Honigernte 2023 – mein Resümee

Es hatte sich im Verlauf des heurigen Frühjahrs bereits deutlich abgezeichnet, der Honigertrag wird 2023 deutlich geringer ausfallen, als erwartet. Dieses Wochenende habe ich die letzte Ernte eingebracht und ziehe nun ein persönliches Resümee.

Da für mich nicht alleine die Menge sondern vielmehr die Qualität des Honigs zählt, möchte ich zuerst auf diese eingehen. Der Honig wird bei mit in 10 bzw. 15 Liter Gebinden abgefüllt und bis zur Abfüllung in Gläser gelagert. Während des Abfüllvorgangs in die Eimer werden von mir zwei bis drei Honigproben gezogen und der Feuchtigkeitsgehalt mittels Refraktometer bestimmt. Diese Werte notiere ich und ermittle je Gebinde dann den Durchschnittswert. Das Ergebnis aller Messungen lag dabei außergewöhnlich niedrig zwischen 16 und 16,5 Prozent Wassergehalt. Damit ein Honig mit dem Qualitätssiegel des Österreichischen Imkerbundes gekennzeichnet werden darf, muss dieser Wert bei Blütenhonig, Blüten mit Waldhonig oder reinem Waldhonig unter 17,5 Prozent liegen. In Deutschland liegt dieser Wert bei 18 Prozent Wassergehalt. Dieser niedriger Wassergehalt ist auch schon an der Fließgeschwindigkeit des Honigs deutlich zu erkennen. Er ist wesentlich zäher und bildet im Glas einen kleinen Wellenturm, wenn er am Boden auftrifft.

Betrachtet man die Farbe des Honigs, so ist er dieses Jahr außergewöhnlich dunkel. Das ist ein Zeichen, dass es sich vorwiegend um Waldtracht handelt. Dabei dürfte es sich vorwiegend um Nektar von der Akazie, Linde und der Eiche handeln. Alle meine Völker stehen in unmittelbarer Nähe derartiger Trachtquellen.

Blüten- mit Waldhonig erkennt man an der dunklen Farbe

In den letzten Jahre hatte ich nur ein einziges Mal derartig dunklen Honig ernten können und ich bin auch der Meinung, dass es sich dieses Jahr um einen sehr geschmackvollen und intensiven Honig handelt.

Abschließend noch einige Worte zur Honigmenge in diesem Jahr. Wie bereits in den letzten Beiträgen geschrieben, war in unserer Region das Honigjahr 2023 sehr durchwachsen. Große Mengen waren ja aufgrund des außergewöhnlich kalten Frühlings ja nicht zu erwarten. Schon meine erste Ernte am 1. Juli war relativ gering ausgefallen. Auch die zweite war um nichts besser. Vergleicht man die Ernte 2023 mit den vorangegangenen beiden Jahren, so viel die 23er Ernte um 1/3 geringer aus. Waren es 2021 durchschnittlich 31,9 kg und zuletzt in meinem besten Jahr 2022 rund 34,1 kg Honig, so viel die aktuelle Saison mit 23,1 kg etwas bescheidener aus. Bei allen Gewichtsangaben handelt es sich um einen Durchschnittswert über alle Völker bei denen ich Honig ernten konnte.

Honigertrag der letzten drei Jahre

Da bei mir aber nicht die Menge des geernteten Honigs im Vordergrund steht, sondern die Qualität, bin ich dennoch sehr zufrieden mit dem Ergebnis und blicke positiv in die Zukunft. Nach schlechteren Jahren kommen meist wieder bessere.

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