Der Fehler steht immer hinter dem Kasten! Teil 1

Wie der Name schon sagt, der Fehler liegt immer beim Imker und steht meist hinter dem Kasten. Zuerst stellt sich die Frage, warum ein Volk überhaupt schwärmen möchte.

Fehler 1

Völker die stark aus dem Winter gestartet sind, haben Anfang Mai sehr viel Brut. Meint es das Frühjahr gnädig, so gibt es zur Kirschblüte die erste Tracht und die Arbeiterinnen beginnen mit dem Sammeln. Alles was gefunden wird, wird einfach in leere Zellen eingetragen. Egal wo immer sich diese auch befinden. Das kann jetzt auch mitten im Brutnest sein. Erst später am Abend werden die Bienen den eingetragenen Nektar trocknen und am Rand oder über dem Brutnest endgültig einlagern. Gibt es sehr viel Tracht, verhonigt das Brutnest sehr rasch und es gibt für die Königin nicht mehr genügend leere Zellen zu bestiften. Dies löst wiederum eine Kettenreaktion aus. Täglich schlüpfen zu dieser Jahreszeit rund 2000 Jungbienen die bald als Ammenbienen eingesetzt werden. Dadurch entsteht nun ein Überschuss an Ammenbienen und es gibt eine hohe Arbeitslosenrate. Das wiederum löst nun im Volk den sogenannten Schwarmtrieb aus und das Volk beginnt nachzuschaffen. Sobald dann eine Nachschaffungszelle vor der Verdeckelung steht, schwärmt bei passender Witterung die Altkönigin mit einer großen Anzahl an Arbeiterinnen ab um ein neues Volk zu bilden.

Dies ist auch in meinem Fall vermutlich so gewesen. Der Fehler lag hier beim Imker. Bei der Durchsicht hatte ich eine Schwarmzelle übersehen und so den Schwarm nicht verhindern können.

Wie kann man dies nun soweit wie möglich verhindern? Zum einen schadet es nicht bei sehr großer Bienenmasse jede einzelne Wabe etwas in der Beute abzuschütteln. So kann man leichter versteckte Nachschaffungszelle finden. Zusätzlich zur Schwarmkontrolle sollten Völker geschröpft werden. Das bedeutet, die eine oder andere volle Brutwabe mit jüngster Brut und besetzten Bienen aus dem Volk zu entnehmen und in eine Ablegerkiste zu übersiedeln. So wird quasi der Schwarm vorweg genommen und ein neues Volk künstlich gebildet. Die verbleibenden Bienen haben durch ein neu als Ersatz für die entnommene Wabe eingehängte Mittelwand wieder genug Arbeit und geraten nicht mehr so schnell in Schwarmstimmung.

Ein weitere Empfehlung ist, auch einen Drohnenrahmen einzuhängen, der dann nachdem er verdeckelt wurde ausgeschnitten wird. Auch so gibt es für die Ammenbienen genügend Arbeit und zusätzlich wird auch der Varroadruck aus dem Volk genommen. Aber dazu habe ich ja schon den einen oder anderen Artikel in diesem Blog verfasst. Einfach in der Suche nach Drohnenbrut oder Ablegerbildung suchen und den entsprechenden Artikel nachlesen.

Fehler 2

Leider ist mir am Wochenende danach vermutlich der nächste Fehler unterlaufen. Die nächste Schwarmkontrolle stand am Programm und wieder kontrollierte ich alle Völker sehr genau. Leider auch das Volk Nr 1, welches ja geschwärmt war.

Schwarmzellen am Oberträger eines Rähmchens.

