Eine gute Planung hilft am Saisonende

Wie schon im letzten Beitrag erwähnt, neigt sich die Saison dem Ende zu. Trotzdem ist es wichtig jetzt nicht auf die Varroabehandlung und das Einfüttern zu vergessen. Vor allem für jene Imker, die auch die Randwaben aus den Brutzargen für die Honigernte entnommen haben. Ich gehöre zu den „faulen Imkern“ und daher belasse ich diese im Volk. Dadurch erspare ich mir später dafür mehr Zuckerwasser einzufüttern.

Wie sieht nun mein Plan für die nächsten Wochen aus, vor allem werde wir auch zwei Wochen Urlaub am Meer genießen und dazu ist es notwendig vorher noch jeden Schritt genau zu planen. Vor allem, wenn man die Varroabehandlung mit Teilen und Behandeln durchführt.

Donnerstag 14. Juli 2022

Damit die Honigernte etwas friedlicher und leichter von der Hand geht, lege ich in alle Völker die Bienenflucht ein. Dadurch sollten so ziemlich alle Bienen bis zum Abräumen die Honigräume verlassen haben. Die letzten wenigen hartnäckigen, schüttle ich ab oder werden mit dem Besen abgekehrt.

Samstag 16. Juli 2022

Zeitiger am Morgen beginne ich mit dem Einsammeln der Honigräume. Insgesamt handelt es sich um 11 Zargen. Da ich ja bereits zum dritten Mal in diesem Jahr den Honig ernte, werden nicht mehr alle voll sein. Dennoch ist die eine oder andere Zarge vom Gewicht nicht zu unterschätzen und hat schnell mal an die 30 kg. Gut dass ich vorwiegend geteilte Honigzargen verwende. Dadurch reduziert sich das Gewicht um die Hälfte.

Bienenstich an der Lippe und dem Kinn

Mit dem Abräumen der Honigräume, entferne ich auch das Absperrgitter und man merkt bei den Völkern auch, dass die Räuberei voll im Gange ist. Daher heißt es zügig zu arbeiten und rasch die Honigräume einzusammeln. Ausnahmsweise verwende ich nun einen Schleicher, denn beim Einlegen der Bienenflucht habe ich seit langem wieder einmal die Bekanntschaft mit einer nicht besonders freundlichen Biene gemacht und sie hat mich an der Lippe, bzw. am Kinn geküsst. Eine kleine Schwellung der Lippe war die Folge, musste aber feststellen, dass ich mich in der Zwischenzeit an die Bienenstiche gewöhnt habe, denn einige Stunden später war diese auch schon wieder vorbei. Trotzdem stehe ich auf diese Therapie im Gesicht nicht besonders und setze mir zumindest einen Schleier auf.

Mit einem Zargenturm lasse ich die Rähmchen putzen

Nachdem ich alle Rähmchen ausgeschleudert hatte, setzte ich die leeren Honigzargen auf zwei von meinen Völkern wieder auf. Die Bienen sorgen dafür, dass die ausgeschleuderten Honigrähmchen innerhalb von einer Woche sauber geputzt werden. Danach kann man diese bedenkenlos im Wabenlager deponieren und braucht keine Sorge vor der Wachsmotte haben.

Wie sieht nun das neuerliche Aufsetzen aus? Auf die beiden Brutäume, wird neuerlich das Absperrgitter aufgelegt. Anschließend folgt eine Leerzarge und darüber der Turm mit den leeren Honigrähmchen. Die Leerzarge dazwischen bewirkt, dass die Bienen die letzten Honigreste in die Bruträume umlagern. Zurück bleiben saubere Rähmchen. Dieser Turm bleibt rund eine Woche so stehen. Die Höhe ist egal, da ich jedoch keine Leiter verwende, reichen mir jeweils 7 Zargen in der Höhe. Die Bienen werden damit ihre Freude haben!

Wie geht es nun weiter. Hier mein Plan für die nächsten Wochen:

Freitag 22. Juli 2022

Der Zargenturm wird abgeräumt. Die Rähmchen werden durchsortiert und entschieden, welche für nächstes Jahr aufgehoben werden und welche für das geplante Teilen und Behandeln verwendet werden. Genaue Beobachter haben vermutlich erkannt, dass ich nicht alle Rähmchen putzen lassen habe. Geputzt werden nur jene, die auch gelagert werden sollen. Der Rest wird für die Bildung der Fluglinge verwendet. Für die Fluglinge benötige ich dieses Saison insgesamt 9 Böden mit jeweils einer Zarge und zusätzlichen Deckel. Diese werden auch sofort vorbereitet. Damit sich der Flugverkehr etwas beruhigt, werden die Fluglinge erst am nächsten Tag gebildet.

Samstag 23. Juli 2022

Sofern das Wetter mitspielt, ist am Samstag die Bildung der Fluglinge geplant. Dazu wird sehr schönes warmes Flugwetter benötigt, denn nur so gelingt es auch genügend Bienenmasse in den leere exHonigraum zu bekommen. Wie die TuB Methode funktioniert, habe ich ja bereits hinlänglich beschrieben. Einfach im Suchen Dialog nach Teilen und Behandeln suchen. Aufmerksamen Lesern der Zeitschrift „Bienenaktuell“ werden festgestellt haben, dass in der Juli Ausgabe auch von mir ein Artikel dazu erschienen ist. Zum Nachlesen hier nochmals für jene, die ihn übersehen haben.

LANDWIRT_Bienenaktuell_2022_07_TuB_17

Sonntag 24. Juli 2022

Nachdem sich der Flugling im Laufe des Tages gebildet hat und sich die Königin und das Flugpersonal an die neue Situation gewöhnt haben, kann das brutfreie Volk mit Oxalsäure behandelt werden. Nach der Sprühbehandlung ist es nun Zeit für mich auch in den wohlverdienten Sommerurlaub zu starten. Weiter geht es erst wieder in drei Wochen, wenn auch der Brutling brutfrei ist. Dann wird auch dieser mit Oxalsäure behandelt. Dies wird in etwas um den 15. Augst sein. Aber darüber mehr im nächsten Beitrag.

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