Kontrolle der neuen Ableger

Der Käfig der Königin ist leer.

Nach zwei drei Tagen ist es wichtig die neu eingeschlagenen Ableger zu kontrollieren. Besonders wichtig ist es zu kontrollieren, ob die Königin mit ihren Begleitbienen frei ist. Die Königin wurde gekäfigt dem Volk zugesetzt und sollte von den übrigen Bienen im Volk „frei gefressen“ werden. Der Verschluss des Käfigs bestand aus festem Futterteig. Ich entnehme in beiden Völkern den Käfig und kann beruhigt feststellen, er ist leer.

Als nächstes muss nun der Futterstand kontrolliert werden. Es ist noch genügend Futter in der Futterzarge. Leider sind doch sehr viele Bienen in der Futterzarge ertrunken und ich entscheid mich auf eine Futtertasche umzustellen. Die hat zwar den Nachteil, dass öfters nachgefüllt werden muss, aber in der Vergangenheit war darin keine Biene ertrunken. Ich werde darüber nachdenken etwas an der Konstruktion der Futterzarge zu ändern um dies auch zukünftig zu vermeiden.

Tote Bienen am Gitterboden des Volk Nr 4

In Volk Nr. 4 lagen am Boden in etwas 100 tote Bienen. Möglicherweise ist das der gewöhnliche Verlust von Flugbienen, oder es hat aufgrund der Volksschwäche eine „Räuberei“ durch das Nachbarvolk statt gefunden und die Bienen sind auf der Strecke geblieben. Es herrscht auch etwas Unruhe im Stock. Dies kann aber auch sein, dass die Bienen seit dem Einschlagen noch nicht richtig zur Ruhe gekommen sind.

Ähnlich verhält es sich auch beim Volk Nr. 3, dass in unmittelbarer Nähe zu meinen anderen beiden Völkern steht. Hier finde ich zwar keine toten Bienen am Boden liegen, aber am Flugbrett sind Spuren von Wachsresten zu finden. Kann jetzt ein Zufall sein oder auch hier war eine Räuberei im Gange und der Regen hat diese unterbrochen.

Vermutlich kleine Wachsreste am Flugbrett.

Ich entschließe mich daher bei beiden Völkern die Fluglöcher mit den Fluglochschiebern stark einzuengen. Es sind ja ohnedies zwei relativ schwache Völker und es ist bis zum Schlupf der nächsten Bienen ohnedies mit keinem sehr hohen Verkehrsaufkommen zu rechnen.

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Zwei neue „Kunstschwärme“ kommen dazu

In der Zeit von Anfang Juni bis Ende Juli können Kehrschwärme mit mindestens 1,5kg Bienen gebildet werden. Notwendig dazu ist noch eine bereits begattete und legereife Königin.

Der Unterschied zu Brutwabenablegern ist, dass ein Kehrschwarm nur aus Bienen besteht und keine Rähmchen und Brut vorhanden sind. Vergleichbar ist ein Kehrschwarm mit einem Naturschwarm, wo Bienen selber sich auf den Weg machen und sich um ein neues Zuhause umsehen. Der Vorteil darin liegt auf der Hand. Es wird vom alten Heim nichts mitgenommen und die Bienen beginnen quasi ein neues Leben. Im alten zu Hause bleiben auch, soweit sie nicht direkt auf der Biene sitzend mitreisen, die Vorroa Milbe. Damit kann das Volk beinahe unbelastet mit neuem frischen Wabenmaterial, immer das Ziel vor Auge ein starkes Volk für die Überwinterung zu bilden, durchstarten. Wichtig dabei ist es nur, nicht auf das Füttern zu vergessen. Da die Bienen auf Ihre Reise auch kein Futter mitnehmen konnten, brauchen Sie die Unterstützung des Imkers. Es ist wichtig dafür Sorge zu tragen, dass sich mindestens 1,5kg Futter im Volk befindet. Damit kann auch im Juni eine längere Regenperiode von den Bienen problemlos überstanden werden.

Heute ist es auch bei mir soweit. Zu meinen zwei bestehenden Ablegervölkern, die sich ja wie Ihr wisst prächtig entwickeln, stoßen noch zwei Kehrschärme, oder auch Kunstschwärme genannt, dazu und komplettieren meine Völker für den Neustart einer Imkerei.

