Die Hitzewelle 2025 ist angekommen

Wer in den letzten Tagen und Wochen die Medien verfolgt hat oder sich regelmäßig im Freien aufgehalten hat, hat mitbekommen, dass die Hitzetage immer mehr zunehmen. Vor allem in Österreich hat die Statistik gezeigt, dass die Erwärmung schneller erfolgt als in anderen Ländern. So berichtete am 17. Juni 2025 das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Klima- und Umweltschutz, Regionen und Wasserwirtschaft in einer Aussendung: „Neuer Klimabericht zeigt: Klimawandel trifft Österreich besonders hart„. Rekordwerte werden auch für dieses Wochenende erwartet. Nun stellt sich die Fragen: Was hat das für Auswirkungen auf unsere Bienen?

Zu diesem Thema hat am 20. Juni 2025 Dr. Otto Boecking und Franziska Benz-Odemer des LAVES Bieneninstitutes Celle einen sehr ausführlichen Beitrag in Form eines E-Mails ausgesendet, den ich an dieser Stelle auszugsweise hier wiedergeben möchte.

Die Kernaussage der Aussendung lautet: Grundsätzlich kommen Honigbienen auch mit höheren Temperaturen zurecht!

Sorgen um die Bienen muss man sich eigentlich nicht machen. Honigbienen sind in der Lage, die Temperatur in ihrem Stock selbst bei hohen Außentemperaturen sehr präzise zu regulieren. Bekanntlich beträgt im Sommer die Bienenstocktemperatur um die 35 °C und im Winter um die 20 °C. Steigen die Außentemperaturen auf über 24 bis 25 °C, so verteilen sich bereits Arbeiterinnen am Flugloch und ventilieren mit ihrem Flügelschlag warme Luft aus dem Stock heraus.  Ab 29 bis 30 °C tragen sie verstärkt Wasser ein (1). Die Verdunstung des Wassers auf den Waben wirkt kühlend. Die Temperaturstabilität ist hauptsächlich für die Brut wichtig. Priorität wird bei der verdeckelten Brut gesetzt, da hier der Verlust höher wären. Erwachsene Bienen halten durchaus auch höhere Temperaturen aus. Bei hohen Außentemperaturen bilden gerade starke Völker zudem an der Beutenfront sogenannte „Bienenbärte” . Das sind Bienen, die zur Temperaturregulation das Beuteninnere verlassen haben, denn sie geben durch ihre Ventilationsaktivität irgendwann selbst Körperwärme ab. Sie bewegen sich zunächst an den Rand des Brutnestes, um Wärme von außen abzuschirmen und müssen schließlich die Beute komplett verlassen und sich am Flugloch versammeln. Das ist etwas ganz Natürliches und damit besteht kein Grund zur Sorge. Deshalb sollten die Fluglöcher nicht eingeengt sein. Liegen die Temperaturen jedoch über längere Zeit bei 40 °C oder höher, kann eine Schwelle erreicht werden, bei der die Bienen nicht mehr regulieren können. Dies führt letztlich zu einem Brutstopp. Man weiß, dass Bienen aus südeuropäischen Ländern mit heißeren Sommertemperaturen eine Brutpause einlegen können. Auch aus Deutschland wurden diese Szenarien schon berichtet. Es ist aber kein dringender Anlass zur Sorge, die Bienenpopulation von Wirtschaftsvölkern befindet sich in der Regel zu dieser Zeit auf einem hohen Niveau. Zudem kann eine Brutpause vorteilhaft regulierend auf die Milbenlast wirken.

Kritisch kann es in Hitzeperioden für Jungvölker werden. Unter Umständen schaffen sie es mit der geringen Volksstärke noch nicht die Innentemperatur ausreichend stabil zu halten. Daher sollte man Jungvölker vorsorglich immer so aufstellen, dass sie zumindest in den Mittagstunden im Schatten stehen.

Quellen:

1) Stabentheiner, A., Kovac, H., Mandl, M. et al. Coping with the cold and fighting the heat: thermal homeostasis of a superorganism, the honeybee colony. J Comp Physiol A 207, 337–351 (2021). https://doi.org/10.1007/s00359-021-01464-8

Hier einige Bilder die ich selber bei meinen Völkern an warmen Tagen angefertigt habe.

