Kontrolle am Bienenstand

Mit dem Monat Februar beginnt die Zeit wo die Imkerin und der Imker alle zwei Wochen am Bienenstand das Gewicht kontrollieren sollte. Das Brutgeschäft nimmt mit den ersten wärmeren Tagen stark zu und um die Brut in den kalten Nächten auch wärmen zu können nimmt der Futterverbrauch stark zu. Aktuell sind es bei meinen Bienen je nach Volksstärke zwischen 1,5 und 2,7 kg. Ich gehe auch davon aus, dass dies in den nächsten Wochen stark zunimmt.

aktueller Futterverbrauch mit Stand 5.2.3022

Man erkennt auch die Zunahme des Futterverbrauchs im Diagramm bereits deutlich. Wie ich bereits beim letzten Bericht schon geschrieben habe, darf man sich nicht täuschen lassen von den Unterschiedlichen Gesamtgewichten. Die Völker 1 und 2, bzw. die Völker 3F und 4F stehen auf Waagen und werden mit Deckel und Stein gewogen. Die übrigen werden von mir manuell ohne Außendeckel und Stein gewogen.

Natürlich macht man auch den einen oder andern Blick in die Beute. Da ich mit einem Innendeckel und einer Innenfolie arbeite, stört dies die Bienen bei vorsichtigem Öffnen nicht im geringsten. Durch die hochwertige Folie kann man auch durch diese sehr schön die Wintertraube erkennen. Die gezeigten Bilder wurden alle von einzargig geführten Völkern angefertigt. Man kann sehr schön erkennen wo die Traube sitzt und auch die Bienenmasse gut einschätzen. Bei zwei Völkern trügt aber der Schein. Bei diesen denkt man, dass die Bienenmasse geschrumpft ist. Leuchtet man jedoch durch die Folie in die Wabengassen, erkennt man schnell das die Traube sehr weit in die Wabengasse hineinführt und mehr im Zargenzentrum sitzt.

Volk 4B – Brutling aus TuB – Bienenmasse zieht sich über 7 bis 8 Wabengassen
Volk 3B – Brutling aus TuB – Bienenmasse zieht sich über 7 bis 8 Wabengassen

Vergleicht man die Brutlinge und Fluglinge, beide wurden als eigenständige Völker in den Winter geführt und nach der Behandlung nicht wiedervereinigt, so erkennt man, dass der jeweilige Brutling eine etwas größere Bienenmasse besitzt. Obwohl dieser sich zuerst eine neue Königin nachziehen musste und so drei bis vier Wochen später neu gestartet ist, hat er es wesentlicher stärker in den Winter geschafft. Somit ist auch die These widerlegt, dass so spät gebildete Völker es schwer haben stark in den Winter zu gehen.

Volk 4F – Brutling aus TuB – Bienenmasse zieht sich über 7 bis 8 Wabengassen
Volk 3F – Brutling aus TuB – Bienenmasse zieht sich über 5 Wabengassen

Die nächsten beiden Bilder zeigen Ablegervölker, welche durch einen Brutwabenableger Ende Juni bzw. Anfang Juli gebildet wurden. Auch diese haben sich prächtig entwickelt und habe keine Bedenken, dass sie es über den Winter schaffen werden.

Volk 10 – Ablegervolk – Bienenmasse zieht sich über 4 bis 5 Wabengassen

Abschließend noch zwei Tipps aus meiner Serie FAQ zum Thema Futterkontrolle:

Wie oft kontrolliert man bei den Völkern den Futterverbrauch?
In der Regel sollte man bei jedem Besuch am Bienenstand das Gewicht der Völker kontrollieren. Das sollte für gewöhnlich zweimal im Monat stattfinden. Dabei braucht man mit etwas Erfahrung nur hinten die Beute kurz anheben und kontrollieren. Das leichteste Volk wird dann mit einer Handwaage gewogen. Sollte man unsicher sein ob genug Futter noch in den Waben steckt, sollte man einen günstigen wärmeren Tag wählen und eine Schätzung des Futters durch Rähmchenziehen durchführen. Das leichteste Volk merkt man sich um allenfalls zum richtigen Zeitpunkt eingreifen zu können und eine Notfütterung durchführen. Die Kontrollen werden bis zur Kirschblüte fortgesetzt. Zwischen Saalweidenblüte (Palmkätzchen) und Kirschblüte verbrauchen die Völker zwischen 5 und 6 kg. Also schon eine beträchtliche Meng.

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Wieviel Futter braucht ein Volk für den Winter?
Hier muss man unterscheiden ob es sich um ein Wirtschaftsvolk oder ein Jungvolk handelt. Je nach Standort sollten die Jungvölker mit insgesamt folgenden Futtermengen versorgt sein: an wärmeren Standorten (also in meinem Fall) ca. 6 gefüllte Zanderwaben (=12 kg fertiges Winterfutter in den Waben), bis zu 9 gefüllte Zanderwaben (=18 kg) bei kühleren Standorten (zB höheren Lagen oder in Gebirgstälern). Damit diese Winterfuttermenge erreicht werden kann, müssen etwas 10 kg Reinzucker oder 14 kg bzw. 10 Liter Apiinvert oder Weizenstärkesirup an warmen, bzw. 15 kg Reinzucker oder 21 kg bzw. 15 Liter Apiinvert oder Weizenstärkesirup an kühlen Standorten eingefüttert werden. Bei großen Wirtschaftsvölkern die auf mindestens zwei Zargen sitzen sollten mindestens 16 kg Futter in den Waben eingelagert sein, bei kälteren Standorten entsprechend angepasst mehr.

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