Die Kunstschwärme hatte ich bereits im Frühjahr ebenfalls in Wien, nur dieses Mal bei Mio‘s Bienenwelt in der Ottakringer Straße, bestellt. Heute konnte ich die Völker verpackt in einer Transportbox abholen. Für jedes Volk bereitete ich bereits im Vorfeld je einen Zanderboden mit einer Zarge und Deckel vor. Bestückt mit 6 Mittelwänden warteten diese beiden Beuten bezugsfertig schon seit dem Winter auf die Bienen. Die Königin erhielt ich in einem kleinen Käfig, gemeinsam mit ein paar Ammenbienen zur Pflege der Königin, dazu bekommen. Damit sich die Bienen leichter in die Zarge „einschlagen“ lassen, werden sie mit Wasser besprüht. Die Königin wir, nachdem eine kleine Öffnung des Kunststoffkäfigs aufgebrochen wurde, zwischen zwei Rähmchen hineingesetzt. Jetzt müssen nur mehr die Bienen den Eingang des Käfigs, der noch mit Futterteig verschlossen ist durchfressen um so die Königin frei zu setzen. Durch diese Zeitverzögerung von einigen Stunden, können sich das Volk an die Existenz der neuen Herrscherin gewöhnen. Dies sollte jedoch kein Problem sein, denn das Volk war ja schon über ohne Königin 24 Stunden im Keller in Dunkelhaft und hat schon längst wieder Sehnsucht nach einer starken Regentin.

Carnica Reinzuchtkönigin wird gekäfigt mit Begleitbienen dem Volk zugesetzt.

Bei der Königin handelt es sich um eine Carnica Reinzuchtkönigin von der Belegstelle am Wechsel. Sie ist blau für das Jahr 2020 gekennzeichnet. Die Kennzeichnung erleichtert dem Imker die Königin unter vielen Bienen zu finden. So kann sich nicht irrtümlich verloren gehen oder verletzt werden.

Abschließend wird noch schnell eine Futterzarge auf die Beute aufgesetzt und zwei bis drei Kilogramm Futter eingefüllt. Hier entscheide ich mich bei einem Volk für Kristallzucker im Mischverhältnis 3:2 (Zucker, Wasser) und beim zweiten für ein Fertigfutter der Marke „APIinvert“. Damit möchte ich herausfinden, ob sich die beiden Völker unterschiedlich entwickeln werden. Es ist mir zwar klar, dass es hier noch viele andere Parameter gibt, zum Beispiel die Legefreudigkeit der Königin, aber vielleicht gibt es doch erkennbare Abweichungen bei der Entwicklung.

Volk Nr 3 einer der beiden neuen Völker.

Mit heute stehen nun bei mir im Garten insgesamt vier junge Bienenvölker mit dem Ziel vor Augen diese gesund und kräftig für den Winter vorzubereiten. Ich spiele aber schon mit dem Gedanken aus meinen ersten zwei vielleicht noch einen schnellen Ableger zu erstellen. Aber darüber werde ich bis zum Wochenende nachdenken. Möge der Versuch gelingen.

Einige Meter daneben dann das zweite neue Volk.

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Praxiskurs Teil 3 – Jungvolk- und Ablegerbildung

Da das Jahr 2020 nicht nur im Zeichen meiner Bienen steht, sondern auch von der COVID-Krise beherrscht wird, sind auch der erste und zweite Teil der Praxiskurse, veranstaltet durch die Imkerschule Warth in Niederösterreich, abgesagt worden. Der Teil 3 Jungvolk- und Ablegerbildung hat jedoch gestern den 13. Juni 2020 mit etwas Verspätzung dennoch stattgefunden. Gehalten wurde der Kurs vom Referenten Helmut Dörr.

Praxiskurs Teil 3 in Krems an der Donau

Bei erstmals über 30 Grad Celsius im Juni fand der Kurs in der Landwirtschaftsschule in Krems an der Donau statt. Herr Dörr bewirtschaftet dort insgesamt sieben Völker von rund fünfzig in unterschiedlichen Größen und vermittelte den sieben Teilnehmern sein Wissen. Sowohl den Teilnehmern, als auch den Bienen, wie man auf den nächsten Bildern gut sehen kann, wurde dabei ganz schön warm.

