bees-online.at ist 3. Jahre alt

Am 1. Mai 2020 habe ich an dieser Stelle mit meinem Bienenblog gestartet. Ich darf also den dritten Geburtstag meiner Webseite feiern. Gedacht war es ursprünglich für mich als eine Art Tagebuch in meiner Tätigkeit als Imker und eine Berichterstattung für Jungimker. Ich habe über meine Erfolge und aber auch Misserfolge geschrieben und Euch teilhaben lassen.

Daraus entstanden ist ein Blog mit mehr als 53 statischer Seiten und 190 Blogbeiträgen. Für eine kleine Imkerei in einer sehr kleinen Hobbysparte können sich diese Zahlen durchaus sehen lassen. Es mag jetzt vielleicht etwas nach Eigenlob klingen, aber ich bin sehr stolz auf diese Leistung zumal ich dafür keinerlei Einnahmen lukriere und es sich zu 100% um ein Hobby handelt.

Noch erfreulicher sind auch die tatsächlichen Zugriffszahlen. So konnte der Bienenblog im Monat April 2023 beinahe die 3000er Grenze der Seitenaufrufe von mehr als 1000 Besuchern erreichen. Wie Ihr in der Grafik sehen könnt, wird das Jahr 2023 ein sehr gutes und die Zugriffszahlen steigen stark an, wenn auch einige Zugriffe der beginnenden Saison geschuldet ist. Quelle: Jetpack-Statistiken

Das bedeutet zu Spitzenzeiten, dass wöchentlich nicht ganz 1000 Seiten von mehr als 400 Besuchern geöffnet werden.

Ich denke diese Zahlen können sich durchaus sehen lassen. Täglich durchschnittlich mehr als 50 Besucher und das alles ohne lästige Werbung. Nur eigenes Bildmaterial und eigene Berichterstattung.

Stolz bin ich auch auf den von mir neu gezeichneten Bauplan für die Hohenheimer Einfachbeute. Da gab es ja ursprünglich nur eine Bleistiftskizze im Internet. Alleine dieser Plan wurde mit Stand heute bereits mehr als 1681 mal herunter geladen, gleich gefolgt von der Hohenheimer Einfachbeute Flachzarge mit 998 Downloads. Der Favorit wird also täglich seit seiner Veröffentlichung rund 6mal geladen.

Auch die Zahlen der BeeCam Zugriffe können sich sehen lassen. Die Live Bilder meiner zwei Bienenstände werden im Wochenschnitt täglich ca. 50 mal aufgerufen. Der Natur der Sache geschuldet sind in der Hauptsaison hier die Zahlen wesentlicher Höher als im Winter, wenn vor den Fluglöchern ohnedies nichts zu sehen ist.

All diese Zahlen bestätigen mich in meiner Arbeit und motivieren mich weiter Beiträge zu veröffentlichen. Vielleicht gelingt es mir damit auch in Österreich die Ideen und Praktiken von meinen Paten Dr. Pia Aumeier und Dr. Gerhard Liebig etwas mehr Raum zu verschaffen. Freuen würde es mich natürlich auch, wenn die oder der Imker/in sich auch mit Erfahrungen und Beiträgen hier einbringen könnte oder einfach nur einen kleinen Kommentar hinterlassen könnte.

Nochmals Danke für die Treue der letzten 3 Jahre, Euer Michael Eichinger

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Der Start in das Frühjahr

Das Wetter zum Wochenende war hervorragend und erste Höchsttemperaturen von über 20° Celsius konnten gemessen werden. Die Kirschblüte hat in der Wachau längst ihren Höhepunkt erreicht und auch die frühen Sorten von Apfel und Birne blühen. Höchste Zeit also den Honigraum aufzusetzen. Bereitgestellt hatte ich diesen ja schon länger, rein das Regenwetter hat es nicht zugelassen.

Eine gute Vorbereitung spart schon einiges an unnötigen Metern und so stellte ich zuvor gut durchdacht alle notwendigen Utensilien bei den Bienenvölkern bereit.

Jeder Honigraum beinhaltet jeweils vier ausgeschleuderte Honigrähmchen aus dem Vorjahr, zwei Rähmchen mit einer ganzen Mittelwand und je zwei mit nur einer halben bzw. einer viertel Mittelwand. So kann ich auch die Kosten für die Mittelwände etwas geringer halten und die Bienen sind etwas mehr gefordert zuerst die Mittelwände selber auszubauen bzw. überhaupt neu zu erstellen.

