Teilen und Behandeln Tag X+21

Wabenhygiene ist angesagt!

Das letzte Wochenende war es soweit, nach meinem Urlaub, der mit einer gebrochenen kleinen Zehe in der letzten Woche geendet hat, war Wabenhygiene bei den Brutlingen angesagt. Der optimale Zeitraum ist ca. 21 Tage nach dem Teilen der Völker. Gab es noch viel Drohnenbrut, dann können es auch ein paar Tage länger sein.

Warum 21 Tage? Natürlich weil nach dieser Zeit die letzte Brut seit der Teilung ausgelaufen ist und eine Oxalsäure-Behandlung nur im Brutfreien Zustand durchgeführt werden sollte.

Aber Achtung, die Königin könnte schon bereit zum Hochzeitsflug sein bzw. hat sie ihn ja schon hoffentlich hinter sich. Daher aufpassen und die Völker rasch durcharbeiten. Rasch durcharbeiten aber auch wegen der aktuell hohen Gefahr der Räuberei. Die Bienen versuchen jetzt egal wie viel Honig in den Völkern auch eingelagert sein mag, von überall diesen zu klauen. Aber davon habe ich ja bereits das letzte Jahr sehr viel darüber geschrieben. Wer es nachlesen möchte, einfach im Suchendialog nach „Teilen und Behandeln“ suchen und ihr solltet zum Nachlesen alle Beiträge aufgelistet bekommen.

Da ich jedoch selber noch viele Dinge lernen kann und mich selber immer noch verbessere, möchte ich hier noch ein paar Tipps zusätzlich geben. Ihr müsst ja die Bienen von der unteren alten (ex)Brutzarge in die obere Brutzarge abschütteln. Damit das besser gelingt und die Bienen gleich in die Zarge hineinfinden und nicht wirr herumfliegen und für noch mehr Flugbetrieb am Bienenstand sorgen, setze ich eine mitgebrachte Leerzarge auf die untere Zarge auf und schüttle in diese die Bienen ab. Mit etwas Rauch dazwischen huschen alle zielstrebig zwischen den Rähmchen in die Zarge hinein.

Auf die Zarge mit den helleren Waben wird eine Leerzarge aufgesetzt.

Die abzuschüttelnde Zarge stelle ich dabei immer auf einen umgedrehten Blechdeckel. So kann es nicht passieren, dass eventuell die neue Königin, die aber nur in den seltensten Fällen in der unteren Brutzarge sich aufhält, im Gras verloren geht.

Der umgedrehte Blechdeckel verhindert den Verlust der Königin.

Die abgeschüttelten dunklen Leerwaben werden sofort in eine Zarge einsortiert und mit einem Innendeckel oder der Folie abgedeckt. Wenn eine oder zwei Zargen voll sind, müssen sie sofort vom Bienenstand abgeräumt werden. Nur so kann eine Bienenschlacht und Räuberei vermieden werden.

Die dunklen Leerwaben dürfen aber nicht zu lange aufgehoben werden, denn sonst werden sie für die Wachsmotten zu einem Festmahl. Da kommt ja das aktuell schlechte regnerische Wetter sehr gelegen und ich habe sofort am nächsten Tag den Wachsschmelzer angeworfen und alle Rähmchen eingeschmolzen.

Erst am nächsten Tag nach dem Aussortieren der alten dunklen Waben, wenn sich bereits am Bienenstand wieder alles beruhigt hat, gehe ich neuerlich an die Völker und führe die Sprühbehandlung mit Oxalsäure von den in der Zwischenzeit auch brutlosen Brutlingen durch. Da ich nach Stichproben in der verbleibenden Brutzarge noch kaum jüngste Brut gesehen habe, ist dazu ja noch der eine oder andere Tag Zeit. Aber man sollte nicht zu lange warten, denn die Oxalsäure wirkt nicht in die verdeckelte Brut und am besten wenn überhaupt keine Brut vorhanden ist.

Wirft man einen genaueren Blick auf die aussortierten Leerwaben, dann sollte man dort auch die leeren Nachschaffungszellen finden können. Bei der linke Zelle am nächsten Bild kann man eine Nachschaffungszelle erkennen, die noch verdeckelt ist und nur auf der Seite geöffnet wurde. In dieser Zelle wurde eine Jungkönigin von einer Konkurrentin, die früher geschlüpft ist durch einen Stich getötet. Die Arbeiterinnen haben anschließend die Zelle auf der Seite aufgefressen und die getötete Königin ausgeräumt. Aus der rechten Nachschaffungszelle konnte die Jungkönigin schlüpfen. Ob diese jedoch überlebt hat, kann man so nicht sagen, denn es sind bei genauer Durchsicht mehrere entdeckelte Zellen auf den Leerwaben zu finden. Hier gilt das Motto: Die stärkere soll gewinnen!

Eine aufgebissene Nachschaffungszelle

Aus einer anderen Perspektive kann man den Deckel der Zelle noch besser erkennen.

Nachschaffungszellen auf einer aussortierten Leerwabe.

Was war noch zu erledigen?

Da ich ja noch drei Völker am Bienenstand stehen habe, bei denen ich TuB nicht angewendet habe, sie werden aktuell nur auf einer Zarge geführt, habe ich dort die Diagnoseböden eingelegt, um den aktuellen Milbenbefall zu ermitteln. Bei diesen Völkern werde ich bei entsprechender Diagnose eventuell mit Ameisensäure behandeln. Aber dazu muss ich erst das Ergebnis abwarten.

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