Bienenwachs aus den Altwaben zurückgewinnen (Teil 1)

Vor mehr als einem Jahr habe ich ja hier an dieser Stelle beschrieben, wie man einen Dampfwachsausschmelzer kostengünstig selber bauen kann. Wer den Beitrag nicht gelesen hat und kennt, kann ihn hier nachlesen. Vielleicht kam in der Zwischenzeit auch mal die Kritik, da benötigt man kein separates Fass, sondern kann auch einen Zargenturm zusammenstellen, einen Trichter einhängen und schon hat man einen Dampfschmelzer. Den Kritikern gebe ich Recht, jedoch kostet der Trichter auch gleich mal 130,- bis 140,- € und da waren mir die Kosten etwas zu Hoch. Denn wer genau gelesen hat, lag ich mit den Kosten unter 90,- € mit allen Bestandteilen. Aufgrund meiner Größe in der Imkerei reicht mir daher diese Variante als kostengünstigere. Vielleicht werde ich zu späterer Zeit mal upgraden und werde Euch darüber berichten.

Nun möchte ich Euch aber zeigen, wie er sich im Einsatz bewährt hat und gleich vor weg, er hält was er verspricht. Er hat seine Generalprobe mit gutem Erfolg absolviert.

meine Anordnung der Arbeitsmittel

Damit beim Wachsausschmelzen der Boden darunter nicht verschmutzt wird, habe ich zuerst den unmittelbaren Arbeitsbereich mit eine Kunststofffolie ausgelegt. Das Kunststofffass, in dem die Altwaben ausgeschmolzen werden, wird dabei etwas erhöht aufgestellt, damit auch ein Baueimer unter den Auslaufhahn platziert werden kann. In meinem Fall ist es eine leere nicht mehr benötigte Getränkekiste. Die auszuschmelzenden Waben stelle ich dabei in unmittelbarer Nähe neben dem Wachsschmelzer ab. Ebenso halte ich eine Leerzarge zur Aufnahme der bereits ausgeschmolzenen Rähmchen bereit.

Folgendes sollte auf alle Fälle vor dem Beginn der Arbeiten beachtet werden:

  • Wird der Schmelzvorgang im Freien durchgeführt, darf unter keinen Umständen gutes Flugwetter herrschen. Es lockt unweigerlich die Räuber an und spätestens nachdem der erste Dampf vom Fass ausströmt, steht man in einer Bienenwolke und das Arbeiten wird mühsam.
  • Wird für den Dampfschmelzer eine Kabeltrommel zur Verlängerung der Stromleitung eingesetzt, muss diese auf alle Fälle von der Trommel abgerollt werden. Der Dampfschmelzer hat doch in meinem Fall 2000 Watt Leistungsaufnahme und da kann das Kabel auf der Kabeltrommel schnell sehr sehr heiß werden und ein Kabelbrand könnte entstehen.
  • Verwendet immer Regenwasser oder destilliertes Wasser im Dampferzeuger. So verhindert ihr nicht nur das Verkalken des Dampferzeuger, sondern auch dass das ausgeschmolzene Wachs sich nicht durch die Kalkrückstände grau verfärbt.
Drohnenbrut und gesammelten Wildbau aus den Wirtschaftsvölkern
Schutzgitter eines alten Ventilator
Gitter wird am Boden des Fasses eingelegt
Drohnenbrut und Wildbau

Am Boden des Kunststofffasses habe ich als Schutzgitter zum Auffangen des Trester eine Gitterhälfte eines alten Ventilators gelegt. So wird das auslaufende verflüssigte Wachs grob vor gefiltert und der Trester kann auch leichter aus dem Fass entnommen werden. Zuerst beginne ich jedoch mit dem Einschmelzen der Drohnenbrut und aus den Völkern entfernten Wildbau. Dieses Wachs wird von mir auch getrennt behandelt um damit einen eigenen Wachskreislauf für neue Mittelwände zu bilden.

Wurde die geschnittene Drohnenbrut in der Gefriertruhe aufbewahrt, um eine Geruchsbelästigung zu vermeiden, empfiehlt es sich diese vorher aufzutauen. Damit kann unnötiger Energieverbrauch vermieden werden und der Schmelzvorgang ist schneller fertig.

