Erfahrungsbericht zur HoneyPi Stockwaage

Wie ich ja Euch im Juli 2020 berichtet hatte, stehen ja vier meiner Völker auf selbstgebauten Stockwaagen, die im Stundentackt die Messdaten über eine WLAN Anbindung an die kostenlose IoT Analyse Plattform „Thingspeak.com“ ins Internet übertragen. Dort werden die eingelesenen Daten in eine grafische Darstellung umgewandelt und von mir danach auf meinem Blog veröffentlicht.

Volk 1 und 2 auf meiner selber gebauten Stockwaage

Heute möchte ich über meine gesammelten Erfahrungen berichten. Gleich vorweg, nach einigen Nachjustierungen versehen die beiden Raspberry Pi Zero zuverlässig ihren Dienst. Es kommt zwar fallweise vor, dass einer der beiden Pi die Datenübertragung ins Internet unterbricht, aber dies dürfte vermutlich an der sehr großen Distanz der WLAN Verbindung liegen. So muss ich alle zwei bis drei Wochen einen Neustart des Pi durchführen, um die aktuellen Daten eingelesen zu bekommen. Mehr gibt es eigentlich nicht dazu zu sagen. Sie laufen zuverlässig und fallen so gut wie nie aus. Ich bin schon gespannt, wie es werden wird, wenn auch mal 10 bis 15 Grad Minus herrschen.

Wie sieht es nun mit den Schwankungen der Messergebnisse aufgrund der großen Temperaturunterschiede aus? Diese Frage ist schwierig zu beantworten. Ich habe mal einen Grafen des Volk Nr. 1 von dieser Woche mir näher angesehen und dazu ein paar grüne Linien eingezeichnet. Die hier dargestellten Schwankungen bewegen sich im einstelligen Grammbereich und gehen jeweils oft über 12 bis 24 Stunden. Ich habe zur besseren Veranschaulichung vier Messbereiche in der folgenden Grafik mit einer grünen Linie gekennzeichnet.

Wie Ihr selber sehen könnt, ist die Schwankungsbreite bei einem Gesamtgewicht von rund 50 kg der Beuten sehr gering und die Sensoren arbeiten so gut wie perfekt. Vor allem weil in diesem hier gezeigten Zeitraum Temperaturen zwischen +15 und -3 Grad Celsius geherrscht haben.

Wie erklären sich nun die im Bild sichtbaren sehr starken Schwankungen von gleich mal 200 bis 300 Gramm? Nun diese sind zum Einen auf den in der Nacht herrschenden Nebel und den damit verbundenen Niederschlag, und zum Anderen auf die Futterabnahme durch die Bienen zurück zu führen. Trocknet die Sonne tagsüber das am Außendeckel befindliche Wasser ab, fällt das Gewicht wieder auf die ursprüngliche Durchschnittslinie zurück. Damit diese Schwankung besser sichtbar wird, habe ich eine Durchschnittslinie in blauer Farbe eingezeichnet. Daran ist zu erkennen, dass in einer durchschnittlichen Novemberwoche rund 150 g Futter von den Bienen verbraucht wird.

Die nächste Grafik zeigt das Volk Nr. 4, dessen Gesamtgewicht um etwa 17 kg geringer ist. Warum? Das Volk sitzt lediglich auf einer Zarge und wurde etwas später im Jahr gebildet. Hier kann man sehr schön erkennen, dass in der Nacht von 19.11. auf den 21.11. die ersten stärkeren Frostnächte mit bis zu 3 Grad Minus geherrscht haben. Hier stieg natürlich der Futterverbrauch der Bienen deutlich sichtbar an.

Durchschnittlicher Futterverbrauch eines Bienenvolks

Wie erklärt sich nun die durchgehende Linie zwischen 18. und 19.11. in der Grafik? Dies ist ein gutes Beispiel für eine kurzfristige WLAN-Unterbrechung. Der Pi war zwar für mich noch über das WLAN erreichbar, aber die Datenübertragung wurde wegen einer zu hohen Fehlerquote unterbrochen. Nach einem Neustart des Pi, den ich über die Ferne auslösen konnte, hat er wieder begonnen die aktuellen Messwerte zu übermitteln.

Aufgrund dieses kurzen Erfahrungsbericht seht Ihr jedoch, für den Preis von ca 140,- € funktioniert das selbstgebaute System sehr zuverlässig und ich kann Euch den den Nachbau nur weiterempfehlen. Aus diesem Grund werde ich in den nächsten Tagen zusätzlich zu den Informationen, die es ohnedies auf der Projektseite von HoneyPi schon gibt, hier meine eigene Anleitung zur Verfügung stellen, anhand der Ihr rasch und einfach selber die Waage für zwei Völker nachbauen könnt. Gerne beantworte ich auch alle Eure Fragen rund um dieses Thema. Schaut also weiter regelmäßig hier vorbei und profitiert von meinen Erfahrungen.

Wollt Ihr meinen ersten Beitrag zur Inbetriebnahme der Stockwaagen nachlesen, hier geht es zum Beitrag.

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2 Antworten zu Erfahrungsbericht zur HoneyPi Stockwaage

  1. Super Beitrag, ich freue mich, dass es bei dir zuverlässig funktioniert und du den Nachbau weiterempfiehlst.

    Viele Grüße
    Javan

    • Michael Eichinger sagt:

      Ja bin sehr zufrieden. Habe auch geplant alle meine Völker aufgrund des doch sehr geringen Preis mit HoneyPi zu wiegen.
      Zusätzlich bin ich gerade dabei auch ohne Stromversorgung (nur mit Batterie und Solar) und mit LTE-Stick die Völker außerhalb des WLAN Bereichs zu versorgen. Bin schon gespannt welche Erfahrungen ich in diesem Bereich sammeln werde. Bericht folgt wieder auf dieser Seite.
      LG
      Michael

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