Bienen verlassen wegen der hohen Temperaturen den Stock und sammeln sich am Flugloch.
Traubenbildung am Flugloch.

Die von der Imkerschule Warth zur Verfügung gestellten Unterlagen, beinhalten hauptsächlich Grundlagen in Bezug auf das Zander-Maß. Leider imkert Herr Dörr jedoch ausschließlich auf Großbeuten im Dadant Maß und versuchte im Zuge des Vortrag mich als eingefleischten Zander-Nutzer von den Vorteilen dieser Beute zu überzeugen.

Damit wurde wieder einmal die lang läufige Meinung und Aussage bestätigt:

fünf Imker – fünf Meinungen

Das glaube ich auch gerne, und vermutlich gibt es auch wenig RICHTIG und FALSCH, aber ich bin halt mehr der Wissenschaft zugeneigt als so mancher persönlichen Meinung.

So wurden auch bei diesem Kurs einige Ansichten vertreten, die vielleicht heute nicht mehr ganz zeitgemäß sind. So ist Herr Dörr zum Beispiel davon überzeugt, dass die Bienen den gesamten Stock wärmen und nicht alleine die Traube. Im Winter benötigen die Völker einen geschlossenen Boden und damit die Bienen das Brutnest besser erwärmen könnten müsse man dies mit einem isolierten Trennshied unterstützen. Ebenso sei der Einsatz von zwei unterschiedlichen Rähmchen-Maßen für den Brutraum und die Honigzargen kein besonderer Nachteil. Doch gibt es da nicht auch Vorteile? War da nicht etwas mit der rascheren und sauberen Wabenverjüngung!

Regelmäßigen Drohnenbrutschneiden im wöchentlichem Rhythmus zur Varroa-Bekämpfung oder die Verwendung einer Windel zur Varroa-Diagnose sind ebenso wenig ein Thema, wie eine Kippkontrolle zur Schwarmlust-Feststellung. Die Verhinderung der Schwarmlust sollte Herr Dörr vielleicht doch mal überdenken, ist ihm doch auch bei einem uns gezeigten Volk aktuell die Königin mit einem Großteil des Volkes in die Ferne gezogen.

Aber wie gesagt, über unterschiedliche Meinungen lässt sich streiten. Ich habe zwar erst vor kurzem zum Imkern begonnen und stehe erst am Anfang meiner praktischen Erfahrung, dennoch halte ich mich doch eher an wissenschaftliche Erkenntnisse.

Dennoch war der Kurs vom Inhalt sehr interessant und man konnte einem alten Hasen wie Herrn Dörr über die Schultern schauen. So war es interessant zu sehen wie Drohnen sich in letzter Minute aus der bereits ausgeschnittenen und zum Einschmelzen vorgesehenen Wabe retten oder wie eine Spritzkontrolle zur Feststellung des Reifegrads von bereits eingelagerten Honig in der Realität funktioniere.

Auf der frisch geschnittenen Drohnenbrut schlüpf ein junger Drohn (linker oberer Bildrand).
Teilnehmer Thomas bei der Begutachtung der gerade ausgeschnittenen Drohnenbrut.
Bienen schlecken eifrig im Zuge der Spritzkontrolle verlorenen Honig wieder auf.

Abschließend zusammengefasst, ich konnte zwar nicht mehr allzu viel dazulernen, aber es war die Gelegenheit sich mit anderen auszutauschen und einem erfahrenen Imker über die Schulter zu schauen. Die Völker waren sehr gute Schulungsvölker. Die Wabenstätigkeit und die Ruhe der Bienen ist hervorragend und man konnte sich trotz starkem Flugbetrieb ohne Schleier und in kurzer Hose vor den Einfluglöchern bewegen ohne dabei gestochen zu werden.