Beim ersten Schmelzvorgang braucht es doch einige Minuten länger, bis der erste Dampf aus dem Auslaufhahn erkennbar ist. In der Regel genügt jedoch eine einzige Wasserfüllung von 4 bis 5 Liter Wasser um das gesamte Wachs auszuschmelzen.

In den Bereitgestellten Kübel unter dem Auslaufhahn sollten vorher einige Zentimeter Wasser eingefüllt werden. So kann später der erkaltete Wachsklotz leichter aus dem Kübel entfernt werden.

Reines Wachs mit kaum Verunreinigung laufen in den Baueimer
Drohnenbrut und Trester bleiben im Fass am Gitterboden zurück.

Zurück bleibt im Kübel die Drohnenbrut bzw. der sogenannte Trester.

Ich habe versucht diesen den Hühnern meiner Eltern zu verfüttern, musste jedoch festgestellt, dass diese vermeintliche Nahrung aus welchem Grund auch immer gar nicht angenommen wird. Die Hühner picken nur lustlos daran herum, lassen die quasi gekochten Maden und Larven am Boden unberührt liegen. Habe ich eigentlich so nicht erwartet. Somit wandert der Rückstand aus dem Ausschmelzvorgang in die „Restmülltonne“ (schwarze Tonne), denn laut Information des Abfallwirtschaftsverbandes gilt dies als Tierrückstand und darf nicht in die Biotonne oder auf den Komposter.

Hühner sind nicht wirklich begeistert von der Drohnenbrut.

Zuletzt folgen dann die Alträhmchen die im Rahmen der Wabenhygiene beim Einengen der Völker ausgesondert wurden. In das Fass passen in meinem Fall ca. 12 Rähmchen. Ich belasse es aber mit 10 Stück. So ist der Zwischenraum etwas größer und der Dampf kann besser sich verbreiten.

Rähmchen im Wachsausschmelzer

Vergleicht man das Wachs aus der Drohnenbrut mit dem aus den Altwaben, erkennt man doch einen deutlichen Farbunterschied. Ersteres ist wesentlich heller und es gibt kaum Verunreinigungen. Es wird nicht nur daran liegen, dass die Waben wesentlich dunkler sind, sondern es ist ja auch stärker mit eingetragenem Nektar verunreinigt.

Aufgesammeltes Wachs im Baueimer.

Wie das im Eimer gesammelte Wachs weiter gereinigt wird um es für Kerzen oder neue Mittelwände weiter verwerten zu können, erkläre ich in einem der nächsten Beiträge.

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Die letzten Herbsttage gehen zu Ende

Mitte Oktober bäumte sich der sogenannte Altweibersommer nochmals auf und in meinem Garten konnten sich die Bienen über bis zu 23° C erfreuen. Diese Temperaturen wurden natürlich ausgenutzt die Herbstblüten zu besuchen, um für die junge Brut den benötigten Pollen einzutragen. Auf den Feldern blüht aktuell noch die sogenannte Grünbrache in der Landwirtschaft. Dabei wird oft gelber oder weißer Senf auf den Feldern als letzte Pflanze zur Aussaat gebracht und vor bzw. nach dem ersten Frost in den Boden eingearbeitet. Aber auch viele andere Herbstpflanzen blühen noch, so zum Beispiel in meinem Garten das Efeu.

Gelbsenf als Grünbrache
Gelbsenf als Grünbrache in der Nähe meines Bienenstandes

Es ist eine Freude zuzusehen, wie sich meine Bienen und noch sehr viele andere Insekten-Gäste an den Blüten des Efeu erfreuten. Im Wetteifer um die letzten Pollen vor dem Winter war geschäftiges Treiben zu beobachten.

reges Treiben am blühenden Efeu

Hier noch einige Bilder von dem einen oder anderen Besucher im Garten.

Honigbiene mit bereits schwer beladenen Pollenhöschen an den Hinterbeienen
Hornisse (Vespa crabro) bei der Arbeit
Hornisse (Vespa crabro)

Die Hornisse ist die größte in Mitteleuropa lebende Faltenwespe. Die Körpergröße der Königin beträgt von 23 bis zu 35 Millimeter, die der Arbeiterinnen 18 bis 25 Millimeter. Die Hornisse ist an der charakteristischen Färbung gut erkennbar. Kopf und Rumpfabschnitt sind schwarz, meist mit ausgedehnter roter oder braunroter Zeichnung, der Rumpfabschnitt trägt keine gelben Zeichnungselemente. Der erste Tergit des freien Hinterleibs ist nur bei dieser Art dreifarbig: der vordere Abschnitt ist rot, dahinter sitzt ein mehr oder weniger breiter dunkler Fleck, der Endabschnitt ist gelb gefärbt. Der restliche Hinterleib trägt, wie bei vielen Wespenarten, eine schwarze Zeichnung unterschiedlicher Form und Ausdehnung auf gelbem Grund.

