Es ist Ende Jänner und man möchte glauben, dass Frühjahr ist noch sehr weit entfernt. Du sollst Dich nicht täuschen heißt das elfte Gebot! In zehn bis zwölf Wochen könnte jedoch für die Bienen schon längst die Saison begonnen haben. Sehen wir uns die letzten Jahre an, kam das Frühjahr immer zeitiger und dafür sollte der Imker entsprechend vorbereitet sein.
Was ist daher bis dort hin noch alles zu erledigen um noch in aller Ruhe die letzten Vorbereitung treffen zu können.
Lagerarbeiten in der Imkerei
Der Winter sollte vor allem dazu genützt werden, im Lager für Ordnung zu sorgen. Alte Rähmchen sollten überarbeitet, repariert, gereinigt und neue Mittelwände eingelötet werden. Zargen und Böden müssen auf Beschädigungen geprüft und allenfalls saniert werden.
Zur Sanierung von Beuten und Rähmchen zählt auch die entsprechende Hygiene. Ausgeschmolzene Rähmchen müssen von Tresterresten und Propolis befreit werden. Auflageleisten in Beuten für Rähmchen werden von den Bienen stark verkittet und müssen vom Kittharz befreit werden.
Jedem Imker empfehle ich auch eine Inventarliste zu erstellen. So erhält man leicht einen Überblick was noch in welcher Menge vorhanden ist. Je nach Erweiterungsplänen in der bevorstehenden Saison müssen auch jetzt schon die dazu notwendigen Beuten gebaut oder angeschafft werden. Wie viele Völker stehen auf den Bienenständen und müssen im Frühjahr um Honigräume erweitert werden.
Hier hilft ein Blick ins Inventar und schützt vor unerwarteten Überraschungen. Diese Vorbereitungsarbeiten sollten möglichst noch vor April abgeschlossen sein.
Mittelwände beschaffen oder gießen
Wartet man bis kurz vor der Kirschblüte mit dem Einlöten der Mittelwände und stellt man dann noch fest, dass für das Aufsetzen der Honigräume nicht mehr genug Wachsplatten vorhanden sind, ist es oft zu spät und wichtige Zeit geht verloren.
Lieferengpässe beim Kauf von Wachplatten oder beim Wachsumarbeiten bringen weitere Probleme. Daher sollte man schon im Jänner und Februar für entsprechende Vorräte sorgen oder das eigene Wachs für den eigenen Wachkreislauf zum Umarbeiten bringen. Im März und April ist Hochkonjunktur bei den Umarbeitern von Wachs und drei bis vier Wochen Wartezeit sind durchaus im Bereich des möglichen. Dies würde bedeuten, dass die erste Tracht im Frühjahr längst gelaufen wäre, wenn nicht zeigerecht alle Vorbereitung abgeschlossen werden.
Die Vorbereitungen und Wachsarbeiten sollten bis End April abgeschlossen sein, auch wenn manche Imker behaupten, dass Einlöten der Mittelwände ginge zur Kirschblüte wesentlich schneller von der Hand als davor.
Generell empfehle ich je nach Anzahl an Völker eine gewisse Reserve aller Materialien im Lager zu führen. Hier sollte man ca 10% an Reserve annehmen. Unerwartete Schwärme die eingefangen werden brauchen ein neues zu Hause. Für Erweiterungen werden oft zusätzliche Zargen mit Rähmchen benötigt. Muss diese erst gebaut oder angeschafft werden, ist oft nicht mehr genügend Zeit vorhanden. Daher sollte jeder Imker jetzt für einen entsprechenden Vorrat sorgen.
Damit Ihr das ganze Jahr die Tätigkeiten nicht aus den Augen verliert, habe ich eine Jahresübersicht zusammengestellt die Ihr hier findet.