Teilen und Behandeln Tag X

Wie schon in einem der letzten Beiträge angekündigt, war es dieses Wochenende bei meinen Völkern so weit. Teilen und Behandeln stand am Plan. Genauer gesagt der Schritt 1 (Tag-X) das Teilen in Flugling und Brutling. Am Freitag wurden wie geplant die reparierten und geputzten Honigräume abgeräumt und die darin befindlichen Honigrähmchen durchsortiert. Die perfekt reparierten und geputzten kamen ins Winterlager und mit den übrigen wurden insgesamt 8 Beuten für das Bilden des Fluglinge vorbereitet. Dazu brauchte ich auch noch einige übrige Futterrähmchen auf. Das Ergebnis waren als 8 Stück einzargige Bienenkästen mit Boden, Zarge, 10 ex-Honigrähmchen, einer Abdeckfolie, dem Innendeckel und zum Schluss dem Blechdeckel.

Am Samstag startet ich dann zeitig am Morgen zu meinen Bienen. Im ersten Schritt stellte ich das zu teilende Volk einige Meter vom ursprünglichen Standort ab und anstelle dessen sofort die mitgebrachte und vorbereitete leere Beute. Während der wenigen Minuten, wo am ursprünglichen Aufstellungsort keine Beute stand, bildete sich bereits ein Stau in der Luft. Die zurückkehrenden Bienen vermissten ihre Behausung. Da aber sofort ein Ersatz vorhanden war, krabbelten sie wie gewohnt in die neue Kiste. Dennoch entstand dabei eine etwas größere Unruhe, denn die Kiste war ja leer und duftete noch immer nach dem noch nicht zu 100% ausgeschlecktem Honig. Da kann auch schnell Räuberei durch die benachbarten Völker entstehen und man sollte eventuell auch dieses Flugloch einengen.

Vom Volk, das ich zur Seite gestellt hatte und nun geteilt wird, flogen weiterhin die Flugbienen ab, um nach Nektar und Pollen in der Umgebung zu suchen. Damit ich die Königin leichter finden konnte, hob ich den oberen Brutraum ab, stellte diesen versetzt auf einen umgedrehten Blechdeckel und begann nun alle Waben zu ziehen. Auf der Suche nach der Königin stellte ich die erste Randwabe zur Seite, so tat ich mir etwas leichter mit den anderen Waben. Jene Königinnen die von mir gezeichnet waren, waren schnell gefunden. Etwas schwieriger war es bei den noch ungezeichneten. Aber auch dort wurde ich nach genauem Suchen fündig. Die Königinnen wurden gefangen und in einen Königinnenkäfig mit Futterteigverschluss gesteckt.

Königinnenkäfig mit eingesperrter Königin und einem Futterteigverschluss

Den Käfig legte ich danach kurz zur Seite und verschloss das geöffnete Volk. Dieses wurde nun zum weisellosen Brutling. Die gefangene Königin wurde nun in einer der Wabengassen des Flugling geklemmt und danach auch dieser verschlossen. Die zurückkehrenden Arbeiterinnen (Sammelbienen) würden in den nächsten Stunden den Flugling mit Bienenmasse auffüllen und beginnen die Königin frei zu fressen. Damit war der Flugling fertig gebildet.

Auf den Flugling musste nun der Brutling gestellt werden. Damit dies auch ohne Probleme funktioniert, verzurrte ich zuvor die Zargen mit einem Wandergurt. So kann es nicht passieren, dass einer der Zargen beim Transport verrutscht und die Beute kann auch leichter getragen werden. Wer nun einen sehr hohen Beutenbock unter seinen Völkern errichtet hat, wird jetzt schnell merken, warum dies ein Nachteil ist. Die Beute muss rund einen 3/4 Meter hoch gehoben werden und je höher der Beutenbock, um so höher muss nun auch dieses Volk heben. Daher Imker*innen mit niedrigeren Beutenböcken sind stark im Vorteil.