Hitze bedingter Bienenbart bei einem Wirtschaftsvolk

Was kann man nun zur Unterstützung der Bienen in solchen Hitzephasen tun?

Bienen haben in der Nähe ihrer Beuten sich auf bestimmte Wasserstellen eingeflogen und holen sich von dort das Kühlmittel. Der Imker kann diese entsprechend in der Nähe seiner Beuten unterstützen, indem er selber Wasserquellen anbietet. Achtet aber darauf, dass diese regelmäßig gefüllt ist, denn wenn sich Bienen auf eine Quelle eingeflogen haben und diese austrocknet, bedeutet es neuerlich großen Aufwand sich neue Stellen zu suchen und sich neu darauf einzufliegen.

Hier auch noch ein Hinweis auf meine eigene Wasserquelle die ich bei meinen Völkern errichtet habe. Dazu gibt es auch einen Beitrag den Ihr hier findet.

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Die Schwarmzeit hat längstens begonnen

Viele Jungimker, aber auch ich kämpfen je nach Saisonverlauf und Witterung mehr oder weniger damit zu verhindern, dass Völker schwärmen. War über einen längeren Zeitraum ein schlechtes Wetter und kaum ein Flugbetrieb möglich, kann man sich am ersten Tage mit Sonnenschein und Temperaturen um 20° oder höher zwischen Anfang April und Mitte Juni schon die Schwarmkiste bzw. eine leere Zarge bereitstellen, denn gegen Mittags ist es dann meistens so weit. Die alte Königin zieht mit einer Tausendschaft aus dem Stock aus auf der Suche nach einem neuen Quartier.

In der freien Natur ist dies der natürliche Trieb und auch die einzige Möglichkeit der Bienen sich zu vermehren. Dies würde auch ohne Probleme funktionieren, gäbe es da nicht seit einigen Jahrzehnten die aus Asien eingeschlepte Varroamilbe. Auch sie zieht auf den Bienen sitzend mit dem Schwarm in das neue Quartier und vermehr sich dort ebenfalls prächtig. Irgendwann wird dann der Varroadruck so hoch, dass letztendlich das Volk zusammenbricht und daran stirbt. Untersuchungen haben ergeben, dass es kaum ein geschwärztes Volk über den Winter schafft, jedoch spätestens eine Saison später das letzte Volk zugrunde geht. Es liegt also am Imker das Überleben der Biene durch entsprechend Bekämpfungsmethoden sicherzustellen. Wer dazu mehr wissen möchte, gibt im Suchendialogfeld Varroamilbe ein und wird entsprechende Beiträge auf meinem Block dazu finden.

Viele Behauptungen, dass sie ein Bienenvolk in der freien Natur kennen und darüber erzählen, es existiere schon viele Jahre lang. Diese Erzählungen sind schlechthin falsch. Es kann durchaus sein, dass es eine Bauchhöhle oder sonstige Mauernische gibt, wo Bienen eingezogen sind. In den meisten Fällen handelt es sich aber um ein neues Schwarmvolk, dass neuerlich eingezogen ist. Geht ein Volk zugrunde räumt meist die Wachsmotte die Überreste eines verendeten Volks auf und angezogen durch den verbleibenden Duft von Wachs wird dieses Quartier von neuen Spurbienen gefunden und gleich als neues Quartier ausgewählt. Der Kreislauf schließt sich und schon denken manche Beobachter, da ist schon jahrelang ein Volk einquartiert.

Noch schlimmer ist es, wenn Jungimker Völker einfach absichtlich schwärmen lassen und glauben etwas gutes für die Natur zutun. Im Gegenteil, aus meiner Sicht handelt es sich dabei um Tierquälerei. Die Bienen gehen mehr oder weniger zugrunde. Unabhängig davon verbreitet jedes Volk auch Krankheiten. Meist lassen derartige Möchtegernimker ihre Völker auch nicht auf die amerikanische Faulbrut untersuchen und wenn ein befallenes Volk von ihnen dann schwärmt, trägt es dazu bei diese Krankheit auch in andere Völker zu verbreiten. Bricht nun ein solches Schwarmvolk zum Beispiel in einer Baumhöhle zusammen, verbleibt dort auch der zwischenzeitlich eingetragene Honig mit dem Faulbruterreger und wird vor allem in der Zeit der Räuberei und frachtarmen Zeit gerne von anderen Bienen ins eigene Volk eingetragen. So kommt es rasch zur Faulbrutverbreitung und die übrigen Imker kämpfen jahrelang durch entsprechende Maßnahmen mit der Eindämmung dieser Krankheit und immer wieder kommt es durch derartige Brutherde zum neuerlichen Aufkeimen der Krankheit. So geschieht es, dass sich Faulbrutherde über Jahre in einer Region halten und kaum einzudämmen sind.