Hornisse (Vespa crabro)

Wenn man auch fallweise beobachten kann, dass eine Hornisse eine Biene direkt beim Efeu verspeist oder vor dem Flugloch fängt, braucht sich kein Imker sorgen um die Volksstärke seiner Völker machen. In dieser Jahreszeit gehen die Sommerbienen oft das letzte Mal auf große Reise und sammeln noch schnell den letzten Pollen, bevor sie verenden. Da fällt schon manche Biene der Hornisse zum Opfer. Die wichtige Winterbiene verlässt um diese Jahreszeit nur mehr selten die Beute und so verursachen die Hornissen bei starken Bienenvölkern keinen erkennbaren Schaden.

Wer noch mehr Bilder sehen möchte, besucht einfach die aktuelle Galerie auf dieser Seite.

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Die Schaufenster-Zarge

Jeder Jungimker verspürt vor allem in den ersten Jahren den innerlichen Drang ständig die Völker durchsehen zu wollen. Die Beute versperrt den Einblick auf das Geschehen im inneren des Bienenvolks. In meiner Jugend kann ich mich daran erinnern, dass mein Onkel in seinem Bienenhaus bei jedem Volk ein Sichtfenster hatte. Es war für mich als Kind faszinierend die Abdeckung herunternehmen zu dürfen um einen Blick ins Innere der Völker zu werfen.

Die Erinnerung habe ich im letzten Winter in Form eines Prototypen umgesetzt.

Die Schaufenster-Zarge

Dazu habe ich in eine normale Zarge, bevor ich sie zusammengeschraubt habe, ein Loch in die Stirnseite gesägt. Das Loch ist so groß, um es noch mit einer Abdeckung verschließen zu können. Wird die Abdeckung zu groß, so bekommt man den Deckel kaum mehr ab.

Das Verschlossene Schaufenster

Gesichert wird der Deckel durch zwei Metallreiber, wie ich sie auch beim Fluglochkeil einsetze.

Veränderungen am Stirnbrett der Zarge

Damit das Schaufenster etwas größer ausgeführt werden kann, habe ich auch die Griffleiste etwas schmäler ausgeführt.

Innenansicht

Zum besseren Halt des Fensterglas (unzerbrechliches Plexiglas) wurde an der Innenseite des Stirnbrett eine ca. 5 mm breite Nut gefräst.

Befestigung des Plexiglas

Damit das Glas nicht heraus fällt, wurde es mit Metallstiften wie bei einem Bilderrahmen fixiert.

Halterung des Verschlussdeckels

Metallreiber verhindern, dass der Deckel heraus fällt.

Fertige Schaufenster-Zarge aufgesetzt auf einer weiteren Zarge

Und so sieht das ganze im Betrieb aus.

Die Schaufensterzarge im Betrieb
Die Schaufensterzarge als oberer Brutraum
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Der Eigenbau Honigauftauschrank

Jede Imkerin und jeder Imker steht früher oder später vor dem Problem, dass sein Honig im Eimer oder bereits abgefüllten Honigglas kristallisiert. Dies wird beeinflusst vom Gehalt der unterschiedlichsten Zuckerformen, von Kirstallisationskeimen und Wasser, sowie der Temperatur bei der Lagerung. Vor allem reifer Honig mit einem niedrigen Wassergehalt kristallisiert rasch bei einer optimalen Lagertemperatur von 15 °C. Schnell wird dann die Frage gestellt: Wie kann ich den Honig schonend für die Abfüllung wieder verflüssigen, ohne dass darunter die Honigqualität gefährdet wird?

Honig sofort nach der Ernte in Gläser abfüllen ist nicht die Lösung für das Problem. Honig zieht in vielen kleinen Portionen leichter Wasser und verliert damit schneller an Qualität, als in wenigen großen Behältern. Vor allem der Frühjahrshonig kristallisiert sehr rasch, auch wenn er bereits in Gläser abgefüllt ist. Wenn ein Kunde nun alle acht Wochen ein Glas kauft und abholt, was tun nach vier Wochen, wenn der Honig im Glas bereits kristallisiert ist?

