Die richtige Zarge für die Honigernte – Teil 2

Wie schon im Blogbeitrag von Anfang März (Teil 1) angekündigt, möchte ich meinen Lesern nicht die Pläne für die sogenannten Flachzargen vorenthalten. Ich werde vermutlich diese selber nicht verwenden, denn sie weisen einen eindeutigen Nachteil auf. Das von mir beschriebene Rotationsverfahren zur Wabenhygiene ist mit den Halbzargen nicht durchführbar. Für diese Zargen sind eigene Rähmchengrößen erforderlich und diese können somit in den Brutraumzargen so nicht wiederverwendet werden. Das bedeutet doppelter Aufwand. Sowohl Mittelwände zur Wabenhygiene müssen im Brutraum gegeben werden, als auch eigene Rähmchen in der Honigraumzarge.

Wurden die Waben über mehrere Saisonen im Honigraum verwendet oder wurden sie beim Honigausschleudern beschädigt, müssen Sie ohne je als Brutwaben fungiert zu haben zur Wachsrückgewinnung eingeschmolzen werden. Daher werde ich auch nicht zeigen, wie man diese zusammenbaut, dies verhält sich aber genauso wie bei deren großen Bruder. Die Bauanleitung dazu ist in diesem Beitrag zu finden.

Es gibt zwei unterschiedliche Halbzargen im Handel. Die klassische Flachzarge, von der auch die Zarge ihren Namen hat und die 2/3 Flachzarge – bitte klärt mich auf, wenn die Bezeichnung so nicht ganz zutreffend oder gebräuchlich ist.

Die Flachzarge weist genau die halbe Bauhöhe der Zargen, die bei der Hohenheimer Einfachbeute verwendet werden, auf. Sieht man mal von den etwas niedrigeren Griffleisten ab, sind alle übrigen Maße identisch. Für die Honigernte werden zwei bis drei dieser Modelle benötigt, was einen weiteren Nachteil darstellt und es ist die zwei- bis dreifache Menge an Rähmchen notwendig. Der einzige Vorteil, der mit dieser Betriebsweise zu erzielen ist, ist das Gewicht der Zargen. Es muss lediglich das halbe Gewicht bei der Honigernte einzeln geschleppt werden. Dieser Vorteil kann jedoch mit der geteilten Honigraumzarge, wie ich dies eben im Blogbeitrag von Anfang März (Teil 1) beschrieben habe, wettgemacht werden.

Flachzarge in halber Höhe wie die normale Zarge der Hohenheimer Einfachbeute.

Die 2/3 Flachzarge ist etwas höher ausgeführt. In der Höhe ist sie lediglich um 61 mm kleiner als die normale Zarge. Es muss daher wirklich jeder für sich selber entscheiden, ob diese geringe Gewichtsreduktion wirklich so einen großen Vorteil darstellt, um auf dieses Format seine Betriebsweise umzustellen. Auch mit dieser Zarge sind zumindest zwei Zargen je Volk für die Honigernte erforderlich.

Die 2/3 Flachzarge mit einer Bauhöhe von 166 mm.

Da ich bei den Recherchen im Internet keinerlei Baupläne für die hier angeführten Zargen finden konnte, habe ich die Maße selber ermittelt und die Pläne für Euch in gewohnter Qualität für den Nachbau erstellt.

03-Die-Hohenheimer-Einfachbeute-20mm-Flachzargen-v1.2

Wie gewohnt hier auch noch der Download zum Ausdrucken.

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Wintereinbruch am Bienenstand

Kaum hat man aufgrund von Beobachtungen am Bienenstand geglaubt, dass der Winter vorbei ist, schlägt er auch schon wieder zurück. Am 20. März 2021 hat laut Kalender der Frühling begonnen. Sieht man jedoch beim Fenster hinaus, wird man eines Besseren belehrt.

Als Beweis ein Mitschnitt der Livekamera vom Bienenstand 1

In der Nacht herrschten Temperaturen von -7° und die Landschaft ist wieder weiß. Für unsere Region kommt dies nicht oft vor und es ist schon ein besonderes Ereignis.

