Asiatische Hornisse (Vespa velutina nigrithorax)

War bis vor kurzem nur in einschlägigen Imkereizeitungen über die Asiatische Hornisse etwas zu lesen, hat sie es nun auch in so manche Tageszeitung geschafft. Zuletzt in einem kurzen Beitrag der Heute Ausgabe vom 1. August 2023. Es wird davon berichtet, dass sich die einst nur in Asien beheimatete Hornisse, daher auch ihr Name, sich nun auch in Europa stark verbreitet und zur Bedrohung der heimischen Honigbiene wird. Der darin zitierte Naturschutzbund geht sogar soweit, dass die Bestäubungssicherheit gefährdet ist und Sichtungen derartiger Völker auf deren Webseite (https://naturbeobachtung.at) gemeldet werden soll.

Einem aktuellen Artikel nach vom 25.7.2023 auf der Webseite des Naturschutzbund Österreich ist sie jedoch in Österreich noch nicht gesichtet worden. Da sie sich jedoch bereits bis nach Hamburg (Deutschland) durchgekämpft hat, ist es nur mehr eine Frage der Zeit, dass sie auch in Österreich erstmalig in Erscheinung treten wird. In Deutschland wurde sie 2014 in der Stadt Waghäusel (Baden Württemberg) erstmalig entdeckt und bereits in Rheinland-Pfalz, dem Saarland und in Nordrhein-Westfalen vertreten.

Quelle: Heute Ausgabe 1.8.2023

Die ursprünglich aus Südostasien stammende Hornisse breitet sich bereits seit ihrem Erstnachweis in Südwestfrankreich im Jahre 2004 in Europa aus. Sie ist anhand ihrer markanten gelben Füße leicht von der heimischen Hornisse zu unterscheiden. Im asiatischen Raum wird sie auch als „Asiatische Gelbfuß-Hornisse“ bezeichnet.

Die warmen Sommer und milden Winter der letzten Jahre bieten der gebietsfremden und als invasiv eingestuften Hornisse optimale Lebensverhältnisse. Nach den Vorgaben der Europäischen Kommission wurde die Art derzeit nur in die Kategorie der Früherkennung eingestuft. Demnach wird sie daher nur überwacht und ihr Auftreten nur in ein Monitoringsystem eingepflegt bzw. darauf basierend auch bekämpft.

Wichtig dabei ist auch zu beachten, dass es sich um die Asiatische Gelbfuß-Hornisse handelt und nicht wie auch fallweise behauptet wird um die Asiatische Riesenhornisse (Vespa mandarinia), die größte Hornissenart auf der Welt. Zuletzt gab es diesbezüglich einen großen Aufschrei in Amerika, als dort einzelne Exemplare gesichtet wurden. Bezeichnungen wie „murder hornet“ oder „Honigbienenkillerin“ kursierten in den Medien. Diese Eigenschaften treffen jedoch auf die Asiatische Riesenhornisse nicht zu und sie kommt auch in unseren Bereichen nicht vor. Aus dieser Quelle dürfte auch damals die HEUTE online Redaktion ihre Informationen bezogen haben. Auch sie widmete in einem online Artikel am 17.6.2021 dieser Hornissenart einen Artikel und titelte: „Riesen-Hornisse breitet sich weiter aus – auch bei uns?

Quelle: HEUTE online vom 17.6.2021, 19:11 Uhr

Wie gefährlich ist die Asiatische Gelbfuß-Hornisse?

Wenden wir uns aber nun der Frage zu: Wie gefährlich ist die Asiatische Gelbfuß-Hornisse?

Generell zählen alle Hornissen zur Familie der Faltenwespen und trotz vorherrschender Meinung sind sie nicht gefährlich. Vor allem nicht gefährlicher als zum Beispiel eine Honigbiene selber.