Wie kann ich also das Schwärmen meiner Völker verhindern?

Gleich vorweg, eine 100% Sicherheit gibt es nicht. Selbst dem besten Imker geling es nicht immer das Schwärmen zu verhindern. Vor allem bei jenen Völkern die genetisch zum Schwarmtrieb neigen. Dennoch gibt es viele schwarmtriebreduzierende Maßnahmen. Zuerst müssen alle Völker auf den Schwarmtrieb hin kontrolliert werden. Dies bedeutet, dass alle Brutwaben gezogen und auf das Vorhandensein von Weiselzellen geprüft werden müssen. Ein Volk, welches schwärmen möchte, also sich von seiner alten Königin zum Zweck der Vermehrung trennen möchte, legt am Rande des Brutnestes sogenannte Weiselzellen an. Diese sind etwas größer und hängen zum Gegensatz zu den übrigen Brutzellen aus der Wabe nach unten heraus. In diese Zelle legt dann die Königin ein Ei und die Pflegebienen füttern das abgelegte Ei nur mit Gelée Royal. Dadurch wächst eine Jungkönigin heran. Am neunten Tag wird die Weiselzellen verdecket und gleichzeitig der Startzeitpunkt für den Abgang des Schwarms mit der Altkönigin festgelegt. Derartige Schwarmzellen gibt es oft sehr viele in einem Volk.

Damit kommt nun der Imker ins Spiel. Es liegt jetzt an ihm spätestens vor dem neunten Tag, also vor dem Verdeckeln der Weiselzelle diese zu suchen und aus der Brutwabe auszubrechen. Übersieht er eine einzige, schwärmt das Volk aus und überlässt das Restvolk der jungen Königin. Ein neuer Jungbienenstaat wurde damit gegründet. Es empfiehlt sich daher alle 7 Tage eine sogenannte Schwarmkontrolle durchzuführen.

Viele Imker vernachlässigen oft bei der Schwarmkontrolle den Drohnenrahmen. Dieser ist jedoch auch ein beliebter Platz für die Schwarmzelle. Gut versteckt unter der Bautraube von Arbeiterinnen bleiben diese leicht vor dem Auge des Imkers verborgen und werden gerne übersehen. Aber auch an anderen Orten zum Beispiel zwischen dem Rähmchen und dem Rand der Wabe werden sie gerne versteckt. Es ist daher notwendig genau hinzuschauen, um auch wirklich alle zu entdecken. Nach einigen Kontrollen hat man herausgefunden wo diese gerne versteckt werden.

Eine weitere Möglichkeit den Schwarmdruck aus einem Volk zu nehmen ist die Ablegerbildung. Bei starken Völkern wird im Laufe der Frühjahrssaison die Bienenmasse so groß, dass bald tausende Bienen arbeitslos werden. Vor allem bei längeren Schlechtwetterperioden oder geringer Tracht ist der Zeitpunkt gekommen, dass sie gerne schwärmen. Entnimmt man jedoch zeitgerecht und regelmäßig ein bis zwei Bruträhmchen, so gibt es durch die neue Mittelwand wieder etwas zu tun und schon lässt der Schwarmtrieb wieder nach. Aber Vorsicht, werden zu viele Ableger gebildet, leider darunter natürlich auch der Honigertrag. Es gilt also herauszufinden wie viele Rächen ich entnehmen darf, um nicht den Honigertrag zu stark einbrechen zu lassen. Gleiches gilt auch für das regelmäßige schneiden des Drohnenrahmens. Dieser reduziert nicht nur die Varroamilbe im Volk sonder schafft auch Arbeit.

