Alle Jahre wieder!

Am 30. April 2022 war es wieder soweit. Zwar genau ein Monat früher als 2021 schwärmte partout das gleiche Volk und hing wieder am Baum. Diese mal jedoch ein paar Meter höher, dass ich es mit einfachen Mitteln nicht mehr einfangen konnte.

einige Meter höher als letztes Jahr am Nachbarbaum

Die Leiter reichte nicht mehr in diese Höhe und ich benötigte eine Spezialkonstruktion. Meine Schwarmfangschachtel stand ja noch im Lager und so schraubte ich schnell zwei Dachlatten zusammen und befestigte daran den Karton. Die Leiter war gut befestigt und konnte nicht wegrutschen, denn sie lehnte in dichten Sträuchern. Auch würde ich nicht hoch fallen, denn die Sträucher waren so dicht, dass ich in ihnen fast stehen konnte.

In Schwindel erregenden Höhen wurde der Schwarm in den Karton geschüttelt.

Eine Beute als neues Quartier stand ja schon einige Tage bereit, denn es war ja damit zu rechnen. Obwohl ich die Tage davor penibel genau die Völker auf Schwarmzellen untersuchte, hatte ich wohl im Volk 1 eine übersehen. Mit einem Gartenschlauch wurde die Traube zuerst stark befeuchtet. So waren die Bienen sehr träge und würden nicht so schnell wegfliegen können. Mit einem festen Stoß von unten gegen den Ast bewirkte, dass die ganze Traube in die Schachtel fiel. Durch die Feuchtigkeit blieben die Bienen am Boden des Kartons liegen und mussten nur mehr sicher nach unten transportiert und in die bereitstehende Kiste eingeschlagen werden.

Der eingefangene Schwarm wurde in die neue Beute eingeschlagen.

Das neue Quartier wurde neben dem ursprünglichen Standort aufgestellt. Die nächsten 30 Minuten würden zeigen, ob auch die Königin in der Beute ist. Wenn nicht, würden die Bienen die Beute verlassen und wieder an die ursprüngliche Position zurück fliegen.

Der Gewichtsverlust konnte auch auf der Waage abgelesen werden.

Ein Blick auf den Gewichtsverlauf der Völker zeigte rasch, dass es sich um das Volk 1 gehandelt hat. Mit der alten Königin waren insgesamt ca. 2,5 kg Bienenmasse abgegangen. Einige hatten zwar den Anschluss zum Schwarm verloren und kehrten zum Muttervolk zurück, es war jedoch genügend Bienenmasse im neuen Volk verblieben.

Am Abend stand auch fest, dass der Schwarm erfolgreich eingefangen werden konnte. In den nächsten Tagen, würden die Arbeiterinnen die eingehängten Mittelwände rasch ausbauen und die Königin mit dem Bestiften beginnen. Als Starthilfe hängte ich auch eine Futterwabe an den Beutenrand. So war auch sichergestellt, dass sie nicht verhungern würden. Der brutfrei Zustand ist auch der optimale Zeitpunkt für die Varroabehandlung mit Oxalsäure. Die Oxalsäure würde die ansitzenden Milben abfallen lassen und für einen gesunden Start des Volks sorgen. Wenn alles gut verläuft, hat ein neues Volk Einzug auf meinem Bienenstand „Am Sonnenhang“ gehalten.

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