An der Bienentränke

Mein erster Beitrag in diesem Blog im Jahr 2020 hat sich auf den Bau einer Bienentränke bezogen. Vor rund zwei Wochen habe ich diese nach der Winterpause wieder in Betrieb genommen. Wie sehnsüchtig die Bienen darauf gewartet haben, könnt ihr auf den folgenden Bildern selbst sehen.

Geschäftiges Treiben an der Bienentränke

Aktuell herrscht sehr große Trockenheit. Selbst im Wald wenn der Wind bläst, staubt der Boden auf. Bienen Brauchen zur Aufbereitung von Futtersaft Pollen und Wasser. Ebenso muss der eingelagerte Honig mit Wasser verflüssigt werden. Befindet sich die Wasserstelle in der unmittelbaren Nähe der Beuten, brauchen die Bienen nicht unnötige Kilometer zur nächsten Wasserstelle zurück legen.

Die Bienentränke braucht nicht voll gefüllt sein.

Wie ihr auf den Bildern erkennen könnt, braucht die Tränke nicht voll mit Wasser gefüllt sein. Es genügt durchaus, wenn das Brett lediglich befeuchtet ist. Die Bienen haben es so lieber als wenn es voll Wasser ist, denn Bienen sind schlechte Schwimmer!

Wann brauchen Bienen Wasser?

Honigbienen brauchen Wasser während der gesamten Brutperiode zur Zubereitung von Futtersaft. An besonders heißen Sommertagen brauchen sie es auch zur Kühlung des Bienenstocks. Gibt es ausreichend Nektar und Honigtau, fällt Wasser im Überfluss an und es braucht nicht extra eingetragen werden. Nur in der trachlosen Zeit wird es gezielt eingetragen um so aus eingelagertem Honig und Pollen aufzubereiten.

Wasserholerinnen sieht man besonders gut im zeitigen Frühjahr. Dann fliegen nur sie auch bei etwas kälteren Termperaturen aus um das Wasser zu holen. Sie nützen dabei Pfützen, feute Sandhaufen oder andere Wasserstellen wie auch feuchtes Moos in der unmittelbaren Umgebung der Bienenbeuten. Gerne nützen sie auch nasse Holzspäne. Klares Wasser vermeiden sie dabei. Am aller liebsten nützen sie Schlammpfützen oder feuchte Erde. Man kann sie auch an Baumwunden beobachten wie sie den aus dem Holz hervortretende Baumsaft aufnehmen.

Bienen bei der Wasseraufnahme an einem abgesägten Ast. Bild: Thomas Pokorny 2021

Könen die Bienen wegen der zu kalten Temperaturen nicht die Bienenbeute verlassen und ausfliegen, nützen sie auch im Bienenstoch entstandenes Kondenswasser. Dieses entsteht in der kalten Jahreszeit von selber. Durch den Innen und Außen herrschenden Temperaturunterschieden bildet es sich meist auf der unter dem Innendeckel befindlichen Schutzfolie. Die Bienen brauchen dann nur die Bienentraube kurz verlassen und von der Folie die Wassertropfen einsammeln.

Bienen können nicht schwimmen. Landen sie auf dem Wasser, schaffen sie es nicht mehr ans Land. Es kostet sie enorme Kräfte, sich aus dem Wasser zu befreien.

Die durchschnittliche Zeit einer Biene bei der Wasseraufnahme beträgt rund zwei Minute. Als Wassertank wird dabei die Honigblase verwendet. Einschließlich Hin- und Rückflug ist dabei eine Biene rund 5 Minuten unterwegs. Wenn sie sich dann rund 10 Minuten im Stock aufhält, schafft sie in einer Stunde vier Ausflüge. Wenn 500 Arbeiterinnen diese Leistung täglich 5 Stunden erbringen, würden sie bei rund 10.000 Ausflügen einen halben Liter Wasser eintragen. Das ist auch der Tagesbedarf eines durchschnittlichen Bienenvolks im Frühjahr.
Diese Fakten erklären auch, warum es doch von Bedeutung ist, wenn in der Nähe des Bienenstands eine passende Wasserquelle gegeben ist. So kann der Weg zur Wasserquelle verkürzt werden und die Bienen schonen ihre Kräfte.

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