Die ersten vier gebildeten Fluglinge

Bei 8 zu teilenden Völker konnte ich trotz intensiver Suche bei einem die Königin aufgrund der großen Bienenmasse nicht finden. Das ist jedoch auch weiter keine Problem. Auch hier bilde ich den Flugling und Brutling wie beschrieben. Der einzige Unterschied dabei ist, dass ich Anstelle der gekäfigten Königin eine Weiselprobe in den Flugling hänge. Diese Brutwage mit jüngster Brut wird dafür sorgen, dass die Flugbienen die Beute wegen der fehlenden Königin nicht wieder sofort verlassen. Sie werden sich um die Aufzucht der Brut und auch einer neuen Königin kümmern. Am Tag-X plus 2 wird dann bei der Oxalsäurebehandlung die fehlende Königin im Brutling nochmals gesucht und eben erst danach umgesetzt. Diese Suche sollte dann wegen der geringeren Bienenmasse etwas einfach sein. Wurde sie gefunden, dann wird die Weiselprobe mit den bereits angelegten Weiselzellen in den Brutling zurück gehängt und die Königin wie geplant ebenfalls gekäfigt zwischen zwei Wabengassen eingeklämmt.

Zeit hat man damit jedoch keine verloren. Denn die Weiselprobe hat das gleiche Stadium erreicht wie jene der anderen Brutlinge und die Behandlung der Brutlinge mit Oxalsäure kann ebenfalls zeitgleich erfolgen. Auch der Flugling kann während des Austauschs bereits mit Oxalsäure behandelt werden.

Tipps die es zu beachten gilt:

  • Am Tag-X wenn mit dem Teilen und Behandeln begonnen wird, sollte schönes Flugwetter herrschen. Dadurch ist auch ein Großteil der Bienenmasse unterwegs und der Flugling wird auch stark gebildet. Auch das Finden der Königin ist damit wesentlich leichter.
  • Es genügt den Königinnenkäfig mit einer geringen Menge an Futterteig oder Marshmallow zu verschließen. Ich lasse den Käfig auch ein kleines Stück geöffnet. So gelingt das Befreien der Königinnen etwas schneller und die Königin kann sofort loslegen mit dem Bestiften der leeren und neuen Waben. Gekäfigt wird die Königin nur desshalb, dass sie nicht sofort bei der Vordertür die Beute verlässt und ins Gras fällt. Gekäfigt gewöhnt sie sich leichter an die neue Situation und es klappt das TuB auf alle Fälle.
  • Die Behandlung des Flugling mit Oxalsäure erst frühestens am zweiten Tag nach dem Teilen und am späteren Nachmittag oder frühen Abend durchführen. Es sollten doch ein Großteil der Flugbienen zurück im Volk sein, um auch alle aufsitzenden Varroen bekämpfen zu können.
  • Damit Brutschäden im Flugling verhindert werden, sollte auch die Behandlung nicht zu spät erfolgen. Zum einen darf die Brut noch nicht verdeckelt sein, denn Oxalsäure wirkt nicht in die verdeckelte Brut und zum anderen sollte noch nicht zu viel Brut vorhanden sein, denn diese nimmt in der Regel schaden und wird anschließend von den Arbeiterinnen wieder ausgeräumt. Es ist also schade, wenn zu viel jüngster Brut wieder vernichtet wird.
  • Ist geplant die Völker im September oder Oktober wieder zu vereinigen, um damit ein starkes Wintervolk zu erhalten, dann sollte der Brutling auf den Flugling mit gleicher Fluglochrichtung gestellt werden. So gelingt das Vereinigen besser. Dort wo die Völker geteilt durch den Winter geführt werden, kann der Brutling sofort auf einen neuen Standort gestellt werden.
  • Beim Flugling ist auf alle Fälle zu achten, dass er über ausreichend Futter verfügt. Er benötigt auf alle Fälle rund 2kg Futter und darf nicht flüssig gefüttert werden. Räuberei durch andere Völker wäre die Folge und der Flugling kann sich durch die etwas geringere Bienenmasse nicht ausreichend verteidigen. Hat man keine Futterwaben zu hand, kann man sofern bei der Honigernte nicht auch aus den Bruträumen die Randwaben entnommen wurden, eine dieser Randwaben dem Flugling spendieren. Ein Tipp von mir: Beim Abschleudern der Honigwaben hebe ich immer eine nicht voll verdeckelte und nur zum Teil ausgebaute Honigwabe auf. Diese dient dann dem Flugling als Futterwabe.
Ein einzelnes Volk das geteilt wurde. Die anderen drei stammen von eingefangenen Schwärmen und werden mit überzähligen Jungvölkern am Ende der Saison vereinigt und so umgeweiselt.
Bienenstand „Hochfeld“ mit drei geteilten Völkern

