Einige werden sich nun die Frage stellen: Wie soll ich ausgeschleuderte honigfeuchte Rähmchen reparieren? Nicht die Imkerin oder der Imker reparier, sondern wir überlassen einfach den Bienen diese Arbeit. Gleichzeitig ist es auch optimale Vorbereitung zur Einlagerung über den Winter.
Wie funktioniert nun dies im Detail?
Nach dem Abräumen habe ich in weiser Voraussicht das Absperrgitter noch auf den Völkern belassen. Auf dieses Absperrgitter wird jetzt eine leere Zarge aufgesetzt und darüber wiederum mehrere Zargen mit den ausgeschleuderten Honigrähmchen. Die Anzahl der Zargen ist dabei nicht begrenzt. Solange die Höhe noch praktikabel ist und man keine Leiter für die oberen Zargen benötigt, ist alles in Ordnung. In diesem Zustand bleiben die Rähmchen einige Tage auf den Völkern.
Wichtig dabei ist auch, dass man zügig beim Aufsetzen arbeitet. Der Geruch von feuchten Honigrähmchen lockt in wenigen Sekunden die Bienen an und schnell hat man unter den Völkern eine Räuberei ausgelöst. Ich empfehle daher derartige Tätigkeiten eher am späteren Abend vorzunehmen. Es gibt dann nur mehr wenig Flugbetrieb und man hat etwas mehr Zeit dafür.
Bei mir am Bienenstand sieht das ganze dann so aus. Nachbarn haben mich schon darauf angesprochen und gemeint, die Honigernte wird ja toll ausfallen, wenn die Völker so groß sind.
Die Bienen bekommen die Rähmchen perfekt hin und schlecken die Überreste aus den einzelnen Zellen heraus. Sofern die Rähmchen nicht bebrütetet waren, dass sollte ja bei Honigrähmchen immer der Fall sein, sind sie nun in einem perfekten Zustand über den Winter eingelagert zu werden. Eine weitere Behandlung gegen die Wachsmotte ist hier nicht mehr nötig. Die Lagerung sollte nur trocken und kühl erfolgen. Dazu staple ich die Zargen über einen offenen Gitterboden und in jeder einzelnen Zarge befinden sich nur 8 Rähmchen. Dadurch sind die Zwischenräume auch etwas größer und die Luft kann im Zargenturm etwas besser zirkulieren.
In meinem Fall hebe ich jedoch nur die absolut makellosen Rähmchen über den Winter auf. Sie werden im Jahr darauf als Start für die nächste Saison benötigt, denn die Bienen nehmen die leeren Honigräume besser an, wenn sich darin ein bis zwei bereits ausgebaute Rähmchen befinden. Alle übrigen Rähmchen werden zur Wabenhygiene etwas später bei den Völkern zu Brutwaben umfunktioniert.
Preisfrage: Warum verdeckeln die Bienen während der Reparatur eine große Anzahl an Zellen?
Sieht man sich die Zellen etwas genauer an oder öffnet diese, stellt man fest, dass sie trotz eines Deckels leer sind. Des Rätsels Lösung ist sehr simpel! Bei der Honigernte verwende ich zum Öffnen der verdeckelten Honigzellen nicht eine Entdeckelungsgabel, sondern nutze eine Heißluftfön. Dadurch platzen die verdeckelte Zellen lediglich auf und das Wachs zieht sich am Rand der Zelle zusammen. Wenn nun die Bienen die Zellen reparieren, wissen sie nicht wo sie das überschüssige Wachs hingeben sollen und lösen es auf ihre Art und Weise. Die Zelle wird ganz einfach wieder verschlossen und schon ist das überschüssige Wachsproblem gelöst.
Wer jetzt neugierig wurde und wissen möchte, wie ich die Honigrähmchen entdeckle, sieht sie den Beitrag aus dem letzten Jahr an.
Es ist schon spannend, welche Diskussionen in den sozialen Medien durch derartige Fragen entstehen und welche dubiose Ratschläge dabei auch Jungimkern empfohlen werden. Dazu kann ich nur den Kopf schütteln. Das ist auch ein Grund warum ich nur mehr sehr selten in derartigen Medien anzutreffen bin. Es ist mir einfach zu Dumm auf die Kommentare einzugehen, denn es gibt so viele Möchtegernspezialisten die dann auch dazu übergehen mit Kommentaren unter die Gürtelline zu reagieren.