Zeitgleich mit dem Aufsetzen des Honigraums war auch die erste Schwarmkontrolle angesagt, zumal ich erst am Donnerstag den 20. April eine größere Traube außen an einer der Beuten beobachten konnte. Bei einem zufälligen Blick auf die Webcam eines meiner Völker hatte ich die Traube entdeckt. Ich konnte dann auch beobachten, dass der vermeintliche Schwarm in die Beute zurückkehrte.

Die Suche nach der Königin am nächsten Tag hat mir dafür auch den Beweis geliefert. Ende März, bei einer der ersten Völkerdurchsichten, hatte ich alle meine Königinnen gelb gezeichnet, den ich fand nach dem Abschluss der TuB Methode im Oktober 2022 nicht mehr die Zeit, dies zu tun. Die nun gesichtete Königin, war noch nicht gezeichnet und musste also bereits aus dem Jahr 2023 stammen. Der Verdacht hat sich also bestätigt. Das Volk war bereits geschwärmt und hat dabei vermutlich die Königin (möglicherweise flugunfähig) verloren. Da es ohne Königin keine Überlebenschance hat, kehrte der so weisellos gewordene Schwarm zum Restvolk zurück.

Da nun eine neue Königin gesichtet war, kontrollierte ich auch die übrigen Rähmchen und entdeckte noch weitere Weiselzellen. Kurzerhand bildete ich mit diesen gleich zwei weitere Ableger und stellte diese auf meinem zweiten Bienenstand auf.

Trotz der schlechten Wetterbedingungen in den letzten Wochen musste ich bei der Durchsicht der anderen Völker feststellen, dass diese extrem stark gewachsen sind und auch bereits reichlich Nektar eingetragen wurde. Es war also höchst an der Zeit die Honigräume aufzusetzen. Schon ein paar Tage später konnte ich auch den Nektareintrag auf meiner Stockwaage feststellen.

Am Verlauf der Waage kann man deutlich erkennen, das es keinen Tag zu spät war, um den Honigraum aufzusetzen. Täglich kommen bereits ca. 5 kg Nektar dazu. Jetzt braucht das Wetter nur so bleiben und in zwei Wochen kann die erste Honigernte 2023 ausgeschleudert werden. Wir werden sehen.

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Macht was Ihr wollt

Aufgrund des doch stark verregneten Wochenendes habe ich die Zeit genutzt in den diversen Bienenzeitungen nachzulesen und habe da beim einen oder anderen Beitrag doch etwas schmunzeln oder den Kopf schütteln müssen. Selbst Imkervereine haben es noch nicht geschafft in das neue Zeitalter der Imkerei zu wechseln. Ich möchte hier nicht beginnen Beispiele aufzuzählen, ich denke wenn Ihr selber in den Ausgaben blättert, wisst Ihr von was ich spreche.

Dazu fällt mir nur ein Spruch von Dr. Gerhard Liebig und Dr. Pia Aumeier ein, denn ich an dieser Stelle gerne veröffentlichen möchte:

Macht was Ihr wollt: Rähmchen, Beute, Anzahl Bruträume, Standort, Schiet, Reizen oder nicht …

Den Bienen ist es EINERLEI!

Dr. Pia Aumeier zuletzt gezeigt am 26.3.2023 auf Ihrem Kanal

Pia spricht sogar davon, dass es der Biene egal ist ob diese in einer Beute lebt oder in eine „Badewanne“. Sie lässt sich nicht durch von Menschen ausgedachte Methoden austricksen. Die Bienen bekommen es immer hin.

Wenn man die Szene im deutschsprachigen Raum so beobachtet und Österreich mit Deutschland vergleicht, hat sich in Deutschland schon längst die Trendwende vollzogen und immer mehr Imkerinnen und Imker haben modernere Arbeitsweisen in Ihrer Betriebsführung einziehen lassen. In Österreich ist man noch immer in alt eingesessenen Methoden verbohrt und man hat zuletzt auch in Kärnten begonnen auf rechtlicher Basis den Kampf sogar vor Gericht auszufechten. Man vertritt tatsächlich die Meinung, dass es noch eine Reinzuchtbiene wie die „Kärntner Biene“ gibt. Dieser Machtkampf hat sich längst bis über die Grenzen von Österreich hinaus verbreitet und man hat bereits begonnen die Österreicher mit Ihrer Einstellung auszulachen.