Nach dem NÖ Naturschutzgesetz sind alle freilebenden Tiere und somit auch Wespen und Hornissen geschützt. Wespen, Bienen oder Hornissen lösen bei manchen Menschen Panik aus. Viele fürchten vor allem durch die etwas lauteren Fluggeräusche der Hornissen den Stich dieser Insekten und reagieren bei ihrem Besuch mit Angriff.

Vor allem Wespen sind Nützlinge. Ein Volk fängt bis zu 5.000 Insekten und Fliegen pro Tag, um diese an die Larven zu verfüttern. Die erwachsenen Tiere ernähren sich von Pflanzen-, Obstsäften und Nektar. Neben der Schädlingsbekämpfung sind sie vor allem auch wichtige Bestäuber. Wer mehr über die Wespen wissen möchte, den darf ich auf den Poster der NÖ Umweltberatung verweisen.

Auch die Hornissen sind Nützlinge und ein Volk benötigt für die Larvenaufzucht täglich bis zu 500 g Insekten. Hornissen sind für das biologische Gleichgewicht von großer Bedeutung und auch bei dieser Gattung ernähren sich die erwachsenen Tiere ausschließlich von Baumsäften oder von saftenden Früchten. Dies ist auch oft der Grund warum vor allem bei Obstbauern die Wespen und Hornissen auf keine besonderen Sympathien stossen.

Hornissen verarbeiteten feine Holzfasern für ihre Nester. Aufgrund unterschiedlicher Ausgangsmaterialien ist jedes Hornissennest einzigartig marmoriert. Ein Nest besteht aus 5-12 etagenförmig angeordneten Brutwaben, mit einzelnen Brutzellen. Die Nester erreichen durchschnittliche Größen von 60 x 25 cm. Sie sind in hohlen Bäumen oder Spechthöhlen zu finden. In Ermangelung an natürlichen Biotopen weichen sie auf Dachböden, Gartenschuppen oder Nistkästen aus.

So wie die bei uns heimische Europäische Hornisse (Vespa crabro) ist auch die Asiatische Gelbfuß-Hornisse von Natur aus sehr friedfertig. Kommt man ihren Nestern nicht zu nahe, werden Menschen nicht angegriffen.

Deshalb sollte eine Distanz von mehreren Metern zum Nest eingehalten werden und auf keinen Fall sollte ein Nest Erschütterungen ausgesetzt werden.

Zum Gegensatz zur heimischen Hornisse bevorzugt die Asiatische Gelbfuß-Hornisse für ihre Sekundär- beziehungsweise Hauptnester große Bäume und versteckt es innerhalb der Äste. Ein direkter Kontakt ist daher eher selten möglich. Fallweise kommt man mit den kleineren, etwas Handballen-großen Gründungsnestern (Primärnest) in Kontakt. Diese kann man auch in Schuppen oder Sträuchern vorfinden.

Stiche der Asiatischen Hornisse sind genauso schmerzhaft, wie die der Honigbienen und der heimischen Hornissen und Wespen. Eine potentielle Gefahr geht von Insektenstichen bekanntlich nur für allergisch reagierende Menschen aus.

Wie erkennt man die Asiatische Gelbfuß-Hornisse?

Die Asiatischen Gelbfuß-Hornisse unterscheidet sich von der heimischen Hornisse (Vespa crabro) deutlich. Sie sind etwas kleiner und deutlich dunkel schwarz gefärbt.

Heimische Hornisse (Vespa crabro)

Die heimische Hornisse fällt vor allem durch ihren gelb-schwarz gemusterten Hinterleib auf. Dieses Erkennungsmerkmal ist bei allen heimischen sozialen Faltenwespen gleich. Aufgrund dieser sehr spezifischen Farbgebung ist eine Unterscheidung von der heimischen Hornissenart sehr einfach möglich.

Arbeiterinnen der Asiatischen Hornisse erreichen eine Körperlänge von bis zu 2,5 cm, Königinnen von bis zu 3 cm. Damit sind sie etwas kleiner als die heimische Hornissenart, bei der Arbeiterinnen eine Körperlänge von bis zu 3 cm, Königinnen von bis zu 3,5 cm erreichen.

