Später Wintereinbruch

Nachdem nach Ostern die ersten Bienenschwärme gesichtet werden konnten, kam es am Dienstag den 16. April 2024 zum überraschenden Wintereinbruch der auch einige Tage andauern sollte. Während einer Dienstreise nach Kärnten an den Wörthersee begann es stark zu regnen und in kurzer Zeit vielen die Temperatur in den einstelligen Bereich. Am späten Nachmittag viel auch dann der erste Schnee und führte dazu, dass die Landschaft in eine grünweiße Mischung getauscht wurde.

Verspäteter Wintereinbruch am Wörthersee

Die Natur stand ja in Vollblüte und das Laub auf den Bäumen war ja bereits vollständig ausgebildet. Die Temperaturen pendelten sich um die 0° C ein und dies führte dazu, dass der Schnee auch bis zum nächsten Tag liegen geblieben ist.

Auch in den Tagen danach stieg das Thermometer kaum in den zweistelligen Bereich und am 22.April hatte es in den Nachstunden bei mir an den Bienenständen -2.9° C laut Wetterstation.

am 22. April wurde der Tiefstwert von -2.9°C gemessen

Auch in der Woche davor zeigt die Temperaturkurve kaum Werte über 10° C.

Auch dieser späte Wintereinbruch in Kombination mit der Vollblüte der Natur wird sich im Honigertrag vermutlich niederschlagen. Dies zeigte auch mein erster Blick in die Honigräume. Nur in ganz wenigen Völkern findet man auf den Honigwaben die ersten verdeckelten Zellen. In gewöhnlichen Jahren trägt ein starkes Volk bei Volltracht in der Natur ca. 5 bis 7 kg Nektar täglich ein. In diesem Jahr zeigt die Stockwaage wenn überhaupt nur sehr geringen Eintrag der oft in den Nächten zur Gänze wieder aufgebraucht wird. Wen verwundert es, auch die Bienen müssen die Bienentraube heizen um nicht die sehr starken Brutbretter zu verlieren.

Hier zwei Verläufe des Gewichts in der aktuellen Woche. Anstatt dass Nektar eingetragen wird um diese Jahreszeit, wird überraschend viel Honig wieder für das Heizen im Volk verbraucht.

Beachtlich ist auch die Entwicklung in der Natur selber. In unmittelbarer Nähe einer meiner Bienenstände befindet sich eine große Marillenbaumkultur mit mehreren 1000 Obstbäumen. Das Foto unten zeigt wie groß in der Zwischenzeit die Marillen geworden sind.

Marillen weisen bereits einen Durchmesser von ca. 3 cm auf

Diese Bilder wurden am 21. April 2024 angefertigt. Leider gibt es für den Vergleichszeitraum 2023 kein Bild, denn auch im letzten Jahr hat der Frost die Marillenernte stark in Mitleidenschaft gezogen. Der Unterschied lag rein darin, dass der Frost noch während der Blütezeit einsetzte und so alles vernichtete. Jene Obstbäume die etwas später blühen (Kirsche, Apfel, Birne) blühten erst etwas später.

Es ist schon eine sehr verrückte Zeit in der wir leben und es wird spannend werden zu beobachten wie sich dies noch entwickeln wird.

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