So wie die Wirtschaftsvölker, darf man auch die im Mai gebildeten Ableger nicht außeracht lassen. Auch diese gehören regelmäßig
- auf Weiselrichtigkeit,
- ausreichend Futter und
- genügen Platz zum Bauen
geprüft. Haben sie nicht mehr genügend Platz, wird der freie Raum in der Beute schnell mit Wildbau verbaut. Da genügen schon wenige Tage und an der Folie wird eine Naturwabe angebaut.
Nicht zuletzt sollte auch die Königin zur besseren Auffindung gezeichnet werden. Vor allem für Jungimker ist dies oft eine Herausforderung. Junge Königinnen sind noch sehr agil und diese zu fangen, ohne sie dabei zu quetschen kann schon mal zur Herausforderung werden. Wichtig dabei ist, man zeichnet die Königin erst wenn diese vom Hochzeitsflug zurückgekehrt ist. Unabhängig davon, dass unbegattete Jungköniginnen noch flinker sind als bereits begattete und kaum einzufangen sind, werden sie durch die Markierung von Fressfeinden besser gesehen und mögliche Königinnenverluste während des Hochzeitsflug sind durchaus im Bereich des Möglichen.
Das Fangen der Königin wird am besten zuerst mit einigen Drohnen geübt, bevor man sich an die Königin wagt. Zuvor braucht es jedoch ein geübtes Auge, um diese überhaupt erst auf den voll besetzten Rähmchen zu finden. Daher sollte man noch bevor die neue Brut schlüpft die Königin zeichnen, denn dann sind bekanntlich weniger Bienen im Volk und die Chefin kann leichter entdeckt und auch erwischt werden.
Am 15. Mai und 22. Mai habe ich von meinen Wirtschaftsvölker je zwei Ableger mit nur einer Brutwabe gebildet. Damit Ihr auch seht, dass dies überhaupt kein Problem ist, hier zwei Bilder der aktuellen Brutwaben. Einwabenableger haben den großen Vorteil, dass die Wirtschaftsvölker in Bezug auf den Honigertrag kaum merkbar geschröpft werden. Der zweite Vorteil liegt darin, dass die Völker sehr große Anstrengungen erbringen, um selber stark in den Winter zu kommen. Aber diese Vorteile und wie derartige Ableger gebildet werden, habe ich ja ausführlich im damaligen Beitrag Anfang Mai beschrieben und kann dort gerne nachgelesen werden.
Für das Königinnenzeichnen behelfe ich mir mit einem Königin Fang- und Zeichenkäfig, wobei ich den Käfig nicht zum eigentlichen Einfangen verwende, sondern lediglich für den Zeichenvorgang. Die Königin wird mit den Findern am Brustteil oder bei den Flügeln gegriffen und dann in den bereitgelegten Zeichenkäfig gesteckt. Dort kann sie sich frei bewegen und ich kann in aller Ruhe die Zeichenplättchen für den Zeichenvorgang vorbereiten.
Liegt alles bereit, wird der Raum im Käfig, der der Königin zur Verfügung steht mit dem Schieber eingeengt und so die Königin richtig bei den oberen Gitterstäbchen fixiert. So kann dann der eigentliche Zeichenvorgang durchgeführt werden. Mit dem Zeichenkleber wird am Rücken der Königin im Bereich des Rückenpanzers etwas Lack aufgetragen und danach das nummerierte Plättchen festgeklebt. Natürlich genügt auch ein einfacher Lackstift um die Königinnen zu kennzeichnen. Das ist jedem Imker überlassen und Geschmacksache. Ich möchte zumindest in den ersten Jahren die Königinnen mit Nummern versehen. Nach einer kurzen Wartezeit, damit auch sichergestellt ist, dass das Zeichenplättchen nicht abfällt, wird sie wieder zurück in das Volk gesetzt.
Eine persönliche Herausforderung wird es für mich noch werden, jene Königin zu zeichnen, die im zurückgebliebenen Schwarmvolk nachgezogen wurde. Die Bienenmasse ist dort wesentlich größer als im Ableger und das Volk sitzt auf zwei Zargen verteilt. Mal sehen ob dies gelingen wird.
Entdecke mehr von The Home of my Bees
Subscribe to get the latest posts sent to your email.