Wer mehr über die Ablegerbildung oder das Drohnenrahmenschneiden wissen möchte, kann über die Suche zu den entsprechenden Beiträgen gelangen und dort nachlesen. Die Themen habe ich in den unterschiedlichsten Blockbeiträgen bereits ausführlich beschrieben. Die hier verlinkten Beiträge sind nur die wichtigsten. Viel mehr Information gibt es auch in den FAQ’s oder in anderen Beiträgen.

In den meisten Fällen liegt es daher am Imker wie oft seine Völker schwärmen. Wird die Schwarmkontrolle vernachlässigt, so ist es meist zu spät. Ein Volk das geschwärmt ist, ist anschließend damit beschäftigt eine neue Königin heranzuziehen. Das dauert 19 Tage. Zieht man die 9 bis 10 Tage ab, die die Weiselzelle bereits im Volk war, und addiert man ca 5 Tage für den Hochzeitsflug dazu und weitere 21 Tage bis die erste junge Arbeiterin schlüpft, kann sich jeder ausrechnen, wie lange es dauert bis ein Volk wieder über eine entsprechende Stärke verfügt, um wieder große Mengen an Nektar für die Honigproduktion zu sammeln. Meist ist die Trach dann schon vorbei und von dem geschwärmten Volk ist nicht mehr sehr viel Honig zu erwarten. In der Imkerei stellt also jeder Schwarm einen Schaden für den Honigertrag dar.

Verlässt ein Schwarm den Bienenstock, so lässt er sich in unmittelbarer Nähe zum ursprünglichen Standort für einen Zwischenstopp auf einem günstig gelegenen Baumast nieder und sammelt sich in einer Traube. Spurbienen versuchen nun einen günstigen Platz ausfindig zu machen. Meist dauert dies einige Stunden. Kehren diese zur Traube zurück und haben sie mal die Information an die übrigen Bienen überbracht, geht es schnell und das gesamte Volk bricht in einem spektakulären Schauspiel auf das neue Quartier zu beziehen.

Es kann daher der Zeitraum vom Auszug aus dem alten Bienenstand bis zum Aufbruch zum neuen Quartier vom Imker genutzt werden, diese Bienentraube in eine leere Kiste einzuquartieren. Optimal läuft es natürlich, wenn der Bienenschwarm in günstiger Höhe sitzt. Am besten ohne Leiter, denn schon mancher unerfahrene Imker ist beim Einfangen eines Volks aus luftiger Höhe zu Boden gestürzt und hat sich dabei mehr oder weniger verletzt. Sicherheit ist daher auch beim Schwarmfang wichtig und man sollte nicht Kopf und Kragen beim Einfangen eines ungünstig sitzenden Schwarm riskieren.

Vor dem Einfangen wird die Bienentraube mit einem Wasserschlauch oder einer Sprühflasche gut eingesprüht. Die Traube sitzt dadurch sehr kompakt und kann leichter in einen Kübel oder Karton eingeschlagen werden. Wichtig ist es dabei die Königin mit der Traube einzuschlagen. Gelingt das nicht, zieht das Volk aus der bereitgestellten Kiste wieder aus und sammelt sich wieder am Baum um die Königin zu schützen. Ist es jedoch gelungen die Bienentraube mittels Kübel oder Schachtel einzufangen und hat man die Bienenmasse in eine bereitgestellte Zarge mit 10 Rähmchen und eingelöteter Mittelwand umgesiedelt, ist der Schwarm dankbar und nimmt das neue Quartier gerne an. Bis zum Ende des Flugbetrieb verbleibt die Zarge in unmittelbarer Nähe der Stelle wo der Schwarm gefangen wurde. So finden auch die letzten Bienen den neuen Wohnort der Königin und ziehen mit ein. Nach Einbruch der Dunkelheit kann das so neu errichtete Volk neben den anderen Völkern am Bienenstand aufgestellt werden, die Bienen werden nicht mehr zum ursprünglichen Volk zurückkehren, sondern mit dem Ausbau der neuen Mittelwände beginnen und schon in wenigen Stunden oder Tagen beginnt die Königin mit dem Bestimmten der neuen Zellen. Ein derartiges Volk wird sich in den nächsten Wochen prächtig entwickeln und meist zu einem stattlichen Volk heranwachsen. Aber Achtung: Ich empfehle euch im Herbst die Altkönigin in diesem Schwarmvolk durch eine Jungkönigin zu ersetzen, denn bleibt diese im Volk, ist ein Schwärmen im nächsten Jahr ziemlich sicher. Die Bienen wollen sich von der alten Königin nach einer gewissen Zeit trennen. Oft nimmt die Leistung der Königin ab und das Volk beginnt still umzuweiseln, also eine Jungkönigin heranzuziehen. Dadurch kann es auch außerhalb der Hauptschwarmzeit zu Bienenschwärmen kommen. Aber das ist eine andere Geschichte und würde diesen Beitrag sprengen.

