An der Anzahl meiner Beiträge kann man erkennen, dass der Monat Juni für den Imker der intensivste Wirtschaftsmonat ist. Dadurch fand ich auch kaum Zeit um Beiträge zu erstellen, werde aber versuchen alles nachzutragen.
Der Monat Juni begann schon sehr spannend mit dem Einfangen eines abgeflogenen Schwarms. Aber darüber habe ich Euch ja ausführlich berichtet. Die Schwerpunkte im Monat Juni für den Imker sind
- die Schwarmkontrolle (es müssen alle Schwarmzellen gefunden und gebrochen werden),
- den Drohnenrahmen alle drei Wochen schneiden,
- den Honigräume aufsetzen und später Honig ernten,
- die Ablegerbildung und
- die Erweiterung der Ableger je nach Entwicklung dieser.
Also sehr viele Themen die zu erledigen sind. Wenn man dann auch im Frühjahr die Vorbereitung auf die Saison nicht richtig abgeschlossen oder durchgeführt hat, dem fehlen jetzt Zargen, Rähmchen oder die Mittelwände und so mancher kommt dann ganz schön ins schwitzen wenn es darum geht die rasch nachzuholen.
Aber alles der Reihe nach. Die Schwarmkontrolle ist für Jungimker immer mit Nervenkitzel verbunden. Ob man alle Schwarmzellen gefunden hat, sieht man spätestens zwei bis drei Tage danach. Geht ein Schwarm ab, hat man etwas übersehen.
Führt man seine Völker so wie ich auf zwei Bruträumen, sollte ja die Kippkontrolle alle 7-8 Tage ausreichen. Man pendelt sich auf einen passenden Wochentag ein, zum Beispiel den Samstag oder Sonntag und führt so regelmäßig während der Monate Mai und Juni die Schwarmkontrolle durch. Leider musste ich aber die Erfahrung machen, dass dazu doch etwas Routine notwendig ist. Trotzdem ich zusätzlich zur Kippkontrolle auch jede Wabe aus den Bruträumen gezogen hatte, um sie auf Schwarmzellen intensiv zu untersuchen, habe ich es nicht geschafft den Schwarmabgang zu vermeiden. Aber ich führe Wirtschaftsvölker durch die erste Saison und das Frühjahr war ja nicht das einfachste für Neueinsteiger. Zuerst die lange Kälteperiode mit der Angst, dass die Völker möglicherweise verhungern und nun plötzlich mit einem Schlag die starke Hitze.
In der Zwischenzeit bin ich dazu übergegangen, zuerst die Kippkontrolle durchzuführen, um danach mein Urteil aus dieser Kontrolle entsprechend selber durch das Rähmchenziehen abzusichern und die Einschätzung zu bestätigen. In der Zwischenzeit funktioniert das ganz gut und seit 1. Juni habe ich es geschafft, dass alle Völker unter Kontrolle sind.
Gleichzeitig mit der Schwarmkontrolle wird auch der Drohnenrahmen kontrolliert. Ist er schneidereif, muss er ausgeschnitten werden und wandert später in den Wachsschmelzer. Damit die Drohnenbrut nicht zu stinken beginnt, nehme ich eine alte Kühltruhe während der Sommermonate in Betrieb, in der ich in einer eigenen Kiste die geschnittene Brut einfriere, um sie am Ende der Saison im Juli oder August einzuschmelzen. Das so gewonnene Wachs plane ich im nächsten Winter mit einer eigenen Mittelwandpresse wieder in Mittelwände umzuwandeln. Aber dazu mehr wenn es soweit ist.
Mit dem Drohnenbrutschneiden, wird auch der Varroadruck aus den Völkern genommen. Darüber habe ich ja schon in einem anderen Beitrag ausführlich geschrieben.
Das von mir am 1. Juni selber eingefangene geschwärmte Volk hat sich in der Zwischenzeit auch prächtig entwickelt, es sitzt in der Zwischenzeit in 9 Wabengassen und die 10 Mittelwände sind alle ausgebaut. Ich habe kurzerhand entschlossen auch diesem Volk einen Honigraum aufzusetzen. Vielleicht schaffen sie das eine oder andere Kilogramm. Das abgeschwärmte Volk nehme ich an, wird ja kaum mehr Honig produzieren. Wir werden aber ja sehen.
Die Einwabenableger die ich am 15. und 22. Mai erstellt hatte, haben sich auch hervorragend entwickelt. Vor allem der erste Ableger musste bereits aus der Doppelbodenzarge aufgeteilt werden. Er wäre sonst vermutlich aus Platzgründen auch ausgezogen. Die Königinnen wurden von mir schon teilweise gesichtet, wurden aber noch nicht gezeichnet. Dieses Thema werde ich etwas später angehen, wenn mehr Ruhe und Zeit eingekehrt ist.
Übrigens wem es noch nicht aufgefallen ist, ich habe eine automatische Berechnungstabelle zur Ablegerbildung im Menü eingestellt. Mit dieser Tabelle kann man genau feststellen, welches Stadium der Ableger zu welchem Datum genau haben sollte. Dazu wählt man das Datum der Ablegerbildung aus und drückt auf Berechnen. In der Tabelle werden dann die genauen Kalendertage angezeigt, wann zum Beispiel die Nachschaffungszelle verdeckelt sein sollte, die Königin schlüpft oder auch die ersten Stifte bzw. Maden zu sehen sein sollten. Probiert die Tabelle aus, sie ist im Menü oben leicht zu finden. Ein Feedback an dieser Stelle wäre toll.
Da der Bienenstand in Oberarnsdorf aufgrund der etwas schwierigeren Zufahrtsmöglichkeit in von mir nur zum Zweck der Ablegerbildung während der Sommermonate betrieben wird, habe ich schon begonnen zwei Völker von dort wieder abzusiedeln um diese auf einen neuen Stand in Aggsbach aufzustellen. Der Bienenstand hat von mir die Bezeichnung „Aggsbach-Dorf Hochfeld“ bekommen.
Auf diesem Bienenstand sollten insgesamt bis zu vier Völker vorerst mal Platz finden. Daneben ist aber noch genügend Platz um weitere Völker anzusiedeln. Wir werden sehen, wie sich meine Imkerei weiter entwickelt. Auf alle Fälle kann man auf diesen Bienenstand direkt mit einem PKW zufahren und dies erleichtert die Arbeit wesentlich.
In der Zwischenzeit liegt die Sonnenwende hinter uns und der Höhepunkt für die Bienenvölker ist erreicht. Das Bienenjahr ist also zu Ende. Die Bruttätigkeit wird von der Königin zurück gefahren und langsam aber sicher, werden sich die Bienen auf den Winter vorbereiten. Auch die erste Honigernte habe ich in der Zwischenzeit ausgeschleudert. Aktuell blüht noch die Linde und wir werden sehen, ob es auch noch eine zweite Tracht und Ernte geben wird. Für meine erste Saison bin ich aber sehr zufrieden. Darüber und noch viel mehr gibt es in den nächsten Tagen hier an dieser Stelle zu lesen.