Starker Flugbetrieb vor den Beuten.
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6 Wochen nach der Ablegerbildung

Es ist nun sechs Wochen her, nachdem mein Ableger von Martin meinem Imker gebildet und gut zwei Wochen, dass die Beuten bei mir im Garten stehen. Das lange Pfingstwochenende war relativ kalt und ich habe sicherheitshalber jedem Volk rund eineinhalb Kilogramm Zuckersirup zugefüttert. Die dabei verwendete Futtertasche habe ich nun entfernt und die Waben durchgesehen. Anstelle der Futtertasche gebe ich eine weitere Mittelwand und somit ist in jedem Volk die erste Zarge voll ausgestattet.

in meinem schwächeren Volk sind die Wabengassen sehr gut besetzt.

Ein Blick in die Wabengasse meines etwas schwächeren Volk Nr. 1 zeigt mir aber, dass diese sehr gut besetzt sind. Ich ziehe die Wabe Nr 9, also die letzte von mir eingesetzte Mittelwand von vorigem Wochenende und sehe, dass sie innen beinahe fertig und außen bereits zu einem Drittel ausgebaut wurde. Auf der Innenseite haben sie auch bereits das Futter eingelagert.

Die Königin auf der Wabe 8 mit bereits bestifteten Zellen.

Auf der Wabe Nr 8 finde ich auch die Königin bei der Arbeit. Sie war schon sehr fleißig und die Wabe ist auf beiden Seiten mit Eiern und Larven gut bestück. Da es sich ja um eine relativ neue Mittelwand handelt, gibt es aber noch keine verdeckelte Brut.

Gut bestiftete Wabe Nr 1 mit kleinem Futterkranz außen.

Betreffend des Futters brauche ich mir also auch in den nächsten Wochen keine Gedanken mehr machen. Wichtig ist es, dass bis zur Winterfütterung immer rund 1,5 kg Futter im Stock sind. Ein unverhoffter Kälteeinbruch könnte sonst dazu führen, dass das Volk verhungert. Wird zu viel gefüttert, tragen sie das Futter sofort um und es steht der Königin nicht mehr genug Platz für das Bestiften von leeren Zellen zur Verfügung. Dadurch wird das Volk geschwächt und es können nicht genug Bienen bis zum Winter herangezogen werden. Aber bis dort hin haben wir ja noch etwas Zeit.

Weiter geht es mit dem etwas stärkeren Volk Nr 2. Dieses Volk ist besonders stark, zieht man eine Wabe hängen am Unterträger große Trauben von Bienen. Die Brutfelder sind sehr schön gleichmäßig und man erkennt, dass eine starke Königin am Werk ist.

Bienentrauben am Unterträger der Wabe.

Bei einer der Waben finde ich auch ein großes Stück Wildbau, der auch schon von der Königin bestiftet wurde. Auf dem Bild sieht man sogar, dass sie auch in der nähe des Wildbaus unterwegs ist. Wildbau ist ein Zeichen, dass im Stock nicht mehr viel Platz ist. Ich muss mir spätestens nächstes Wochenende überlegen ob ich aus diesem Volk einen Ableger entnehme, um so ein drittes Volk zu erhalten oder ob ich eine weitere Zarge mit 10 Mittelwänden aufsetze.

Bestifteter Wildbau mit Bienentraube.

Da der Wildbau jedoch bei der Wabendurchsicht stört, entferne ich ihn. Wegen der Königin, die sich aktuell auf dieser Wabe befindet, muss ich äußerst vorsichtig sein, damit ich sie nicht verliere geht oder sie beim Einschieben verletzte. Das wäre nicht gut für die Entwicklung dieses tollen Volks.

Zum Schluss noch schnell eine Kippkontrolle, um einen Blick in das Volk von unten zu werfen. Auch dort erkennt man eine große Trauben an Bienen sitzen. Ein sehr braves Volk. Es macht Freude mit diesem zu arbeiten.

Volk von unten – Kippkontrolle
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Kontrolle der letzten Erweiterung vor 7 Tagen

Zehn Tage sind vergangen, als ich meine Jungvölker bekommen habe. Bei der Übersiedlung aus dem Ablegerkasten in die Zander-Beute hatte ich zwei Waben mit Mittelwänden und kurz danach eine dritte dem Volk hinzugefügt. Somit sitzt das Volk aktuell auf insgesamt acht Waben. Es wird nun Zeit nachzusehen, wie die Mittelwände angenommen werden. Bei dieser Kontrolle ziehe ich Wabe für Wabe um diese genau zu untersuchen und auch mittels Foto zu dokumentiere. So musste ich nicht unnötig lange jede Wabe im Detail am Bienenstand studieren, sondern kann in aller Ruhe die angefertigten Bilder am Computer durchsehen.