… und auch Bienenstand 2 sieht es nicht frühlingshafter aus.

Vor wenigen Tagen habe ich über die Blüte der Palmkätzchen geschrieben und Euch Videos über das emsige Treiben vor dem Flugloch hier eingestellt, heute sind die Fluglöcher mit Schnee verstopft. Diese Wetterereignisse zeigen besonders, wie wichtig es ist auch noch trotz der beginnenden Blütezeit, dass die Bienen auf genügend Vorräten sitzen. Die Königin hat das Brutgeschäft voll aufgenommen und in den letzten Tagen einige hundert bis tausend Eier gelegt. Bei Temperaturen von bis zu -5° in der Nacht müssen jetzt die Arbeiterinnen diese wärmen und das kostet Energie und der Futterverbrauch schnellt in die Höhe. Völker die nun Hunger leiden, gehen quasi in letzter Minute vor dem Saisonauftakt zu Grunde und verhungern. Viele Imker schieben dann die Schuld auf die Varroa Milbe, sonstige Krankheiten, Pestizide oder die Umweltverschmutzung. In Wirklichkeit steht jedoch der Grund für das Bienensterben hinter der Beute. Der Imker alleine ist Schuld in dieser Situation für den Tod der Biene, denn hätte er im Herbst ordentlich eingefüttert und wäre er nicht knausrig gewesen, so wäre das Volk nicht verhungert.

Wer es noch rechtzeitig erkennt, dass das Volk unter Futtermangel leidet, kann noch versuchen über den Gitterboden mit einer Tasse Flüssigfutter zu geben. Die Bienen bilden eine „Bienenkette“ und holen sich das Futter hoch. Das ist quasi die Rettung in der Not. Möge der Versuch gelingen.

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Die Saalweide oder auch Palmkätzchen genannt

Die Blüte der Palmkätzchen ist für den Imker und die Biene der Auftakt in die neue Saison. Das Bienenjahr nimmt Fahrt auf und die ersten größeren Tätigkeiten für den Imker stehen heran. Jetzt sollte sich auch schon zeigen ob die Völker den Winter gut überstanden haben.

13. März 21 – Palmkätzchen beginnen zu blühen

Die Futterkontrolle sollte ja schon längst abgeschlossen sein und alle Völker noch auf genug Vorräten sitzen. Wichtig ist es aber jene Völker die nur mit einer Zarge über den Winter geführt wurden, jetzt mit einer zweiten Zarge aufzustocken, denn das Brutgeschäft hat bereits voll eingesetzt und die Bienen brauchen schön langsam Platz.

Aber Vorsicht bei Völkern die zu schwach sind. Bei denen kann es passieren, dass sie nicht genug Bienen bis zur Kirschblüte aufbauen können. In diesem Fall kann es dann vorkommen, dass der obere Brutraum mit Honig voll getragen wird. Man spricht dann von „verhonigen“ des Brutnest. Dadurch finden die Bienen nicht mehr den zur Kirschblüte aufgesetzten Honigraum. In diesem Fall kann es sinnvoller sein, die zweite Zarge erst zur Kirschblüte dem Volk zuzuführen. Aber dann unter dem aktuellen Brutraum. Also eine neu Zarge mit 10 Mittelwänden unten und auf die bestehende obere Zarge dann das Absperrgitter und anschließend der Honigraum. So haben die Bienen unten in den beiden Brutraumzargen genug Platz und werden dennoch oben in der Honigzarge, wenn auch nicht in der Leistung wie bei einem starken Volk, eintragen. Wie die Wabenhygiene dann Ende des Sommers durchgeführt wird, erkläre ich, wenn es soweit ist.

Kornelkirsche
Kornelkirsche

Man erkennt auch schon in den letzten Wochen bei guten Flugwetter, dass die Bienen bereits sehr beschäftigt sind und emsig mit Pollenhöschen nach Hause kommen. In den Windschutzgürteln und Feldrändern hat schon einiges zu blühen begonnen. Unter anderem auch die Kornelkirsche.