Hier einige Beispiele in den internationalen Medien:

Sogar in der „The New York Times“ Ausgabe vom 4. Februar 2023 hat es die Kärntner Biene mit der Überschrift „What’s the Correct Color of Bees? In Austria, It’s a Toxic Topic.“ geschafft.

Das Thema geht soweit, dass Gegner der Landesgesetze in Kärnten, der Steiermark und Slowenien von einem Echo aus der nationalsozialistischen Vergangenheit der Region zu sprechen beginnen.

„Das ist eine rassistische Diktatur, genau wie unter den Nazis“

Gerhard Klinger (The New York Times – 4.2.2023) Vorsitzender des Imkereivereins im Lavanttal

Mit Bezug auf den Nationalsozialismus führt weiters die Zeitung aus:

Der Oberimker des Dritten Reiches, Gottfried Götze, war ein Verfechter der Krainer Honigbienen und davon überzeugt, dass die einheimischen Bienen die einzige Wahl sein sollten, um die Wehrmacht mit Honig und Bienenwachs für Bomben zu versorgen.

Übersetzung aus The New York Times

In Kärnten laufen rund 10 Verfahren vor Gericht gegen Imker, die beschuldigt werden unsaubere Bienenstöcke zu halten.

Es ist also kein unbedeutender kleiner Fall in Kärnten, wenn sich damit sogar die größten österreichischen Tageszeitungen auseinandersetzen. Aber Ihr könnt Euch ja selber ein Bild von der Lage verschaffen und entsprechend nachlesen.

Ich halte mich aus dem Hick-Hack heraus, zumal ich auch schon fallweise dazu verleitet war mich zu manchem Thema zu äußern.

Ich möchte nur zum Wohle der Tierhaltung beitragen und versuche daher aufgrund der wissenschaftlich erwiesenen Grundlagen von Dr. Aumeier und Dr. Liebig meine Völker zu führen. Darüber werde ich auch in Zukunft je nach verfügbarer Zeit entsprechend berichten.

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Völkersanierung Teil 2

Ich bin ja noch von Ende März ein Ergebnis zum Thema Völkersanierung schuldig geblieben. Im letzten Beitrag habe ich ja darüber berichtet, dass ich ein sehr schwaches Volk über einem starken Wirtschaftsvolk aufgesetzt habe. Die Königin konnte ich bei beiden Völkern auch finden und das schwache Volk war auch nicht weisellos. Letztes Wochenende zu Beginn der Kirschblüte suchte ich den Bienenstand wieder auf, um das Ergebnis der Völkersanierung zu prüfen. Leider musste ich feststellen, dass dieser Versuch gescheitert war. Das starke Wirtschaftsvolk hatte sehr schöne Brutbretter und das schwache war so gut wie leer. Vermutlich lag der Grund bei der Königin des Schwächlings und die Bienen haben es für sich entschieden und sie abgelöst.

Somit hat sich das Problem für mich gelöst. Die beiden aufgesetzten nun unnötigen Zargen wurden abgeräumt und nach einer neuerlichen Durchsicht des Wirtschaftsvolkes der Honigraum über dem Absperrgitter aufgesetzt.

Wie auch Dr. Pia Aumeier in Ihren Artikeln und Videos erklärt, gibt es für diese Art der Völkersanierung keine Garantie. Bei zehn Sanierungsversuchen funktionieren meist acht. Bei den übrigen ist die Ursache nicht zu 100% geklärt. Ursachen können dafür viele genannt werden, aber welche Alternative hätte es zur Sanierung sonst gegeben? Jungköniginnen zukaufen um diese Jahreszeit ist nicht möglich. Bliebe nur mehr die Vereinigung mit einem anderen schwachen Volk, sofern ein solches existiert. Eine weitere Möglichkeit wäre das Abkehren am Bienenstand. Diese Methode ist dann anzuraten, sofern nicht geklärt werden kann, ob nicht bereits „Afterweisel“ im Volk vertreten sind. Übersieht man diese, kann leicht es auch leicht passieren, dass es der zweiten Königin an den Kragen geht. Ergebnis wäre ein zweiter Volksverlust.