Da in unmittelbarer Nähe meiner Völker gerade die Sonnenblumen begonnen haben zu blühen, es handelt sich um insgesamt zwei große Felder, werden meine Völker nicht unter Hunger leiden. Beim TuB habe ich bereits festgestellt, dass noch sehr flüssiger eingetragener Nektar aus den Wabenzellen tropft. Sie werden sich dadurch heuer vermutlich einen Großteil des Winterfutters selber eintragen. Mal schauen ob das dieses Jahr funktioniert. Ernten werde ich diesen Honig nicht mehr. Drei Honigernten im Jahr reichen durchaus.

Sonnenblumenfeld in der Nähe meiner Völker
Kaum eine Sonnenblume die nicht ein bis zwei Bienen aufsitzen hat.
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Teilen und behandeln mit Dr. Gerhard Liebig

Ich habe in einigen meiner Beiträgen ja bereits über die TuB Methode geschrieben und dabei auch Dr. Gerhard Liebig erwähnt. Hier habe ich auf YouTube ein Video von ihm gefunden, wo er alle Schritte in nur rund 15 Minuten genau erklärt und zeigt wie es richtig gemacht wird.

Teilen und behandeln mit Dr. Gerhard Liebig

Sollten danach noch immer offene Fragen übrig bleiben, dann darf ich auch nochmals meine FAQ im Menü oben in Erinnerung rufen. Dort findet ihr im eigens dafür definierten Abschnitt noch eine große Menge an Antworten zu Euren Fragen.

Wer es noch etwas genauer haben möchte, kann sich auch die Beiträge von Dr. Pia Aumeier in drei Teilen anschauen. Die Videos wurden im Auftrag des deutschen Bienenjournal gedreht.

Teilen und behandeln Teil 1
Teilen und behandeln Teil 2
Teilen und behandeln Teil 3

Jetzt Mitte Juli ist der richtige Zeitpunkt für die TuB Methode. Die Hönigräume sind abgeschleudert und los geht es. Probiert die Methode einfach mit ein zwei Völkern aus und Ihr werdet sehen wie einfach und unkompliziert es sein kann. Vor allem wird mit dieser Methode im brutfreien Zustand die Behandlung durchgeführt ohne für den Winter wichtige Bienenmasse zu vernichten.

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Eine gute Planung hilft am Saisonende

Wie schon im letzten Beitrag erwähnt, neigt sich die Saison dem Ende zu. Trotzdem ist es wichtig jetzt nicht auf die Varroabehandlung und das Einfüttern zu vergessen. Vor allem für jene Imker, die auch die Randwaben aus den Brutzargen für die Honigernte entnommen haben. Ich gehöre zu den „faulen Imkern“ und daher belasse ich diese im Volk. Dadurch erspare ich mir später dafür mehr Zuckerwasser einzufüttern.

Wie sieht nun mein Plan für die nächsten Wochen aus, vor allem werde wir auch zwei Wochen Urlaub am Meer genießen und dazu ist es notwendig vorher noch jeden Schritt genau zu planen. Vor allem, wenn man die Varroabehandlung mit Teilen und Behandeln durchführt.