Diese eigentlich unverwechselbaren Eigenschaften haben jedoch bereits vor allem in Deutschland zur Zerstörung von Nestern der heimischen Hornisse und dem unnötigen töten der Königinnen geführt.

Welche potentiellen Folgen hat die Invasion der Asiatischen Hornisse?

Gebietsfremde Arten werden erst dann als „invasiv“ eingestuft, wenn die Art in ihrem neuen Areal die Biodiversität gefährden kann(!) und wenn zudem eine Erfolgsprognose besteht, nachteilige Auswirkungen tatsächlich verhindern, minimieren oder abschwächen zu können.

Quelle: LAVES Institut für Bienenkunde (Celle, Deutschland)

Die Erfahrungen aus Frankreich, Italien und Deutschland zeigen deutlich, dass sie keine außergewöhnliche Bedrohung für die Imkerei darstellen. Dies gilt ja bekanntlich auch für unsere heimische Hornisse, die eher selektiv, einzelne wenige Honigbienenarbeiterinnen fängt. (Quelle: Dr. Otto Boecking | LAVES Institut für Bienenkunde Celle)

Honigbienen sind zwar für die Asiatische Hornisse oft ein wichtiger Bestandteil ihres Nahrungsspektrums, aber eine Zerstörung ganzer Honigbienenvölker findet nicht statt.

Wie auch immer im Leben gibt es jedoch auch hier Ausnahmen. Ist ein Bienenvolk bereits so geschwächt, wird es auch zur leichten Beute der Hornissen.

Als Generalist nutzt auch die Asiatische Hornisse ein breit gefächertes Beutespektrum und benötigt etwa 11 kg Insekten-Biomasse pro Volk und Jahr. Ihr Jagdradius beträgt etwa einen Kilometer ums Nest herum und das Beutespektrum variiert mit dem natürlichem Angebot und der Jahreszeit. So zählen Zweiflügler (Fliegen) ebenso dazu wie andere Faltenwespen, wie beispielsweis die Gemeine Wespe (Vespula vulgaris) und viele andere Insekten auch.

Befinden sich im Flugradius auch Bienenstände, dann werden auch mehr Honigbienen erjagt. Die Verluste für gesunde Bienenvölker sind jedoch eher unbedeutend. Wichtig ist auch zu betonen, dass Hornissen ihre Jagderfolge nicht kommunizieren. Somit ist auch die Aussage falsch, ganze Hornissenvölker würden über Bienenvölker herfallen und sie auslöschen.

Darum sind Sorgen der Imker unbegründet und werden nur am Imkerstammtisch geschürt, denn es gibt bis dato keine wissenschaftlichen Hinweise für Probleme mit der Asiatischen Gelbfuß-Hornisse in regionalen Ökosystemen. Das zeigen auch alle Daten in Frankreich und Italien wo bereits vor 16 Jahren ihr Auftreten festgestellt wurde. Es besteht also kein Grund zur Sorge oder gar für falsch verstandenen Aktionismus.

Ich empfehle daher beim Ansichtig werden einer Hornisse ruhig und gelassen zu beobachten um welche Art es sich denn handeln könnte. Nützt eher die Gelegenheit mit eurem Smartphone ein scharfes Bild anzufertigen, um später in aller Ruhe das vorliegende Bildmaterial studieren zu können. Vergleicht eure Bilder mit Bildern im Internet und wenn ihr alle Zweifel beseitigt habt, meldet die Sichtung über den folgenden Link: https://naturbeobachtung.at.

Aber vor allem werdet nicht zu „Schwurblern“ und verbreitet Unwahrheiten. Es gibt bereits zu viele davon, vor allem in den sozialen Medien. Wir Imkerinnen und Imker sollten ein besonderes Verhältnis zur Natur haben und da hilft uns nur Aufklärung. Fehlinformationen wie im obigen Zeitungsartikel der HEUTE helfen da nicht weiter.

