Das sehr schwierige durchwachsene Wetter in diesem Frühjahr macht eine Schwarmverhinderung für den Imker nicht einfach. Kälte und Regen behindern Bienen dabei ihrem Sammeltrieb auszuleben. Bienen können kaum fliegen und leben dadurch einige Wochen länger. Das Resultat ist die Beuten gehen über und im Bienenvolk herrscht Platzmangel und Arbeitslosigkeit. Die beste Voraussetzung dafür beim ersten schönen Wetter die Beute zu verlassen und abzuschwärmen. So geschehen bei mir bereits am 20. April. Während ich die erste Schwarmkontrolle an den Völkern durchführte, schwärmte das erste Bienenvolk ab. Offensichtlich oder wlücklicherweise schaffte es die Königin nicht und so kehrte der Schwarm wieder zurück in die ursprüngliche Beute. Darüber habe ich ja im April berichtet.
Am gleichen Tag zog ein weiterer Schwarm aus, den ich relativ einfach einfangen konnte. Er hing gleich wenige Meter neben der Beute in einer Tanne am Ast und wartete darauf abgeschüttelt zu werden.
Durch derartige Aktionen kommt man gleich ins Schwitzen, wenn man dafür nicht bereits im Vorfeld Vorkehrungen getroffen, eine Ersatzbeute bereitgestellt und dafür auch die notwendigen Rähmchen mit eingelöteten Mittelwänden vorbereitet hat. Muss dass erst dann alles neben der Schwarmkontrolle erledigt werden, wird es schon ein echtes Stück Arbeit. Bei mir war dies leider der Fall. Ich war nicht vorbereitet, denn am 20. April hatte ich noch nicht mit den ersten Schwärmen gerechnet.
Das folgende Wochenende verlief leider ähnlich. Da ich ja einige Ableger im Rahmen der Schwarmkontrolle erstellen wollte, bereitete ich in aller Ruhe die entsprechenden Kisten mit den Mittelwänden vor. Als ich zum Bienenstand damit ausgerüstet anrückte, war bereits der nächste Schwarm ausgezogen und hing am Baum.
Neuerlich musste eine Kiste für das einzufangende Volk vorbereitet und ein Schwarm gefangen und einquartiert werden. Da der Schwarm neuerlich sehr tief am Baum saß gelang mir auch ein kurzes schönes Video davon aufzunehmen.
Alle nicht sofort erreichten Bienen liefen im Anschluss von selber in die bereitgestellte Beute mit der eingeschlagenen Königin ein.
Welche Fehler passieren und welche Schwierigkeit treten nun bei der wöchentlichen Schwarmkontrolle auf? Der erste am 2o. April abgegangene Schwarm konnte vermutlich gar nicht verhindert werden, denn die Königin wartete nur mehr auf den ersten warmen Tag, um mit dem Volk auf Reise zugehen. Die Weiselzellen waren bereits alle längst verdeckelt und als ich das Volk nach dem Wiedereinlauf kontrollierte, befand sich längst eine neue ungezeichnete Jungkönigin im Volk. Beim zweiten Schwarm lag der Fehler sicherlich bei mir dem Imker. Bei der durchgeführten Schwarmkontrolle habe ich mit Sicherheit eine Schwarmzelle übersehen. Wie schwer das oft ist, möchte ich anhand der nächsten beiden Bildern zeigen.
Im Bild rechts sieht man zwei hintereinander versteckte Weiselzellen, die sich leicht in einer Bautraube verschwinden können. Hier war auch der Fehler, dass ein Rähmchen mit einem Anfangsstreifen verwendet wurde, um etwas Mittelwände einzusparen. Ich würde direkt in einem Brutraum kein Rähmchen mit Anfangsstreifen mehr einsetzen. Wie man an diesem Beispiel erkennen kann, befinden sich die Schwarmzellen am unteren Ende eines selbst ausgebauten Rähmchen. Dort ist sie auch sehr schwer zu erkennen, wenn sie von der Bienenmasse abgeckt wird. Damit diese gefunden werden, muss jedes Rähmchen entsprechend abgeschüttelt werden. Da bei zwei Zargen und einer sehr hohen Bienendichte dies zu einem erhöhten Flugverkehr am Bienenstand führt, ist dies nicht so eine einfache Sache für Jungimker. Hier sollte man schon etwas geübt sein, um die Durchsicht rasch abwickeln zu können. Diese Durchsicht ist bei vollflächigen Mittelwänden um einiges einfacher als in diesem gezeigten Fall.
Ein weiteres Beispiel hierfür sind auch die Drohnenrahmen. Am folgenden Bild sieht man, wie stark bei diesem Volk der Schwarmtrieb ausgeprägt war.
In diesem Drohnenrähmchen verbargen sich gleich 10 Schwarmzellen. Wer die zehnte Zelle nicht findet, sie befindet sich rechts unten im Eck des Rähmchens.
Trotz Baurahmen und gegebener neuer Mittelwände geriet dieses Volk aufgrund der sehr hohen Bienenmasse und der mangelnden Tracht in Schwarmstimmung. In diesem Fall sollte auf alle Fälle auch der Drohnenrahmen geschnitten werden. Dies gilt auch für andere Völker, wo Schwarmzellen gefunden werden. Bienen verstecken gerne eine Schwarmzelle am Drohnenrahmen und dort können diese sehr leicht übersehen werden.
Wichtig ist auch, dass bei auf zwei Zargen geführte Völker auch der untere Brutraum, sofern bereits im oberen eine Zelle gefunden wurde, sehr genau kontrolliert werden muss. Nur so kann auch wirklich ein Schwarm verhindert werden, denn in vielen Fällen ist dann auch in der unteren Zarge eine solche Zelle versteckt.
Das Resultat der letzten April und ersten Mai Woche waren bei mir am Bienenstand zwei neue Schwarmvölker und insgesamt 10 Ablegervölker. Die Völker wurden dabei einfach bereits von Rähmchen mit Schwarmzellen gebildet. Teilweise entnahm ich aus besonders starken Völkern gleich zwei bis drei Bruträhmchen. Bei derart gebildeten Ablegern verkürzt sich natürlich auch die Zeit, bis die neue geschlüpfte Königin auf Hochzeitsflug gehen kann. Sie hat ja bereits eine Woche Vorsprung gegenüber erst zu erstellenden Nachschaffungszellen.
Wir werden sehen wie sich das Frühjahr und die Saison weiter entwickeln wird und wie anstrengend die nächsten Wochen noch werden.
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