Die Saison neigt sich schön langsam dem Ende zu. Es gibt kaum noch Blühfläche und die Trockenheit hat auch bei den Bienen für Pollenmangel gesorgt. Nachdem ich Teilen und Behandeln mit der Oxalsäurebehandlung der Brutlinge abgeschlossen hatte, steht nun das Auffüttern der Völker an. Bei der Völkerdurchsicht im Rahmen der Wabenhygiene ist mir aufgefallen, dass Futter schön langsam knapp wird. Ein Signal, dass die erste Futtergabe fällig ist. Aus diesem Grund habe ich mit meinem 60 Liter Kunststofffass die ersten 30 kg mit 20 Liter Wasser abgemischt und in kleinere Kanister zu je 5 Liter abgefüllt. Die Kunststoffkanister fallen beim Bügeln mit dem Dampfbügeleisen in unserem Haushalt an und werden so einem weiteren Verwendungszweck zugeführt.
Wie ich genau das Zuckerwasser zubereite, habe ich in einem Artikel letztes Jahr im August bereits beschrieben. Hier nochmals der Link zum Nachlesen.
Da ich nicht für jedes geteilte Volk eine zusätzliche Zarge für das Auffüttern übrig hatte, begann ich bei den Fluglingen. Dort droht ein Verhungern noch am ehesten. Im Exhonigraum wurde ja lediglich eine nicht ganz gefüllte Futterwabe eingehängt. Da ja auf dem Flugling noch der Brutling steht, wird dieser zuerst abgehoben und auf den Flugling eine Leerzarge aufgesetzt. Zwischen der Brutzarge und aufgesetzten Leerzarge bleibt die Folie eingelegt. Lediglich ein kleiner Spalt an der Zargenrückwand bleibt frei. Über diese kleine Öffnung können die Bienen hochsteigen und von der Futterwanne das Zuckerwasser abnehmen. Lässt man die Folie weg, kann es leicht passieren, dass die Völker in der Leerzarge selber mit dem Wabenbau beginnen.
Wie ihr auf dem Bild sehen könnt, handelt es sich um ein drei Euro Kunststoffwanne, wie man sie auf jedem Baumarkt zu kaufen bekommt. Als Ausstiegshilfe kommt etwas Grünzeug von Sträuchern hinein und dann kann ein fünf Liter Kanister in einem Stück hineingeleert werden. Fünf Liter Zuckerwasser sind rund zwei bis drei Rähmchen Futter. Mehr sollte im August noch nicht eingefüttert werden. Die Bienen brauchen noch genügend Platz um genügend Winterbienen aufziehen zu können. Ende September erfolgt eine weitere Futtergabe im Flugling. Selbiges erfolgt auch beim Brutling. Da ich Ende Oktober plane die Völker wieder zu vereinigen, erhalten sie so in Summe 20 kg Zuckerwasser für den Winter. Dies sollte leicht für unseren Breitengrad ausreichen um die Bienen über den Winter zu bringen.
Ameisensäurebehandlung
Bei den drei Völkern die ich nicht geteilt hatte, habe ich am 20. August die Windel zur Varroadiagnose eingeschoben. Nach sechs Tagen war es bei diesen Völkern an der Zeit diese wieder zu entnehmen und Milben zu zählen. Alle Völker lagen zwischen 8 und 11 Milben je Tag knapp an der zulässigen Schadschwelle für Wirtschaftsvölker. Ich habe mich daher dazu entschlossen alle drei mit je 100ml Ameisensäure (85%) und jeweils einen Liebig Dispenser zu behandeln. Die Witterung dieses Wochenende ist dafür optimal. Es werden Temperaturen von 27 bis 30°C erwartet. Bei dieser Temperatur wird die Ameisensäure die nächsten drei Tage verdunsten. Der Gitterboden kann dabei offen bleiben. Der Behandlungserfolg wird dadurch nicht beeinflusst werden.
Würde die Schadschwelle wesentlich geringer sein, könnte man noch die eine oder andere Woche mit der Behandlung zuwarten. Wird die Ameisensäure aufgrund zu hohen Temperatur zu schnell verdunstet, wirkt sie zu aggressiv und führt in der Folge zu Brutschäden. Daher sollte man hier besonders sorgfältig nach Anleitung der jeweiligen Dispenser vorgehen.
Ob die Behandlung entsprechend mit Erfolg gekrönt wird, werde ich bei einer neuerlichen Diagnos in rund zwei bis drei Wochen überprüfen. Dann wird der normale Totenfall der Milben wieder einsetzen und ein zuverlässiges Ergebnis liefern. Wer nochmals nachlesen will, wie die Ameisensäurebehandlung genau funktioniert und was dabei zu beachten ist, kann dies in diesem Artikel nochmals nachlesen.