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Ausgeschleuderte Honigrähmchen reparieren

Honigwabenrepartaur

Einige werden sich nun die Frage stellen: Wie soll ich ausgeschleuderte honigfeuchte Rähmchen reparieren? Nicht die Imkerin oder der Imker reparier, sondern wir überlassen einfach den Bienen diese Arbeit. Gleichzeitig ist es auch optimale Vorbereitung zur Einlagerung über den Winter.

Wie funktioniert nun dies im Detail?

Nach dem Abräumen habe ich in weiser Voraussicht das Absperrgitter noch auf den Völkern belassen. Auf dieses Absperrgitter wird jetzt eine leere Zarge aufgesetzt und darüber wiederum mehrere Zargen mit den ausgeschleuderten Honigrähmchen. Die Anzahl der Zargen ist dabei nicht begrenzt. Solange die Höhe noch praktikabel ist und man keine Leiter für die oberen Zargen benötigt, ist alles in Ordnung. In diesem Zustand bleiben die Rähmchen einige Tage auf den Völkern.

Wichtig dabei ist auch, dass man zügig beim Aufsetzen arbeitet. Der Geruch von feuchten Honigrähmchen lockt in wenigen Sekunden die Bienen an und schnell hat man unter den Völkern eine Räuberei ausgelöst. Ich empfehle daher derartige Tätigkeiten eher am späteren Abend vorzunehmen. Es gibt dann nur mehr wenig Flugbetrieb und man hat etwas mehr Zeit dafür.

Bei mir am Bienenstand sieht das ganze dann so aus. Nachbarn haben mich schon darauf angesprochen und gemeint, die Honigernte wird ja toll ausfallen, wenn die Völker so groß sind.

Auf drei Völkern wurden ausgeschleuderte Honigrähmchen in Zargen zur Reparatur aufgesetzt.

Die Bienen bekommen die Rähmchen perfekt hin und schlecken die Überreste aus den einzelnen Zellen heraus. Sofern die Rähmchen nicht bebrütetet waren, dass sollte ja bei Honigrähmchen immer der Fall sein, sind sie nun in einem perfekten Zustand über den Winter eingelagert zu werden. Eine weitere Behandlung gegen die Wachsmotte ist hier nicht mehr nötig. Die Lagerung sollte nur trocken und kühl erfolgen. Dazu staple ich die Zargen über einen offenen Gitterboden und in jeder einzelnen Zarge befinden sich nur 8 Rähmchen. Dadurch sind die Zwischenräume auch etwas größer und die Luft kann im Zargenturm etwas besser zirkulieren.

In meinem Fall hebe ich jedoch nur die absolut makellosen Rähmchen über den Winter auf. Sie werden im Jahr darauf als Start für die nächste Saison benötigt, denn die Bienen nehmen die leeren Honigräume besser an, wenn sich darin ein bis zwei bereits ausgebaute Rähmchen befinden. Alle übrigen Rähmchen werden zur Wabenhygiene etwas später bei den Völkern zu Brutwaben umfunktioniert.

Preisfrage: Warum verdeckeln die Bienen während der Reparatur eine große Anzahl an Zellen?

ein großer Anteil der Zellen wurde wieder ganz oder teilweise verdeckelt

Sieht man sich die Zellen etwas genauer an oder öffnet diese, stellt man fest, dass sie trotz eines Deckels leer sind. Des Rätsels Lösung ist sehr simpel! Bei der Honigernte verwende ich zum Öffnen der verdeckelten Honigzellen nicht eine Entdeckelungsgabel, sondern nutze eine Heißluftfön. Dadurch platzen die verdeckelte Zellen lediglich auf und das Wachs zieht sich am Rand der Zelle zusammen. Wenn nun die Bienen die Zellen reparieren, wissen sie nicht wo sie das überschüssige Wachs hingeben sollen und lösen es auf ihre Art und Weise. Die Zelle wird ganz einfach wieder verschlossen und schon ist das überschüssige Wachsproblem gelöst.