Da ich weder über ein zweites schwaches Volk verfügte und auch, aufgrund einer geringen Anzahl an verdeckelten Brutzellen, Drohnenbrütigkeit ausschließen konnte, habe ich mich eben für die beschriebene Sanierungsmethode entschlossen. Wenn auch ein Volk, das ich ohnedies so vermutlich nicht retten hätte können, nun am Bienenstand weniger steht, verbleiben doch zwei extrem starke Wirtschaftsvölker die hoffentlich in den nächsten Tagen entsprechende Mengen an Nektar eintragen und zu Honig verarbeiten.

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Völkersanierung im Frühjahr

Wie ich schon in einer der letzten Beiträge angesprochen habe, steht auf meinem Bienenstand ein Volk mit relativ wenig Bienen. Dieses Volk wird zwar aller Voraussicht durch den Winter kommen, aber die Frühtracht würde aufgrund der Schwäche sehr gering oder gar überhaupt ausfallen. Erst zur Spättracht würde es eine entsprechende Stärke erreichen, um auch eine Honigernte zu ermöglichen. Jetzt stellt sich die Frage: Wie kann ich solch ein schwaches Volk sanieren, um es auch zur Frühtracht für die Honigernte einsetzen zu können?

Bevor ich aber das Thema weiter ausführe, möchte ich dazu vorausschicken, dass es sich lohnt 5 Regeln bereits im Herbst zu beachten:

  1. Zur Einwinterungszeit Ende Oktober sollten alle Bienenvölker mehr als 5000 gesunde Winterbinden verfügen.
  2. Es sollte eine junge Königin im Volk sein.
  3. Ein möglichst geringer Varroabefall von unter 10% Winterbienenbefall.
  4. Das Volk muss über ausreichend Futter verfügen
  5. und auf frischen und wenig bebrüteten Wabenmaterial sitzen.

Über all diese Punkte habe ich an dieser Stelle schon mehrfach geschrieben und habe nochmals einige Links hier zu den Beiträgen eingestellt.

Im Verlauf des Winters können Völker bis zu 40% an Bienenmasse verlieren. Herrscht regelmäßig Flugwetter, gehen die Bienen von selbst ab. Ist es zu kalt für einen Flugbetrieb, liegen die Bienen am offenen Gitterboden und werden bei passender Witterung von den Bienen selber ausgeräumt. Das kann ich auch bei meinen Völkern sehr gut beobachten. Es liegen in den Böden kaum tote Bienen. Dafür notwendig ist jedoch ein offener Gitterboden. Der offene Gitterboden bewirkt, dass die toten Bienen sehr rasch trocknen und dadurch auch Gewicht verlieren und sehr einfach von den Arbeiterinnen nach außen abtransportiert werden können. Handelt es sich um eine Beute mit geschlossenem Gitterboden, so beginnen die verendeten Bienen aufgrund der in der Beute herrschenden Feuchtigkeit modrig zu werden und die Bienen schaffen es kaum mehr den so entstehenden Unrat hinaus zu transportieren. Dann ist der oder die Imkerin gefragt hier nachzuhelfen und die Böden im Rahmen der Auswinterung selber auszuräumen. Ich erspare mir dieses Prozedere und bin die letzten Jahre sehr gut damit gefahren den Gitterboden geöffnet zu lassen.

Findet man dennoch ein Volk, welches sehr schwach ist und nur auf zwei bis drei Wabengassen sitzt, kann es daran liegen, dass der Varroadruck in diesem Volk etwas zu hoch war und man sollte überprüfen, woran es gelegen haben kann. Bei mir konnte ich keine besondere Ursache herausfinden, denn die Varroa war bei allen Diagnosen im Herbst relativ niedrig und auch dieses Volk wurde entsprechend Behandelt. Eine Sichtkontrolle hat mir auch gezeigt, dass die Bienen auch nicht verkrüppelt sind. Hätte ich bei der Behandlung einen groben Fehler gemacht, so wäre auch bei den übrigen 10 Völkern entsprechend etwas zu bemerken gewesen.

schwaches Volk verteilt auf zwei bis drei Wabengassen Mitte Februar

Auch ein Futtermangel kann nicht die Ursache dafür sein, denn Bienen sind sehr sozial und teilen untereinander bis zum letzten Tropfen Honig das Futter untereinander auf. Hat es zu wenig Futter und geht dies zur Neige, so würde alle Bienen sofort nachdem das Futter aufgebraucht ist gemeinsam verhungern. Erkennen kann man dies, dass die verhungerten Bienen mit dem Kopf voraus in den Zellen stecken und dort verendet sind. Sie haben quasi bis zum letzten Krümel gemeinsam den Hungertot erlitten.

