Das neue Bienenjahr nimmt an Fahrt an

Am 13. März 2021 haben Palmkätzchen zu blühen begonnen

Nach einigen Wochen mit tiefen Frostnächten kündigen sich frühlingshafte Zeiten an und man erkennt dies auch am Flugbetrieb. Die Salweide oder im Volksmund auch „Palmkätzchen“ genannt, ist das Zeichen für den Imker, dass es höchste Zeit ist sich mehr den Bienen zu widmen. Von der Futterkontrolle, über das Aufsetzen des zweiten Brutraums, bis zur Vorbereitung der Honigräume gibt es zahlreiche Tätigkeiten, die nicht mehr verschoben werden können.

Für mich war das letzte Wochenende der Auftakt ins neue Bienenjahr. Am Programm stand wieder einmal die Futterkontrolle und zugleich das Aufsetzen des zweiten Brutraums auf jenen Völkern die als Einzarger durch den Winter geführt wurden. Völker bei denen Futtermangel drohte, wurden von mir Futterwaben eingehängt. Bei allen meinen Völkern bis auf ein Volk werden nun alle auf zwei Zargen geführt.

Bienenstand Nr. 2 „Am Sonnenhang“ wurde bis auf ein Volk mit einer zweiten Zarge aufgesetzt.

Wie ich auch beobachten konnte, steht auch bereits die Marille wenige Wochen vor Hauptblüte. Dies wird nach den ersten warmen Frühlingstagen sehr sehr rasch gehen. Selbiges gilt natürlich auch für die Kirschblüte.

Marillenblüte steht wenige Wochen vor der Vollblüte

Aus diesem Grund habe ich bereits Vorbereitungen getroffen und begonnen die noch fehlenden Honigzargen zuzuschneiden.

Honighalbzargenzuschnitt

Natürlich ist auch eine Honigzarge alleine auch nicht ausreichend. So habe ich mich auch für die nächsten Jahre mit ein paar Rähmchen eingedeckt.

Rähmchenlieferung ist eingetroffen.

Abschließend noch ein paar Bilder des ersten Flugbetriebs meiner Bienen am benachbarten Palmkätzchenstrauch.

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Bau einer Bienenflucht

Die kalte Jahreszeit ist ideal dafür wieder einmal in der Tischlerwerkstätte kreativ zu sein. Meine Inventur und die Vorbereitung auf das bevorstehende Bienenjahr hat mir gezeigt, dass es höchste Zeit ist neue Bienenfluchten zu bauen. Da ich letzte Saison lediglich vier Völker besaß, jedoch auf 10 Stück aufgestockt habe, musste ich mindestens 6 Stück für den Idealfall vorbereiten.

Der Aufwand für den Bau ist relativ gering und ich verwende dafür hauptsächlich Schnittabfälle. Für die Rahmen verwende ich 20 x 20 mm Holzleisten und als Einlegeplatte eine alte Kastenrückwand, die schon seit längerem bei mir in der Tischlerwerkstätte herumsteht. So kann ich ihr zu neuem Leben verhelfen.

In die 20 mm Holzleisten wird 5 mm vom Rand eine 4 mm breite Nut gefräßt. Die Tiefe der Nut ist bei mir ca. 8 mm. So hat die Platte beim Zusammenbau etwas Spielraum und kann kleine Ungenauigkeiten beim Zuschnitt besser ausgleichen. Die breite der Nut richtet sich natürlich je nach verwendetem Material nach der Stärke der Einlegeplatte. Ob die Nut über die Ränder der Randhölzer hinaus gefräßt wird, oder kurz vor dem Rand abgesetzt wird, ist auch jedem selber überlassen. Ich finde es optisch schöner wenn die Nut abesetzt wird so lasse ich wie im Plan eingezeichnet einen kleinen Rand am Ende der Leiste stehen.

