Die Zeit bis zur ersten Honigernte im Jahr 2021 ist nicht mehr so weit und als Jungimker macht man sich die ersten Gedanken über dieses Thema. Für die Hohenheimer Einfachbeute nach Dr. Liebig bestehen ja unterschiedliche Möglichkeiten Honigzargen einzusetzen. Die einfachste dabei ist, eine Zarge wie sie auch bei den Bruträumen verwendet wird, als Honigraum aufzusetzen. Bevor ich jedoch die beiden anderen Möglichkeiten etwas später in einem eigenen Beiträgen erläutere, möchte ich mich jedoch der Wabenhygiene widmen.
Bei der Hohenheimer Einfachbeute erfolgt die Wabenhygiene gleichmäßig im 3-Jahresrhythmus. Da ja insgesamt drei gleiche Zargen verwendet werden, zwei für den Brutraum und eine für die Honigernte, kann jährlich eine ganze Zarge mit dem ältesten Rähmchen ausgesondert und in den Wachskreislauf zurück geführt werden. So entsteht eine Rotation der Zargen im Dreijahresrhythmus und es werden jeweils 10 von den insgesamt 30 Rähmchen im Zandermaß gegen frisches neues Wabenmaterial ausgetauscht.
Wie funktioniert nun die Zargenrotation bei den Völkern?
Zuerst möchte ich es an einem einzargigen Volk anhand von mehreren Grafiken erklären. Ableger die relativ spät im Sommer gebildet wurden, überwintern meist auf einer Zarge. So wie es in der Abbildung [1] dargestellt wird, befindet sich Rund um die Bienentraube das eingelagerte Winterfutter und die Bienen fressen sich von November bis März gleichmäßig durch das Futter.
Zur Blütezeit der Palmkätzchen hat die Brutphase bereits voll eingesetzt und es muss das Volk dringend um eine weitere Zarge nach oben erweitert werden. Stehen keine 10 Leerwaben aus einem Honigraum des Vorjahres zur Verfügung, erweitert man das Volk wie in der Grafik (Abbildung [2]) zu sehen mit neuen Mittelwänden. Im Mai zur Kirschblüte wird dann der Honigraum, vom Brutraum durch ein Absperrgitter abgetrennt, aufgesetzt. Wie die Abbildung [3] oben zeigt, hat das Volk zu dieser Zeit seine größte Stärke erreicht. Schön zu sehen sind auch die rot dargestellten Drohnenrähmchen, die zur Varroaminimierung dienen. Der Honigraum besteht aus 10 neuen Mittelwänden und wird von den Bienen sehr rasch ausgebaut werden. In diesem Fall sind im Volk keine Altwaben vorhanden und brauchen daher auch nicht ausgesondert werden. Die Aussonderung erfolgt erst im Jahr darauf, sofern dieses Volk als starkes Wirtschaftsvolk auf zwei Zargen in den nächsten Winter geführt wird.
Wie funktioniert dies nun bei zweizargigen Wirtschaftsvölkern?
Ein klassisches starkes Wirtschaftsvolk überwintert auf zwei Zargen. Dieses Volk ist stärker als ein jüngeres Ablegervolk. Wie in der Abbildung [1] unten dargestellt, sitzt zu Beginn des Winters die Bienentraube in der unteren Zarge. Das Winterfutter wurde von den Bienen in der vom Flugloch entfernteren oberen Zarge eingelagert. So kann es von den Bienen besser gegen Räuberei verteidigt werden. Im Laufe des Winters frisst sich dieses Volk nach oben durchs Futter.
Wenn im März oder April die Palmkätzchen blühen, befindet sich die Wintertraube bereits in der oberen Zarge und die untere Zarge sollte beinahe leer sein. Dies ist auch jene Zarge mit dem ältesten Wabenmaterial. Sie sind bereits die dritte Saison im Volk und gehören spätestens nach der letzten Jahrestracht ausgesondert. Mit zunehmender Bruttätigkeit im April und Mai, füllt sich die untere Zarge wieder. Zur Kirschblüte wird das Volk mit einer dritten Zarge und 10 Leerwaben (Abbildung [2]) nach oben erweitert. Stehen keine Leerwaben aus der letztjährigen Honigernte zur Verfügung, können auch Rähmchen mit eingelöteten Mittelwänden eingehängt werden. Zwischen der zweiten und dritten Zarge wird wieder das Absperrgitter eingelegt.
Ist nach der letzten Tracht die Honigernte abgeschlossen folgt ja als nächster Schritt die Varroabehandlung. Jetzt ist auch der beste Zeitpunkt die Altwaben aus der untersten Zarge zu entnehmen und einzuschmelzen. Wie in Abbildung [3] dargestellt, wird die gesamte Zarge entfernt und mit dem Altwabenmaterial oben wieder aufgesetzt. Nun werden einzeln alle Waben gezogen und die Bienen dabei in die Zarge abgeschüttelt. Wird dabei ein Wabe mit eingelagertem Pollen gefunden, der optisch noch 1A aussieht, kann diese Wabe am Rand eine der unteren Zargen wieder eingehängt werden.
So wie in der Abbildung [4] zu sehen ist, verbleibt nun eine leere Zarge oben übrig. Diese können wir nun gleich für die folgende Varroabehandlung mit Ameisensäure belassen und erst am Ende der Saison abräumen um sie ins Zargenlager über den Winter zu bringen. In der nächsten Saison beginnt der Kreislauf der Wabenhygiene wieder von Neuem.
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