Die zweite Honigernte 2022 ist im Topf

Es ist soweit, die zweite Ernte konnte erfolgreich abgefüllt werden und ich bin mit dem Ergebnis und der Menge sehr zufrieden. Es handelt sich um die bis dato erfolgreichste Ernte in meiner erst kurzen Imkereikarriere.

Erste persönliche Probeabfüllung

Auch die Qualität stimmt. Der Wassergehalt aller von mir gezogenen Proben, das sind je Kübel zwei bis drei Messungen, liegt zwischen 15,3% und 16,6%. Die Farbe ist für einen Frühjahrshonig wieder relativ dunkel, denn ich habe ja bei der ersten Ernte nur die vollverdeckelten Rähmchen entnommen und es sind daher sehr viele im Volk verblieben. Dies dürfte auch verantwortlich sein für die Farbe. Der Hauptanteil wird aber nach meiner Vermutung jedoch von der Akazie stammen. Aber macht euch selber ein Bild davon. Hier ein erstes Glas direkt abgefüllt nach dem Schleudern. Daher bitte auch nicht schrecken, wenn Profis im Glas den Schaum an der Oberfläche erkennen. Vom Honig wurde nach dem Schleudern noch nicht der Schaum, der aus dem Honig aufsteigt, abgezogen.

Was hat es mit dem Schaum auf sich?

Während des Schleudern und der hohen Zentrifugalkräfte wird sehr viel Luft vom Honig eingeschlossen. Diese Luft steigt dann während der Ruhephase in den ersten Tagen an die Oberfläche und wird bevor der Honig in die Gläser abgefüllt wird, mit einer Tortenspachtel von der Obefläche im Kübel abgezogen. Es handelt sich dabei um keine Qualitätsbeeinträchtigung, sondern um ein natürliches Verhalten des Honigs.

Fehler die man vermeiden sollte

Letztes Jahr bei meiner ersten Honigernte habe ich den Fehler begangen und die Ernte sofort nach dem eher groben Doppelsieb in Kübel zur Lagerung abgefüllt. Das Feinsieb oder auch Spitzsieb genannt, habe ich erst unmittelbar vor dem Abfüllen in Gläser eingesetzt. Also beim Umfüllen von den Lagereimern in die Abfüllkanne. Auch hier werden sicher die Profis den Fehler gleich erahnen. Honig wird je länger er lagert fester und kristallisiert im Eimer aus. Auch wenn man es nicht auf den ersten Blick im Eimer erkennen kann, er fließt durch das Spitzsieb trotz der Erwärmung auf 35° Celsius nicht mehr so schön durch das Gewebe des Sieb. Mit zunehmender Menge verlegen die feinen Kristalle die hängen bleiben das Sieb und man braucht schon einige Geduld, bis der Honig in der Kanne ist. Verzichten wollte ich auf das Spitzsieb auch nicht, denn das eine oder andere Schwebeteilchen von restlichen Wachs würde meine Kunden verunsichern, obwohl dadurch keine Beeinträchtigung der Qualität vorliegt.

In diesem Jahr habe ich direkt nach der Schleuder den Honig in eine Abfüllkanne mit aufgesetztem Doppelsieb gefüllt und unmittelbar danach durch das Spitzsieb in den endgültigen Lagereimer umgefüllt. So brauche ich nur mehr vor dem Abfüllen in die Honiggläser den aufgestiegenen Schaum abziehen und kann direkt mit der Arbeit beginnen. Aber wie sagt so schön das Sprichwort: Von Fehlern wird man Klug!

Wer mehr zum Honigausschleudern wissen möchte oder wie man die Honigschleuder und das Geschirr am besten reinigt, den darf ich auf den Artikel aus dem letzten Jahr verweisen. Hier nochmals zum nachlesen.

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Zweite Honigernte

Nachdem ich bei der ersten Ernte am 25. Mai 2022 lediglich nur die zu 100% verdeckelten Rähmchen aus den Honigräumen entnommen und den Rest in den Völkern belassen hatte, ist es dieses Wochenende an der Zeit, die zweite Ernte einzuholen. Die erste Ernte war geprägt von Fichtenhonig, der eine relativ dunkle Farbe hat. Es war auch der Wasseranteil im Honig unter 16,5% und man erkannt schon an der Fließgeschwindigkeit die Qualität. Seit einigen Tagen ist die Akazie verblüht und in kürze beginnt die Linde in unserer Gegen aufzublühen. Dadurch wird es sich vermutlich bei der aktuellen Ernte um einen sortenreinen Akazienhonig handeln.

aufgelegte Bienenflucht

Zu Fronleichnam in den Morgenstunden wurde daher die Bienenflucht eingelegt. Die Bienenflucht bleibt mehr als 24 Stunden zwischen der oberen Brutzarge und dem Honigraum eingelegt und danach sollten die Honigräume beinahe bienenfrei sein. Sie darf jedoch nicht mehrere Tage aufgelegt bleiben, denn ansonsten verbauen die Bienen das Gitter und auch das darunterliegende Absperrgitter, welches ich für diesen Zeitraum nicht entferne. Sobald ich abgeschleudert habe, werden die leeren Honigräume ohnedies wieder auf die Völker aufgesetzt. So erspare ich mir einen Handgriff und damit etwas Zeit.