Schnittzeichnung der Bienenflucht

Nach dem Zuschnitt aller Leisten, geht es an den Zusammenbau. Am Bild ist auch zu erkennen, dass die Nut an den längeren Seitenteilen kurz vor dem Rand abgesetzt wurde.

Zugeschnittene Einzelteile der Bienenflucht

Der Zusammenbau geht relativ zügig von der Hand. Vorsicht ist lediglich geboten beim Verschrauben der Leisten. Hier muss umbedingt vorgebohrt und mit sehr wenig Kraft geschraubt werden, denn die dünnen Leisten springen sehr leicht. Es genügen 30 mm lange Schrauben und ich verwende auch keinen Leim, damit kann später möglicherweise mal die Platte auch ausgewechselt werden. Da die Bienenflucht jede Saison lediglich wenige Tage am Bienenvolk liegt, gehe ich aber davon aus, dass dies niemals der Fall sein wird.

In der Mitte der Platte wird je nach Kunststoffteil ein ca 80 bis 100 mm großes Loch geschnitten. Auf dieses Loch wird dann die Bienenflucht befestigt. Dies wird mit sehr kurzen Schrauben erledigt. Sollte die Schraube durch das Material durchragen, was in diesem Fall aufgrund der Materialstärke durchaus der Fall sein wird, sollten diese nach dem Verschrauben abgeschnitten werden. Da ich ausreichend Plattenmaterial hatte und auch die Kunststoffteile relativ günstig erworben habe, fertigte ich insgesamt 8 Stück. Der notwendige Zeitaufwand betrug dafür ungefähr drei Stunden, zumal ich ja bereits einige Erfahrungen gesammelt hatte.

fertig zusammengebaute Bienenfluchten

Den Plan für die Bienenfluchten, hatte ich ja schon in einem früheren Beitrag veröffentlicht und ist sogesehen nicht neu. Im Plan habe ich jedoch nicht den Kunststoffteil für die eigentliche Bienenflucht dargestellt. Da dieser von mir nicht selber angefertigt wird und als Zubehör im Imkereibedarf erhältlich ist, überlasse ich Euch die Entscheidung welchen Ihr kauft. Ich verwende aktuell zwei unterschiedliche und möchte dieses Jahr herausfinden, welche von den beiden besser funktioniert.

07-Bienenflucht

Hier noch ein Bild meiner ersten Bienenfluchten und der runden Bienenflucht. Was es mit der Bienenflucht so an sich hat, steht übrigens auch bereits ausführlich beschrieben in dem alten Beitrag vom November 2020. Viel Erfolg beim Nachbau.

runde Bienenflucht
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Kontrolle am Bienenstand nach dem Sturm

Die letzten Tage gab es in Aggsbach, Bezirk Melk sehr starken Sturm. Laut Wetterbericht wurden Windgeschwindigkeiten von rund 135 km/h gemessen. Auch meine Wetterstation zeigte Spitzenwerte an, wenn auch nicht den Rekordwert dieses Jahres. Den gab es am 30. Jänner mit 12,8 Meter pro Sekunde. Gestern waren es nur 11,7 m/s.

Windgeschwindigkeiten der letzten 30 Tage

Dennoch ist es nach so einem Sturm wichtig, auch nach den Bienen zu sehen. Ein fehlendes Blechdach oder ein Innendeckel bringen leicht den Tod eines Volks. An meinen Bienenständen war jedoch alles in Ordnung. Es lagen zwar einige größere Äste neben den Beuten, aber sie verursachten keine Schäden.

Einige kleinere Äste fielen von den Bäumen neben die Beuten.

Wie ich auch in den letzten Beiträgen schrieb, ist es ab Februar auch wichtig, regelmäßig die Gewichte der Völker zu kontrollieren. Es gibt nichts schlimmeres für einen Imker, im März feststellen zu müssen, dass Völker zwar toll durch den Winter gekommen wären, aber im Endspurt dann doch wegen Futtermangel verhungert sind.

