Dieses Wochenende war es Zeit für die Varroabehandlung. Rund 20 bis 25 Grad waren die idealen Temperatur, um die großen Ablegervölker, aus denen in der Zwischenzeit stattliche Wirtschaftsvölker geworden sind, mit einer 85%iger Ameisensäure zu behandeln.
Bei der Behandlung wird die 85%ige Ameisensäure über einen aufgesetzten Behälter auf ein Tochtpapier ganz langsam aufgetropft, so dass je nach Temperatur 150 ml Säure rund drei Tage benötigt im Bienenstock zu verdunsten. Die Bienen versuchen die sehr scharf riechende Säure durch Luftzirkulation mit den Flügeln aus dem Stock zu fächern. Die Ameisensäure lässt die Varroa-Milbe auf den Bienen und in den auch Zellen der Waben absterben.
Damit die gesamte Ameisensäure im Bienenstock verdunstet, habe ich eine leere Zarge aufgesetzt und den Dispenser darin direkt auf die Waben gestellt. Zusätzlich wird der Diagnoseboden in den Boden der Beute eingeschoben. Durch den eingeschobenen Boden wird zusätzlich ein zu rasches Ausströmen des Säuredunst aus dem Stock verhindert.
Bei der Anwendung ist es besonders wichtig säurefeste Schutzhandschuhe und eine Schutzbrille zu tragen. Selbst kleine Tropfen direkt auf der Haut verursachen sofort Verätzungen. Gelangen kleinste Tropfen in die Augen, kann das verheerende Folgen nach sich ziehen. Aus Sicherheitsgründen sollte auch beim Hantieren immer eine große Menge Wasser parat stehen, um im Ernstfall sofort die Haut abwaschen zu können.
Wie viel Säure bei welcher Zarge verwendet werden muss, steht direkt auf dem Tochtpapier. Ebenso wird genau beschrieben auf welche Größe das Tochtpapier bei welcher Temperatur verkleinert werden muss. In meinem Fall, blieb die Papiergröße unverändert und bei Völkern die auf zwei Zargen sitzen, sind 150ml zu verdunsten.
Wichtig ist es die erste Zeit der Behandlung die Völker zu beobachten um auffällige Verhalten rasch zu erkennen. Verlassen die Bienen in großen Mengen den Bienenstock, muss die Behandlung abgebrochen werden. Grund dafür ist oft zu rasch verdunstete Säure aufgrund zu hoher Temperaturen im inneren der Beute. Richtig wurde behandelt wenn die Säure spätestens nach 3 Tagen restlos verdunstet ist. Auch zu erkennen ist der Erfolg auf der eingeschobenen Windel. Dort sollten je nach Befallstärke eine größere Menge Varroen zu sehen sein. Nach den drei Tagen wird die aufgesetzte Zarge wieder abgenommen und die Windel entnommen. Der Erfolg sollte drei Wochen später durch eine neuerliche Diagnose mit der Windel durchgeführt werden. Fallen nach wie vor zu viele Varroen, ist die Behandlung zu wiederholen.
In welcher Zeit wie viele Varroa-Milben bei welchen Völkern fallen dürfen, habe ich Euch bereits in einem eigenen Beitrag im Menü zusammen gefasst.