Dieses mal werde ich auch testen, welche von den beiden Bienenfluchten besser funktioniert. Zur Auswahl stehen eine trapezförmige und eine runde (sternförmig). Das Bauchgefühl hat mir bei den letzten Ernten gesagt, dass die trapezförmige etwas besser funktioniert. Wir werden aber sehen. Da die runde Bienenfluch nur sehr kleine Löcher besaß, hatte ich diese mit einem Bohrer etwas nachgebohrt. So sollte der Duft der Königin besser in den Honigraum hochsteigen können und so den Arbeiterinnen den Weg zurück in die Brutzarge weisen. An den nächsten beiden Bildern kann man etwas den Unterschied der Bienenflucht erkennen.

die trapezförmige Bienenflucht

Die sternförmige hat nur in der Mitte die Löcher und 8 Ausgänge nach unten. Die trapezförmige hingen hat an allen stellen Löcher und nur zwei Ausgänge nach unten.

die runde (sternförmige) Bienenflucht

Was es mit der Bienenflucht auf sich hat, wie man sie baut und sonstige Informationen könnt ihr in meinen älteren Beiträgen nachlesen. Hier nochmals die Links zu den Beiträgen:

Bau der Bienenflucht

Bau der sternförmigen Bienenflucht

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Die ersten Jungvölker können abgegeben werden

Heute habe ich die Jungvölker kontrolliert und bin mit den Ergebnissen sehr zufrieden. Die ersten Völker haben bereits schöne große verdeckelte Brutbretter und in einer Woche werden die ersten Arbeiterinnen schlüpfen. Nachdem ich letztes Wochenende nicht alle Königinnen finden bzw. zeichnen konnte, habe ich es heute geschafft. Es sind alle gezeichnet. Zeit sie auch zu entsprechend zu erweitern. Danach können die ersten an Jungimker abgegeben werden.

Jungvölker auf meinem Bienenstand in Arnsdorf

Leider waren auch zwei Völker dabei, wo die Königin vom Hochzeitsflug nicht zurück gekommen ist. Die Ausfallsquote liegt jedoch im akzeptablen Bereich. Der Verlust liegt in der Regel bei ca. 10% bis 15%. Ich bin daher mit den erzielten Ergebnissen zufrieden und werde überlegen ob ich noch weitere bilden werde.

Ich werde es den Völkern selber überlassen. Finde ich bei der Schwarmkontrolle Schwarmzellen, dann werde ich diese Wabe in eine Ablegerkiste packen und ein weiteres Jungvolk bilden.

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Ernte der Frühtracht

Nachdem dieses Jahr der Mai sehr sehr günstig für die Frühtracht war, war es gestern soweit, die erste Honigernte konnte eingebracht werden. Da ich ja nicht auf maximale Honigausbeute aus bin, habe ich aus den Völkern nur jene Rähmchen aus dem Honigraum entnommen, die auf beiden Seiten voll verdeckelt waren. Insgesamt konnte so bei sechs Völkern insgesamt 36 Rächmchen entnommen werden. Die übrigen Rähmchen habe ich zusammen in zwei Zargen gepackt und sofort wieder auf zwei Völker aufgesetzt. Sie werden später ausgeschleudert. Rähmchen am Rand des Brutnestes sind für mich tabu. Dieses Futter bleibt in den Völkern und wird als Winterfutter verwendet werden.

Vollverdeckeltes Honigrähmchen

Bevor ich jedoch dieses Jahr mit der Honigernte begann, habe ich bereits am Vortag nicht nur die Bienenflucht bei den Völkern eingelegt, sondern auch den Schleuderraum entsprechend vorbereitet. Da wir Imker*innen ein hochwertiges Lebensmittel verarbeiten, achte ich besonders auf die Hygienevorschriften. Der Schleuderraum ist verfließt und wurde vorher nochmals aufgewaschen und gereinigt. Da ich ja mit einem Heißluftföhn die Waben entdeckle, wurden auch die Wände mit Folie abgeklebt. So möchte ich vermeiden, dass aufplatzendes heißes Wachs die Fließen stark verschmutzt. Wichtig ist auch, dass genügend Eimer für die Einlagerung bereit stehen. Auch diese sollten nochmals extra gereinigt werden. Einweghandschuhe und ein Haarnetz verstehen sich von selbst.

vorbereiteter Schleuderraum für die Honigernte.