Letzte Gewichtsermittlung 18.2.22

Auch ein Blick unter die Haube durch die Folie kann nicht schaden. Da ja ohnedies Außentemperaturen von 13° C herrschten und leichter Flugbetrieb am Flugloch zu beobachten war, stört das die Bienen nicht. Hier wieder zwei Bilder meiner Ablegervölker die auf einer Zarge durch den Winter geführt werden.

Volk Nr. 10 Bienenstand Hochfeld

Die Zweizargigen Völker sitzen in der Mitte der Beute und man kann sie nur in den Wabengassen sehen.

Volk Nr. 6 Bienenstand Hochfeld
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Weiterbildung in der Imkerei

Eines der wichtigsten Themen in der Imkerei ist die eigene Fortbildung der Imeker*in. So wie in jedem Beruf, und das Arbeiten mit Tieren ist nicht nur ein Hobby, ist es vor allem wichtig sich auf dem Laufenden zu halten. Ständig werden neue Betriebsweisen ausprobiert, neue Methoden zur Bekämpfung der Varroa-Milbe geprüft oder auch einfach nur neue Praktiken thematisiert. Nicht zu übersehen sind auch oft rechtliche Änderungen von Gesetzen und Verordnungen. Im Mittelpunkt steht dabei immer die artgerechte Haltung der Bienenvölker. Das wohl der Bienen sollte uns ja allen ein besonderes Anliegen sein.

Ich persönlich habe den Jänner 2022 dazu genutzt gleich zwei online Seminare des NÖ Imkerverband zu nutzen, um wichtige Themen neuerlich zu vertiefen. So habe ich am 18.1. und 19.1.2022 das Seminar „Was fehlt meinen Bienenvölkern?“ und am 22.1.2022 ein Seminar zum Thema „Varroa 3.0“ absolviert. Da ich auch mit dem Gedanken spiele meine Imkerei auf BIO umzustellen, steht noch die Teilnahme für das dreitägige Seminar „Biologisch Imkern“ im April am Terminkalender. Ich finde die kalte Jahreszeit ist besonders geeignet um an seiner eigenen Fortbildung zu arbeiten.

Viele dieser Kurse stellen auch die Voraussetzung für Förderungen dar und bieten auch den Nachweis für artgerechte Tierhaltung. Läuft in der Imkerei einmal etwas schief, kommt man schnell in den Verruf durch Unwissenheit das Tierwohl gefährdet zu haben. Kann man jedoch die eigene laufende Fortbildung mit Bestätigungen und Zertifikaten nachweisen, läuft man nicht so schnell Gefahr mit dem Gesetz in Konflikt zu kommen.

Nicht immer bin ich bei solchen Kursen mit den Inhalten einverstanden und teile oft eine andere Meinung, es ist aber dennoch eine gute Gelegenheit einen Einblick in andere Betriebsweisen zu erlangen oder sich einfach nur mit Kolleginnen und Kollegen anderer Vereine auszutauschen. Ich denke die Mischung der unterschiedlichen Kursangebote zählt.

Ich möchte auch an dieser Stelle mal die Empfehlung aussprechen vielleicht auch mal über die Grenze nach Deutschland zu blicken. Wenn auch die COVID Krise große Auswirkungen und vor allem Einschränkungen im Bereich der Imkerei zur Folge hatte, gibt es doch auch einige Vorteile: Ein solcher Vorteil ist, dass auch in Deutschland viele Kurse und Seminare auf online Veranstaltungen umgestellt wurden und durch ein umfangreiches Förderangebot der EU diese auch überregional außerhalb von Deutschland Angeboten werden. Dieses Angebot lief bereit im letzten Jahr sehr erfolgreich und aufgrund der Erfolgsgeschichte wird es auch im Jahr 2022 fortgesetzt.

