Rähmchen selber bauen (Teil 1)

In einem Blog-Beitrag Anfang Dezember 2020 habe ich über Imkerrähmchen und dazugehörige Rämchenmaße geschrieben. Auch die Pläne habe ich in diesem Beitrag veröffentlicht. In diesem Beitrag möchte ich über den eigentlichen Bau dieser Rähmchen unter Verwendung einer speziellen Bauhilfe schreiben. Es soll ja auch etwas schneller gehen, wenn man mehrere hundert Rähmchen zusammennageln soll.

Wie schon mehrfach erwähnt, ist die kalte Jahreszeit die beste Zeit um sich für Holz- und Bastelarbeiten in den Keller oder die Werkstätte zurück zu ziehen und Erweiterungen oder Reparaturen in der Imkerei durchzuführen. Jährlich werden Rähmchen ausgeschieden weil sie zerbrochen sind oder eine Sanierung nicht mehr rentiert. Für Erweiterungen von Völkern werden diese in größeren Stückzahlen benötigt. Je nach Ausführung kosten diese von 1,50.- € bis 2,50,-. Rechnet man 10 Rähmchen für jede Zarge und besitzt man einige Völker, kommt man schnell auf einige 100.- €. Daher besteht durchaus die Möglichkeit mit etwas Geschick sich einiges zu ersparen.

Wer sich schon länger mit dem Beutenbau beschäftigt, der weiß dass dabei doch einiges an Restholz anfällt und sich dieses optimal für den Rähmchenbau eignet. Sicherlich spricht viel für die Verwendung von Hartholz bei Rähmchen, sie werden dadurch langlebiger und robuster, ich bin aber der Meinung bevor das Restholz verheizt oder weggeschmissen wird, können schnell einige Rähmchen daraus gezimmert werden und einige Jahre können damit durchwegs abgedeckt werden.

Wie man diese Rähmchen zuschneidet möchte ich an dieser Stelle nicht mehr näher erklären, dieses Wissen sollte doch jeder bereits mitbringen, der sich mit der Holzarbeit beschäftigt. Der Umgang mit Sägen und Holzverarbeitungsmaschinen zählt ja zu den Grundlagen. Jeder oder jedem denen die eigenen Finger lieb sind, sollten sich mit den damit verbundenen Gefahren ja längst auseinander gesetzt haben. Der Arbeitsschutz in diesem Zusammenhang ist sehr sehr wichtig.

Zugeschnittene Leisten für Bienenrähmchen

Seit dem letzten Frühjahr und dem Bau der Beuten habe ich immer wieder aus Restholz Leisten für Rähmchen zugeschnitten und zur Seite gelegt. Nun ist es als Vorbereitung auf das Frühjahr an der Zeit diese zusammen zu bauen. Ich verwende keine Hoffmannrähmchen, sondern einfache Rähmchen mit aufgenagelten Abstandhaltern. Zur Erinnerung, Hoffmannrähmchen sind im oberen Bereich etwas breiter zugeschnitten, um so den notwendigen Abstand zwischen den Rähmchen automatisch sicherzustellen. Dies ist mir jedoch für den Eigenbau zu aufwendig und würde aus meiner Sicht den Zeitaufwand beim Zuschnitt nicht mehr rechtfertigen.

Das Stichwort Zeitaufwand bringt mich gleich zum nächsten Thema. Ich bin ein großer Fan von Bauhilfen und diversen Konstruktionen, die die Arbeit um ein vielfaches vereinfachen oder zumindest beschleunigen. Jeder der schon mal Rähmchen zusammengenagelt hat, weiß von was ich spreche. Vier dünne Holzleisten müssen filigran zu einem Rahmen mit den passenden Abständen verbunden werden. Zum besseren Halt möglicherweise auch noch mit Leim versehen.

Die Bauhilfe

Daher habe ich mir schon im Vorfeld eine Bauhilfe zusammengeschraubt, die ich Euch nun vorstellen möchte. Wie Ihr am oberen Bild erkennen könnt, handelt es sich um eine Holzkiste ohne Boden. Sie weist genau die äußeren Maße eines Zanderrähmchens auf. Ursprünglich hatte ich diese Kiste für zehn Rähmchen geplant, habe jedoch festgestellt, dass Leisten nicht immer auf den Millimeter genau in der Breite zugeschnitten werden können und so passiert es durchaus, dass anstelle der zehn vorgesehenen nur noch neun hinein passen. Daher meine Empfehlung, die Kiste lieber fünf bis 10 Millimeter breiter bauen, um auf der sicheren Seite zu sein. Man könnte natürlich auch 15 oder 20 Rähmchen vorsehen, das jedem selber überlassen. Zu den übrigen Details der Kiste komme ich noch etwas später zu sprechen.

Nach dem die Kiste fertig gestellt ist, wird sie auf eine ebenen Arbeitsfläche gestellt. Nun kann damit begonnen werden, am Boden der Kiste die neun bis zehn Unterträger (siehe Bauplan) einzulegen.

9 Unterträger der Rähmchen nebeneinander in der Bauhilfe eingelegt.

Der möglicherweise verbleibende freie Platz am Rand wird mit einer passenden Holzleiste aufgefüllt um zu verhindern, dass während der Arbeit die Leisten verrutschen und die Rähmchen irrtümlich verschoben zusammengeheftet werden.