Donnerstag 14. Juli 2022

Damit die Honigernte etwas friedlicher und leichter von der Hand geht, lege ich in alle Völker die Bienenflucht ein. Dadurch sollten so ziemlich alle Bienen bis zum Abräumen die Honigräume verlassen haben. Die letzten wenigen hartnäckigen, schüttle ich ab oder werden mit dem Besen abgekehrt.

Samstag 16. Juli 2022

Zeitiger am Morgen beginne ich mit dem Einsammeln der Honigräume. Insgesamt handelt es sich um 11 Zargen. Da ich ja bereits zum dritten Mal in diesem Jahr den Honig ernte, werden nicht mehr alle voll sein. Dennoch ist die eine oder andere Zarge vom Gewicht nicht zu unterschätzen und hat schnell mal an die 30 kg. Gut dass ich vorwiegend geteilte Honigzargen verwende. Dadurch reduziert sich das Gewicht um die Hälfte.

Bienenstich an der Lippe und dem Kinn

Mit dem Abräumen der Honigräume, entferne ich auch das Absperrgitter und man merkt bei den Völkern auch, dass die Räuberei voll im Gange ist. Daher heißt es zügig zu arbeiten und rasch die Honigräume einzusammeln. Ausnahmsweise verwende ich nun einen Schleicher, denn beim Einlegen der Bienenflucht habe ich seit langem wieder einmal die Bekanntschaft mit einer nicht besonders freundlichen Biene gemacht und sie hat mich an der Lippe, bzw. am Kinn geküsst. Eine kleine Schwellung der Lippe war die Folge, musste aber feststellen, dass ich mich in der Zwischenzeit an die Bienenstiche gewöhnt habe, denn einige Stunden später war diese auch schon wieder vorbei. Trotzdem stehe ich auf diese Therapie im Gesicht nicht besonders und setze mir zumindest einen Schleier auf.

Mit einem Zargenturm lasse ich die Rähmchen putzen

Nachdem ich alle Rähmchen ausgeschleudert hatte, setzte ich die leeren Honigzargen auf zwei von meinen Völkern wieder auf. Die Bienen sorgen dafür, dass die ausgeschleuderten Honigrähmchen innerhalb von einer Woche sauber geputzt werden. Danach kann man diese bedenkenlos im Wabenlager deponieren und braucht keine Sorge vor der Wachsmotte haben.

Wie sieht nun das neuerliche Aufsetzen aus? Auf die beiden Brutäume, wird neuerlich das Absperrgitter aufgelegt. Anschließend folgt eine Leerzarge und darüber der Turm mit den leeren Honigrähmchen. Die Leerzarge dazwischen bewirkt, dass die Bienen die letzten Honigreste in die Bruträume umlagern. Zurück bleiben saubere Rähmchen. Dieser Turm bleibt rund eine Woche so stehen. Die Höhe ist egal, da ich jedoch keine Leiter verwende, reichen mir jeweils 7 Zargen in der Höhe. Die Bienen werden damit ihre Freude haben!

Wie geht es nun weiter. Hier mein Plan für die nächsten Wochen:

Freitag 22. Juli 2022

Der Zargenturm wird abgeräumt. Die Rähmchen werden durchsortiert und entschieden, welche für nächstes Jahr aufgehoben werden und welche für das geplante Teilen und Behandeln verwendet werden. Genaue Beobachter haben vermutlich erkannt, dass ich nicht alle Rähmchen putzen lassen habe. Geputzt werden nur jene, die auch gelagert werden sollen. Der Rest wird für die Bildung der Fluglinge verwendet. Für die Fluglinge benötige ich dieses Saison insgesamt 9 Böden mit jeweils einer Zarge und zusätzlichen Deckel. Diese werden auch sofort vorbereitet. Damit sich der Flugverkehr etwas beruhigt, werden die Fluglinge erst am nächsten Tag gebildet.