Honig ist hygroskopisch und zieht sehr rasch Wasser wo immer er es auch bekommt. Das Resultat ist ein zu hoher Wassergehalt im Honig und die Gefahr, dass dieser zu gären beginnt ist groß. Aus diesem Grund habe ich auch bereits am Vortag ein Entfeuchtungsgerät in den Raum gestellt. Dadurch wird nicht nur die Luft stark getrocknet, sondern auch etwas erwärmt.

vorbereiteter Schleuderraum mit Trockengerät

Nachdem die Völker abgeräumt wurden kann mit der Honiggewinnung begonnen werden. Hier nochmals ein paar Eindrücke vom Honigschleudern. Wer mehr Details darüber erfahren möchte, kann dies im Artikel aus letztem Jahr nochmals nachlesen. Hier der Link zum Beitrag.

Wie bereits oben erwähnt, entdeckle ich mit der Heißluftpistole mit mehr als 600° Celsius. Da nur ganz kurz die heiße Luft über die verdeckelten Zellen geführt wird, bleibt der Honig unberührt. Er wird dadurch nicht erwärmt. Lediglich der Wachsverschluss der Zelle platzt durch den kleinen Luftpolster darunter auf. Aber seht selber.

Entdeckelung der Wabenzellen mit der Heißluftpistole

Die Frühtracht ist heuer besonders dunkel. Aktuell beginnt gerade die Akazie zu blühen und es war genau der richtige Zeitpunkt vorher den bereits eingetragenen Honig zu ernten. Im Umfeld von meinen Völkern gibt es sehr viel Akazienwälder und wenn diese in Vollblüte stehen, schaffen es die Völker täglich zwischen fünf und sieben Kilogramm einzutragen. Dadurch wird es einen sortenreinen Akazienhonig geben. Natürlich nur wenn der Regen dies nicht verhindert.

abfüllen des ausgeschleuderten Honig durch das Spitzsieb

Den niedrigen Wassergehalt erkennt man auch schon an der Fließgeschwindigkeit. Sehr zäh fließt er durch das Spitzsieb. Der Wassergehalt liegt je nach Eimer zwischen 15,3 % und 16,2 %. Insgesamt hat die Ernte gut 70 kg ergeben. Wenn alles gut geht, kann in zwei bis drei Wochen die nächste Ernte vorgenommen werden und zur Lindenblüte die dritte. Natürlich nur wenn die Witterung mitspielt, aber wir werden ja sehen.

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Königinnen zeichnen

Dieses Wochenende war es soweit. Es wurde Zeit die ersten Königinnen zu zeichnen. Bei Jungvölkern ist es wesentlich einfacher die Königin zu suchen bevor die erste junge Brut schlüpft. Je weniger Bienen in einem Volk, um so leichter kann man auch die Königin fangen bzw. auch finden.

Dies ist auch für mich als Jungimker nicht immer so einfach. Hat man sie endlich gefunden, muss man sie auch fangen können. Junge Königinnen sind noch sehr agil und versuchen sich rasch den Findern des Imkers zu entziehen. Da benötigt man schon den einen oder anderen Anlauf bis sie an den Flügeln gepackt werden kann.

Damit ich mir beim Zeichnen leichter tue, verfrachte ich die Königin in einen eigenen Zeichenkäfig. In diesem kann die Königin mit einem Schaumstoffpolster sanft gegen das Gitter gedrückt werden um sie so zu fixieren.

Königin im Zeichenkäfig gefangen

Hat man die Königin mit dem Rücken zwischen den kleinen Spalt fixiert, kann man in aller Ruhe mit Klebstoff das Zeichenblättchen am Rücken der Königin anbringen. Anschließend löst man die Fixierung und wartet noch kurze Zeit, bis der Kleber auch getrocknet ist. So kann man sicherstellen, dass das Blättchen nicht abfällt.

Gefangene neu gezeichnete Königin im Zeichenkäfig.

Wenn alles gut verlaufen ist, kann man sie nach wenigen Minuten wieder zurück zwischen die Wabengassen einlaufen lassen. Leider konnte ich bei sieben Ablegervölker nur drei Königinnen zeichnen. Weitere zwei liesen sich nicht fangen und ebenfalls zwei konnte ich nicht finden. Möglicherweise saßen sie an der Innenwand der Beute. In beiden Fällen konnte ich jedoch bereits die ersten Stifte finden. Das nächste Wochenende bietet jedoch die nächste Chance und wir werden sehen ob dies dann gelingt.

Also liebe Kunden, bitte noch etwas Geduld. Wir müssen ohnedies noch einige Tage warten, bis die erste verdeckelte Brut zu finden ist. Denn nur so kann ich auch sicherstellen, dass die Königinnen was taugen.

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