Mitte Februar, sobald die ersten wärmeren Tage ins Land ziehen, beginnt ein Bienenvolk mit dem vollen Brutgeschäft. 21 Tage danach, also zu Frühlingsbeginn schlüpfen dies Bienen. Täglich rund 1000 Stück. Wer dann keine zweite Zarge auf seinem Volk hat, bekommt ein Problem, denn der Platz wird dann eng und die Bienen gehen auf Urlaub und ziehen mit der Königin aus.

Haben alle Völker ihren zweiten Brutraum, ist die Arbeit auch schon fürs erste getan. Die nächsten Schritte folgen dann zur Kirschblüte. Aber darüber mehr Mitte April.

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Die richtige Zarge für die Honigernte – Teil 1

Was ist das richtige Zargenformat für die Honigernte, haben sich sicherlich schon einige von Euch gefragt. Imkerinnen und Imker die so wie ich mit der Hohenheimer Einfachbeute im Zandermaß imkern, gibt es ja einige Möglichkeiten den Honig zu ernten. Ich möchte in diesem Artikel näher darauf eingehen und auch die Pläne für die unterschiedlichen Zargenformate zur Verfügung stellen.

Vorweg sollte man sich auf alle Fälle die Frage stellen: Möchte ich weiterhin einfach im Drei- Jahresrhythmus für neues Wabenmaterial sorgen oder weiche ich von dieser Imkerpraxis ab? Für beide Gruppen habe ich die richtige Lösung gefunden.

Unbestritten ist, dass eine volle Honigzarge mit 10 Rähmchen gleich mal gut 20 kg oder mehr wiegt. Hat man eine beträchtliche Anzahl an Wirtschaftsvölker, kann es schnell zu Beeinträchtigungen im Bereich der Wirbelsäule kommen. Somit gilt es eine Lösung zu finden, um das Gewicht zu reduzieren. Dass es nicht immer gleich eine Halb- oder Dreiviertelzarge sein muss, möchte ich im ersten Teil dieses Beitrags beschreiben.

Die geteilte Honigraumzarge

Der Bau einer geteilten Honigraumzarge ist zwar beinahe die doppelte Arbeit, aber dadurch wird das Gewicht der zu bewegenden Honigzargen halbiert. Wie in der folgenden Abbildung dargestellt ist, wird eine herkömmliche Zarge der Hohenheimer Einfachbeute genau in der Mitte vertikal halbiert und Anstelle zweier 20 mm starken zusätzlicher Außenwände, eine ca 4 bis 6 mm dünne Holzplatte, zum Beispiel aus Buchensperrholz, ersetzt.

Die geteilte Honigraumzarge

Durch die eingesetzten Trennwände geht zwar rund 1 cm des Platzangebots in der Zarge verloren, dies spielt jedoch im Fall der Honigzarge kein großes Problem. Die Hohenheimer Einfachbeute ist so ausgelegt, dass zusätzlich zum sogenannten BeeSpace noch rund ein Zentimeter in jeder Zarge mehr Platz zwischen den Rähmchen bleibt. Dadurch soll das ziehen der einzelnen Rähmchen erleichtert werden, wenn die Bienen diese mit Kitthartz festkleben. Im Fall des Honigraums, bleibt die Zarge jedoch nicht so lange am Volk aufgesetzt, sodass die Bienen gar nicht die Zeit haben die Rähmchen festzukleben.

Da die Zarge nur zur Honigernte und vielleicht zu Ablegerbildung eingesetzt wird, ist sie nur während des Sommermonate der Witterung ausgesetzt und sollte daher trotz der dünnen Holzinnenwand kaum verwittern oder sich verformen.

Der große Vorteil ist, dass weiterhin die normalen Rähmchen im Zandermaß eingesetzt werden können. So wie in der Drei-Jahres-Rotation vorgesehen, können die gebrauchten Honigwaben als Ersatz für die bereits zwei Jahre alten Brutwaben in der untersten Zarge dienen. Wie genau die Wabenrotation funktioniert, habe ich ja im Februar in einem eigenen Beitrag erklärt.