Wer jetzt neugierig wurde und wissen möchte, wie ich die Honigrähmchen entdeckle, sieht sie den Beitrag aus dem letzten Jahr an.

Es ist schon spannend, welche Diskussionen in den sozialen Medien durch derartige Fragen entstehen und welche dubiose Ratschläge dabei auch Jungimkern empfohlen werden. Dazu kann ich nur den Kopf schütteln. Das ist auch ein Grund warum ich nur mehr sehr selten in derartigen Medien anzutreffen bin. Es ist mir einfach zu Dumm auf die Kommentare einzugehen, denn es gibt so viele Möchtegernspezialisten die dann auch dazu übergehen mit Kommentaren unter die Gürtelline zu reagieren.

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Vermeidbare Fehler (Teil 2)

Wer erkennt den Fehler?

Fehlersuchbild

Richtig erkannt, da habe ich vergessen ein Rähmchen nachzustecken!

Wie konnte das passieren, werdet ihr euch denken. Eine ganz einfache Erklärung gibt es dafür. Im Rahmen der ersten Honigernte vor einigen Wochen habe ich nur jene Honigrähmchen gezogen, die auch zu 100% verdeckelt waren. Alle übrigen Rähmchen habe ich gesammelt und in einer eigenen Zarge dem nächst Volk wieder aufgesetzt. Alle übrigen Völker erhielten die Honigzarge nach dem Ausschleudern zurück. Dabei ergab es sich, dass eine Zarge nicht mehr voll wurde. Eigentlich wollte ich das fehlende Rähmchen beim Aufsetzen der Honigräume auf den übrigen Völkern auch ergänzen, nur hatte ich dies leider in der Hektik vergessen.

Wie man aber sieht, ist es den Bienen egal, sie bauen sich einfach eine eigene Konstruktion. Wie ihr euch sicherlich denken könnt, werde ich damit keine besondere Freude haben. Es wird beim Versuch das Rähmchen zu entnehmen bzw. zu trennen etwas klebrig abgehen. Letztendlich wird das Ergebnis als Wabenhonig in Gläsern landen.

Wie kann man dies nun zukünftig verhindern?

Es sagt sich zwar leicht, aber die einfachste Lösung wäre eine kleine Notiz in der Stockkarte oder auf einem eigenen Zettel (Notizbuch) der nochmals nach getaner Arbeit kontrolliert wird. Mal schauen ob ich mich selber daran halte und zukünftig derartige Hoppala vermeiden kann.

Auch in der Vergangenheit habe ich mich schon öfters geärgert, dass ich etwas vergessen hatte. Nichts ist mühsamer als wenn man einige Kilometer zum entfernten Bienenstand gefahren ist und dort dann feststelle, dass benötigte Mittelwände oder sonstige Teile zu Hause liegen geblieben sind. Unnötige Kilometer und Ärger sind dann die Folge. Ich bin auch in der Zwischenzeit schon dazu übergegangen mich bereits vor dem Weg zum Bienenstand darauf vorzubereiten. In einem kleinen Notizbuch notiere ich mir die wichtigsten Erkenntnisse und nehme diese zur Hand, bevor ich zum Bienenstand aufbreche. Mit einfachen Notizen, sogenannten ToDo’s versuche ich ähnliche Fehler zu vermeiden. So notiere ich mir zum Beispiel nach der Durchsicht der Stockkarten bei welchem Volk ich möglicherweise den Drohnenrahmen schneiden muss oder eventuell eine Königin noch gezeichnet werden sollte. Derartige Vorbereitungslisten erleichtern bzw. verkürzen dann die Arbeit am Bienenstand.

Aber es sagt ja schon das Sprichwort: Durch Fehler wird man klüger!

Noch eine Anmerkung: Es war übrigens nicht das einzige Hoppala. Auch am zweiten Bienenstand wollte ich noch Rähmchen nachhängen. Dort war das Ergebnis zwar etwas anders, ist aber auch ähnlich mühsam zu beseitigen.

Wegen fehlender Rähmchen haben die Bienen einfach begonnen das Absperrgitter zu verbauen!