Hier zwei umfangreiche Schulungsangebote die ich an dieser Stelle bewerben möchte:

Österreich
Landwirtschaftliche Fachschule Warth in Zusammenarbeit mit dem NÖ Imkerverband

Deutschland
Dr. Pia Aumeier, Patricia Beinert, Chris Wenke, Martin Spickermann, Laura Welp und Dr. Gerhard Liebig in Kooperation mit dem Imkerverband Rheinland

Vor allem das deutsche Angebot kann ich ausdrücklich allen Neueinsteigern oder die es noch werden wollen ans Herz legen. Viele dieser Veranstaltungen werden auch auf YouTube gestreamt und man kann in aller Ruhe die Kurse nochmals zu einem späteren Zeitpunkt ansehen. Was noch erwähnenswert ist, dass ein Großteil aufgrund der Förderung durch die EU kostenlos angeboten wird. Lediglich eine Anmeldung und Registrierung ist für die Teilnahme notwendig. So wird es dem Veranstalter ermöglicht die Aufwendungen über die Förderschiene abrechnen zu können. Leider habe ich in Österreich kein ähnliches kostenloses Angebot für das Jahr 2022 in dieser sehr hochwertigen Qualität gefunden. Man muss aber auch sagen, dass auch in Österreich sich die Kosten in Grenzen halten. So sind sowohl Online- als auch Präsenzkurse schon ab 20,- € erhältlich.

2022-Neuimkerschulung-im-Team

Wie im deutschen Programm ersichtlich ist, starten die ersten online Seminare bereits am 8. März bzw. 10. März 2022. Die Serie umfasst acht Teile und läuft über das gesamte Jahr bis zum 21. November 2022. Hier die Themen der Seminare:

  • Wie komme ich an Standort, Material, Bienen? Erster Blick ins Volk.
  • Rasantes Wachstum, wie gebe ich Raum & beuge Schwärmen vor?
  • Bienenfreundlich zur Schwarmzeit: Wie ziehe ich Jungvölker & Königinnen auf?
  • Wie ernte ich Honig und verarbeite ihn zur Marktreife?
  • Start Wintervorsorge Wirtschaftsvölker: So halte ich Varroa im Griff
  • Spätsommerpflege der Jungvölker – wie sichere ich Futter & Sträke
  • Was lief schief? So komme ich sicher in den Winter
  • Stark und gesund – was ist im Winter noch zu tun?

Also auf was noch warten, es gibt keine günstigere Gelegenheit sich mit der Imkerei so intensiv zu beschäftigen als es sich vor dem Tablet oder Computer bequem zu machen und bei den Seminaren aktiv teilzunehmen.

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Es summt am Flugloch – erster echter Flugtag 2022!

Nach einem sehr kalten Jahresbeginn 2022 gibt es heute den ersten echten Flugbetrieb. Nur selten konnte ich beobachten in den letzten Wochen, dass sich die eine oder andere Biene aus der Beuter hinausgewagt hat. Heute ist das Bild ein ganz anderes.

Seit 10. Jänner gab es kaum ein Temperaturen über 8° Grad

Sie man sich die Temperaturkurve in den letzten 30 Tagen an, gab es kaum einen Tag wo Temperaturen über 8° Celsius herrschten. Heute ist es erstmals soweit. Die 12° C Grenze wurde erreicht und man erkennt dies auch bei den Fluglöchern.

Top Temperaturen am 9. Februar 2022

Es ist schön zu sehen, wenn auch nur über die Kamera, dass die Bienen die warmen Temperaturen ausnützen. Dabei ist Vorsicht angesagt, um nicht in die Schussbahn zu geraten, denn nach so langer Zeit entledigen sich die Bienen auch von unnötigem Ballast. Die Kotblase wird entleert!

Reges Treiben am Flugloch

Beim Reinigungsflug entsorgen die Bienen ihre Exkremente, die sich in ihrer Kotblase während der wochen- oder monatelangen Winterruhe angesammelt haben. Da Bienen im Bienenstock wegen der Gefahr von Krankheitserregern nicht koten, ist der Reinigungsflug die einzige Möglichkeit der Entleerung. Wie man sieht, nutzen sie das auch ordentlich aus.

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