Wie bereits in den letzten Beiträgen geschildert ist das heurige Jahr ein nicht unproblematisches. Durch die außergewöhnlichen Niederschlagsmengen und dem kalten Frühjahr, viel eigentlich die gesamte Frühtracht aus. Meine Hoffnung setzte ich auf die bei uns sehr verbreitete Akazie und auch diese Tracht viel zum größten Teil aus. Hat es zu beginn ausgesehen, dass doch einige Tage einiges von den Bienen eingetragen wird, hat dies der Regen in der letzten Woche zu Nichte gemacht. Der Nektar wurde im wahrsten Sinne des Wortes von den Bäumen gewaschen und in der Zwischenzeit ist die Akazie auch abgeblüht. Die letzte Durchsicht der Honigräume hat zwar ergeben, dass die eine oder andere Wabe bereits vollständig gefüllt und verdeckelt ist, aber ein erstes Schleudern zahlt sich nicht aus. Man kann also sagen, es bleibt für das Frühjahr nur mehr die Läppertracht und die Frühtracht fällt zu 100% aus.
Bleibt nur mehr die Linde und die Hoffnung, dass während der Blüte kein Regen fällt. Ich gehe auf alle Fälle davon aus, dass im Jahr 2023 ein sehr ertragsarmes Honigjahr wird. Zumindest gilt dies für den Bereich Wachau. So berichten auch die Zeitungen über sehr viele andere Bereiche in Österreich.
Aber auch andere Bereiche sind witterungsbedingt nicht so einfach. Dies betrifft vor allem die Nachzucht. Musste ich in den letzten beiden Jahren kaum Ausfälle bei meinen Ablegern und den daraus erstellten Jungvölkern verzeichnen, so fällt heuer beinahe jedes zweite Volk aus. Sie werden Drohnenbrütig denn offensichtlich schafft es die Königin nicht vom Hochzeitsflug zurück oder geht erst gar nicht wegen der kühlen Temperaturen hinaus. Selbst eines von meinen drei abgeschwärmten Wirtschaftsvölkern wurde drohnenbrütig weil die nachgeschaffte Königin abhanden kam. Ergebnis auch im Honigraum wurden einige Honigwaben von den Arbeiterinnen mit Drohnenbrut bestiftet.
Dass die Königinnen geschlüpft sind, beweisen allerdings noch nicht abgebaute Weiselzellen. Am Bild ist zu erkennen die Zelle aus der die Königin geschlüpft ist (rechte Weiselzelle) und eine zweite Weiselzelle die von der Seite durch die Arbeiterinnen aufgebissen und ausgeräumt wurde.
Da sich aber nun die Witterung doch auf sommerliche Temperaturen umstellt, verbleibt ja doch noch etwas Zeit bis Ende Juli neue Brutwabenableger zu bilden.