Wo lag nun der Fehler? Genau dort, denn auch in diesem Volk brach ich die Schwarmzellen und verhinderte damit das Nachschaffen in diesem Volk. Leider kam ich auf diesen verheerenden Fehler zu spät. Stutzig wurde ich erst, als ich das Wochenende danach kaum mehr Brut im Volk vorfand. Was blieb mir nun anderes übrig, als ein Bruträhmchen mit jüngster Brut in dieses Volk zu hängen. Mit dieser sogenannten Weiselprobe musste ich herausfinden, ob sich im Volk bereits eine Königin befindet oder sich im Volk bereits sogenannte Aftermütterchen gebildet haben. Aftermütterchen sind Arbeiterinnen die wegen Weisellosigkeit des Volks selber beginnen Eier zu legen. Da sie jedoch über keine Samenblase verfügen und die Eier damit nicht befruchten können, ist dieses Volk dem Untergang geweiht. Aus unbefruchteten Eiern entstehen ausschließlich Drohnen. Man sagt auch ein Volk ist drohnenbrütig!

Wie es jetzt weitergeht, werden wir sehen. Bei der nächsten Schwarmkontrolle werde ich überprüfen, ob das Volk nachschafft. Danach werde ich die weiteren Schritte entscheiden.

Zur Auswahl stehen Abwarten und prüfen ob Nachschaffungszellen auf der Weiselprobe zu finden sind, oder die erste verdeckelte Drohnenbrut oder auch gewöhnliche Arbeiterinnenbrut. Bei ersterem oder letzterem wäre ja alles noch einmal gut gelaufen. Im Fall von Drohnenbrut müsste ich das Volk jedoch auflösen. Wir werden aber sehen wie es ausgeht.

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Kontrolle der Ablegervölker

Wie man Ableger bildet und was dabei alles zu beachten gilt, habe ich ja auch bereits zur genüge an dieser Stelle erklärt. Einfach in der Suche das Stichwort „Ablegerbildung“ eingeben und alle Beiträge werden zusammengefasst zum Nachlesen angeboten.

Dieses Jahr wollte ich meine ersten Völker verkaufen. Ich konnte auch einige Jungimker gewinnen und so standen bei mir am Bienenstand in Arnsdorf auch einige für mich exotische Kisten. Darunter eine Segeberger Kunststoffkiste, zwei dazugehörige Ablegerkisten und auch eine Jumbo Beute. Auch darüber habe ich ja auch berichtet. Hier nochmals zum Nachlesen.

Es war nun auch an der Zeit, nach dem Brutfreiwerden diese mit Oxalsäure zu behandeln. Dabei wollte ich auch kontrollieren, wie sich die Völker entwickeln würden. Wie das nächste Bild zeigt, haben die Bienen die leeren Mittelwände gut angenommen und diese bereits begonnen auszubauen.

Jumbo Rähmchen

In den nächsten Tagen würde die Königin nach dem Hochzeitsflug mit dem Bestiften der Zellen beginnen und wenn alles gut verläuft, ist ein neues Volk erfolgreich entstanden.

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Alle Jahre wieder!

Am 30. April 2022 war es wieder soweit. Zwar genau ein Monat früher als 2021 schwärmte partout das gleiche Volk und hing wieder am Baum. Diese mal jedoch ein paar Meter höher, dass ich es mit einfachen Mitteln nicht mehr einfangen konnte.

einige Meter höher als letztes Jahr am Nachbarbaum

Die Leiter reichte nicht mehr in diese Höhe und ich benötigte eine Spezialkonstruktion. Meine Schwarmfangschachtel stand ja noch im Lager und so schraubte ich schnell zwei Dachlatten zusammen und befestigte daran den Karton. Die Leiter war gut befestigt und konnte nicht wegrutschen, denn sie lehnte in dichten Sträuchern. Auch würde ich nicht hoch fallen, denn die Sträucher waren so dicht, dass ich in ihnen fast stehen konnte.

In Schwindel erregenden Höhen wurde der Schwarm in den Karton geschüttelt.