Für jene Imkerkolleginnen und Kollegen, die die geteilte Honigzarge nachbauen wollen, stelle ich hier auch noch meine Pläne zum Download zur Verfügung. Keine Angst, sie entsprechen genau den Vorgaben der Hohenheimer Einfachbeute und sind kompatibel zu allen bereits vorhandenen Zargen.

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Wie man die Zarge genau fertigt, denke ich brauche ich nicht mehr weiter ausführen. Die Details habe ich ja im Beitrag für den Bau der Zarge erläutert und hier gibt es ja kaum Abweichungen. Dennoch möchte ich Euch die Bilder der fertigen Zarge nicht vorenthalten.

Die fertige geteilte Honigraumzarge

Die Trennwände in der Mitte habe ich absichtlich nicht den Formen der Stirnbretter angepasst. So kann im Bedarfsfall mit eine Klammer die Zarge zur besseren Stabilität zusammen gehalten werden. So wie ich es jedoch bis jetzt beurteilen kann, wird dies aber nicht notwendig sein.

Zur besseren Veranschaulichung nur eine hälfte der Honigraumzarge.

Auf eine einzige Adaptierung möchte ich jedoch näher eingehen. Aufmerksame Leser können sich sicherlich noch erinnern. Ich habe ein Adaptierung meiner Bauhilfe vorgenommen.

Die Erweiterung der Bauhilfe für den Zargenbau.

In der Mitte kann die dünne Trennwand zwischen den beiden Leisten eingeklemmt werden. So fällt sie nicht um die die Montage geht schneller von der Hand.

Die eingesetzte Trennwand hält durch die zwei Leisten in der Mitte der Bauhilfe.

Imkerinnen und Imker die diesen Aufwand nicht betreiben wollen, greifen oft auf Halbzargen oder Dreiviertelzargen zurück. Sie verzichten jedoch auf die einfache Wabenrotation und nehmen ein weiteres Rähmchenformat in Kauf. Ob sich dieser Aufwand lohnt, muss jeder für sich selber entscheiden. Dennoch werde ich die Pläne für diese beiden alternativen Zargenformate in den nächsten Tagen an dieser Stelle nachliefern.

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Neuer Beutenbock Teil 2

Zu Beginn des Jahres habe ich bei meinen Völkern Nr. 1 und 2 einen neuen stabilen Beutenbock gebaut. Ziel war es die alten schon 20 Jahre alten Pfosten durch ein neues Untergestell zu ersetzen. Nun habe ich beschlossen auch beim zweiten Stand den gleichen Beutenbock zu errichten. Die Völker 3 und 4 stehen ja auf alten Holzpaletten und bevor Völker aus neuen Ablegern in der Saison dazu kommen, ist es nun an der Zeit auch hier zu handeln.

Einrichten des neuen Beutenbocks

Wichtig ist es dabei, dass die Ziegelunterkonstruktion stabil und auch waagrecht steht. Ansonsten habe ich keinerlei Änderungen zum ersten Beutenbock vorgenommen. Die Länge ist 3 Meter und in der Breite zwischen 47 und 57 cm. Also genauso breit, wie die Tiefe eines Gitterbodens ist.

Platz für mindestens 5 Völker

Ich habe auch die Gelegenheit genutzt die Stockwaagen etwas zu überarbeiten und die Anschlüsse mit eigenen Steckern zu versehen.

Die neu adaptierte Elektronikeinheit für die Stockwaagen

Mit der Adaptierung der elektronischen Einheit ist zukünftig das Wiegen von bis zu vier Völker möglich. Fehlen nur mehr die zusätzlichen Völker. Auf alle Fälle kann die Saison beginnen und ich bin bereits gerüstet.

Bis zu 5 Völker können nun auf den neuen Beutenbock gestellt werden.
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