Also trachtet danach regelmäßig den Drohnenrahmen zu schneiden, den einen oder anderen Ableger zu bilden und auf alle Fälle regelmäßig zwischen 6-9 Tagen die Völker auf Schwarmzellen zu kontrollieren. Dann könnt ihr in vielen Fällen Schwärme verhindern und einer guten Honigsaison steht nichts mehr im Wege.

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Saisonstart 2025

Wie unterschiedlich Imkersaisonen sein können, möchte ich in diesem Blogbeitrag beschreiben. Vergleichen möchte ich das Frühjahr 2024 mit dem aktuellen Frühjahr. Ich möchte mich dabei vor allem auf die Region Wachau in Niederösterreich beziehen. Ähnliches wird es aber durchaus auch in vergleichbarer Weise in den anderen Regionen geben.

Starten möchte ich bereits vor Weihnachten mit der Restentmilbung der Völker vor dem Jahreswechsel bzw. um Weihnachten. Erst wenn die ersten Frostnächte ins Land ziehen, geht die Königin aus der Eilage und Ruhe kehrt im Volk ein. Rund drei Wochen später befindet sich nur mehr ein sehr kleines Brutnest im Bienenstock und das ist dann der optimale Zeitpunkt für die Osalsäurebehandlung. Wie bereits hinlänglich auf diesem Blog erklärt, kann dies durch Beträufeln oder Bedampfen mit Oxalsäure erfolgen. Bei der ersten Variante sollte das Volk zwar in einer schönen Traube sitzen, aber bei dieser Variante muss die Beute geöffnet werden um mit einer Einwegspritze die jeweiliegen Wabengassen zu erreichen. Hier sollten die Temperaturen nicht zu niedrig sein um nicht das Volk zu gefährden. Ähnlich ist es beim Bedampfen. Auch hier sollte die Temparatur zwischen 5 und 10 Grad liegen. Dann sitzt die Traube etwas lockerer und die Oxalsäure kann nach dem Verdampfen die optimale Wirkung erzielen.

Im Dezember 2023 und auch die Jahre davor war es immer kurz vor Weihnachten so weit. Die ersten Frostnächte Anfang Dezember führten dazu, dass die Behandlung am 20. Dezember bei optimalen Verhältnissen durchführen werden konnte.

Im Winter 2024/25 gab es ebenfalls die ersten Frostnächte Anfang Dezember, diese hielten aber weit bis in den Jänner 2025 an. Verhältnisse, die alles andere als optimal für eine Oxalsäurebehandlung waren. Wer Glück hatte, der fand einen optimalen Zeitpunkt. Wer Pech hatte, viel um die Behandlung um, denn eine Regel besagt, wer aus Völkern auch Honig ernten möchte darf nach dem Jahreswechsel keine Behandlung mit natürlichen Säuren mehr durchführen. Zum Glück führte ich bereits am 24.11.2024 die erste Oxalsäurebedampfung durch und die Diagnose mit der Diagnosewindel zeigte mir zu Weihnachten, dass eine zweite Behandlung nicht nötig sei.

Der Winter verlief erstmalig seit ich selbst Imker bin sehr kalt. Über viele Wochen war kein Flugbetrieb zu beobachten und auch die Bienen blieben einer kleinen engen Traube sitzen. Waren am 27. Jänner 2024 die Völker bereits extrem stark ausgebildet, so hatte ich in diesem Jänner eher die Angst, dass sich die Völker kaum entwickeln würden.