Mit der Wabenkontrolle beginne ich im Volk Nr 1 von links nach rechts. Das Volk ist etwas schwächer als das Volk Nr 2. Die erste Randwabe war die letzte, die ich dem Volk genau vor sieben Tagen anstelle der leer geschleckten Futtertasche eingesetzt hatte. Richtung Brutnest ist sie großartig ausgebaut, jedoch nicht bestiftet. Die Stockaußenseite ist unangetastet. Dies ist nichts gewöhnliches. Bienen bauen ihr Brutnest in Form einer Kugel. Dabei ist die äußerste Wabe jene, die am schwersten zu erreichen bzw. zu betreuen ist. Auf der Innenseite der Wabe kann man erkennen, dass hier bereits Nektar eingetragen wurde. Sieht man genau hin, so spiegelt sich der Nektar und die einzelnen Zellen sind bis zur Hälfte gefüllt. Ich bin gespannt wie diese in einer Woche aussehen wird, ich gehe aber davon aus, dass es eine Futterwabe bleiben wird.

Die ausgebaute Mittelwand mit bereits eingetragenem Nektar.

Damit ich etwas mehr Spielraum zur Wabenkontrolle habe und keine Bienen quetsche bzw. verletze, stellte ich die erste Wabe außerhalb des Volks zur Seite und ziehe die nächste. Bei dieser Wabe handelt es sich um die ursprünglich mitgekaufte Futterwabe. Man kann hier genau erkennen, dass mein Imker Martin, von dem ich die Bienen bekommen hatte, mit halben Mittelwänden als Bauvorgabe arbeitet. Untypisch für ein Ablegervolk ist dabei, dass die untere hälfte, die sie selber von Beginn an ausbauen mussten, für die Aufzucht von Drohnenbrut verwenden. Möglicherweise weil quasi die hälfte der Wabe als sogenannter Drohnenrahmen zur Verfügung gestellt wurde. Dazu muss man wissen, fügt man einem Wirtschaftsvolk am Rand des Brutnests einen leere ungedrahtete Wabe hinzu, so ziehen die Bienen dort bevorzugt Drohnen groß. Dazu aber mehr in einem anderen Beitrag. In der oberen Hälfte der Wabe sind noch kleine Reste von Futter zu erkennen, bzw. auch von der Futtertasche eingetragenen, bereits in Honig umgewandelten Zucker.

In der linken Hälfte des Bildes sieht man die Drohnenbrut, rechts daneben noch restliches Futter.

Die nächste und dritte Wabe ist wieder eine von mir zu beginn eingesetzte Mittelwand. Sie wurde in der Zwischenzeit fertig ausgebaut. Vereinzelt kann man erkennen, das Zellen bereits bestiftet sind, aber der überwiegende Teil ist noch leer. Hier wird hoffentlich die Königin in den nächsten Tagen beginnen ihre Eier abzulegen. Wenn alles gut geht, sollte ich nächstes Wochenende auf dieser Wabe ein starkes Brutnest mit Maden finden können.

Weiter mit der Durchsicht ist als nächste Wabe jene Brutwabe an der Reihe, die vom ersten Tag im Ableger gewesen ist. Hier sieht man, dass ein Großteil der Jungbienen bereits geschlüpft ist. Nur am äußeren Rand befinden sich noch verdeckelte Zellen und auch halbvolle Zellen mit eingetragenem Pollen. Pollen verwenden die Bienen zur Aufzucht der Maden. Auch wurden bereits in die leeren Zellen wieder Eier gelegt und man erkennt auch schon wieder die ersten Maden bzw. frisch verdeckelte Zellen.

Am rechten Bildrand sieht man junge Maden und vereinzelt Zellen mit eingetragenem Pollen.

Weiter geht es mit der Wabe fünf und sechs. Hier sieht das Brutnest ähnlich aus wie auf der Wabe vier. Dort finde ich auch „Madam“, bei ihrer Arbeit auf der Suche nach von Arbeiterinnen zur Eiablage vorbereiteten Zellen, in die sie dann sofort ein Ei legen wird.