Werden die Gläser oder Honigeimer ins Wasserbad bei maximal 40 °C gestellt, klappt das „Auftauen“ wunderbar und auch bereits zementartiger Honig kann wieder verflüssigt werden. Bei diesem Verfahren lauern aber mehrere Gefahren: zu hohe Temperaturen, besonders am Boden der Gläser und Eimer und an den Außenwänden können schnell dem Honig schaden zufügen. Lagerbehältnisse sollten niemals im Wasserbad direkt mit dem Boden des Wärmebehälters in Berührung kommen. Hier muss immer ein Untersetzer ins Wasserbad gelegt werden, der dafür sorgt, dass der Lagerbehälter nicht direkt mit dem Boden in Berührung kommt. Am Rand des Behälters ist aufgrund der höheren Temperaturen der Honig längst verflüssigt, jedoch im Kern noch immer fest. Vor allem ist diese Methode sehr schwierig zu überwachen und schnell ist mal die Temperatur zu hoch geklettert.

Eine große Gefahr droht jedoch auch aufgrund der Arbeiten im Wasser. Honig ist hygroskopisch und zieht sehr rasch Wasser wo immer er es auch bekommt. Das Resultat ist ein zu hoher Wassergehalt im Honig und die Gefahr dass dieser zu gären beginnt ist groß. Honig, der gärt, hat einen hefeartigen Geruch und leider nicht mehr verkehrsfähig. Merkmale dafür sind ein gewölbter Deckel, ein „Plopp“ beim Öffnen des Glases, Bläschenbildung, zu Beginn der Gärung ein fruchtiger, später ein alkoholischer süßsäuerlicher Geruch und reicht bis zur Schaumbildung.

Ein weiteres Problem stellen die bereits angebrachten Etiketten auf den bereits abgefüllten Honiggläsern dar. Stellt man die Gläser ins Wasserbad, lösen sich die Etiketten ab und werden beschädigt. Die Gläser müssen danach neuerlich etikettiert werden.

Als Alternative zum Wasserbad ist der Honigauftauschrank die bessere Lösung. Mit einem derartigen Schrank können 35 kg Honig bei maximal 40 °C in nur zwei bis drei Tagen vollständig schonend und vollautomatisch wieder verflüssigt werden.

Ein Blick in die Kataloge im Imkereizubehörhandel lässt aber jede Imkerin und jeden Imker beim Anblick der Preise erstarren. Schnell wird klar, dass ein Auftauschrank für den Hobby-Imker unwirtschaftlich ist und sich niemals rechnen wird. Alternativen müssen also her und es bietet sich dafür an, diesen vielleicht selber zu bauen.

Der Eigenbauschrank

Wie man schnell den eigenen Warmluft-Auftau-Schrank bastelt, möchte ich nun in diesem Artikel kurz beschreiben. Mit etwas handwerklichen Geschickt ist aus einem ausgesonderten Kühlschrank schnell ein Hochwertiger Honig-Auftau-Schrank gebastelt.

Was wird dazu benötigt:

  • ein ausgedienter sauberer Kühlschrank,
  • eine Heizquelle und
  • ein Thermostat mit integrierter Steuerung.

Einen ausgedienten Kühlschrank bekommt man günstig, wenn nicht sogar kostenlos bei der Altstoffsammelstelle. Die Auswahl ist dort oft groß und man kann sich sogar die Größe aussuchen. Selbst defekte ehemalige Weinkühler sind dort zu finden. In meinem Fall habe ich mich auch für einen derartigen Weinkühler entschieden. Gefunden habe ich ihn auf dem Internet Marktplatz von Willhaben. Sein ehemaliger Besitzer hatte ihn als defekt zum Verkauf günstig angeboten. Der Schrank ist 125 cm hoch und hat bereits mehrere stabile Gittereinschübe, welche ursprünglich für die Lagerung von Weinflaschen dienten. Da der Schrank sehr sauber und optisch auch ansehnlich aussah, nahm ich das Angebot an und kaufte ihn um 50,- €. Man hätte den Schrank durchaus noch als Weinkühler verwenden können, ich hatte jedoch damit etwas anderes vor.