Vereinzelte Blicke in die Beute zeigte nur wenige besetze Wabengasse und ich hatte schon Angst, auch selbst erstmalig Völker über den Winter zu verlieren. Gott lob, hat sich das nicht bewahrheitet und in der Zwischenzeit haben es die Bienen hinbekommen und die Volksstärke entsprecht der Jahreszeit.

Am 2. März 2024 blühten die ersten Palmkätzchen (Weiden). 2025 waren diese zwei Wochen später. Die erste Marillenblüte fand 2024 am 9. März statt und im Jahr 2025 erst am 21. April statt. Zu diesem Zeitpunkt blüten bereits 2024 die Äpfel und Kirschbäume.

Auch an der Marillenfrucht selbst konnte man deutlich den warmen Jahresbeginn 2024 erkennen. Am 21. April waren die Mariellen bereits rund 1,5 bis 2 cm groß und der Frost zerstörte die Früchte am 27. April.

Dieses Jahr gab es zwar vereinzelt Frostnächte, die verliefen aber nicht besonders hart und die Blüten haben noch überlebt. Man sieht also, das Frühjahr startet mit zwei bis drei Wochen Verspätung. Das zeigt sich auch bei der Entwicklung der Bienen. Der langanhaltende Frost im Dezember und Jänner führte dazu, dass die Völker mit etwas Verspätung in die Saison starten.

Im Jahr 2024 wurde ich vom warmen Frühling so überrascht, dass bereits am 8. April der erste Schwarm abging. Die Völker waren bereits so stark ausgebildet, dass sie regelrecht explodierten. Wie auch auf dem Bild zu erkennen ist, stand zu diesem Zeitpunkt die Edelkirsche bereits in Vollblüte und auch das Laub war bereits stark ausgebildet.

Dieses Jahr geht es etwas ruhiger los. In den Völker konnte ich zwar bereits die ersten Drohnen entdecken und die Bienen haben auch bereits den Baurahmen angenommen und er wird etwa in einer Woche erstmals verdeckelt sein, von einer Schwarmlust konnte ich aber noch nichts entdecken. Dennoch werde ich in der Osterwoche die ersten Ablegervölker bilden.

Da die Kirsche auch noch vermutlich vor der Osterwoche aufblühen wird, habe ich bereits die Honigräume auf die Völker aufgesetzt. Für die Osterwoche wurde ja laut Wetterbericht optimales Wetter erwartet. Somit der richtige Zeitpunkt mit Ablegern entsprechend zusätzlich den Druck aus den Völkern zu nehmen.

Mein Fazit, jede Saison beginnt anders und jedes Jahr sind Maßnahmen anders zu setzen. Wichtig ist es, genau zu beobachten und je nach Situation das richtige tun.

Rückblickend betrachtet ist mir der Saisonstart 2025 die liebste Variante und alles verläuft etwas ruhiger und entspannter. Vor allem war es die letzten Jahre immer so, dass das Frühjahr sehr feucht begonnen hatte und als die Bienen endlich starten konnten, starteten sie unerwartet sofort bei den ersten warmen Frühlingstagen mit einem Schwarm. Es war besonders schwierig bei den übrigen Völkern den Scharmdruck aus den Völkern zu nehmen und meist ging es dann zu kosten des Honigertrages.

Wir werden sehen, wie die Saison 2025 weiter verlaufen wird. Sicher ist aber, dass ich es auch dieses Jahr wieder geschafft habe alle Völker erfolgreich durch den Winter zu führen. Wieder habe ich es geschafft ohne Winterverluste in die Saison zu starten. Leider soweit ich dies von anderen Imkerin bzw Imkern  vernommen habe, gelang dies nicht jeder oder jedem. Die Nachfrage nach Wirtschaftsvölkern heuer ist sehr hoch und bereits nach wenigen Stunden ab den Schalten meiner Annonce hatte ich alle meine zum Verkauf stehenden Völker verkauft. Die Anrufer teilten mir alle mit, dass sie alle ihre Wirtschaftsvölker verloren haben und neu starten müssen. Soweit ich es hinterfragen konnte, waren die Völker aber nicht verhungert. Obwohl in den Beuten noch genügend Futter war, haben die Bienen die Beuten verlassen. Dies deutet stark auf einen hohen Varrodruck hin und es zeigt wie wichtig es ist mit starken Völkern und einer guten Varroabehandlung in den Winter zu starten.