Eine Beute als neues Quartier stand ja schon einige Tage bereit, denn es war ja damit zu rechnen. Obwohl ich die Tage davor penibel genau die Völker auf Schwarmzellen untersuchte, hatte ich wohl im Volk 1 eine übersehen. Mit einem Gartenschlauch wurde die Traube zuerst stark befeuchtet. So waren die Bienen sehr träge und würden nicht so schnell wegfliegen können. Mit einem festen Stoß von unten gegen den Ast bewirkte, dass die ganze Traube in die Schachtel fiel. Durch die Feuchtigkeit blieben die Bienen am Boden des Kartons liegen und mussten nur mehr sicher nach unten transportiert und in die bereitstehende Kiste eingeschlagen werden.

Der eingefangene Schwarm wurde in die neue Beute eingeschlagen.

Das neue Quartier wurde neben dem ursprünglichen Standort aufgestellt. Die nächsten 30 Minuten würden zeigen, ob auch die Königin in der Beute ist. Wenn nicht, würden die Bienen die Beute verlassen und wieder an die ursprüngliche Position zurück fliegen.

Der Gewichtsverlust konnte auch auf der Waage abgelesen werden.

Ein Blick auf den Gewichtsverlauf der Völker zeigte rasch, dass es sich um das Volk 1 gehandelt hat. Mit der alten Königin waren insgesamt ca. 2,5 kg Bienenmasse abgegangen. Einige hatten zwar den Anschluss zum Schwarm verloren und kehrten zum Muttervolk zurück, es war jedoch genügend Bienenmasse im neuen Volk verblieben.

Am Abend stand auch fest, dass der Schwarm erfolgreich eingefangen werden konnte. In den nächsten Tagen, würden die Arbeiterinnen die eingehängten Mittelwände rasch ausbauen und die Königin mit dem Bestiften beginnen. Als Starthilfe hängte ich auch eine Futterwabe an den Beutenrand. So war auch sichergestellt, dass sie nicht verhungern würden. Der brutfrei Zustand ist auch der optimale Zeitpunkt für die Varroabehandlung mit Oxalsäure. Die Oxalsäure würde die ansitzenden Milben abfallen lassen und für einen gesunden Start des Volks sorgen. Wenn alles gut verläuft, hat ein neues Volk Einzug auf meinem Bienenstand „Am Sonnenhang“ gehalten.

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Erste Ablegervölker 2022

Nachdem zum Osterwochenende auf alle Völker der Honigraum aufgesetzt und auch der Baurahmen eingehängt wurde, war dieses Wochenede die Völkererweiterung mit der ersten Schwarmkontrolle angesagt. Ich habe zwar nicht damit gerechnet, die ersten Schwarmzellen vorzufinden, aber Mitte April ist es je nach Standort und Witterungsverlauf längst an der Zeit sich wieder mit der Schwarmkontrolle anzufreunden. Bis zur Sonnenwende am 21. Juni wird dies die wichtigste Beschäftigung der Imkerin und des Imkers darstellen.

Wann kann man die ersten Ablegervölker bilden?
Zur Salweideblüte werden einzargig über den Winter geführte Völker mit dem zweiten Brutraum erweitert. Zur Kirschblüte folgt der Honigraum und der Baurahmen. Wird der Baurahmen oder auch Drohnenrahmen genannt, von den Bienen angenommen und wurde er bereits fertig ausgebaut und von der Königin bereits bestiftet, ist die Zeit gekommen, wo die ersten Ablegervölker gebildet werden können.

Da die erste Kippkontrolle und ein Blick in die Wabengasse auch gezeigt hat, dass der Drohnenrahmen beinahe zur Gänze ausgebaut worden ist und auch die ersten Stifte zu erkennen waren, war auch der richtige Zeitpunkt gekommen die ersten Jungvölker zu bilden. Die Jungvölkerbildung wird nicht nur zur Vermehrung der Völker durchgeführt, sondern ist auch ein effektives Mittel dem Schwarmtrieb einhalt zu gebieten. Wird regelmäßig ein Bruträhmchen aus dem Volk entnommen und die Drohnenbrut geschnitten, sind die Bienen ständig beschäftigt und geraten so weniger schnell in Schwarmstimmung.