Samstag 23. Juli 2022

Sofern das Wetter mitspielt, ist am Samstag die Bildung der Fluglinge geplant. Dazu wird sehr schönes warmes Flugwetter benötigt, denn nur so gelingt es auch genügend Bienenmasse in den leere exHonigraum zu bekommen. Wie die TuB Methode funktioniert, habe ich ja bereits hinlänglich beschrieben. Einfach im Suchen Dialog nach Teilen und Behandeln suchen. Aufmerksamen Lesern der Zeitschrift „Bienenaktuell“ werden festgestellt haben, dass in der Juli Ausgabe auch von mir ein Artikel dazu erschienen ist. Zum Nachlesen hier nochmals für jene, die ihn übersehen haben.

LANDWIRT_Bienenaktuell_2022_07_TuB_17

Sonntag 24. Juli 2022

Nachdem sich der Flugling im Laufe des Tages gebildet hat und sich die Königin und das Flugpersonal an die neue Situation gewöhnt haben, kann das brutfreie Volk mit Oxalsäure behandelt werden. Nach der Sprühbehandlung ist es nun Zeit für mich auch in den wohlverdienten Sommerurlaub zu starten. Weiter geht es erst wieder in drei Wochen, wenn auch der Brutling brutfrei ist. Dann wird auch dieser mit Oxalsäure behandelt. Dies wird in etwas um den 15. Augst sein. Aber darüber mehr im nächsten Beitrag.

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Die Saison neigt sich zu Ende

Volk 1

Wer eine Stockwaage sein eigen nennt und einige seiner Völker in den letzten Wochen genauer beobachtet hat, der weiß, dass die Tracht vorbei ist. Die Kurve zeigt schon wieder seit einigen Tagen nach unten. Zum einen wird dies durch den Abgang von Bienenmasse (Drohnen und Arbeiterinnen) und zum anderen durch das trocknen der eingetragenen Tracht verursacht.

Volk 2

Zur Veranschaulichung habe ich hier auch noch einige Kurvenverläufe meiner Stockwaagen hochgeladen. Hat noch zur Blüte der Winterlinde die Kurve stark nach oben gezeigt, hat sie sich nach deren Abblühen verflacht und zeigt nun seit über einer Woche deutlich nach unten. Die Zeit ist also gekommen die letzten Honigräume abzuräumen und den letzten Honig auszuschleudern.

Volk 7
Volk 3

Wer nun selber so wie ich noch seinen Urlaub vor sich hat, sollte nun etwas beginnen das Saisonende genauer zu planen. Es sind doch noch einige andere Tätigkeiten zu erledigen, um nicht das Saisonende zu verschlafen.

Planen des Saisonende

Was ist nun am Ende der Bienensaison alles zu beachten? Ich empfehle Euch eine kurze Checkliste anzulegen und ein Kalender zu Hilfe zu nehmen. Dann gibt es keine bösen Überraschungen und es kann auch nichts übersehen werden. In vielen Fällen ist es notwendig bestimmte Fristen einzuhalten. Zum Beispiel im Fall von Teilen und Behandeln. Dabei sollte ja das Volk für die Oxalsäurebehandlung wegen der Wirkung brutfrei sein und hat man hier nicht die Übersicht, kann man dabei dieses Stadium schnell über sehen und die Behandlung zu spät durchführen.

Daher hier einige Stichwörter für die Planung:

  • Bienenflucht einlegen
  • Honigräume abräumen und abschleudern
  • Honigräume für rund eine Woche wieder aufsetzen, um sie repariere zu lassen
  • Diagnoseböden einschieben, um nach drei Tagen eine Diagnose zu erstellen
  • Vorbereiten der zusätzlichen Böden und Abdeckungen für Teilen und Behandeln
  • Eventuell die Ameisensäurebehandlung vorbereiten
  • Oxalsäurebehandlung vorbereiten
  • Winterfutter (Zuckersirup oder Zuckerwasser) vorbereiten oder einkaufen
  • Wabenhygiene beim Einengen der Völker durchführen
  • Drohnenrahmen entnehmen und durch Rähmchen ersetzen
  • Einfütterung beginnen

