Wann beginnt man mit der Auswinterung?

So wie die Bienenvölker eingewintert wurden, muss auch eine Auswinterung durchgeführt werden. Die Kontrolle des Futtervorrates gehört genauso dazu wie das Entfernen des Mäusegitters oder die Weiselkontrolle.

Wann sollten daher all diese Arbeiten vorgenommen werden?

Wie bereits im Blogbeitrag Ende Jänner beschrieben, sollte im Februar mit der Kontrolle des Futtervorrates begonnen werden. Die erhöhte Bruttätigkeit führt auch zu erhöhtem Futterverbrauch.

Steigen die Temperaturen im Frühjahr regelmäßig über 8 °C und sind keine Nachtfröste mehr zu erwarten, können die Mäusegitter und Fluglochkeile entfernt werden. Dieser Zeitpunkt ist oft bereits im März gekommen. Um diese Zeit sind die Bienen bereits wieder in der Lage das Flugloch besser gegen Eindringlinge zu verteidigen und der Totenfall kann von ihnen auch leichter entfernt werden. Arbeiterinnen die den ersten Pollen eintragen verlieren nicht mehr aufgrund zu enger Gitter ihre Pollenhöschen und bringen genug wertvolle Nahrung ins Volk.

Eine besondere Bedeutung hat auch die Weiselkontrolle, also die Kontrolle der Königinnen. Dazu muss nicht explizit nach der Königin gesucht werden, sondern es genügt die unterschiedlichen Brutstadien im Brutnest zu finden. Dazu wird an einem schönen Märztag eines der äußeren Rähmchen gezogen und neben die Beute gestellt. Danach können die übrigen Rähmchen bis zur ersten Brutwabe zur Seite geschoben werden. Ist auf dieser das Brutnest verdeckelt, zieht man die nächste. Findet man eine mit offener Brut, so ist alles in Ordnung. Ist keine Brut vorhanden, so ist die Königin meist verendet. Derartige Völker müssen aufgelöst werden. Dazu werden alle Rähmchen gezogen und in 20 Meter Entfernung vom Aufstellungsort der Beute abgeschüttelt. Danach ist die leere Beute vom Bienenstand abzuräumen. Die verbleibenden Bienen betteln sich bei den benachbarten Völkern ein.

Gleiches gilt für bereits verendete Völker. Diese müssen ebenfalls zeitnahe abgeräumt werden. Sofern noch Futterwaben enthalten sind, können diese weiter verwendet werden, wenn diese im November aufgrund einer Futterkranzprobe auf die amerikanische Faulbrut untersucht wurden.

Dazu ist jedoch eine genauere Diagnose notwendig und auf alle Fälle sollte bereits im November eine Futterkranzprobe auf die amerikanische Faulbrut untersucht worden sein. War diese negativ und weisen die Waben keine Kotspritzer auf, können Sie zur Aufzucht von Ablegern oder schwächeren Völkern weiter verwendet werden. Ansonsten müssen sie eingeschmolzen werden.

Sobald die Salweide (Palmkätzchen) blüht, können Völker, die auf einer Zarge überwintert haben, mit einer zweiten Zarge aufgestockt werden.

Bei Völkern die schwächer aus dem Winter starten, sollte das Flugloch noch eingeengt bleiben. So können auch Völker mit weniger Bienen diese besser verteidigen.

Aufpassen muss man jedoch auf ausreichendes Futter im Volk. Auch im April und Mai können Schlechtwettereinbrüche mehrere Tage andauern und auch noch um diese Zeit ein Volk, dass bereits sehr viele neue Bienen gezeugt hat, klaglos verhungern.

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