Vier Stockwaagen online geschalten

Dieses Wochenende habe ich endlich dafür Zeit gefunden und auch das Wetter hat es zugelassen, dass ich alle vier Völker genau durchsehen konnte. Ebenso war es möglich nun alle vier Stockwaagen aufzustellen und auch diese online zu nehmen. Aber alles der Reihe nach.

Völkerdurchsicht

Nachdem ich wegen den schlechten Wetterverhältnissen, es regnete ja schon das zweite Wochenende durchgehend, nicht meine Völker durchsehen konnte, war es dieses Wochenende endlich soweit. Der Wettergott hatte ein paar Stunden den Regen ausgesetzt.

Ich begann also mit meinen beiden großen Völkern, die in der Zwischenzeit zu stattlichen Wirtschaftsvölkern herangewachsen sind. Wie ich ja geschrieben habe, habe ich es ja den Bienen überlassen, ob sie in der zweiten aufgesetzten Zarge nur Honig eintragen oder eben auch das Brutnest dorthin erweitern. Sie haben sich für die Erweiterung entschieden und schon vor 14 Tagen das Brutnest nach oben gezogen. Ein Blick in die Wabengassen bestätigt es, sie sitzen in der Zwischenzeit auf sieben bis acht schön ausgebauten beidseitig verdeckelten Brutwaben.

Ein schönes Brutnest in der Mitte mit selbst eingetragenem Honig rund herum.

Sieht man auch in den Leerraum wo die Wabe herausgezogen wurde, so erkennt man, dass die obere Zarge sehr stark besetzt ist. Bienen bilden eine Kette, um so den entstandenen Zwischenraum schnellrt überbrücken zu können.

Ein Blick in den Raum mit der fehlenden Wabe.

Auch in der ursprünglichen Zarge des Ablegers sind die Wabengassen sehr stark besetzt. Eine Freude dies zu sehen. Ich dachte nicht, dass sich ein Ableger innerhalb von zwei Monaten zu so einem prächtigen Volk entwickelt.

Sehr stark besetzte Wabengassen in der unteren Zarge.

Zieht man eine Wabe so hängen auch am Unterträger ganze Trauben mit Bienen. Das nächste Beispiel zeigt auch ein perfekt geschlossenes Brutnest über die gesamte Wabe.

Am Unterträger des Rähmchen hängen Bienentrauben.
Sehr schönes geschlossenes verdeckeltes Brutnest.

Die Kunstschwärm sehen nicht schlecht aus, entwickeln sich aber etwas schleppender. Beide sitzen in der Zwischenzeit auf etwa vier bis fünf gut ausgebauten und auch verdeckelten Brutwaben, aber mit relativ wenig Bienen. Dadurch verzögert sich auch der Start des Ableger etwas.

Stockwaage

Wie schon in der Einleitung erwähnt, ist es mir dieses Wochenende auch gelungen alle vier Stockwaagen in Betrieb zu nehmen und wie Ihr sehen könnt, sind auch die Messdaten schon über das eigens dafür eingerichtete Menü in Echtzeit abrufbereit. Alle 30 Minuten senden die Raspberry Pi Zero die Messdaten an meine Webseite und Ihr könnt Euch selber von der Gewichtsentwicklung ein Bild machen.

Bei den Gewichten handelt es sich um das Brutto-Gewicht jedes Volks. Um auf das Bienengewicht oder das eingetragene Futter schließen zu können, muss man natürlich das Gewicht der Beuten abziehen. Damit dies auch möglich ist, habe ich zuvor die Gewichte einer leeren Beute ermittelt und stelle diese hier auch zur Verfügung.

Boden ohne Diagnosewindel2,74 kg
Zarge mit 10 Rähmchen ohne Mittelwand6,34 kg
Deckel mit Blechabdeckung5,35 kg
Boden mit Diagnoesewindel, 2 leeren Zargen, 1 Deckel ohne Blechabdeckung16,00 kg
Gewichtsaufstellung

Zusätzlich zum normalen Gewichtsverlauf, der alle 30 Minuten ermittelt wird, blende ich auch eine Grafik ein, in der die letzten drei Tage parallel dargestellt werden. So kann man die Gewichtsveränderung besser mit den vorherigen Tagen vergleichen.

Sehr schön kann man in den Grafiken auch die Wetterverhältnisse ablesen. Regnet es, erhöht sich sehr rasch das Gewicht. Einerseits durch die Bienen, die sich ja jetzt vermehrt in der Beute befinden und andererseits durch das Regenwasser, welches sich am Blechdach und dem Flugbrett ansammelt. Es wird spannend wie sich die Kurven in den nächsten Wochen entwickeln werden. Vor allem, wenn mit der Einfütterung für den Winter begonnen wird.

Wie geht es weiter?

Als nächstes steht die Varroa Behandlung bevor. Zur besseren Entscheidungsfindung werde ich am Dienstag Abend in allen meinen Völkern die Diagnosewindel einschieben und am Freitag nach genau drei Tagen die erste Analysen ziehen. Danach werde ich entscheiden, wann und wie ich die Behandlung durchführen werde.

Meine Stockwaagen sind ja nun im Feld. Fehlt noch die Unterbringung des Brutraum-Thermometers in einer der vier Beuten. Angeschlossen ist es schon und es liefert auch Werte, lediglich die Einbringung fehlt noch.

Der nächste Schritt wird der Test einer unabhängigen Stromversorgung sein. Ziel ist es, sowohl die Kamera und Stockwaage, als auch die Internetverbindung unabhängig zu realisieren. Aktuell kann ich ja den Strom für meine Beuten aus der Hausversorgung beziehen. Da ich aber in meinem Garten nur eine begrenzte Anzahl an Völkern unterbringen kann und auch bei außen liegenden Bienenständen eine online Verbindung möchte, werde ich im Herbst das System um diese Funktion erweitern.

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