Warum geraten Bienenvölker in Schwarmstimmung?

Zur Zeit der Kirschblüte beginnen die Wirtschaftsvölker regelrecht zu explodieren. Täglich bestiftet die Königin rund 2000 Zellen und genau soviele Jungbienen kommen drei Wochen später zur Welt. Das bedeutet für die Bienen es muss ausreichend Beschäftigung geben, denn arbeitslose Jungbienen verfallen schnelle in den sogenannten Futtersaftstau. Kann nicht ausreichend Brut gepflegt werden und gibt es zu viel Personal, verfallen die Bienen schnell in natürliche Schwarmstimmung und es wird Zeit das Volk zu teilen. In der Folge legen die Arbeiterinnen mehrere Schwarmzellen an und verlassen kurz bevor die Zellen verdeckelt werden mit der Altkönigin und einem Großteil des Volks die Beute um eine neue Behausung zu suchen.

Drohnenbaurahmen wurde sehr gut angenommen

Wie im Bild sehr gut zu erkennen ist, wurde der Drohnenrahmen genau zum richtigen Zeitpunkt gegeben. Nach genau 7 Tagen wurde er beinahe fertig ausgebaut. In rund zwei Wochen wird er vollständig verdeckelt sein und ist dann reif um geschnitten zu werden.

Wieso wird Drohnenbrut geschnitten?

Drohnenbrut wird aus zwei wichtigen Gründen aus dem Wirtschaftsvolk entnommen:

  • Natürliche Reduktion der Varroamilbe. Die Varroamilbe vermehrt sich besonders gerne in den etwas größeren Drohnenbrutzellen. Dort haben sie wesentlich mehr Platz und die Drohnenbrut braucht auch länger für die eigene Entwicklung.
  • Reduktion des Schwarmtrieb. Durch das Ausschneiden der Drohnenbrut werden die Jungbienen ständig beschäftigt und geraten daher weniger in Schwarmstimmung.

Zur Ablegerbildung entnehme ich je nach Volksstärke ein bis zwei Bruträhmchen mit jeweils jüngster Brut und ausreichend Pflegebienen. Da es bis zu den sogenannten Eismännern Anfang Mai noch zu Frostnächten kommen kann, ist es wichtig ausreichend Bienenmasse dem Ableger beizugeben. Die Bienen müssen immer in der Lage sein die Brut entsprechend zu wärmen. Gelingt dies nicht, erfriert die Brut und der Ableger wird bis zum Winter nicht mehr stark genug. Daher gilt hier lieber etwas mehr als zu wendig Bienenmasse.

Die Entnahme eines Bruträhmchens sorgt dafür, dass der Schwarmtrieb unterdrückt wird, der Honigertrag leidet darunter aber kaum. Für mich ist es wichtiger den Schwarm zu verhindern, als mehr Honig zu ernten, denn ein Geschwärmtes Volk bringt so gut wie keinen Honig in der aktuellen Saison und würde somit einem Totalausfall gleich kommen.

Das entnommene Bruträhmchen, zwei Rähmchen mit eingelöteter Mittelwand und einem Futterrähmchen werden in eine Ablegerkiste gehängt und mit verschlossenem Flugloch an einen zweiten Bienenstand außerhalb des Flugkreises des Muttervolks verbracht. Dort angekommen wird das Flugloch geöffnet, bleibt aber stark eingeengt. So kann es von den Bienen besser verteidigt werden. Weisellose Völker werden von den Pflegebienen nicht besonders gut verteidigt und laufen schnell Gefahr ausgeraubt zu werden.