Die Bienen haben sicherheitshalber schon mal das Absperrgitter als Baurahmen verwendet. Wird wieder etwas mühsamer dies wieder sauber zu bekommen, wobei, vielleicht könnte man dies auch mit dem Dampfwachsschmelzer reinigen. Ein Versuch ist es wert. Ich werde euch darüber berichten.

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Nach der Honigernte kommt die Spätsommerpflege

Die letzte Honigernte der Saison ist im Hobbock, die Schleuder, die Siebe und das Entdeckelungsgeschirr ist gereinigt und wieder verstaut. Nun kann sich die Imerkin und der Imker etwas ausruhen und ein bis zwei Wochen Urlaub sind durchaus Ende Juli bis Anfang August durchaus drinnen. Dann aber startet die Spätsommerpflege und etwas Arbeit wartet doch noch auf die Imkerin oder den Imker, bis es dann auch für sie in den „Winter“ geht.

Viele werden jetzt möglicherweise jetzt aufschreien kommentieren: Stimmt nicht, die Varroabehandlung ist dringend fällig! Denen darf ich bedingt entgegnen, denn was bedeutet den Spätsommerpflege?

Ich habe folgende Frage der ChatGPT gestellt und eine schöne passende Beschreibung erhalten.

Wann beginnt der Spätsommer und wann endet er in der Regel?

Der Spätsommer ist eine meteorologische oder klimatologische Bezeichnung für eine bestimmte Zeitperiode im Jahr, die je nach Region unterschiedlich definiert sein kann. Es gibt keine exakte, einheitliche Definition des Spätsommers, da dies oft von lokalen klimatischen Bedingungen und traditionellen Beobachtungen abhängt. Allerdings lässt sich der Spätsommer in der Regel grob umreißen.

In den gemäßigten Breiten, zu denen große Teile Europas und Nordamerikas gehören, wird der Spätsommer oft als die Zeit zwischen dem Hochsommer (August) und dem Herbstbeginn (meistens September) betrachtet. Es ist die Periode, in der sich der Sommer langsam dem Ende neigt und die ersten Anzeichen des Herbstes sichtbar werden.

In einigen Regionen wird der meteorologische Herbst durch den Beginn der kühleren Temperaturen, das Auftreten von fallendem Laub und anderen herbstlichen Merkmalen markiert. Dementsprechend kann der Spätsommer in diesen Gebieten etwa Mitte August beginnen und bis Mitte oder Ende September dauern.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass dies nur allgemeine Zeitrahmen sind und die tatsächlichen Daten von Jahr zu Jahr variieren können, insbesondere aufgrund von klimatischen Schwankungen und regionalen Unterschieden. Es gibt also keine feste Definition oder ein festes Datum für den Beginn oder das Ende des Spätsommers.

Quelle: ChatGPT – 28.7.2023

Somit kann man festmachen: Der Spätsommer beginn Mitte August und geht bis Ende September. Ist der September und Oktober wie in den letzten Jahren besonders warm bevor der Herbst so richtig zuschlägt, bezeichnet man diese Jahreszeit auch den Altweibersommer.

Was bedeutet diese nun und was möchte ich damit zum Ausdruck bringen? Die Spätsommerpflege bei den Bienen hat noch etwas Zeit. Also ab in den Urlaub und eine kurze Auszeit nach der getanen schweren Honigernte.

Wer auf Nummer Sicher gehen möchte, kann ja schon mal sich mit der Diagnosewindel einen kleinen Überblick über die Fallzahlen verschaffen. Also rein mit der Windel und nach drei Tagen die natürlich gefallenen Milben zählen. Wer nicht über zehn Milben in der Windel findet, braucht sich keine Sorgen machen. Gewöhnlich sollte sich das auch locker ausgehen. Voraussetzung ist jedoch, dass während der Saisson immer brav der Drohnenrahmen geschnitten wurde. Wer über diesen Schwellwert kommt, sollte etwas vorsichtiger sein und weiter kontrollieren. Nähere Informationen über die Fallzahlen und die weiteren Schritte findet ihr unter „wichtige Links“ oben in der Menüleiste und wenn ihr über den Suchendialog nach Varroabehandlung sucht.