Die Königin des Volk Nr 1 ist mit der Nr 23 gekennzeichnet.
Wilbau am Unterträger der Wabe wird entfernt.

Auch finde ich bei einigen Waben am Unterträger etwas Wildbau. Diesen entferne ich mit dem Stockmeißel. Ich habe mir einen größeren Kunststoffbehälter zugelegt, in dem ich entfernten Wildbau, der aus reinem Wachs besteht, sammeln werde. Am Ende der Saison, wenn auch getauschte Altwaben existieren, werde ich aus diesen Wachs zurück gewinnen um einen Wachkreislauf herzustellen. Aber auch darüber werde ich in einem eigenen Blog-Beitrag noch ausführlich berichten.

Auf der letzten Waben, es handelt sich wieder um eine mit einer neuen Mittelwand, erkennt man dass es sich um ein etwas schwächeres Volk handelt. Die Wabe wurde zwar gut angenommen und ist auch schon zu achtzig Prozent fertig ausgebaut, aber hier ist noch etwas Arbeit zu tun.

Ich entscheide mich dennoch dafür eine neue Wabe mit einer eingelöteten Mittelwand in die Zarge zu setzen. Es war ja die letzten Tage nicht so tolles Flugwetter und vielleicht ist es ja auch daran gelegen. Nachdem die Waben wieder richtig zusammengeschoben wurden, noch schnell ein Foto für die Dokumentation und ich verschließe das Volk wieder mit der Folien und dem Deckel.

Volk Nr 1 auf insgesamt 9 Waben.

Weiter geht es mit Volk Nr 2. Hier wiederhole ich alle Schritte wie bei Volk Nr 1. Man kann aber deutlich erkennen, dass es ein sehr mächtiges Volk ist. Die Brutwaben sind sehr stark ausgebaut und sehr gut mit Ammenbienen zur Brutpflege besetzt. Wie ihr auch an den folgenden Videos erkennen könnt und das gilt für beide Völker, handelt es sich um sehr brave Bienen. Der Wabensitz ist perfekt und es herrscht bei der Entnahme der Waben keine Unruhe. Es ist auch kein Rauch erforderlich. Den Smoker habe ich vermutlich nur zur eigenen Beruhigung parat gestellt. Ich darf mich ja auch noch als „Jungimker“ bezeichnen.

Ohne Schleier und mit kurzärmligem T-Shirt kann man ohne gestochen zu werden an meinen Völkern arbeiten.

Bei einer der tollen Brutnestwaben finde ich im unteren Bereich der Wabe ein sogenanntes Spielnäpfchen. Also eine Zelle die von den Bienen für die Königinnenaufzucht vorbereitet wurde. Da jedoch weder ein Ei noch eine Larve darin zu sehen ist und es sich ja noch um ein Jungvolk handelt, mache ich mir keine Sorgen. Ich werde es aber weiter im Auge behalten. Ich glaube mich auch erinnern zu können, dass mir dieses Spielnäpfchen auch schon Martin mein Imker beim Unsetzen der Waben in meinen Ablegerkasten gezeigt hatte.

Spielnäpfchen von unten fotografiert
Spielnäpfchen am unteren Wabenrand

Bei der nächsten Brutwabe erkennt man bei genauem Hinschauen auch sehr schön, wie im oberen Teil des Bildes einzelne sogenannte „Spurbienen“ den Bienentanz veranstalten. Damit erklären sie den anderen Bienen wo besonders viel Tracht in der Gegend zu finden ist. Auch diese Wabe ist toll ausgebaut und es bereitet große Freude dieses Volk durchzusehen.

Am schönsten ist es jedoch zu beobachten, wie die vor gut einer Woche eingesetzte neu Mittelwand ausgebaut wurde und dass darauf die Königin bereits mit der Ablage voll beschäftigt ist. Ein wirklich schönes Video!

Nach zehn Tagen als Jungimker muss ich echt gestehen, es ist ein tolles Hobby und ich freue mich schon auf das nächste Wochenende, wenn ich wieder einen Blick in meine Völker machen werde.

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