Die ersten Jungvölker am Bienenstand „Arnsdorf“

Dieses Jahr werden von mir auch einige Völker an Jungimker abgegeben, daher findet sich auch die eine oder andere für mich exotische Bienenkiste am Bienenstand in „Arnsdorf“. Im Hintergrund sieht man eine braun gestrichene Segeberger Kunststoffbeute mit Hochboden. Die Beute ist sowohl im Warm- als auch im Kaltbau zu betreiben und hat Platz für 11 Rähmchen im Normalmaß je Zarge. Links und rechts von dieser Beute stehen für das gleiche Format jeweils eine Ablegerkiste. Da diese Ablegerkiste ein sehr geringes Gewicht aufweisen, habe ich sie aus Sicherheitsgründen mit einem Zurrgurt auf der Holzpalette gegen Windstöße gesichert.

Weiter rechts stehen zwei Zander Jumbo Beuten. Auch in diese Beute passen meine Zanderrähmchen. Jedoch nur jene mit kurzen Ohren. Lediglich die Höhe unterscheidet sich bei beiden Beutentypen etwas von der Hohenheimer Einfachbeute im Zandermaß. Dies sollte jedoch kein Problem bei der Ablegerbildung darstellen. Vielleicht gibt es etwas Wildbau am Unterträger, der wird aber nicht besonders stören.

Die letzte ganz rechts am Bild aufgestellt Beute ist eine Hohenheimer Einfachbeute von mir selber gefertigt. Darin befindet sich zwei Ablegervölker, die mit einer Trennwand in der Mitte und getrennten Fluglöchern einquartiert wurden. Über diesen Beutentyp habe ich ja bereits in älteren Blogbeiträgen berichtet und auf dieser Seite gibt es auch die entsprechende Bauanleitung als Download. Weitere Informationen zur Ablegerbildung findet ihr auch in diesem Beitrag. Mehr an Informationen gibt es auch noch rechts in der Navigationsleiste in der entsprechenden Kategorie.

Wer selber Ablegervölker bildet und nicht immer nachrechnen möchte wie im Ableger der Status der Volksentwicklung gerade ist oder sein sollte, den möchte ich nochmals meinen Ableger-Rechner oben in den Links in Erinnerung rufen. Einfach Datum eingeben und man sieht sofort, wann der Ableger brutfrei ist bzw. wann die Königin in Eilage geht oder die erste verdeckelte Brut zu finden sein sollte.

Ableger-Berechnung

Wie sich die Ablegerbildung in den für mich exotischen Kisten entwicklet werde ich Euch wie gewohnt an dieser Stelle berichten. Bleibt mir daher erhalten.

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Honigräume aufsetzen

Die Kirschen blühen und es ist längste Zeit die Honigräume aufzusetzen. Aus eigener schmerzlicher Erfahrung, macht es durchaus Sinn, eine kurze Checkliste vorzubereiten, was man alles für’s Honigraumaufsetzen benötigt, um nicht vor allem bei Bienenständen die etwas weiter entfernt sind, mehrmals hin- und herfahren zu müssen.

Vorbereitung für das Honigraumaufsetzen

Wem ist es noch nicht passiert, dass er beim Bienenstand steht, die Honigräume zwar eingeladen hat, aber die Absperrgitter, die Drohnenrähmchen oder andere notwendige Gebrauchsgegenstände zu Hause liegen hat lassen. Also nocheinmal ins Auto, zurückfahren und die oder das fehlende Teil holen. Damit mir dies heuer nicht nochmals passiert, habe ich mir eine kleine Checkliste über alle wichtigen Dinge zusammengestellt.

Checkliste_Honigraumaufsetzen

Es versteht sich von selber, dass die Honigräume mit den leeren Honigwaben aus dem Vorjahr oder Rähmchen mit eingelöteten Mittelwänden in entsprechender Anzahl bereits bereitstehen sollten. Dennoch kann man sich schnell mal bei der Anzahl irren und hat nicht ausreichend mit, um den Bienenstand vollständig damit auszustatten. Zu den Honigräumen gehören auch die Absperrgitter. Diese sollte man nicht vergessen.

