Der Monat Juli hat begonnen

… und somit geht das Bienenjahr schön langsam aber sicher dem Ende zu. Jetzt fragt Ihr Euch warum soll sich das Bienenjahr schon mitten im Hochsommer dem Ende nähern?

Mit der Sonnenwende im Juni merken die Bienen, dass die Tage wieder kürzer werden. Die Tracht in der Natur wird weniger und für die Bienen wird es Zeit sich schön langsam auf den Winter einzurichten. Das bedeutet es werden Futtervorräte eingelagert und die Brutnester wachsen nicht mehr. Gegenüber dem Imker werden die Bienen nicht mehr so freundlich sein wie in der ersten Jahreshälfte, es gilt ja auch jetzt die Vorräte besser zu verteidigen. Die Zeit ist gekommen je nach Höhenlage und Region der Völker auf Winterbienen umzustellen.

Die Winterbiene lebt zum Unterschied zur Sommerbiene viel viel länger und ist auch robuster. Sie braucht während der Wintermonate nicht so viel arbeiten wie im Sommer, kümmert sich lediglich um die noch vorhandene Brut und versucht die Stocktemperatur konstant zu halten. Ziel ist es mit den Futtervorräten gesund über den mehr oder weniger kalten Winter zu kommen und mit neuer Energie im Frühjahr die neue Brut und damit die Sommerbiene groß zu ziehen. Durch geringere Belastungen und angelegte Fettreserven im Körper lebt sie daher um einiges länger. Im August und September geboren, muss sie bis zum März oder April leben und so den Fortbestand des Volkes in der brutfreien Zeit sichern. Sie legt ja dabei auch wesentlich weniger Flugstunden zurück als ihre Kolleginnen die im Sommer nicht älter als 40 Tage werden. Auch der Imker ist gefordert und muss schön langsam an das Einfüttern der Bienen denken. Im Juli und August muss auch eine Varroa-Behandlung durchgeführt werden. Aber dafür ist ja noch ein paar Wochen Zeit.

Sieht man in die Völker so merkt man dies auch schon. Vorige Woche habe ich in meinen Kunstschwärmen noch eine leere Mittelwand eingehängt. Diese wurde trotz prächtigem Wetter diese Woche nicht angerührt. Beide Völker sitzen zwar in der Zwischenzeit auf fünf bis sechs gut ausgebauten Waben die auch bereits großflächige verdeckelte Brutnester haben, aber die Erweiterung geht nicht mehr so schnell, obwohl diese beiden Völker doch noch den Drang verspüren zu wachsen. Sie müssen ja bis zum Oktober die richtige Winterstärke erreichen um auch gut in das Frühjahr starten zu können. Ich werde sehen wie sich das noch weiter entwickelt. Damit es die Bienen etwas leichter haben, leere ich nochmals einen Liter Flüssigfutter in die Futtertasche. Verdeckelte Futterzellen konnte ich rund um die Brut keine sehen. Es gibt zwar offenen Honig der eingelagert ist, aber eben unverdeckelt. Sollen sie es leichter haben beim Ausbau der Mittelwände.

Meine beiden Ableger von Ende Mai haben sich prächtig entwickelt. Die aufgesetzte Honigzarge wurde gut angenommen und in jedem Volk wurden sechs bis sieben Rähmchen bereits gut mit eingetragenem Honig gefüllt. Je nach Witterung werden sie bald mit dem Verdeckeln der Zellen beginnen.

Eigentlich habe ich das so nicht geplant gehabt, obwohl ich insgeheim damit gerechnet hatte. Aber eine Honigschleuder zu kaufen stand für heuer nicht am Plan. Mal sehen wie das weiter gehen wird. Noch sind ja ein paar Tage Zeit um eine Entscheidung zu treffen.

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