Zum besseren Halt der Rähmchen trage ich an der Stelle, an der die Seitenträger platziert werden, etwas Holzleim auf. Ich habe in der Vergangenheit schon öfters die leidvolle Erfahrung machen müssen, dass der Unterträger von den Bienen mit dem Oberträger der unteren Zarge zusammengeklebt wurde und dieser sich beim Anheben der Zarge oder des Rähmchens mit dem Stockmeisel dann gelöst hat. Dies möchte ich mit dem zusätzlichem Verleimen vermeiden.

Der Hilfsrahmen verhindert das Hineinfallen der Seitenteile.

Im nächsten Schritt werden dann die Seitenteile des Rähmchens am Rand in die Bauhilfe gestellt. Dabei werdet Ihr feststellen, dass diese nicht von selber halten und immer wieder in die Kiste hinein fallen. Daher habe ich mir einen kleinen Hilfsrahmen gebastelt, der dies verhindern soll. Er ist etwas größer als der Innenabstand im fertigen Rähmchen und wird zwischen den Seitenteilen leicht hineingespreizt. Wird er zu fest verspreizt, bekommt Ihr Probleme beim anschließenden Entnehmen der Rähmchen aus der Bauhilfe. Es soll damit nur sichergestellt werden, dass die Seitenteile nicht umfallen.

Auch hier klemme ich bei noch freiem Platz am Rand der Seitenteile eine Leiste hinein.

Bevor die Rähmchenoberträger nun auf die hineingestellten Seitenteile gelegt werden, wird auch hier eine Schicht Leim zur besseren Festigkeit aufgetragen. So wird sicher gestellt, dass jeder Seitenteil genau auf Höhe des Unter- und Oberträgers vernagelt wird.

Da die Rähmchen im Bereich des Oberträgers um genau 28,5 mm länger sind, damit werden sie später in der Zarge eingehängt, müssen diese ja über die Bauhilfe hinaus ragen. Damit auch hier immer der richtige Überstand sichergestellt wird, habe ich auf einer Seite eine Verlängerung mit einem Anschlagwinkel montiert.

Anschlag für die Rähmchenoberträger

Wie Ihr auf diesem Bild erkennen könnt, können die Oberträger dadurch gleichmäßig aufgelegt werden und ein Verrutschen ist nicht mehr möglich.

Fertig aufgelegt Oberträger

Wurden alle Oberträger aufgelegt und die Position nochmals geprüft, kann mit dem Festnageln begonnen werden. Damit dies etwas zügiger geht, verwende ich eine Luftdrucknagelpistole. Ich verfügte bereits über einen Kompressor und habe mich daher für diese Variante entschieden. Eine Luftdrucknagelpistole hat etwas mehr Power und vor allem bei härterem Holz werden die Nägel perfekt hineingeschlagen. Es gibt aber auch elektrische Nagelpistolen im Handel, die auch den selben Zweck erfüllen.

Für das Verheften der Rähmchen verwende ich 20mm Drahtstifte. Da ich die Rähmchen auch leime, reichen diese vollkommen aus. Nachdem der Leim getrocknet ist, können die Rähmchen kaum mehr auseinander genommen werden ohne zu zerbrechen.

Mit der Luftdrucknagelpistole werden alle Rähmchen rasch zusammengeheftet.

Zuerst werden die Oberträger zusammengeheftet. Eine abschließende Kontrolle der Stifte ist jedoch notwendig, denn fallweise steht ein Stift noch leicht aus dem Holz heraus und muss mit einem kleinen Hammer nachgenagelt werden. Wurden die Oberträger an beiden Seiten vernagelt, wird die Kiste vorsichtig umgedreht. Jetzt zeigt es sich auch wie wichtig es ist, dass die im Boden liegenden Leisten etwas verspreizt wurden, sofern nicht der Leim nicht ohnedies schon bereits angezogen hat.

Nachdem jetzt an beiden Seiten die Rähmchen vernagelt wurden, können wir über den Boden die Rähmchen aus der Bauhilfe vorsicht heraus nehmen. Am besten funktioniert dies, indem man die Kiste auf die Seite legt und mit einem Hammer vorsichtig beginnt von unten nach oben sie raus zu klopfen. Nachdem die Rähmchen zur Hälfte heraus geklopft wurden, kann über die entstandene Öffnung der innenliegende Hilfsrahmen entnommen werden. Dadurch wird die Spreizung in der Kiste gelöst und die Entnahme sollte kein Problem mehr sein.

Wie wichtig es ist die Nagelpistole beim Verheften gerade zu halten, zeigt sich nun am Endergebnis. Wurde sie etwas schief angesetzt, stehen Nägel aus dem Holz heraus. Diese müssen zur Vermeidung von Verletzungen entfernt werden und das eine oder andere Rähmchen ist nachzunageln. Mit etwas Übung sollte jedoch spätestens beim zweiten oder dritten Versuch die Arbeit schnell von der Hand gehen. So können in ein bis zwei Stunden je nach Übung und Fertigkeiten und der vorhandenen zugeschnittenen Leisten 30 bis 40 Rähmchen produziert werden.

Das Ergebnis nach rund einer Stunde Arbeit.

Im nächsten Blogbeitrag möchte ich Euch dann zeigen, wie man schnell und einfach auch wieder unter Zuhilfenahme einer weiteren Bauhilfe die Rähmchen fertig verdrahten kann. Also bleibt gesund und schaut nächste Woche wieder vorbei.

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