt. Oft ist nichts mehr zu machen und es bleibt nur mehr die kläglichen Überreste zu vernichten oder gleich samt den Rähmchen zu entsorgen.

Die Wachsmotte verzeiht derartige Imkerfehler nicht. Sie wurde ja dazu geboren für die Bienen die Wabenhygiene zu übernehmen. Das tut sie auch sehr effektiv in relativ kurzer Zeit und frisst sich durch die Nymphen­häutchen, die nach jeder Verpuppung von Bienenlarven mit dem Kot der Puppe übrigbleiben.

Genauer gesagt wird ja nicht die eigentliche Motte tätig, sondern deren Larven. Die fressen sich bereits nach wenigen Tagen falscher Lagerung der dunklen Waben durch die Zellen durch und ernähren sich eben durch die zurückgebliebenen Nymphenhäutchen.

bereits nach wenigen Tagen erkennt man die ersten Gänge der Larven

Unbebrütete und ausgeschleuderte Honigrähmchen sind davon nur selten betroffen. Dort findet die Larve keine Nahrung und kann sich auch nicht entsprechend ernähren und damit auch vermehren.

Bereits nach einer Woche sieht dann eine Wabe oft so aus:

deutlich sichtbar die Larven die zielgerichtet ihr Werk vollbringen

Wie schnell sie sich dabei bewegen zeigt auch das nächste Video klar und deutlich.

Im Bienenvolk spielt die Wachsmotte keine große Rolle. Hier regeln starke Bienenvölker das Problem selber und fressen die Eier und Larven der Wachsmotte auf. Lediglich schwache Völker, die zum Beispiel durch die Varroa bereits stark geschwächt sind, schaffen es nicht mehr die gesamte Beute sauber zu halten. Hier muss der Imker tätig werden und durch Wabenhygiene entsprechend unterstützen, sofern das Volk ohnedies nicht wegen dem bereits zu hohen Varroadruck verloren ist.

Eine kurzfristige Lösung etwas mehr Zeit bis zum Einschmelzen zu überbrücken ist das einfrieren der Waben in einer Kühltruhe. Hohe Minustemperaturen töten die Brut und Larven der Motte ab und so bleibt etwas mehr Zeit für die Lagerung. Aber Achtung, erfolgt anschließend die Lagerung wieder in den üblichen Lagerräumlichkeiten, so findet die Motte, angelockt durch den Duft der bebrüteten Rähmchen, sehr rasch wieder ihren Weg und das Spiel beginnt wird von neuem.

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Winterruhe

Wie ihr sicherlich anhand der Anzahl der Blogbeiträge schon bemerkt habt, ist nicht nur bei den Bienen längst die Winterruhe eingekehrt, sondern auch bei mir als Imker. Für gewöhnlich schreibe ich jedes Monat eine Handvoll an Beiträgen. Da aber aktuell nur sehr unspektakuläre Themen wie:

  • Mausgitter an den Fluglöchern anbringen,
  • Zargen, Absperrgitter, Böden usw. reinigen und einwintern oder
  • letzte Kontrollen am Bienenstand,
  • Wachs ausschmelzen,
  • Honig abfüllen und Gläser etikettieren

angesagt sind, möchte ich nicht zum wiederholten mal darüber schreiben. Jeder kann über den Suchendialog auf der Seite die historischen Beiträge nachlesen. Es handelt sich halt um die klassischen Winterarbeiten und nach der anstrengenden Saison tut es mal gut, nicht an die Homepage zu denken.

Darüber hinaus musste ich auch mal etwas Urlaub mit meiner Frau genießen und so waren wir in den letzten Wochen einige Tage in Estland – Tallinn und in Deutschland – München um auch etwas Beziehungspflege zu betreiben.

Die nächsten Beiträge folgen aber bestimmt und es zahlt sich aus regelmäßig vorbei zu schauen. In diesem Sinne einen ruhigen Winter und viel Erfolg bei der Vermarktung der Bienenprodukte.

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