Baumblüte hat begonnen

Blüte der Edelkirsch

Der April wird wieder seinem Namen gerecht. Das Wetter wechselt rasch von strahlend blauem Sonnenschein in Regen, Wind und sogar Schneefall. Ich hatte ja im letzten Beitrag darüber berichtet wie aktuell die Baumblüte verläuft und mit einer dicken Schneeschicht überzogen wurde.

Dennoch lässt sich die Baumblüte nicht aufhalten und es hat in der Zwischenzeit nicht nur die Kirsch zu blühen begonnen, sondern auch der Birnbaum in Nachbarsgarten. Er steht unmittelbar vor der Vollblüte und es wird für den Imker Zeit in die Gänge zu kommen. Es wird Zeit, dass die Honigräume auf die Völker kommen. Wer dieses Vorhaben zumindest noch nicht vorbereitet und die Honigräume noch nicht aufmagaziniert hat, wir ein schlimmes Erwachen erleben. Zargen müssen mit Leerwaben oder Rähmchen mit eingelöteten Mittelwänden aufgefüllt werden. Schnell läuft man Gefahr, dass die Bienen in Schwarmstimmung kommen. Setzt der Nektarfluss einmal ein und beginnen die Bienen den Honig einzutragen, verhonigt schnell das Brutnest und plötzlich erkennen die Bienen, dass in der Hütte kein Platz mehr vorhanden ist und planen den Umzug in eine größere Bleibe. Ein Volk dass in Schwarmstimmung geraten ist, kann nur mehr sehr schwer davon abgebracht werden. Da nützt es auch nichts, den Honigraum oben drauf zu setzen. Dazu sind schon umfangreichere Maßnahmen notwendig. Dazu zählen Drohnenrahmen schneiden und Ablegerbilden und selbst diese Maßnahmen sind nicht Garantie dafür, dass das Volk nicht dennoch abschwärmt.

Blüte der Birne

Wie geht es nun aber weiter? Zunächst müssen die Honigräume vorbereitet werden. Damit ich Mittelwände einspare setze ich dabei auch auf den Naturwabenbau. Aus der letzten Saison habe ich noch rund 20 ausgeschleuderte Honigwaben, die ich in sauberen Kunststofboxen über den Winter aufgehoben habe. Aus einer Mischung aus Honigwaben, Rähmchen mit Mittelwänden und Rähmchen mit Anfangsstreifen versuche ich nun alle meine Honigzargen aufzufüllen. Als Verhältnis wähle ich dabei: 2 ausgeschleuderte Honigwaben, 4 Rähmchen mit Mittelwänden und weitere 4 Rähmchen mit Anfangsstreifen. Die Leerwaben hängen dabei in der Mitte der Zarge, im Anschluss kommen die Mittelwände und am äußeren Rand der Zarge die Rähmchen mit Anfangsstreifen. Damit ist auch gewährleistet, dass die Bienen den Honigraum leichter annehmen. Die Honigwaben sorgen dafür, dass die Bienen den neu aufgesetzen Honigraum sehr rasch annehmen. Daneben befinden sich dann die Rähmchen mit Mittelwänden.

vorbereiteter Honigraum

In der Folge werden sie auch dann die Anfangsstreifen dazu nutzen mit dem Naturwabenbau zu beginnen. Würde eine Honigzarge nur mit Anfangsstreifen aufgesetzt werden, würden sie erst sehr spät den Honigraum als solchen erkennen und annehmen. Die Lücke zwischen den Oberträgern der Rähmchen und der Brutzarge ist vor allem bei der Hohenheimer Einfachbeute sehr hoch und die Bienen tuen sich sehr schwer diesen zu überbrücken. Dies wird eben mit der ausgeschleuderten Honigwabe und den Mittelwänden erleichtert. Damit wird auch vermieden, dass sie selber mit Wildbau im Honigraum beginnen und vielleicht dann der Honig vom Imker gar nicht richtig geernten werden kann.

geteilte Honigzargen

Da ich ja im letzten Jahr lediglich 4 Völker mein Eigen nannte, 2021 auf insgesamt zehn Völker aufgestockt hatte und nun so wie es aussieht es alle auch erfolgreich über den Winter schaffen, musste ich zuvor noch Honigräume produzieren. Im Winter konnten dazu die Vorbereitungsarbeiten abgeschlossen werden. Die Bretter hatte ich in meiner kleinen Tischlerei schon im Jänner gehobelt und etnsprechend zugeschnitten. Nun mussten sie nur mehr zusammengeschraubt werden. Auch die Lieferung mit neuen Rähmchen war schon längst eingetroffen und so war es ein Leichtes die Vorbereitungen abzuschließen.

Aktuell ist es noch sehr kühl und das Wetter wechsel ständig. Aber ich denke in der Osterwoche werde ich die Honigräume auf die Völker aufsetzen, denn es gilt die Regel:

Bienenvölker können niemals zu früh erweitert werden, aber es gibt ein zu Spät!

Dr. Pia Aumeier

Was beim Aufsetzen der Honigräume noch alles zu beachten ist, folgt im nächsten Beitrag.

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