Ihr seht also, eine doch noch beträchtliche Anzahl an Tätigkeiten die vor dem Urlaub zu erledigen sind. Man ist also gut beraten, wenn man einen Kalender zur Hand nimmt und genauer plant, was man wann erledigen möchte, um die Fristen einzuhalten. Wer noch so wie ich vorwiegend nur zum Wochenende Zeit hat, sollte auch noch das Wetter mit berücksichtigen, um nicht noch kurz vor dem wohlverdienten Urlaub selber ins Schleudern zu geraten.

Was hat sich sonst noch so getan in dieser Woche?

Wer so wie ich auch noch Jungvölker zu betreuen hat, darf auch auf diese nicht vergessen. In der Zwischenzeit haben sich meine Völker sehr gut entwickelt und sie sitzen alle auf zehn Rähmchen. Eine Erweiterung mit einer zweiten Zarge ist aber nicht mehr erforderlich. Wer die Völker behält und nicht mit Wirtschaftvölkern vereinigt, sollte jedoch beim Einfüttern sich etwas Zeit lassen und es nicht zu rasch angehen. Eigentlich sollte für die nächsten Wochen genügend Nektar in den Völkern vorhanden sein. Füllt man jetzt bereits das Winterfutter ein, verhonigt schnell das Brutnest und die Volksentwicklung wird stark gehämmt. Es müssen ja noch die Winterbienen geboren werden und dazu bedarf es doch noch einiges an Platz. Also Vorsicht bei der Auffütterung von einzargignen Völkern.

Bei der Durchsicht musste ich leider Feststellen, dass ein Jungvolk obwohl die Königin bereits gezeichnet war und sich toll entwickelt hat, drohnenbrütig geworden ist. Einen Grund dafür kann ich nicht nennen. Am Imker selber kann es eigentlich nicht gelegen sein, denn Rähmchen hatte ich nicht mehr gezogen. Man konnte so schön erkennen, dass sich das Volk gut entwickelt und bereits ausreichend Brut angelegt hat. Aber es kommt schon mal vor, dass eine Königin nicht ausreichend begattet wurde oder sonst verloren geht. Bleibt also nichts anderes übrig, das Volk aufzulösen. Da die Drohnenbrut schon sehr fortgeschritten war, kann man dieses Volk nicht mehr mit einem anderen Volk vereinigen. Auch eine Weiselprobe nützt in diesem Fall nur mehr selten, denn einige Arbeiterinnen haben sich ja bereits zur Königin ernannt und in diesem Fall würde das Volk selber keine Königin mehr heranziehen.

Drohnenbrütiges Volk

Sieht man in die Wabengassen erkennt man schnell, dass das Volk sehr unruhig ist und sehr stark läuft. Deutlich zu erkennen ist auch die Drohnenbrut und dass bereits eine große Anzahl an Drohnen schlüpft. Dieses Volk kann nicht mehr gerettet werden. Also die Beute ca 30 – 50 Meter entfernt aufstellen und jede einzelne Wabe entnehmen und die Bienen abschütteln. Die noch flugfähigen Bienen werden dann auf den ursprünglichen Standort zurück fliegen und sich dort wegen der fehlenden Beute mit der Zeit bei benachbarten Völkern einbetteln. Alle übrigen werden ihrem Schicksal überlassen.

Hier stand ursprünglich die Beute des drohnenbrütigen Volks

Wichtig ist es auch, dass die Beute dann verschlossen wird und vom Bienenstand abgeräumt wird. Die Rähmchen müssen eingeschmolzen werden, damit nicht die Wachsmotte sie frisst.

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Woraus besteht eigentlich Honig?