Wichtig ist auf alle Fälle, dass ausnahmslos alle Völker auf jedem Bienenstand auf das Vorhandensein von amerikanischen Faulbrutsporen untersucht wurden. Ansonst würde diese Krankheit auch auf andere Volk übergreifen und mehr Schaden anrichten als es nützt. Auch Futterwaben können ohne Bedenken zwischen Völkern zur Futterverteilung umgehängt werden.

Eine europaweite epidemiologische Studie hat gezeigt, dass das Überleben von Honigbienenvölkern von der Ausbildung der Imker und Imkerinnen und der Bekämpfung von Krankheiten abhängt.

Jacques A. et al. 2017 : A pan-European epidemiological study reveals honey bee colony survival depends on beekeeper education and disease control.

Wie saniert man nun derartig schwache Völker?

Zur Sanierung sucht man im März nun ein starkes Volk am selben Bienenstand aus. Es sollte auf alle Fälle auf fünf Wabengassen sitzen. Die Sanierung beginnt zur Salweidenblüte. Das starke Volk bleibt auf seinem Platz stehen. Auf die oberste Zarge dieses Volks wird dann ein Absperrgitter gelegt und der weiselrichtige Schwächling auf dieses aufgesetzt. Gewöhnlich verfügt der Schwächling noch über ausreichend Futterwaben. Es sollte aber nicht mehr als 5 leere Futterwaben im Volk bleiben. Dadurch wird auch das starke Volk noch mit ausreichend Futter versorgt. Sind zu viele Futterwaben im Volk, werden diese entnommen und durch helle Waben ersetzt. Dadurch wird im Schwächling für ausreichend Platz für die junge Brut geschaffen.

Völkersanierung

Das neu geschaffene Doppelvolk hat nun ein gemeinsames Flugloch und zwei Bienentrauben mit je einer Königin, getrennt durch das Absperrgitter. Da auch der Schwächling auf zwei Zargen durch den Winter geführt wurde, belasse ich die leere Zarge dennoch auf dem Volk. So verhindere ich, dass die Waben im Lager von der Wachsmotte aufgefressen werden.

Zu beachten ist:

Werden die Völker zur falschen Zeit vereinigt, töten die Bienen trotz Gitter mindestens eine Königin. Auch ist es riskant vor dem März ein schwaches auf ein starkes Volk zu vereinigen. Herrscht kein Flugwetter, gehen sterbende Bienen vom Schwächling nicht über das Flugloch ab, sondern verenden in der Traube und fallen danach auf das eingelegte Absperrgitter. Dadurch entsteht dort eine vergammelte Bienenschicht, die auch das starke Volk schädigen könnte.

Wichtig ist auch darauf zu achten, dass der Schwächling weiselrichtig ist. Ist er das nicht, können bereits Drohnenmütterchen im Volk existieren und die würden die Königin im starken Volk töten.

Drei bis vier Wochen später zur Kirschblüte kann man feststellen, dass der Schwächling deutlich erstarkt ist. Er sollte über ein Brutnest von vier bis sechs Wachen verfügen. Das starke Volk hat zur Unterstützung Bienen hochgeschickt und so den Schwächling unterstützt. Auch das starke Volk ist gewachsen. Theoretisch wäre es jetzt möglich ein derartiges Volk weiter zu führen, Studien haben jedoch ergeben, dass dies nur mehr Arbeit für den oder die Imkerin bringt, jedoch keinen Mehrertrag bei der Honigernte. (Studie: Dr. Gerhard Liebig)

Ist jedoch in vier Wochen der Schwächling beinahe bienenleer, war die Königin die Verursacherin der Volksschwäche und sie wurde von den Bienen selber entsorgt. Dies kann bei einem von fünf der Völkern der Fall sein.

Zur Kirschblüte werden die beiden Völker wieder getrennt. Ein großer Vorteil dieser Methode ist auch, dass das starke Volk dadurch auch weniger Schwarmlust zum Saisonstart hat.

Der Teil 2 dieses Beitrags folgt zur Kirschblüte. Dann werde ich über den Erfolg oder Misserfolg berichten. Wir werden sehen.

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