Restentmilbung vor dem Jahreswechsel

Einsatz des Verdampfers

Oxalsäure kann auf drei Arten zu Bekämpfung der Varroamilbe im brutfreien Zustand von Bienenvölkern angewendet werden, durch träufeln, durch verdampfen oder durch besprühen.

Träufeln

Geträufelt wird die Oxalsäure in die besetzten Wabengassen der Bienenvölker. Je kälter es ist, um so enger sitzt die Bienentraube, je enger die Traube sitzt, um so besser kann die eingeträufelte Oxalsäure wirken. Sie wird dabei besser von den Bienen unter sich verteilt und beinahe jede Biene kommt mit der Säure in Kontakt.

Verdampfen

Das Gegenteil ist beim Verdampfen der Fall. Hier sollte kaum ein Flugbetrieb herrschen und die optimale Temperatur liegt bei rund 10° Celsius. In diesem Fall sitzt die Bienentraube in der Beute relativ locker und die im Stock zum Verdampfen gebrachte Oxalsäure kann sich zwischen den Bienen am besten verteilen und so auf die Varroamilbe einwirken.

Sprühen

Die Sprühmethode ist im Winter eigentlich ungeeignet oder sie kann nur selten angewendet werden. Der vorwiegende Einsatzzweck ist während der Ablegerbildung oder der TuB Methode. Für die Anwendung werden alle mit Bienen besetzten Waben gezogen und die aufsitzenden Bienen mit eine Sprühflasche gefüllt mit der anzuwenden Oxalsäure mit drei bis vier Sprühstößen besprüht.

Wie alle Jahre wieder ist das Wetter rund um Weihnachten alles nur nicht winterlich. So auch dieses Jahr. Hat es einige Wochen vor Weihnachten Temperaturen bis -10° C und Schnee, so wird es am Heiligen Abend wieder frühlingshaft warm. Gleiches gilt übrigens für die Silvesternacht, es sollen 18° C werden. Wir werden ja sehen.

OXAVAR PROVAP 220

Bei diesen Temperaturen habe ich dieses Jahr beschlossen die Restentmilbung mittels Verdampfung vorzunehmen. Zu einer meiner letzten Anschaffungen zählt der OXAVAR PROVAP 220 Oxalsäureverdampfer. Er ist dem Sublimox Oxalsäure Verdampfer gleich, es handelt sich lediglich um einen Nachbau, der in Ungarn hergestellt wurde. Die Funktion ist die selbe, lediglich der Preis ist um rund 100,- € günstiger. Der OXYVYR PROVAP 220 verfügt darüber hinaus über eine Temperaturanzeige und es ist somit einfacher erkennbar, dass das Gerät seine Betriebstemperatur erreicht hat. Laut Bedienungsanleitung sollte die bei 240,- liegen, bevor er eingesetzt wird.

Die Temperaturanzeige zeigt das Erreichen der Betriebstemperatur

Die übrigen Anwendungsschritte sind gleich. Je nach Volksgröße werden 1 bis 2 g Oxalsäure in die Verschlusskappe gegeben, das Röhrchen bei dem der Dampf entweichen wird durch die Fluglochöffnung in die Beute eingeschoben und anschließend das Gerät um 180° gewendet. Die Oxalsäure fällt danach in die Hitzekammer des Verdampfers und wird dort innerhalb von rund 20-30 Sekunden verdampft. Der Dampf dringt innerhalb weniger Sekunden durch das Röhrchen aus und wird in die Beute eingeblasen.

Der Vorgang dauert rund 20-30 Sekunden. Unmittelbar danach kann das Gerät wieder entfernt werden und die Behandlung kann beim nächsten Volk fortgesetzt werden. Da die Verschlusskappe nach der Anwendung sehr warm ist, liegt dem Gerät eine zweite bei. Dadurch kann ohne Unterbrechung das nächste Volk behandelt werden.

Bedampfung der Völker mit 2g Oxalsäure je Wirtschaftsvolk

Am Bienenstand „Am Sonnenhang“ ist die Verwendung kein Problem. Da ich dort sowohl Kameras als auch Stockwaagen betreibe, ist der Bienenstand mit Strom versorgt. Leider ist das nicht bei allen Ständen so. Hier empfiehlt sich entweder eine Power-Station oder ein Notstromaggregat. Da ich für mein Einfamilienhaus seit einigen Jahren ein kleines Notstromaggregat für diverse Ereignisse (Hochwasser, Stromausfall usw.) bereithalte, bietet sich dieses besonders an. Ein Notstromaggregat sollte regelmäßig einer Betriebskontrolle unterzogen werden und für 15 bis 20 Minuten in Betrieb genommen werden. Der Einsatz am Bienenstand für den Bedampfer bietet sich für diesen Zweck optimal an.

Einsatz des Bedampfer unter Verwendung eines Notstromaggregats
mobiles Notstromaggregat

Der Aufwand für den Einsatz des Notstromaggregats ist zwar etwas aufwendiger, da ich aber ohnedies seit kurzem über einen VW Caddy verfüge, die Gerätschaft darin sehr einfach verladen werden kann, stellt das kein Problem dar.

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