Bienenwabe

Honig besteht zu einem Großteil aus Kohlenhydraten. Genauer gesagt aus einer Zusammensetzung verschiedener Zuckerarten wie die Einfachzucker, Traubenzucker (Glukose) und Fruchtzucker (Fruktose), Zweifachzucker wie Saccharose und Maltose und verschiedene Mehrfachzucker. Es gibt über 30 verschiedene Zuckerarten. Es handelt sich im wahrsten Sinne des Wortes um das Heizmaterial der Bienenvölker. Bienen sammeln Zucker, um bei niedrigen Temperaturen die Bienentraube entsprechend zu erwärmen, um die darin befindliche Brut am Leben zu erhalten.

Honigwabe

Welche und wie viele Zuckerarten im Honig jedoch tatsächlich enthalten sind, hängt vom Standort der Völker und jener Pflanzen ab, die den Bienen als Zuckerquelle dienen. Honig besteht grob gesagt zu 80% aus Zucker und rund 20% aus Wasser. Honig besteht vor allem aus Einfachzucker. Dadurch ist er sehr leicht verdaulich und geht direkt ins Blut bzw. kann direkt als Energielieferant genutzt werden.

Verarbeitet die Bienen normalen Haushaltszucker, spaltet diese bei der Honigproduktion durch Zugabe des Enzyms Invertase zum großen Teil auf und verwandelt diesen in die beiden Einfachzucker Traubenzucker und Fruchtzucker.

Enzyme im Honig

Blütenhonig (Frühling) 500g
Blütenhonig (Frühling) 500g

Bienen führen über ihren Speichel dem Honig Enzyme hinzu. Das bekannteste Enzym ist dabei die Invertase. Bei der Qualitätsprüfung im Labor wird die Aktivität der Invertase gemessen, um nachzuweisen, wie gut die Honigqualität ist. Darüber hinaus beinhaltet Honig noch eine weitere Reihe an Enzymen. Dazu zählen Phosphatase, Diastase und Amylase. Diese Enzyme wirken antibakteriell und verdauungsfördernd.

Honig wirkt auch entzündungshemmend. Dafür verantwortlich sind die auch enthaltenen Inhibine. Inhibine sind auch so wie Enzyme aktive Inhaltsstoffe im Honig. Als Inhibine bezeichnet man ganz allgemein Stoffe, die andere in ihrer Wirkung hemmen. Honig ist dafür bekannt, dass er lindernde Wirkung bei Erkältungskrankheiten hat. Auch zeigen Studien eine gute Wirkung gegen Herpes-Viren. Das ist auch mit ein Grund, warum er oft auch in Lippenpflegebalsam angewendet wird. So wird damit versucht die im Volksmund bekannte „Fieberblase“ zu verhindern.

Antioxidantien und Flavonoide im Honig

„Anti-Aging“ ist in aller Munde! Antioxidantien und Flavonoide in der Ernährung sind als gesundheitsfördernde Eigenschaften bekannt geworden. Honig enthält viele dieser Wirkstoffe. Antioxidantien wirken im Körper als Radikalfänger. Sie können schädigende Angriffe von freien Radikalen auf Zellstrukturen und Eiweißmoleküle verhindern. Damit kann das Risiko an Krankheiten wie Arteriosklerose, Rheuma, Asthma oder Krebs wesentlich gesenkt werden. Flavonoide sind in der Ernährungswissenschaft auch als gelbe, orange und rote Pflanzenfarbstoffe und als Bitterstoffe bekannt. Hohe Anteile davon sind auch in Blütenpollen und Propolis enthalten. So wie auch in der Medizin verhält es sich auch ähnlich beim Honig. Die Honigsorte spielt dabei eine große Rolle. So enthalten bittere Honige wie zum Beispiel Buchweizen-, Edelkastanien- oder Manukahonig höhere Mengen davon und werden dadurch nicht von allen Konsumenten als besonders wohlschmeckend empfunden.

Quelle: Dr. Annette Schroeder der Landesanstalt für Bienenkunde der Universität Hohenheim

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