Wird der Honigraum aufgesetzt, ist auch die Zeit gekommen, den Drohnenrahmen im oberen Brutraum einzuhängen. Dabei wird auch der obere Brutraum durchgesehen und das eine oder andere Futterrähmchen oder einfach nur ein Leerrähmchen entnommen. Damit diese nicht im Auto herumkugeln und damit alles bekleckert wird, lohnt es sich ausreichend leere Zargen mitzuführen. Wird mehr als eine Futterwabe für die spätere Ablegerbildung aus einem Volk entnommen, benötigt man auch die entsprechende Anzahl an Rähmchen mit eingelöteten Mittelwänden oder Leerrähmchen, denn um Wildbau zu vermeiden müssen die Zargen entsprechend wieder aufgefüllt werden.

Wer mit Futterwaben hantiert oder auch nur entstandenen Wildbau um diese Jahreszeit versucht zu entfernt, merkt schnell wie klebrig Hände und Stockmeisel werden, denn der erste Nektar wird ja schon längst eingetragen. Da macht es durchaus Sinn einen kleinen Kanister mit Wasser am Bienenstand mitzuführen. So kann zwischendurch das Werkzeug und die Händer reinigen.

Wer eine kleine Art Werkzeugkiste bei sich führt, vergisst sicherlich nicht den Stockmeisel oder den Abkehrbesen. Meist liegt darin auch ein Feuerzeug und genügend Material zum Anzüngen des Rauchers. Dennoch schadet eine Kontrolle der Kiste nicht. Vor allem nach dem langen Winter gehört sie wieder zusammengeräumt.

Rechnen muss man auch damit, dass der Smoker bei diesem Eingriff doch etwas länger rauchen soll. Daher lohnt es sich auch etwas mehr Nachfüllmaterial für diesen mitzuführen. Nichts ist ärgerlicher wenn der Smoker erlischt und kein Nachfüllmaterial mitgeführt wird.

Ich verwende als Honigraum die vertikal geteilten Räume. Also einen zweigeteilten Honigraum, bei dem nach der langen Lagerung über den Winter die dünnere Trennwand schnell mal sich leicht verzieht. Hier behelfe ich mir mit einem Schnellspanner von Wolfkraft. Der verhindet, dass in der MItte der Zargenteile ein Spalt sich öffnet und Bienen ein weiteres Flugloch verteidigen müssen.

Hilfreich ist auch ein zusätzlicher Innendeckel, der am Bienenstand die Leerzarge mit den Futterrähmchen abdeckt. So kann man verhindern, dass die eine oder andere Biene auf die Heimreis mitgenommen wird und während der Fahrt dann Co-Pilot hinter der Windschutzscheibe spielt.

Ich lege mir auch gerne beim Arbeiten am Bienenstand das Smartphone zur Seite. Zum einen diktiere ich gerne meine Stockkarte ins Handy damit ich es später leichter übertragen kann und zum anderen gibt es des öfteren etwas im Volk zu fotografieren. Für beide Fälle bietet sich das Smartphone besonders an. Wer die Stockkarteneintragungen nicht ins Handy diktiert, sondern direkt eintragen möchte, sollte die Stockkarten und einen Stift auch nicht vergessen.

Nach dem Teilen und Behandeln kommt es schon mal vor, dass man am Ende der Saison die Königinnnen nicht gezeichnet hat. Bei der Durchsicht der Völker kommt es da schon mal vor, dass einem eine Prinzessin über den Weg läuft, die noch nicht gezeichnet wurde. Da schadet es nicht die Gelegenheit zu nützen und einen Zeichenstift oder die Zeichenplättchen bereit zu halten und das Versäumte im Herbst nun eben nachzuholen.

Mit diesen Ratschlägen und der Checkliste sollte beim Honigraumaufsetzen nichts mehr schief gehen und unnötige Fahren zum Bienenstand vermieden werden können. In diesem Sinne viel Erfolg und einen guten Start in die neue Saison.

Honigräume sind aufgesetzt, die Saison kann beginnen
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