Auch ich habe die Windel bereits eingeschoben und werde am Samstag die Milben zählen. Schon gespannt wie das Ergebnis dieses Jahr aussieht. Wer

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Honigernte 2023 – mein Resümee

Es hatte sich im Verlauf des heurigen Frühjahrs bereits deutlich abgezeichnet, der Honigertrag wird 2023 deutlich geringer ausfallen, als erwartet. Dieses Wochenende habe ich die letzte Ernte eingebracht und ziehe nun ein persönliches Resümee.

Da für mich nicht alleine die Menge sondern vielmehr die Qualität des Honigs zählt, möchte ich zuerst auf diese eingehen. Der Honig wird bei mit in 10 bzw. 15 Liter Gebinden abgefüllt und bis zur Abfüllung in Gläser gelagert. Während des Abfüllvorgangs in die Eimer werden von mir zwei bis drei Honigproben gezogen und der Feuchtigkeitsgehalt mittels Refraktometer bestimmt. Diese Werte notiere ich und ermittle je Gebinde dann den Durchschnittswert. Das Ergebnis aller Messungen lag dabei außergewöhnlich niedrig zwischen 16 und 16,5 Prozent Wassergehalt. Damit ein Honig mit dem Qualitätssiegel des Österreichischen Imkerbundes gekennzeichnet werden darf, muss dieser Wert bei Blütenhonig, Blüten mit Waldhonig oder reinem Waldhonig unter 17,5 Prozent liegen. In Deutschland liegt dieser Wert bei 18 Prozent Wassergehalt. Dieser niedriger Wassergehalt ist auch schon an der Fließgeschwindigkeit des Honigs deutlich zu erkennen. Er ist wesentlich zäher und bildet im Glas einen kleinen Wellenturm, wenn er am Boden auftrifft.

Betrachtet man die Farbe des Honigs, so ist er dieses Jahr außergewöhnlich dunkel. Das ist ein Zeichen, dass es sich vorwiegend um Waldtracht handelt. Dabei dürfte es sich vorwiegend um Nektar von der Akazie, Linde und der Eiche handeln. Alle meine Völker stehen in unmittelbarer Nähe derartiger Trachtquellen.

Blüten- mit Waldhonig erkennt man an der dunklen Farbe

In den letzten Jahre hatte ich nur ein einziges Mal derartig dunklen Honig ernten können und ich bin auch der Meinung, dass es sich dieses Jahr um einen sehr geschmackvollen und intensiven Honig handelt.

Abschließend noch einige Worte zur Honigmenge in diesem Jahr. Wie bereits in den letzten Beiträgen geschrieben, war in unserer Region das Honigjahr 2023 sehr durchwachsen. Große Mengen waren ja aufgrund des außergewöhnlich kalten Frühlings ja nicht zu erwarten. Schon meine erste Ernte am 1. Juli war relativ gering ausgefallen. Auch die zweite war um nichts besser. Vergleicht man die Ernte 2023 mit den vorangegangenen beiden Jahren, so viel die 23er Ernte um 1/3 geringer aus. Waren es 2021 durchschnittlich 31,9 kg und zuletzt in meinem besten Jahr 2022 rund 34,1 kg Honig, so viel die aktuelle Saison mit 23,1 kg etwas bescheidener aus. Bei allen Gewichtsangaben handelt es sich um einen Durchschnittswert über alle Völker bei denen ich Honig ernten konnte.

Honigertrag der letzten drei Jahre

Da bei mir aber nicht die Menge des geernteten Honigs im Vordergrund steht, sondern die Qualität, bin ich dennoch sehr zufrieden mit dem Ergebnis und blicke positiv in die Zukunft. Nach schlechteren Jahren kommen meist wieder bessere.

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