Vier Wochen nachdem wir den Ableger in unserem Ablegerkasten gebildet haben, sehe ich nach, was aus meinem Jungvolk geworden ist.
Das Volk sollte sich in der Zwischenzeit eine Königin herangezogen haben und dies kann schon nach 10 Tagen geschlüpft sein. Die erste Tätigkeit ist dann, ihre anderen Kolleginnen zu töten. Danach geht sie auf den Hochzeitsflug und wird hoffentlich von mehreren Drohnen begattet. Nachdem sie zurück gekehrt ist, beginnt sie mit dem Bestiften von Wabenzellen.
Natürlich kann man schon nach drei Wochen in den Ablegerkasten schauen, aber dass sollte man nur am Abend machen, wenn die Bienen nicht mehr fliegen. Denn es kann schon mal vorkommen, dass die Königin verspätet auf ihren Hochzeitsflug aufbricht oder beim Öffnen des Stockes weg fliegt und dann ins Volk nicht mehr zurück findet. Das würd das schnelle Aus für das junge Volk bedeuten.
Milchsäure oder Oxalsäure Behandlung
Jetzt ist auch der beste Zeitpunkt eine Varroa-Behandlung durchzuführen. Die Behandlung erfolgt durch Besprühung mit Milch- oder Oxalsäure. Zuerst suchen wir jedoch unsere Königin um sie auch bei dieser Gelegenheit vielleicht auch gleich zu zeichnen. Dann können wir während der Zeit wo sie im kleinen Käfig trocknet die anderen Bienen besprühen. Finden wir sie nicht, kann man trotzdem die Behandlung durchführen. Sie verträgt durchwegs die Behandlung selber.
Für die Sprühbehandlung habe ich in einer Sprühflasche eine 15%ige Milchsäure vorbereitet. Jede Wabe mit Bienen wird bei der Sprühbehandlung gleichmäßig besprüht. Aber maximal 3 bis 4 Sprühstöße. Es reicht, wenn alle Bienen oberflächlich feucht sind. Auch nicht vergessen die Bienen an der Ablegerkastenwand innen auch zu besprühen.
Achtet bei der Sprühbehandlung darauf aus welcher Richtung der Wind kommt und wichtig ist es dabei entsprechende Schutzkleidung wie Handschuhe und eine Schutzmaske zu tragen. Die Säure sollte man nicht unterschätzen und sie kann auch gesundheitliche Folgen verursachen.
Eine einmalige Sprühbehandlung vernichtet ca 70% der Varroa und das sollte zumindest bis zum September reichen. Danach folgt die nächste Behandlung. Aber dazu im September mehr.
Nach der Sprühbehandlung darf man nicht vergessen die gezeichnete Königin wieder ins Volk zurück zu setzen.
Da ja die von mir beigegebene Mittelwand ja schon besonders schön ausgebaut wurde, kann ich nun auch gleich eine neue Mittelwand ins Volk beigeben. Diese hänge ich zwischen unserer ersten zugesetzten Mittelwand und der Futterwabe. Wie Ihr in der Grafik sehen könnt, wander die Futterwabe dadurch immer weiter in den noch leeren Stock.
Es ist nun noch Platz für eine weitere leere Mittelwand und man sollte auch dann schon mal über das Umsetzen in eine normale Zarge nachdenken. Zeitkritisch ist es jedoch noch nicht, denn es ist steht ja der Königin auch noch die möglicherweise schon leere Futterwabe für das Bestiften zur Verfügung. Muss man bereit füttern, dann wird es aber bald eng im Stock.
Ist noch genug Futter für die nächste Woche vorhanden, dann brauchen wir nicht zu füttern. Wurde wegen schlechten Wetters das Futter schon stark verbraucht, sollte man eine weitere Futterwabe anstelle der Mittelwand einsetzen. Die leere Futterwabe wird dann von den Bienen als Brutwabe verwendet. Steht eine Futterwabe nicht zur Verfügung. kann man jetzt auch mit Flüssigfutter zufüttern. Das ist aber bei mir in diesem Fall noch nicht notwendig.
Solltet Ihr keine Königin im Volk finden, nicht in Panik verfallen. Zuerst sollte ihr mal schauen, ob bereits vielleicht jung Brut zu finden ist. Wenn ja, dann versteckt sie sich vermutlich nur gut. Ist keine Brut zu sehen, dann überlegt welches Wetter in der letzten Woche gewesen ist. War das Wetter besonders schlecht, dann ist vielleicht die Königin verspätet auf die Hochzeitsreise geflogen und noch nicht in das Volk zurückgekehrt. Hochzeitsflugwetter ist mindestens 20 Grad und windstill.
Gebt daher dem Volk eine Woche mehr Zeit und kontrolliert später noch einmal. Hat man gleichzeitig zwei bis drei Ableger angelegt, kann man auch kontrollieren, was bei den anderen Ablegern passiert ist. Haben diese bereits junge Brut, dann kann man davon ausgehen, dass der Königin bei ihrem Hochzeitsflug etwas zugestoßen ist. Die Literatur schreibt davon, dass in einem langjährigen Durchschnitt vier von fünf Königinnen von ihrem Hochzeitsflug nicht zurückkehren.
Was macht man, wenn ein Volk ohne Königin ist? Einfach die Waben mit den Bienen nehmen und zu einem anderen Jungvolk einfach dazu hängen. Es wird kein Problem geben. Die Bienen vertragen sich in dieser Situation ohne Probleme. Aufpassen muss man nur dann, wenn sich bereits im Volk ohne Königin bereits Drohnenmütterchen gebildet haben. Also Arbeiterbienen begonnen haben selber Eier zu legen. Das wird dann gefährlich, denn die können die junge Königin töten. In diesem Fall nimmt man die Waben und schüttelt sie ca 20 Meter vom Stock entfernt ab. Die guten Bienen betteln sich bei den anderen Völkern ein und die Drohnenmütterchen bleiben draußen und verenden.
Zu beachten ist auch, dass bei Jungköniginnen es vorkommt, dass sie aufgrund ihrer Legefreudigkeit gleich mehrere Eier in eine Zelle legen. Ob es sich um ein Gelege handelt der Königin oder eines Drohnenmütterchens, erkennt ihr in der Anordnung der Eier. Die Königin legt immer sehr geordnet und tief in die Zelle die Eier. Eine Arbeiterin hat aber nicht so einen langen Hinterteil, sodass diese Eier eher aussehen, als wären diese hineingeschmissen worden. Sie sind sehr unordentlich gelegt und kleben oft nur an den Zellwänden. In diesem Fall wartet man eine Woche und sieht sich dann die Brut nochmals an. Wenn sie bereits verdeckelt ist, erkennt man die Art der Brut am Deckel. Bei einer Drohne, also einem Männchen das von einer Arbeiterin erzeugt wurde, ist der Deckel gewölbt. Die Drohnen sind ja wesentlich größer als die Arbeiterinnen die von der Königin herangezogen werden.
Zusammenfassung
- Königin im gebildeten Ableger suchen und vielleicht gleich zeichnen.
- Sprühbehandlung gegen die Varroa Milbe mit Milch- oder Oxalsäure.
- Einhängen einer neuen Mittelwand zur Volkerweiterung.
- Kontrollieren ob gefüttert werden muss.
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