Die verbaute Kühlung im Schrank wird nicht mehr benötigt und kann demontiert werden. Ich habe mir diese Arbeit nicht angetan und das System so belassen wie es war.

Als Wärmequelle habe ich mir ein PTC-Keramikheizelement mit 700 Watt (230 Volt) Leistung gekauft. Das Modul verfügt über 8 cm große Doppelventilatoren und soll für konstante Temperatur im Schrank sorgen.

PTC Keramikheizelement mit 700 Watt Leistung
Drei Heizelemente werden durch zwei Ventilatoren mit genügend Umluft versorgt.

Ein Test mit einem ähnliche Heizelement, jedoch einer Leistung von nur 100 Watt hat aber gezeigt, dass der Schrank kaum die notwendige Temperatur von 40 °C erreicht. Aus diesem Grund habe ich mich für das etwas höherpreisige 700 Watt Gerät entschieden. Ich denke aber, dass auch bereits ein Heizelement mit nur 300 °C bis 400 °C ausreichen würde.

Das gewählte Heizelement hat zusätzlich den großen Vorteil, dass je nach notwendiger Leistung die drei parallel geschalteten Wärmequellen auch im Bedarfsfall reduziert werden können. Der Preis des Elements lag bei knapp 50,- € und ist über diverse Onlinehändler beziehbar.

Digitaler Temperaturregler 230V mit Fühler STC1000

Zur Steuerung des Keramikheizelement kaufte ich einen Temperaturregler 230V mit Fühler STC1000. Im Onlinefachhandel für bereits unter 20,- € erhältlich. Die Verkabelung ist relativ unspektakulär und wird durch einen einfach dargestellten Verkabelungsplan erleichtert. Wer noch nie Elektroinstallationen durchgeführt hat, sollte aus Sicherheitsgründen auf alle Fälle einen Elektrofachmann beiziehen. Stromschläge wegen unsachgemäßer Installation können tödlich enden! In meinem Fall ließ ich mich von meinem Sohn unterstützen, der sehr mehrere Jahren den Beruf des Elektrikers ausübt. (Warum selber basteln, wenn man einen Profi in der Familie hat!)

Damit die notwendige Verkabelung nicht im Schrank frei herum liegt, besorgte ich noch eine wasser- und staubdichte Anschlussdose IP65 aus ABS-Kunststoff (Preis 8,- €), wie ich sie auch bereits für meine Stockwaagen in der Vergangenheit verwendet hatte. Da der von mir erworbene Schrank auch über eine integrierte Beleuchtung verfügt, wollte ich auch diese in die Schaltung mit integrieren. Dazu war noch ein einfacher Ein-Ausschalter (Preis ca. 2,- €) notwendig. Somit beliefen sich die Gesamtkosten für den Schrank bei 130,- €.
Auf die Verkabelung werde ich jedoch nicht näher eingehen, damit soll niemand der Verlockung ausgesetzt werden, selbst Hand anzulegen.

professionell verkabelt mit Blockklemmen sieht es dann so aus

Die fertig verkabelte Steuerung wurde im Boden des ehemaligen Weinkühlers im dortigen unteren Abstellgitter integriert und fest mit diesem verschraubt.

fertige verkabelte Wärmeeinheit für den Auftauschrank

Der externe Temperaturfühler STC1000 wurde am oberen Einschubgitter des Schrankes befestigt. Da die Wärme im Schrank aufsteigt, kann es dadurch im Schrank zu keiner Überhitzung im oberen Bereich kommen.

Da der Schrank in Meinem Fall auch als Staubgeschützter Lagerschrank für bereits abgefüllte Honiggläser dienen soll, habe ich mich dazu entschieden auf die jeweiligen vorhandenen Gitterböden hölzerne Einlegefächer zu legen. Die Einlagefächer lagen bereits seit Jahren bei mir in der Holzwerkstätte herum und stammten aus einem alten Holzkasten, der ausgedient hatte. Die Wölbungen der Gitterböden, die ja zur besseren Lagerung von Weinflaschen gedacht waren, führten zu einem etwas wackeligem Stand der Honiggläser. Auf den eingelegten Holzböden werden diese wesentlich stabiler stehen. Damit weiter auch noch die Luft im Schrank gut zirkulieren kann, entschied ich mich dafür, diese um ca. 5 cm an beiden Seiten schmäler zuzuschneiden.

hölzerne Einlagebretter sorgen für mehr Stabilität auf den Gitterböden

Das letzte Brett am unteren Fachboden wurde lediglich 35 cm breit ausgeführt, denn auf diesem soll lediglich ein einzelner Honiglagerkübel Platz finden. Damit er auch in der Höhe in den Schrank passt, muss für diesen Fall ein oberer Einschub vorübergehend herausgezogen werden.

