Teilen und Behandeln (TuB) Teil 2

21 Tage oder wenn im Brutling noch Drohnenbrut vorhanden war, 24 Tage nach dem Bilden des Flugling und Brutling, ist es an der Zeit auch diesen mit Oxalsäure zu behandeln. Wer den ersten Teil mit den Schritten 1 bis 3 nicht verfolgt oder gelesen hat, sollte dies nachlesen.

Schritt 4: Wabenhygiene beim Brutling

Je nachdem welche Brut beim Teilen der Völker vorhanden war (Arbeiterinnen oder Drohnenbrut) ist nach 21 bzw. 24 Tagen die gesamte Brut des Brutlings ausgelaufen und geschlüpft. Nun ist es Zeit die dunklen und mehrfach bebrüteten Waben auszusondern. Dazu wird der obere Brutraum des Brutling abgehoben und zur Seite gestellt. Selbiges wird mit dem unteren Brutraum gemacht. Nun wird der obere Brutraum, der in der Regel jüngeres Wabenmaterial besitzt auf den leeren Gitterboden zurück gestellt. Aus dem verbleibenden unteren Brutraum werden nun alle Rähmchen nach und nach gezogen und die aufsitzenden Bienen in den oberen Brutraum geschüttelt oder gekehrt. Damit dies besser funktioniert, verwende ich für diesen Vorgang eine zusätzlich mitgebrachte Leerzarge, die ich auf den Brutraum in den die Bienen einlaufen sollen, aufsetze. In diese leere Zarge schüttle ich dann die einzelnen bienenbesetzten Waben ab. Dadurch finden die Bienen besser in die untere Zarge und es kommt zu wesentlich geringerem Flugbetrieb am Bienenstand.

Die abgeschüttelten Waben werden in eine weitere leere mitgebrachte Zarge gehängt. Hier kann man auch gleich begutachten, welche Leerwaben eingeschmolzen werden müssen und welche für die Erweiterung noch verbleibender Ableger verwendet werden können. Oft ist darin noch Restfutter zu finden. In der Regel sind die Randwaben auch der unteren Brutraumzarge nur selten bebrütet und haben lediglich als Vorratskammer fungiert. Diese Waben können auch ohne Probleme über den Winter eingelagert werden. In der Regel bleiben diese unbebrütete Leerwaben von der Wachsmotte verschont. Wer auf Nummer sicher gehen möchte kann diese auch kurz für 24 Stunden in einer Gefriertruhe einfrieren. Dieser Kälteschock vernichtet jede Wachsmottenlarve und es droht bei richtiger Lagerung keine Gefahr mehr. Im nächsten Jahr sind diese Leerwaben das optimale Starmaterial für neue Ableger. Vor allem, wenn darin auch noch Restfutter vorhanden ist. Schwefel oder andere Methoden zur Bekämpfung der Wachsmotte lehne ich generell ab. Diese Mittel verunreinigen das Wachs und ein sauberer Wachszyklus ist für mich sehr wichtig.

Wurden die Brutlinge alle auf eine Zarge reduziert, werden auch diese ein bis zwei Tage später, wenn sich die Bienen wieder beruhigt haben, mit Oxalsäure besprüht. Damit auch alle Bienen erreicht werden, empfiehlt es sich die Behandlung an einem kühleren Tag, zeitig am Morgen oder eben am späteren Abend durchzuführen. Dann ist auch sichergestellt, dass nur wenige Bienen im Außendienst sich befinden. Wieder werden alle Waben gezogen und auf beiden Seiten mit zwei bis drei Sprühstößen die Bienen eingesprüht.

Fluglinge und Brutlinge nebeneinander am Bienenstand Aggsbach

Das Teilen und Behandeln ist mit diesem Schritt grundsätzlich abgeschlossen. Sowohl der Flugling, als auch der Brutling sollte bis Ende Oktober bzw. Anfang November eine Volksstärke von ca. 5000 Bienen erreichen und die Völker können so in den Winter geführt werden. Sinnvoll ist es jedoch sich schon jetzt zu überlegen, welche Vorgangsweise man im Oktober wählt, denn die Völker müssen auch für den Winter gefüttert werden. Ist eine Vereinigung geplant, genügt es bis zu diesem Zeitpunkt in jeden Volksteil rund 10 kg Winterfutter einzufüttern. Ist eine geteilte Überwinterung geplant, reichen 10 kg nicht aus. Diese Völker müssen je nach Standort des Bienenstandes mit 15 bis 20 kg aufgefüttert werden.

Wird diese Volksstärke bis zum November nicht erreicht, empfiehlt es sich die Völker zu vereinen, denn nur so stehen die Chancen gut auch gesund und stark durch den Winter zu kommen. Wie dies genau funktioniert, werde ich im November im Teil 3 beschreiben. Denn es gibt noch wesentlich mehr zu beachten.

Dieser Beitrag wurde unter Ablegerbildung, Allgemein, Spätsommerpflege, Varroa-Bekämpfung, Wabenhygiene abgelegt und mit verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.