Ich halte mich dabei strickt an die Regel:

  • immer mit einer jungen starken Königin (aktuelles Jahr),
  • frischem Wabenmaterial,
  • starken Völkern (genügend Bienenmasse),
  • und ausreichendem Winterfutter

die Völker einwintern und noch vor dem Jahreswechsel eine Restentmilbung durchführen.

In diesem Sinne, lasst uns in die neue Saison starten und viel Freude und Erfolg mit euren Völkern.

 

 

 

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Carnica Bienenvölker – Verkauf 2025 (Jungvölker)

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Es gibt noch einige Restbestände! Wer Interesse hat, dies ist eine gute Gelegenheit. Schreibt mir oder ruft mich an. Gerne gebe ich auch entsprechend Auskunft über die weitere Vorgehensweise. Wer auch Betreuung oder Unterstützung in den ersten Wochen benötigt, auch … Weiterlesen

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Wie kann man Weiden selber vermehren?

Palmkätzchen oder Weidenblüten

Die (Kätzchen)weidenblüte, im Volksmund auch als Palmkätzchen bezeichnet, ist im Frühjahr quasi das Startsignal für die Bienen, dass die Tracht beginnt. Er wird nicht umsonst unter uns Imker auch als Bienenbrot bezeichnet. Jeder Imker sollte daher danach trachten, dass es in der Nähe seiner Bienen ein oder mehrere Stauden gibt. Wie man diese selber vermehren kann erkläre ich in diesem Beitrag.

Mir sind drei Möglichkeiten bekannt, wie man Weiden vermehren kann.

Die Weide ist neben der Haselnuss eine der ersten Pflanzen im Frühjahr, die den Bienen wertvollen Pollen und auch schon den ersten Nektar liefert.

Variante 1

Die erste Variante ist, man schneidet einen Ast von einem Weidenstrauch, steckt ihn in einen Kübel mit Wasser und wartet bis er Blätter und Wurzeln hat. Danach wird er in die Erde eingesetzt.

Variante 2

Die zweite Variante ist, man nimmt einen Weidenast, schneidet in auf rund 120 cm ab, nicht vergessen was unten und oben ist, und schneidet mit einer Gartenschäre am unteren Ende den Ast schräg ab. Danach steckt man dieses Ende ca. 30 bis 40 cm in die Erde. Achten muss man darauf, dass die Stelle wo er hineingesteckt wurde niemals austrocknet. Dann treibt der Ast aus und ein Baum entsteht. Wichtig ist dabei, dass ein gesundes, grünes Holz verwendet wird. Keine kranken Stämme und keine kranken Äste.

Variante 3

Die dritte und letzte Variante und auch häufigste Vermehrungsart ist das Steckholz. Dazu wird ein Weidenast auf eine Gartenscherenlänge gekürzt und wieder am unteren Ende schräg geschnitten. Die Steckhölzer sollten zumindest Finderdick sein. Das obere Ende wird unmittelbar oberhalb eines Auges (Trieb) abgeschnitten. Man sollte darauf achten, dass ungefähr drei bis vier Augen, Abstände von Knoten zu Knoten übrigbleiben. Diese steckt man nun in einen Kübel oder Blumentopf. Nicht austrocknen lassen. Hat die Weide ausgetrieben, schneidet man das unnötige Totholz weg. Das verhindert, dass sich Krankheiten, wie Pilze, ausbreiten.

Nicht funktionieren wird diese Art der Vermehrung bei veredelten Weiden wie zum Beispiel der hängenden Kätzchenweide.

Der richtige Zeitpunkt für die Vermehrung ist in den Voralpen und dem Donauland Ende März bzw. Anfang April. Bevor der Boden aufgeht und die Pflanze sollte noch nicht im Saft stehen. Man merkt das, wenn man mit der Hand über das Holz streift, dann soll es sich trocken anfühlen. Kurz nach der Ablegerbildung sollte die Weide in den Saft gehen, also Anfang April.

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