Bleib nur mehr zu klären: Was ist die richtige Temperatur für das wiederverflüssigen von Honig?

Die Temperatur sollte unter 40 °C liegen, um Inhaltsstoffen des Honigs nicht zu schaden.

Temperaturverlauf über mehrere Stunden

Der Test der Heizeinrichtung zeigte, dass bereits in 30 bis 45 Sekunden der Schrank auf die notwendige Temperatur aufgeheizt werden konnte. Die Einstellung der Temperatur-steuerung wurde so festgelegt, dass bei Unterschreiten von einer Toleranztemperatur von 3 °C die Steuerung sofort wieder die Heizelement zuschaltet. Damit ich auch auf Nummer sicher gehen konnte, habe ich die Temperatur automatisch mit einem Funkthermometer aufgezeichnet und überprüft. Wie die Kurve zeigt, funktioniert der Wärmeschrank über einen längeren Zeitraum sehr zuverlässig und ich brauche daher keine Angst mehr haben, dass die Temperatur im Schrank zu hoch steigt und der Honig darunter leidet. Beim Ersten Testlauf werde ich nochmals die Temperatur geringfügig erhöhen, damit ich genau unter 40 °C bleibe.

Wie auch die nächsten Bilder zeigen, macht der Schrank in meinen Augen auch kein schlechtes Bild und die Funktionalität lässt keine Wünsche mehr offen.

großer Honiglagereimer am Boden des Schranks
voller Schrank zum Auftauen oder Lagern von Honiggläsern

Ich bin mit dem Ergebnis und auch mit der Funktion meines Honig-Auftau-Schrank sehr zufrieden und ich glaube Ihr werdet zumindest was die Optik angeht meine Meinung durchaus teilen.

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Besucher im Bienenvolk

Ursprünglicher Beitrag stammte vom 20. August 2021

Bei der letzten Durchsicht und Einengung meiner Bienenvölker habe ich in einem dieses Tote bereits konservierte „Flugobjekt“ gefunden. Das Tier ist ungefähr 5cm lang. Ich tippe auf eine Hornissenkönigin. Die Farbe könnte täuschen, denn die Bienen haben sie vermutlich schon mit Propolis überzogen. Es könnte aber auch eine Rossbremse (Pferdebremse) sein, wenn sie für mich dafür auch etwas zu groß sein scheint. Vielleicht kennt das Tier ja einer meiner Leser und kann sachdienliche Hinweise dazu liefern. Würde mich freuen!

Nachtrag und Lösung des Rätsel:

Es hat doch etwas gedauert, bis ich die Lösung gefunden hatte. Es handelt sich um einen Totenkopfschwärmer!

Der Totenkopfschwärmer (Acherontia atropos) ist ein Schmetterling (Nachtfalter), dessen Hauptverbreitungsgebiet die Tropen Afrikas sind. Er kommt auch im äußersten Süden Europas vor, von wo aus er als Wanderfalter nach Mittel- und Nordeuropa fliegt. Die Art ist gemeinsam mit ihren beiden Verwandten aus der Gattung Acherontia innerhalb der Schwärmer einzigartig, da sie durch einen Mechanismus in der Mundhöhle pfeifende Geräusche erzeugen kann. Auch die Lebensweise der Falter, sich von Honig zu ernähren und dafür in Bienenstöcke einzudringen, ist sehr ungewöhnlich. (Quelle: Wikipedia)

Jetzt ist mir auch klar warum er im Bienenstock zu finden war. Nackt ist der Falter deshalb, weil ihn die Bienen nach dem Abstechen beginnen die Bienen ihn abzuschreddern! Er hat einfach bereits alle Haare am Körper und den Flügeln verloren. In Imkerforen im Internet kam öfters die Frage und auch dort fand ich ähnliche Bilder.

Quelle: Facebook Fourm – Imker Anfänger und Profis
Quelle: Facebook
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